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Kommentar KurdenkonfliktKein Frieden mit der PKK

Jürgen Gottschlich
Kommentar von Jürgen Gottschlich

Die Aussöhnung zwischen Türken und Kurden ist schwer. Zu tief sind die Wunden. Zudem hat die türkische Regierung keine Friedenskonzepte und wenig Mut für unpopuläre Schritte.

E s ist ein herber Rückschlag für den Prozess der Aussöhnung zwischen Kurden und Türken in der Türkei. Aufgrund massiver Proteste hat die türkische Regierung die Rückkehr von PKK-Mitgliedern aus dem Nordirak oder dem europäischen Exil vorläufig gestoppt.

Eine erste Gruppe war letzte Woche straffrei eingereist und von großen Teilen der kurdischen Bevölkerung im Triumph empfangen worden. Seitdem kocht die Wut in weiten Teilen der türkischen Bevölkerung und die Regierung wollte nicht riskieren, mit neuen Triumphzügen diese Wut weiter anzuheizen.

Damit ist der bislang ehrgeizigste Versuch, den seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt mit der kurdischen Minderheit endlich zu einer politischen Lösung zu bringen, schon beim ersten Schritt stecken geblieben. Beide Seiten der Gesellschaft haben gezeigt, dass sie noch weit entfernt davon sind, eine Beendigung des Bürgerkrieges rational anzugehen.

Bild: taz

Jürgen Gottschlich ist Türkei-Korrespondent der taz.

Jeder kurdische Politiker müsste wissen, dass ein triumphaler Empfang für PKK-Kämpfer nur Wasser auf die Mühlen aller Gegner eines friedlichen Ausgleichs ist. Sie konnten es sich dennoch nicht verkneifen.

Andererseits ist das Erregungspotenzial nach 25 Jahren Krieg bei vielen Türken so groß, dass auch ein geringerer Anlass für wütende Proteste ausgereicht hätte. Dazu kommt, dass die rechtlichen Grundlagen für eine Reintegration von PKK-Kämpfern bislang fehlen, weil die Regierung sich davor gedrückt hat, ein Konzept für einen Friedensprozess im Parlament vorzulegen.

Nach so vielen Jahren gegenseitiger Verletzungen kann man Frieden jedoch nicht ohne große öffentliche Aussprache, quasi hinter dem Rücken der Bevölkerung herstellen. Wenn Erdogan die schwierigste politische Frage des Landes lösen will, muss er seine Politik besser kommunizieren und bereit sein, auch unpopuläre Schritte durchzusetzen.

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Jürgen Gottschlich
Auslandskorrespondent Türkei
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9 Kommentare

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  • R
    Rezan

    @AdnanY:

     

    Ist bei diesem Friedensprozess die Rede eines Kurdenstaates? Nein, wie der Begriff es schon selbst erklärt ist es ein Friedensprozess. Und auch die PKK ist hält sich nicht in den Bergen auf, um ein Kurdistan zu gründen. Die Kurden sind in der Türkei (sowie im Iran, in Syrien und im Irak) seit Jahrzehnten starker Repressionen und Folter ausgesetzt. Wir wollen menschenwürdig und mit unseren von Geburt zugesprochenen Rechten leben.

  • C
    Cengiz

    Letztendlich muss eine Versöhnung stattfinden!!

     

    Die Politiker der DTP, die ja diesen unsinnnigen Triumpfzug organisiert haben, wollen keine Beendigung dieses Konfliktes. Verständlich, denn eine Aussöhnung würde Ihnen existenzielle Schwierigkeiten bringen.

  • N
    NehmtDieSonnenbrillenAb

    Nehmt bitte eure Sonnenbrillen ab, auch der Autor, damit ihr die Lage besser sehen und verstehen könnt.

     

    Die sogenannte Aussöhnung mit der PKK (nicht Kurden) läuft in der jetztigen Form schief. Denn die "Friedentruppe" der PKK, die in die Türkei entsandt worden ist, hat keine ihrer Taten bereut (Anschläge, etc, sowohl an Kurden als auch an Türken), sie haben sich nicht einmal von der Ororganisation distanziert. Die DTP stellt diese Leute nun als Helden dar, massenhaft werden Demonstrationen gehalten, Mörder werden als Helden gefeiert. Das ist die traurige Wahrheit. Ich sage es nicht aus Nationalstolz, dieses Vorgehen beherbergt ein größeres Problem:

     

    Ein PKK-Terrorist, der seine vergangenen Taten gutheißt, sie akzeptiert und immernoch im gleichen Gedanken bleibt, ist für mich weiterhin ein Terrorist.

     

    Diese Menschen sind heute in die Türkei eingereist, sind vor Gericht gestellt worden, haben nichts bereut, sagen stolz, dass sie zur PKK gehören, und ihnen ist ihre Schuld vergeben worden.

     

    Sie hätten sich zumindest distanzieren müssen von der PKK und auch Reue bez. der zahlreichen Toten zeigen müssen - zumindest Dinge Sagen müssen wie, "Unnötige Toten sind Gefallen", aber dies blieb aus.

     

    Warum ist es ein Problem? Meines Erachtens wird der Konflikt nicht gelöst und nur in die Zukunft verschoben.

     

    Der Terrorgedanke wird so weiterleben wie bisher und somit der Konflikt. Im Moment sieht die Lage so aus, als wenn Terroristen schuldfrei bleiben würden, d.h. das Gesetz, das für jeden gleich sein sollte, sieht weg von den Missetaten der PKK, die ihren Taten nicht bereuen. Es sieht so aus, als wenn Terror "gut" sein würde, um seine Meinung durchzusetzen, es entsteht quasi das Bild: Die Gewalt hat zum Ziel geführt!

     

    Dies ist kein gutes Vorbild für die kurdischen noch für die türkische Jugend.

     

     

    Ich meine, ich bin dafür, dass der Konflikt ein Ende nimmt, aber die PKK darf nicht als Heldenorganisation gefeiert werden, es darf kein Vorbild der Jugendlichen werden, zu der sie aufschaut.

     

    Und das nennt man Konfliktlösung?

  • F
    FiKo

    @ALI

    Also der Herr...

    Ihr versuch sich hier vornehm auszudrücken, ist leider kläglich gescheitert. Da man aus ihrer Aussage sehr leicht den Hass den sie empfinden, raus lesen kann.

    Zudem haben sie den angeblichen Nationalisten falsch verstanden. Er hat lediglich seine Loyalität gegenüber der BRD und der TR zum ausdruck gebracht. Wenn auch etwas grob.

    Aber der Aussage von Bibi kann ich mich voll und ganz anschliessen.

     

    So... wünsche allen ein erfolgreiches Leben!

     

    Gruß, FiKo El GermanoTurko ;D

  • A
    Ali

    Europa und Deutschland hätten das Problem schon lange gelöst, wenn nicht die wirtschaftlichen und politischen Interessen im Weg stehen würde.

     

    @AdnanY

    Sie wollen für Ihr Land sterben? Warum sind sie noch hier? Auf an die Front, Dein Land läuft gerade Gefahr geteilt zu werden. Solche wie Sie sind dann diejenigen die sich vor Angst gleich in die Hose machen, aber schön vom warmen Sessel aus wehleidige Nationalisten Sprüche ablassen.

  • S
    Sven

    Kann Bibi nur zustimmen!

  • A
    AdnanY

    Ich habe euren text nicht einmal zuende gelesen, denn ich denke, lasst unsere probleme mal unsere sein, denn das sind immernoch unsere probleme, ihr könnr auf diesen text reagieren wie ihr wollt, aber ich sage was ich denke und was richtig ist, wir sind auch ein internationales volk, so wie das deutsche volk, aber wir lieben unser land und es wird unter keinen umständen geteilt, genauso wie hier in deutschland, ich würde es niemals zulassen das deutschland geteilt wirf, ich würde für mein heimatland, aber genauso auch für deutschland sterben, denn ich gehöre beiden an, in deutschland bin ich geboren und ging hier zur schule, habe hier meine lehre erfolgreich abgeschlossen, seitdem arbeite ich in einem festen arbeitsverhältnis, das ist aber nur so, weil ich meiner pflicht nachkam und mich integriert habe, ich liebe dieses land und lasse nicht darüber kommen, aber es gibt auch hier spinner, asis, idioten, menschen mit einer falschen einstellung die nichts schaffen, ich weiss, dass ich in der brd keinen tag arbeitslos wäre, weil meine einstellung gesund ist, ein mensch der arbeiten WILL der findet auch arbeit, die erste hürde ist immer die eigene einstellung.

  • ET
    erman türk

    hevi jeyan - lebenszeichen, könnte die freie übersetzung eines kurdischen mädchennamens übersetz bedeuten.

     

    so wie ein neugebores im kampf mit dem neuen lebensraum streitet, so wird natürlich auch der neue freiraum ( türkei) gegen die rückkehrer streiten.

     

    also eine sehr natürliche reaktion - im übrigen, die erfolgsgeschichte dieses planeten - einfach und

    revolutionär!

  • B
    Bibbi

    Nicht die türkische Regierung braucht Mut, sondern die ganzen Schön-Wetter-Politiker in Europa. Ehrlich, Erdogan hat schon mehr Mut bewiesen in den letzen 7 Jahren als die Sarkozy, Merkel zusammen. Wir brauchen wieder Politiker, die Mut aufbringen und in der Sache gemeinsam mit anderen zu kämpfen verstehen, für eine gerechte Sache. Ohne gleich immer auf die nächsten Kommunalwahlen zu schielen ... und das ganze womöglich auch noch als Demokratie zu verkaufen.