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Kommentar Köhler-VerstottererEs gibt kein Öl am Hindukusch

Ulrike Winkelmann
Kommentar von Ulrike Winkelmann

Köhler hat den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt und die denkbar ungeschickteste Art gewählt, um über den Zusammenhang von Wirtschaftsinteressen und Sicherheitspolitik zu stottern.

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Ulrike Winkelmann
Chefredakteurin
Chefredakteurin der taz seit Sommer 2020 - zusammen mit Barbara Junge in einer Doppelspitze. Von 2014 bis 2020 beim Deutschlandfunk in Köln als Politikredakteurin in der Abteilung "Hintergrund". Davor von 1999 bis 2014 in der taz als Chefin vom Dienst, Sozialredakteurin, Parlamentskorrespondentin, Inlandsressortleiterin. Zwischendurch (2010/2011) auch ein Jahr Politikchefin bei der Wochenzeitung „der Freitag“.
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12 Kommentare

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  • B
    Berufs-Falschversteher

    So, Frau Winkelmann,

     

    jetzt haben Sie und Ihre Berufs-Falschversteher-Kollegen in Medien und Politik es mal wieder hinbekommen! Aussagen bewusst falsch interpretieren, übertreiben und dann schön schlecht reden. Toller Journalismus, Gratulation in die hintere Reihe.

     

    In unserem Land engagiert man sich doch gerne für unsere Gesellschaft: kaum übernimmt jemand Verantwortung, wird er mit Kritik überzogen.

    Schön, mit Ihnen und Ihren Gesinnungsgenossen in einem Land wohnen zu dürfen - freut mich außerordentlich.

  • A
    anonymus

    also,die zweite überschrift "deutschlands wirstchaft profitiert vom frieden" ist naja, etwas kurz gedacht: wieviel geld machen wohl die daimler ag und andere (teil-)rüstungskonzerne (abgesehn von "schaffung neuer märkte" etc)?

     

    "...Entgegen den Behauptungen der Opposition hat Bundespräsident Horst Köhler dies in seinem Interview auf dem Rückflug von Masar-i-Scharif auch nicht gefordert oder angedeutet."

    ...das kann man auch anders betrachten:"..., dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern..."

    ...vllt gehts wirklich nicht um die automobilindustrie aber mercedes ist sicherlich nicht abgeneigt, dass weiter fleißig waffen gebraucht werden ;) (der rest ist wohl offensichtlich)

     

    ich bin mir auch nicht sicher, ober ich dankbar für eine debatte sein soll, ob es gerechtfertigt ist,andere menschen niederzuschießen und zu unterjochen,weil die nicht "unser" spiel spielen.. das hatten wir ja auch schonmal...abgesehn von ethik und moral,reicht da ein kleiner blick in die geschichtsbücher -auch aus jüngster vergangenheit/ afrika,südamerika,naher osten etc...(interessant z.b.: in afrika die verbindungen von "regierungen",guerlila etc. zur ausländischen wirtschaft, wie bspw. der bayer-konzern)

     

    desweiteren ist deutschland nicht wegen "menschenrechte aus(ge)rückt" ,sondern weil nach dem 11.september der erste bündnisfall der nato eingetreten ist (zum ersten mal i.d. geschichte,weil die usa "angegriffen" worden ist)und somit zu diesem schritt "gezwungen" war.

     

    auch die anmerkung/feststellung?? "globalisierung seit 1990....genügend ruhe..." steht ja auf ziemlich wackeligen füßen. nach 1990 gabs garantiert in vielen regionen keine "ruhe",eher halt das typische schema von sieger,verlierer und was halt dann daraus immer folgt....

     

    ansonsten schließ ich mich gern meinen vorrednern an

    mfg

  • T
    Tzaduk

    Ich bin hier natürlich auch im falschen Forum. Die Bundeswehr wird von hier online-gegangenen Fundis natürlich gerne als die "aggressive Methode, Kapitalismus zu verbreiten" dargestellt. Ich verkneife mir einiges, aber den Einsatz in Afghanistan ABZUBRECHEN mit dem Verweis auf evtl. wirtschaftlichen Nutzen für die Bundesrepublik... das würde ich gerne noch einmal genauer erläutert haben: "Wir ziehen sofort aus Afghanistan ab, womit wir das Land dem Chaos dann gänzlich überlassen, WEIL Deutschland in gefühlten 50 Jahren einmal Profit daraus schlagen könnte." Nichts ist WIRTSCHAFTLICH vernünftiger, als SOFORT sämtliche Kampfeinsätze der Bundeswehr abzubrechen. Wer also auf sofortige Abzüge pocht, orientiert sich deutlich kapitalistischer als der, der auf einen Erfolg der Mission setzt. Glückwunsch, Dieter, Du alter Kapitalist.

  • R
    Riin

    Wenn man endloses Wachstum will, braucht man halt entweder unendlich viele Planeten oder man muss von Zeit zu Zeit das Gebaute wieder kaputtmachen.

    Nennt man dann Konjunkturzyklus.

  • TK
    Tadeusz Kantor

    Ich 'liebe' diesen Krieg in Afghanistan, zeigt er uns doch, wie ohnmächtig gegenüber der eigenen Regierung die Menschen in Deutschland eigentlich sind.

  • F
    Florentine

    Ohne Frau Winkelmann zu Nahe treten zu wollen, habe ich bei der taz zunehmend das Gefühl, dass die Absolventen der verschiedensten bundesdeutschen Bildungsoffensiven nun als Redakteure bei der taz völlig unreflektiert einfach mal was hinschreiben dürfen.

  • L
    lora

    Da hat nicht irgend jemand ungeschickt zur Unzeit in ein Mikrophon gefaselt; der BP hat einen Offenbarungseid geleistet, der in krassem Widerspruch zu seinem Amtseid steht. Dafür muss man ihm auch nicht dankbar sein, denn es gibt viele in diesem Land, die genau das vorher schon sagten (und scharf kritisierten), denen man dafür jedoch nicht Dankbarkeit zollte, sondern meinte, sie diffamieren zu müssen. Und dass es derzeit noch kein flächendeckendes Netz von VW- oder BMW-Autohändlern in Afghanistan gibt, bedeutet nicht, dass es dort keine vitalen deutschen Wirtschaftsinteressen gäbe. Der Kommentar von Ulrike Winkelmann reiht sich nahtlos ein in die Kommentare und Beiträge anderer Mainstream-Medien hierzulande, die in ihrem Grundtenor alle versuchen, die Sache herunter zu spielen. Mal abgesehen davon, wie moralisch verwerflich das möglicherweise ist, ist es vor allem ein breites Versagen des Journalismus ( der "vierten Macht") nach dem (vorhersehbaren) Versagen der Politik.

  • A
    Amos

    Es gibt Öl- und Gas in Turkmenistan. Und zwei Pipelines

    sollen/sollten diese Ressourcen durch Afghanistan transportieren. Wenn das kein Grund ist, Soldaten dort zu stationieren!? Man höre also auf von Terrorbekämpfung und Menschenrechten zu reden. Wenn es nur darum ginge müsste man die halbe Welt besetzen.

  • S
    SChrankwand

    Richtig. Es gibt kaum Ölvorkommen in Afghanistan. Dafür ist das Land wichtige Transitroute für mögliche, noch umzusetzende Pipeline-vorhaben.

    Des weiteren ist Afghanistan ein an Bodenschätzen reiches Land.

    Nachgewiesen sind grosse Vorkommen an Gold, Kupfer, Eisenerz und Lithium.

     

    Auch befinden sich in Afghanistan einige grosse Wasservorkommen.

     

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-70501002.html

  • F
    Frank

    Na ja, Frau Winkelmann, dass sie es egal nennen, wie verlogen was ist, skaliert ja Verlogenheit.

     

    Folglich gäbe es weniger und mehr Verlogenes.

     

    Darüber würden sich sicherlich Politiker freuen.

    Aber auch nur die, oder Sie etwa auch?

     

    MfG

  • F
    Florentine

    "Es gibt kein Öl am Hindukusch". Das mag stimmen; es gibt jedoch sonstige wirtschaftspolitische Interessen, Stichwort: Pipeline. Ausserdem geht es um eine beherrschende geostrategische Lage. Es glaubt wohl niemand im Ernst, dass die westlichen Interventionstruppen aus den Gründen, von denen uns erzählt wird, dort sind.

    Deutschland hat vielleicht keine eigenständigen Interessen am Hindukusch, seine Freiheit und Demokratie gefährdet von dort niemand. Deutschland ist Vordergründig aus Bündnisverpflichtungen dabei. Eigentlich aber töten und sterben die Bundeswehrsoldaten aus einer Vasallenstellung der Bundesrepublik gegenüber dem Hegemon USA.

  • D
    Dieter

    "Es gibt kein Öl..!?" Aber es ist der Weg dazu..

    Es geht um Öl und Gaspipelines aus den euroasiatischen Staaten im geschätzten Wert von ca 4 Billionen - (4000 Milliarden um sich das vorzustellen ) Für das gehen sie über Leichen im Snne des Worts..

    50 tausend Afghanen über tausend Soldaten..

    Alles für die Gewinnmaximierung..

     

    " Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich, wie die Wolke den Regen" Jean Jaures.

     

    Kein Krieg für Wirtschaftsinteressen - Raus aus Afghanistan sofort.