Kommentar Helgoland: Aus zwei mach eins - mit Auflagen

Es ist eine dieser Ideen auf der mitunter schmalen Grenze zwischen Wahnsinn und Genialität: Die Aufschüttung zwischen Helgoland und der Insel Düne.

Es ist eine dieser Ideen auf der mitunter schmalen Grenze zwischen Wahnsinn und Genialität. In der Nordsee soll zusammengeschüttet werden, was jahrtausendelang zusammengehörte: Die Wiedervereinigung Helgolands mit der Insel Düne ist ein Plan, den zu debattieren sich lohnt und dessen Verwirklichung mehr Chancen als Risiken birgt.

Technisch ist es angeblich kein Problem, das finanzielle Wagnis gilt als überschaubar, ökologische Bedenken wurden nicht erhoben und die Folgewirkungen können nicht erschrecken. Vor 30 Jahren hatte die Hochseeinsel doppelt so viele Einwohner und Touristen. Es ist der stetige Prozess der Auszehrung, der gestoppt werden kann.

Die Wiedergewinnung des Landes, das die Nordsee vor 290 Jahren wegspülte, ist im Grundsatz sinnvoll. Der Tourismus ist das einzige wirtschaftliche Standbein der Insulaner. Und dafür sind konsequenterweise die Stärken zu stärken: keine Autos, keine Bettenburgen, kein Lärm außer Möwengeschrei, dazu die definitiv sauberste Luft in ganz Deutschland und rundherum ein Meeresschutzgebiet.

Der Bürgerentscheid bietet die Gewähr, dass keine anonymen Investoren einheimische Zimmervermieter und Gastwirte in den Ruin treiben können. Ein Ja mit Auflagen zu versehen, ist ein Leichtes. Sanfter Tourismus auf hoher See: So könnte er funktionieren.

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