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Kommentar Obama und das MilitärtribunalKein Garten Eden

Daniel Schulz
Kommentar von Daniel Schulz

Obama ist nicht der Erweckungsguru der globalen linken Mitte, sondern Präsident der USA. Als solcher muss er auch Kompromisse machen und die gespaltene amerikanische Gesellschaft wieder miteinander versöhnen.

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Daniel Schulz
Reportage und Recherche
Redakteur im Ressort Reportage und Recherche. Autor von "Wir waren wie Brüder" (Hanser Berlin 2022) und "Ich höre keine Sirenen mehr. Krieg und Alltag in der Ukraine" (Siedler 2023). Reporterpreis 2018, Theodor-Wolff-Preis 2019, Auszeichnung zum Team des Jahres 2019 zusammen mit den besten Kolleg:innen der Welt für die Recherchen zum Hannibal-Komplex.
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4 Kommentare

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  • EL
    Ernest Lukschik

    Das war nicht anders zu erwarten. Obamas Wünsche und guten Vorsätze müssen an den realen Bedingungen scheitern. Diese Bedingungen heißen z.B CIA und US-Militärs.

    Hier sitzen die selben politisch schwergewichtigen Leute aus der Bush-Ära die die ganzen Menschenrechts-widrigen und sogar US-Gesetz-widrigen Folterungen, Demütigungen, Verweigerungen fairer Prozesse vor ordentlichen Gerichten, Verweigerung sowohl des Kriegsgefangenenstatus als auch jeglichen Rechtsbeistands usw zu verantworten haben. (Guantánamo wurde ja deswegen gewählt, weil die zivile Gerichtsbarkeit der USA auf das vom Militärrecht bestimmte Gelände außerhalb des US-Territoriums keinen unmittelbaren Zugriff hat.)

    Die Macht dieser Leute lässt sich auch daran erkennen, dass selbst der Entscheid des Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, dass die Militärtribunale im Gefangenenlager Guantánamo nicht rechtens sind und gegen die Genfer Konvention, das US-Militärrecht und die amerikanische Verfassung verstoßen, ohne Wirkung blieben. Im Rahmen ordentliche Gerichtsverfahren würden mit hoher Wahrscheinlichkeit viele der aller Rechte entbehrenden Machenschaften von CIA und US-Militär ans Licht kommen und das wissen die Verantwortlichen natürlich mit entsprechenden Druck auf Obama zu verhindern (wie, das kann sich jeder selbst ausmalen ... ) Die Entscheidung, die Folterbilder nicht zu veröffentlichen, allen CIA-Folterknechten eine Generalamnesty zukommen zu lassen und jetzt auch die geheimen Militärtribunale (mit der anschließend sofortigen Hinrichtungsmöglichkeit) sprechen ja wohl eine eindeutige Sprache ...

  • F
    Fleur

    Richtig: Obama ist nicht der Messias, er ist der Präsident der United States of America.

    Falsch: Mit Frau Merkel hat er nicht die gringste Ähnlichkeit.

  • FP
    francis pastello

    lieber herr daniel schulz. ein paar unpersönliche worte über ihre zeilen. ich glaube nicht, dass du nur zeilen füllen wolltest und nehme deinen nur lauwarm temperierten kommentar zum anlass, etwas krach zu machen. ich mutmaße, dass obamas politik so wischi-waschi ist, wie amerika in sich gespalten ist. obama schert sich vorerst nicht um jenen prinzipienwandel für den z.b. noam chomsky immerzu argumentiert. obama muss schon ein bisschen selbst glauben dürfen der messias des politischen zu sein. er ist stratege genug es nicht in eitles antlitz umzumünzen. doch messias muss er sein, damit überhaupt noch an weitermachen zu denken ist. obama ändert keine prinzipien, er macht sich zum prinzip. das ist so gut wie obama gut ist. es steht und fällt aber leider nicht mit ihm. er ist als führungsperson so wiedersprüchlich wie die prinipien des humanismus sich gegenüber der prekären wirklichkeit im widerspruch sehen. dass er das alles sieht darf er natürlich nicht aussprechen. ohne philosophische hintertüren hätte er sich zu dem weg nach oben nicht motivieren können. obamas beruhigende sorglosigkeit schöpft aus tiefem brunnen.

  • HM
    Hans Müller

    Sehr kurzer Kommentar zu einem sehr komplexen Thema...