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Der Klimastreit als Nebelbombe.
Houston, wir haben ein reales Riesenproblem, hier, heute und morgen.
Vor der bereits angebrochenen umfangreichen und langanhaltenden Ölkrise wird nun endlich auch durch die Internationale Energieagentur (IEA) als oberste Energieinstanz der OECD-Staaten gewarnt (s. Zeitschrift für Internationale Politik, 4/2008,http://www.internationalepolitik.de/)
Warum wurde von dieser wahrlich historischen Wende des 'energy watch dog' der westlichen Ölverbraucherländer nicht in der TAZ berichtet?
"Denn diese Länder werden von den reichen Ländern als Ausgleich für ihre Anstrengungen den Transfer von hochmoderner und überlebenswichtiger Technik fordern."
--> Na da wird ja endlich einmal ungeschminkt ein rationaler Grund für den Klima-Hype genannt. Länder wie China etc. haben also ein offensichtliches wirtschaftliches Interesse an immer hysterischeren Untergangsszenarien. Warum spricht das nicht mal ein führender europäischer Politiker an? Falls es anders wäre: Warum sollten die Chinesen etc. ohne den Transfer teuren westlichen Wissens nicht von selbst versuchen, "die Welt zu retten"? Ist es denen egal, ob sie ersaufen? An diesem Punkt könnte man in dem Kommentar durchaus ein Stück Rassismus des Autors erkennen.
es wird heulen und zähneknirschen herrschen..
eine Spezies, die darauf aus ist mehr zu besitzen als sie zum Überleben braucht, wird UNTERGEHEN!
wer mehr nimmt als er gibt, wird von der Evolution AUSGESPUCKT.
das UNIVERSUM hat es nicht nötig TYPEN die selbstgemachtes (GELD) anbeten , zu respektieren.
NUR der GEIST ist unendlich.
Die BBC meint, es wird schon seit 10 Jahren nicht mehr wärmer:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/7329799.stm
"This would mean that temperatures have not risen globally since 1998 when El Nino warmed the world."
Das macht mir ehrlich Sorgen. Nicht dass es noch kälter wird, als es schon ist. Ich habe keine große Lust, meinen Porsche Cayenne morgens stundenlang warmlaufen zu lassen (im Auto hab' ich's gern gemütlich).
schaut man sich die klimageschichte der letzten halben million jahren an so sieht man im wesentlichen eine abfolge von 5 heiss-perioden, in deren letzter wir augenblicklich stecken, mit dazwischenliegenden kalt-zeiten. in jeder der letzten 4 heiss-perioden lag das klima über dem augenblicklichen durchschnitt und das z.T. sehr deutlich, über mehrere jahrtausende hinweg und ohne jede menschliche hilfe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Ice_Age_Temperature.png
es wäre also auch ohne uns wärmer geworden, wir haben den trend durch 10000 jahre zivilisation und 200 jahre industrialisierung nur etwas verstärkt, das lässt sich aber nicht mehr rückgängig machen. tempolimit und ökostrom sind feine ideen, viel mehr als ein feuchtes tuch auf der stirn des fiebrigen patienten sind sie nicht.
was tun also? sich drauf einstellen das es heiss und stürmisch wird. die globalen konsequenzen abschätzen und sich so gut es geht drauf einstellen. die sonnenschirme rausholen, mit netten menschen lecker cocktails drinken gute musik hören viel lachen und gut poppen... nur eine spezies die reproduziert überlebt auch, und miese laune mindert nachweislich den evolutionären erfolg.
in diesem sinne: fröhliche apokalypse allerseits!
@ Horst Ostendorf:
"Es gibt nur eine lebenswerte / menschenwürdige Wahrheit, aber vor dieser Wahrheit läuft die Masse in Suppenkaspermentalität kreislaufend weg(...)"
Es muss echt einsam sein dort oben auf ihrem Berg, die einzige allein lebenswerte WAHRHEIT in ihrem Herzen tragend und dabei einer Masse von Suppenkaspern zu ihren füssen beim im Kreis laufen zuzugucken müssen.
Und wie "ehrlich" / stumpfsinnig rückwärts gedacht darfs denn dabei wieder sein - bis zur wahnsinnig-illusionären Moral des "Wirtschaftswunders" und seiner "sozialen Errungenschaften"???
Es gibt nur eine lebenswerte / menschenwürdige Wahrheit, aber vor dieser Wahrheit läuft die Masse in Suppenkaspermentalität kreislaufend weg - der Tanz um den heißen Brei!
Keine Sorge, liebe Mitbürger!
Es gibt die Genialität-im-Evolutionsprozess, die für einen Exodus aus der derzeitigen Energie- und Sachkapitalverschwendungs-Kultur und für den Übergang in die nächste Kulturepoche vorgesorgt hat.
Die evolutionsprozess-eigenen Projektinhalte und der Geniepunkt für den Start des Exodus sind erkannt. Sie müssen nur in die öffentliche Diskussion geraten, und die Widerstände der diversen Weiter-So-Profiteure (= Kapitalbesitzer, High-Tech-Anbieter, Energieversorger, der Gewerkschaftsspitzen, Kirchen, Presseorgane wie DER SPIEGEL, taz und FAZ, usf. ) und der alten Machtstrukturen (= Parteien, Regierungen usf.), sind ausgehebelt.
Alles Große ist bekanntlich genial einfach, d.h. selbstläuferisch und selbstverstärkend. Und der Exodus aus der Crashkultur und der kapitalstockmaximierenden Wachstumszwangszwang-Tyrannei gehört zum Größten, was ansteht und zu vollbringen ist.
Die BürgerInnen sind nicht interessiert und haben keine Lust sich einzuschränken. Es werden weiter dicke Schlitten hergestellt und gekauf. Tempolimit? Wird´s mit mir nicht geben, sagt Merkel. Das rasende Volk applaudiert.
Ökostrom ist noch immer ein Nischenprodukt.
Die Politik hat andere Prioritäten. Energiekonzerne, embedded in der Regierung werden eine Besserung noch lange Zeit verhindern.
Die Kanzlerin ist nur auf Gipfeln
Verbal-Klimaschützerin. Und die Grünen beginnen schwarz zu werden.
Und dann gibt es noch immer die Katasprophenleugner, die behaupten, klimatische Veränderungen wären schon immer so gewesen und das alles wären normale "Schwankungen".
Wir stehen am Abgrund, und schon morgen können wir einen Schritt weiter sein.
Der Glaube an den Klima-Hype gewinnt inzwischen - auch in
der taz - eine quasi-religiöse, eschatologische Qualität.
Das ist keine Überraschung.
Wer's braucht, darf auch an Trennkost glauben oder an die Friedfertigkeit des Islam.
Geht in Ordnung.
Ich verlasse mich auf die taz, wenn's 'ne echt kuschelige Endzeit-Atmo sein soll!
It's the legacy of the seventies...
Apocalypse now!
SPD, Grüne und FDP haben sich mit der Union auf einen nationalen „Veteranentag“ geeinigt. Am Donnerstag berät der Bundestag ihren gemeinsamen Antrag.
Kommentar Klimawandel: Der Katastrophe ins Auge blicken
Der Klimawandel schreitet noch schneller fort als erwartet. Weil es schon unsere Kinder und Enkel treffen wird, kann die Klimadebatte nicht ehrlich genug geführt werden.
Einer der renommiertesten Klimaforscher kommt zu alarmierenden Ergebnissen: Die Wirkungen des Treibhauseffekts schaukeln sich doppelt so schnell hoch, wie bislang in den aktuellen theoretischen Modellen vorausgesehen wurde. Kurz: Es wird alles noch viel schlimmer, als bislang erwartet.
Das bedeutet, dass die Ziele der Klimapolitiker längst nicht mehr ambitioniert genug sind. Denn selbst wenn sich die Industrieländer auf die geplante Beschränkung des Kohlendioxidausstoßes einigen, würde das Eis der Erde trotzdem größtenteils abschmelzen, der Meeresspiegel noch in diesem Jahrhundert um mehrere Meter steigen. Einigen Experten und Politikern sind diese Daten nicht sehr willkommen. Sie fürchten, dass mit dermaßen schlechten Nachrichten der Schwung erlahmen könnte, sich überhaupt noch gegen die Erderwärmung zu stemmen - wenn der Kampf ohnehin aussichtslos ist, warum nicht sich in das Unvermeidbare ergeben und hemmungslos den letzten Tropfen Öl und den letzten Krümel Kohle verheizen? Das aber wäre die falsche Schlussfolgerung.
Mit den neuen Forschungsergebnissen rückt die Klimakatastrophe näher an uns heran: Sie wird nicht mehr nur unsere Ururenkel treffen, sondern schon unsere Kinder und Enkel. Die Klimadebatte kann daher gar nicht ehrlich genug geführt werden. Nur wenn auch dem letzten US-Präsidenten, Konzernchef oder europäischen Vielflieger die Dramatik der Situation klar ist, wird es - auch gegen die einflussreiche und weltweite Energielobby - zu den nötigen Vereinbarungen kommen.
Nötig wäre dabei eine stärkere Zusammenarbeit mit den Schwellenländern. Ohne China, Indien und Brasilien wird es nicht klappen, das Klima zu retten. Für ein Exportland wie Deutschland geht es dann ans Eingemachte. Denn diese Länder werden von den reichen Ländern als Ausgleich für ihre Anstrengungen den Transfer von hochmoderner und überlebenswichtiger Technik fordern. Klimaschutz statt Patentschutz, für Windenergie oder Solarzellen, zum Energiesparen: Das ist starker Tobak für unsere Industrie. Es wird uns aber wohl nicht viel anderes übrig bleiben. REINER METZGER
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Kommentar von
Reiner Metzger
Leiter Wochenendtaz
Reiner Metzger, geboren 1964, leitet taz am Wochenende zusammen mit Felix Zimmermann. In den Bereichen Politik, Gesellschaft und Sachkunde werden die Themen der vergangenen Woche analysiert und die Themen der kommenden Woche für die Leser idealerweise so vorbereitet, dass sie schon mal wissen, was an Wichtigem auf sie zukommt. Oder einfach Liebens-, Hassens- und Bedenkenswertes gedruckt. Von 2004 bis 2014 war er in der taz-Chefredaktion.