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Kommentar Klinsmanns EntlassungNur Dampf geplaudert

Andreas Rüttenauer
Kommentar von Andreas Rüttenauer

Jürgen Klinsmann ist bei den Bayern gescheitert, weil er keine neuen Ideen hatte.

W ars das jetzt? Haben sich mit der Entlassung von Jürgen Klinsmann beim FC Bayern die dunklen Mächte des Fußballs durchgesetzt? Haben die Verweigerer der Fußballmoderne in Deutschland doch die Oberhand behalten? Erobert die Gegenreformation die Fußballkathedralen? Ist der deutsche Fußball am Ende doch nicht zu retten? Ist mit Klinsmann wieder einmal ein Reformer hierzulande gescheitert, nur weil die Angst vor Veränderungen neue Ideen nicht zugelassen hat? Moment! Neue Ideen? Waren da welche?

Bild: taz

Andreas Rüttenauer ist Sportredakteur bei der taz.

Jürgen Klinsmann ist bei den Bayern gescheitert. Der Autor des Sommermärchens von 2006 hat einen Flop gelandet. Er wollte das Spiel der Bayern schneller, ansehnlicher, einfach besser machen. Es ist ihm nicht gelungen, weil er keine Idee hatte. Er hatte verkündet, die Spieler jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Heute sieht es so aus, als hätte er nie auch nur eine leichte Ahnung davon gehabt, wie das zu bewerkstelligen gewesen wäre. "Jeden Tag ein bisschen besser". Wer bei Rewe einkauft und diesen Slogan hört, der glaubt nicht im Ernst daran, dass die Nudelsuppe, die er tags zuvor schon mal gekauft hat, plötzlich leckerer ist. Werbeprosa. Hat Klinsmann selbst geglaubt, was er da immer wieder verzapft hat? Oder ist er einfach nur ein typischer Vertreter seines Berufsstandes?

Diese deutschen Trainer alten Schlages, einen Udo Latteck oder einen Peter Neururer, nimmt schon lange niemand mehr ernst, wenn sie ihre Sprüche klopfen. Jürgen Klinsmann wurde zugehört, als sei von ihm eine fußballerische Bergpredigt zu erwarten. Nach seiner ersten Station als Vereinstrainer ist er entlarvt als Dampfplauderer. Er ist wirklich so peinlich, wie es seine Kabinenansprachen bei der WM 2006 vermuten ließen. Jürgen Klinsmann wird bald wieder in Kalifornien sein. Dem deutschen Fußball wirds nicht schaden.

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Andreas Rüttenauer
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8 Kommentare

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  • R
    Rüdiger

    Hätten wir die WM gewonnen, wenn Klinsmann in

    Kalifornien geblieben wäre ?

  • J
    Jochen

    Die Bayern-Führung hätte eigentlich Klinsmanns Kommentar zum Rensing-Rausschmiss 1:1 übernehmen können. Hätte sich dann in etwa so angehört:

     

    "Es gibt Momente, in denen wir erkennen müssen, dass wir die Verantwortung an einen sehr erfahrenen, ruhigen und sachlichen Trainer weitergeben müssen. Im Moment müssen wir Jürgen leider wehtun und dessen weitere Entwicklung muss hinten anstehen, damit wir hier die Resultate einfahren, an denen wir alle gemessen werden.“

     

    Und seine Kabinenansprachen bei der WM waren wirklich peinlich.

  • WR
    wilhelm reitz

    wow. das in der taz. alle achtung. hier hatte man sich doch schlicht nach dem schema der feind meines feindes mit klinsmann solidarisiert. dieser bono des fußballs war auch schon mit beginn seiner ersten teamchefstation ein marketingkasper in sachen selbst und für einigermassen stimmung beim verbissenen wm-gastgeber, der ohne die möglichkeit sich selbst zu feiern die andern teilnehmer doch komplett nach hause gepfiffen hätte. wm-3ter bei einem ordentlichen gegner im 11er schießen. Reformen-blahblah und embedded-journalists-jaja. das war die Aufführung von des Kaisers neue Kleider - darum auch Sommermärchen. Es war ein jürgen schneider. wenigstens war der letzte kaiser, das hyperstolze bayern. wenn das von klinsmann beabsichtigt war, dann doch hut ab. was bleibt sind löw und sammer, die nächste generation dumschwätzender sonnenkönige. insofern doch besser auf der hut.

  • R
    richtigbissig

    Ähem? Es ist einfach Herrn Klinsmann jetzt schlechtzuschreiben, vielleicht wäre es klüger gewesen, den Problemfall Podolsky rechtzeitig zu entsorgen. Ein vernünftigen Mannschaftsgefüge konnte so jedenfalls nicht entstehen. Zumdem haben die Bayern ein Problem im Sturm und international ein Fiasko in der Abwehr. Titel gewinnt man mit der Abwehr, eine Weisheit, die sich auch Herr Höneß(ansonsten ein toller Manager) sagen lassen muss. Im Prinzip hätte man sich von Ottmar Hitzfeld nicht trennen dürfen, sondern hätte ihm einen zusätzliche Trainerstab zur Verfügung stellen sollen. Definitiv ist er der erfolgreichste Trainer der letzten Jahre, vor allem auch international...zweimal die Championsliga gewonnen, mit unterschiedlichen Clubs. Herr Rummenigge ist zwar der Auffassung Fußball sei keine Mathematik, ich frage mich nur, ob er das bei fehlenden Einnahmen aus der CL auch sagen wird. Jupp ist auch definitiv der falsche Mann, ich hoffe Hitzfeld kann sich nochmals überwinden, vielleicht im Tandem mit Rehhagel...ich glaube, das wäre eine Fußballsensation.

  • KN
    Karl Napf

    Ach, Herr Rüttenauer... Noch mal nachtreten, nachdem Ihr Blatt ja im Rechtsstreit mit Klinsmann liegt. Auf ziemlich billige Weise selbstgerecht sowas.

  • GM
    G. M.

    Kurz, knapp, richtig.

    Mehr ist dazu nicht zu sagen. Klinsi bringt's als Vereinstrainer (noch) nicht und vielleicht wird ja doch noch der VfB Meister ;)

  • C
    christian

    Gott, was hast du schlechte laune. was dem fußball schadet: dss hoeneß und rummelziege wieder allein zuhaus sind

  • LU
    Le UFo

    Na seinem Konto wirds auch nicht gerade schaden bei der sicherlich angenehmen Abfindung -

    Eine gewisse Schadensfreude ist angebracht für den FC Bayern - ich denke die Spieler selber haben das

    Psychogeplauder und ihn selber als Person nie wirklich akzeptiert -

    wer so wie Sonntagsbubi mit Konfirmationshemd neben Höhnes sitzt den würde ich als Trainer auch nicht ernst nehmen und geschweige respektieren.

    Ihm wirds egal sein - der kauft sich als Trost ein neues Haus am Beach und lässt in Ruhe die Wunde verheilen- weil getroffen wird ihn der Rausschmiss sicherlich haben. Davon können ja viele Trainer bei den Bayern ein Lied singen- allen voran F.Magath.

    Wer aber noch Mill. bekommt für schlechte Arbeit für den hab ich kein Mitleid - eher nur Neid über.