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@Lichtblau: Auch wenn die Zahl der nicht-deutschen Straftäter gestiegen ist, heisst das nicht zwangsläufig, dass die Kriminalitätsquote der hier lebenden ausländischen Bevölkerungsquote gestiegen ist. In der polizeilichen Statistik wird nich nach Zweck des Aufenthalt unterschieden - soll heissen: in dieser Statistik finden sich auch Leute ohne Aufenthaltserlaubnis, solche mit Touristenvisum, die nur auf der Durchreise sind. Der Anteil derer ist ziemlich hoch.
Zudem gibt es einen großen Anteil an Delikten, die nur Nicht-Deutsche verüben können. Diese Beziehen sich auf das Aufenthaltsgesetz.
Einen sehr differenzierten Blick auf das Thema und die damit verbundenen Probleme findet man in einem Artikel von Christian Pfeiffer u.a. (2004) mit dem Titel "Probleme der Kriminalität bei Migranten und integrationspolitische Konsequenzen".
Dieser kann unter dem Link des BAMF heruntergeladen werden. http://www.bamf.de/cln_170/nn_1522666/SharedDocs/Anlagen/DE/Migration/Downloads/Zuwanderungsrat/exp-pfeiffer-zuwanderungsrat.html
Bravo, bravo!
Die besten Beitraege zum Thema Migration und Islam lese ich in der TAZ.
Wo es nicht Positives gibt, muss man auch nichts schoenreden, aber Positives muss man auch nicht (immer) schlechtreden.
In den Diskussionsforen ist es oftmals ein "linkes Statement" nur die negativen Seiten der Integrationspolitik zu betonen. Oft wird reflexhaft von Chancenungleichheiten und Diskriminierung gesprochen, ohne Details zu nennen. Natuerlich gibt es Missstaende, aber man sollte auch mal feststellen, dass nie zuvor in der Geschichte soviel Geld und Energie in Integrationsprogramme gesteckt wurde, wie heutzutage in den meisten europaeischen Laendern.
Da Sprache der Schluessel fuer ein Zusammenleben ist, finde ich es ausserordentlich grosszuegig, wenn die Regierung bereit ist, Sprachkurse finanziell zur Verfuegung zu stellen. Ich persoenlich lebe im aussereuropaeischen Ausland und dort haengt es zu 100% von mir und meinem Geld ab, ob ich die Sprache lerne oder nicht. Sollte ich aber nach 10(!) Jahren ein permanentes Visum beantragen, dann muss ich sehr gute Sprachkenntnisse vorweisen. Da kann ich dann auch nicht sagen, mir hat das niemand in den ***** gesteckt, deshalb habe ich nichts gelernt...
das allein das Lernen der deutschen Sprache als Integrationserfolg gilt ist der blanke Hohn, denn der Anteil ausländischer Straftäter in Deutschland ist im vergangenen Jahr gestiegen. Laut der am Dienstag von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik betrug der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger 21,1 Prozent. 2008 hatte er bei 20,9 Prozent gelegen.
Damit waren Ausländer 2,4 mal häufiger straffällig, als es ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung (8,7 Prozent) entspricht. Auch ohne ausländerspezifische Delikte betrug der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger 2009 19,1 Prozent (2008: 18,9 Prozent).
Nicht gesondert erfaßt werden Tatverdächtige mit einem sogenannten Migrationshintergrund. Sie zählen zu den deutschen Tatverdächtigen.
Also, ein Opfer gibt es wohl, nennt sich "Realität".
Das Vorgehen der bayerischen Justiz gegen Aktivisten der Letzten Generation stößt auf breite Kritik. Die taz analysiert den Durchsuchungsbeschluss.
Kommentar Integrationsbarometer: Studie ohne Opfer
Das Integrationsbarometer zeigt den Feuilletons und Politikredaktionen wie weit entfernt von der Wirklichkeit ihre Debatten sind. Denn es geht um soziale, nicht um kulturelle Diskurse.
Diese Studie müssen alle lesen, die mit Integrationspolitik zu tun haben. Denn das Integrationsbarometer des Sachverständigenrats ist ein fundierter Kontrapunkt zu der mitunter hysterisch und mit wenig Kenntnis geführten Debatte über das vermeintliche Scheitern der Integration. Es zeigt, dass die Bevölkerung - sowohl mit als auch ohne Migrationshintergrund - die Lage der Einwanderungsgesellschaft viel positiver und pragmatischer sieht, als Politik und Publizistik dies nahelegen.
Dabei blenden die Experten des Sachverständigenrats die massiven Probleme, die es unter anderem bei der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt gibt, nicht aus. Sie wählen einen anderen Ansatz: Sie erheben, was beide Seiten der Einwanderungsgesellschaft voneinander halten und erwarten - und liefern so Informationen, die es bislang in dieser Breite nicht gab. Das Integrationsbarometer ist damit eine wichtige Ergänzung zu zahlreichen Studien, die strukturelle Daten wie Arbeitslosigkeit und Bildungsabschlüsse von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund miteinander vergleichen.
Hier bietet es wertvolle Erkenntnisse für viele Beteiligte: Es zeigt den Feuilletons und Politikredaktionen, wie weit entfernt ihre Debatten mitunter von der Lebensrealität der Menschen sind. Es verdeutlicht der Politik, wie unwichtig den Menschen vor Ort die Frage nach Assimilation oder selbstbewusstem Leben kultureller oder religiöser Tradition ist, und für wie wichtig sie dagegen Sprachkurse, Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit und für Chancengleichheit im Bildungswesen erachten.
Und auch die Migrantenorganisationen müssen ihre Lehren ziehen: Zeigt die Studie doch, dass die Deutschen, anders als häufig behauptet, keine Integrationsmuffel sind. Auch spielen Diskriminierungserfahrungen weit seltener eine Rolle als angenommen. Von ihrem Opferdiskurs können sie sich also getrost verabschieden.
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Kommentar von
Sabine am Orde
Innenpolitik
Jahrgang 1966, Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Seit 1998 bei der taz - in der Berlin-Redaktion, im Inland, in der Chefredaktion, jetzt als innenpolitische Korrespondentin. Inhaltliche Schwerpunkte: Union und Kanzleramt, Rechtspopulismus und die AfD, Islamismus, Terrorismus und Innere Sicherheit, Migration und Flüchtlingspolitik.
Ein Plädoyer für das Konkrete
Sind Utopien was für Faule?
Utopien können der Klimabewegung mehr schaden als nützen, glaubt Jan Feddersen. Er fordert mehr Realismus.
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