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Kommentar Ilse Aigner und die BauernAlles nur Bluff

Kommentar von Hanna Gersmann

Achtung, fallen Sie nicht auf die Werbelügen von CSU-Agrarministerin Ilse Aigner rein, die vorgibt, die Bauern retten zu wollen.

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taz-Autorin
War von 2002 bis 2013 in der taz, leitete dort zuletzt das Inlandsressort. Jetzt gehört sie zum Büro die-korrespondenten.de im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin. Sie schreibt vor allem über Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftspolitik.
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5 Kommentare

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  • E
    Engels

    Freilich, Frau Gersmanns Kommentar ist idealistisch. Die Frage ist - Herr Keckl, Herr Tölle - ob allein Idealismus und der Glaube an Alternativen ihr den Status einer "Wirtschaftsexpertin" absprechen müssen. Die "große" Agrarrevolution, in der Konzerne mehr und mehr Macht über Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln erhalten wollen, läuft - Stichwort: Genpatente bei Tieren - gerade erst an. Und ich fürchte, jeder normale "Wirtschaftsweise" in den übrigen Blättchen wird auch wieder mit "Marktbedingungen" kommen. Wenn Sie das dann auch noch besser finden als eine vielleicht geplante, aber immerhin unabhängigere Landwirtschaft, können wir uns gerne wieder sprechen. So lange bin ich der taz für ihre Ideale dankbar - sie fördern alternatives Denken. Und das kann grundsätzlich nicht schlecht sein.

  • M
    martin

    Ist ja alles gut und schön und bringt überhaupt nix, sich hier gegenseitig an zu schimpfen, wenn man im Prinzip auf der gleichen Seite steht, oder? Wir wollen keine Massenbetriebe, sondern kleine und mittlere Betriebe und die landwirtschaftlichen Produkte sollen nicht quer durch Europa gekarrt, sondern möglichst regional hergestellt und verkauft werden, OK? Wie erreichen wir das also und was sollte Frau Aigner in unserem Sinne beschließen?

  • TT
    Tom Tölle

    Bravo, Herr Keckl und Herr Semler!

    Sie bringen es beide auf den Punkt und stellen die Ideologie der Autorin schön heraus.

     

    Die Journalistin hat keinen blassen Schimmer von der Realität in der Landwirtschaft und offensichtlich auch wenig Ahnung von den Gesetzen der Wirtschaft! Und sowas schimpft sich Wirtschaftsexpertin....

  • GK
    Georg Keckl

    Sehr geehrte Frau Gersmann!

     

    Die von Ihnen angeführten Argumenten (Milch aus der Region, Geld für Biomilch) sind nett, insbesondere die Kennzeichnung der Herkunft, damit verkaufen Sie aber aktuell keinen Liter Milch mehr, langfristig auch kaum. Nirgends steht Käse drauf, wenn nicht Käse drin ist. Das Argument mit agrarindustriellen Turbokühen in Riesenställen ohne Kleinbauern gibt es mindestens schon seit ich die Debatte verfolge (30 Jahre). Sie dient zum Erhalt eines Wähler- und Beitragszahlermilieus, nicht der Landwirtschaft selbst. Milch aus der Region, z.B. aus dem Ruhrgebiet? Niedersachsen und Bayern haben 180% Selbstversorgungsgrad. Wollen Sie die Milchbauern von dort weg haben, zurück in die Zuckerrübenlagen um Hildesheim, wo sie schon vor über 30 Jahren die Milcherzeugung mehrheitlich eingestellt haben? Was der BDM (Bund deutscher Milchviehhalter) fordert, ist eine verschärfte Quote. Wollen Sie das? Eine Milchquote, also ein Milch-Planziel? Eine "Plankommission" in Bauernhand zur Festsetzung der Quote, des Planzieles? Der Gerichtsvollzieher oder die Polizei auf dem Hof, wenn wer gegen diese Quote verstößt und "überproduziert"? Ein Mindestpreis für Milch, eventuell Mindestspannen und vorgeschriebene Verbrauchspreise für Grundnahrungsmittel?

     

    Ihr Kommentar ist mehr Bluff, als Sie bei Ilse Aigner anprangern. Aber, was soll schon dabei rauskommen, wenn man in der TAZ Wirtschaft und Umwelt mixt? Kürzlich wurde ein regionaler EX-Nabu Chef zu einer Geldstrafe verurteilt (siehe http://www1.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/heckrinder2.html und http://www1.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/heckrinder2.html ). Ihm sind ca. 20 Heckrinder elend an der "natürlichen" Haltungsform verreckt. Die Strafe fiel mit 3000 Euro milde aus. Dabei war das kein Einzelfall, siehe http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/radolfzell/art372455,3719687 ). Es war zwar objektiv Tierquälerei, aber nicht beabsichtigt, mildernde Umstände. Das ist des Pudels Kern einer zu grünen Politik. Diesmal ging es ja nur um Rinder. Vielleicht brichten Sie mal darüber.

     

    Mit freundlichen Grüßen

  • RS
    Robert Semler

    Liebe Hanna,

    Dein Kommentar war gut. Leider nur bis zum Ende des ersten Absatzes, dessen Punkt des Sprung in einen logischen Abgrund markiert. Wäre der Bauer Manager und die Milch ein Auto, hätte der Staat bereits eingegriffen, denke an die "Umweltprämie". Ilse Eigner würde nur reagieren, wenn große Betriebe in Gefahr wären. Gerade im Wahlkampf klingt es besser, einen Betrieb mit 1000, als 100 Betriebe mit 10 Mitarbeitern gerettet zu haben.

    Sinnvoll ist nicht das Kennzeichnen der Herstellungsorte, Milch vom kleinen Bauern im Allgäu wird nunmal teurer produziert als im Großbetrieb im Osten, und der allgäuer Arbeitslose hat nicht die Wahl, die evtl ein TAZ-Journalist hat. Die Lösung kann doch nur sein, daß der Bauer, der von dem Ergebnis seiner Kühe nicht leben kann, ebenso unterstützt zu werden hat wie die Friseuse, die von ihrem Einkommen nicht existieren kann.

    Bio an Schulen wäre teuer man müßte sich fragen, ob "normal" denn ungesund ist. Ein gefährlicher Ansatz. Zuletzt fiel Dir nicht auf, daß, es stand sogar in der TAZ, man durchaus jetzt schon an den Inhaltsangaben unterscheiden kann, ob der Käse aufv der Pizza echt ist oder nicht.

    Warum schreibst Du nicht einfach, daß Dir nur Öko und Urlaub auf dem Bauernhof wichtig ist, Du Dich aber nicht in die Probleme der ländlichen Agrarwirtschaft einarbeiten willst? Insofern könntest Du Ilse die Hand geben...