Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Endlich mal ein erträglicher, kritischerer taz-Artikel zu den unsäglichen Grünen!
Ob die Exponenten des „linken“ Flügels der Grünen "eines Tages auch linke Politik machen werden", frage ich mich seit die Grünen mit ihrer Bundesregierungsbeteiligung 1998 neoliberal unterwegs sind.
Links ist in der politischen Praxis (also im Abstimmungsverhalten im Bundestag) allerdings allein Herr Ströbele. Einen "linken Flügel" gibt es in Wahrheit bei den Grünen gar nicht. Das ist nur eine Inszenierung für die doofen WählerInnen.
Das mit "linker" Politik bei den Grünen wird nichts mehr. Die Grünen sind bis auf Einzelpersonen unwählbar.
Claudia Roth ist meineserachtens in ihren politischen Ansichten nur
widerlich und abstossend.
Fest steht,sollten diese hinterhaeltigen verlogenen Gruenen/B90
es schaffen neben der SPD ihre Luegenpolitik mit krimineller Energie
erneut als Regierungsmannschaft in Deutschland installieren,
dann koennen sich die Buerger warm anziehen.
Was Gerhard Schroeder SPD und Konsorten im Rausch von
Machtmissbrauch den Menschen in Deutschland angetan hat,
habt ihr hoffentlich noch nicht vergessen?!
Die Hoffnung der Waehler es wuerde Ihnen dann besser gehen als
gegenwaertig ist naives wunschdenken.
Danke, dass "links" im Artikel an den richtigen Stellen in Anführungszeichen steht. Denn das "linke" Spitzenpersonal ist meiner Erfahrung nach eher sehr nahe an der Definition des "Realo", auch wenn sie dort vielleicht gruppenarithmetisch nicht verwurzelt sind, sie wollen um jeden Preis mitregieren, sie glauben genauso zu wissen, "wie Macht funktioniert". Wie sehr sie noch in der Basis verwurzelt sind, ob diese Basis die Frage nach Spitzenpersonal nicht eher anwidert, das sei mal dahin gestellt.
Man schaue sich die politische Realität an-, dann weiß man, was die sogenannten Realos wert sind. Nämlich so viel, dass wenn sie eine Lücke hinterließen, diese Lücke sie vollends ersetzen würde. Wir haben zurzeit fast nur noch Parteien, die das Volk verkaufen, weil sie selbst gekauft sind.
Die Interpretation der Erscheinungsrichtung vom Spitzengespann Trittin/Roth als "links" ist so relativ wie die Geschichtsschreibung an sich. Was würde wohl Kalle Marx über die beiden sagen?
Ich verfolge die grüne Realpolitik seit der Gründung 1980 (die ersten 5 Jahre als Mitglied): die besten Wendehälse für die aussichtsreichste Machtoption führen den Klub, jenseits von links und realo. Schließlich und endlich, mir reichts noch von dem Gespann Schröder/Fischer.
Bon appetit!
Danke, dass "links" im Artikel an den richtigen Stellen in Anführungszeichen steht. Denn das "linke" Spitzenpersonal ist meiner Erfahrung nach eher sehr nahe an der Definition des "Realo", auch wenn sie dort vielleicht gruppenarithmetisch nicht verwurzelt sind, sie wollen um jeden Preis mitregieren, sie glauben genauso zu wissen, "wie Macht funktioniert". Wie sehr sie noch in der Basis verwurzelt sind, ob diese Basis die Frage nach Spitzenpersonal nicht eher anwidert, das sei mal dahin gestellt.
Die Grünen könnten die "Umverteilerei" sein lassen?
Das werden die nicht, die Grünen sind großartige Umverteiler. Wie da umverteilt wurde als die an der Regierung waren: Vermögenssteuer abgeschafft, Spitzensteuersatz heftig gesenkt, Harz4 eingeführt und Finanzmärkte dereguliert... Jetzt fordern einige wenige "linke" Grüne den Spitzensteuersatz auf 49% zu erhöhen, das sind 7% weniger als unter dem alten Umverteiler Kohl.
Das Sie liebe Frau Winkelmann das Wort Umverteilung in dem Zusammenhang benutzen und dann auch noch in verniedlichter Form, ist entweder Dummheit oder mangelnde Rechercherei.
Die Ampel setzt auf Straßenbau und befreit Minister Wissing von dem Zwang, im Verkehr den CO2-Ausstoß zu senken. Ein klimapolitisches Desaster.
Kommentar Grüne Spitzenkandidaten: Große Strategen bei der Arbeit
Die Grünen-Realos halten sich für regierungstauglicher – dumm bloß, dass ihnen das Spitzenpersonal fehlt. Ob Katrin Göring-Eckardt die Lösung ist, ist fraglich.
Eigentümlich ist, wie ausdauernd sich das Gerücht hält, dass es zwei Sorten PolitikerInnen gebe: solche, die Realpolitik betreiben und darum durchsetzungsstark sind, und auf der anderen Seite die Linken, die bedauerlicherweise stets an der Welt und ihren Träumen scheitern. Die Grünen zum Beispiel sortieren sich bis heute in zwei Flügel, von denen einer glaubt, dass er einen exklusiven Draht zur Wirklichkeit hat. Die „Realos“ meinen, besser zu wissen, wie Macht funktioniert; wenn es erst ans Regieren geht, denken sie, schlage ihre Stunde.
Nur passt es nicht ins Bild, dass es dem Realoflügel seit Jahren nicht gelingt, das dafür geeignete Spitzenpersonal hervorzubringen. Realpolitik umfasst die Einsicht, dass Wahlen nicht nur mit ausgefeilten Programmen, sondern auch mit ausdrucksstarken Köpfen gewonnen werden. Doch haben sich die Grünrealos darauf spezialisiert, ihre bekanntesten Vertreter abzusägen, um sich dann kopfkratzend auf der Ersatzbank umzuschauen.
Die aber ist leer. Als Reinhard Bütikofer – Generationenwechsel sofort! – abtrat, musste der neue Parteichef Cem Özdemir erst aufgestöbert und in die Parteizentrale regelrecht geschoben werden. Die Fraktionschefin Renate Künast verlor die Berliner Bürgermeisterwahl – komplett demontiert wurde sie aber erst von ihren eigenen Leuten.
Nun wird Katrin Göring-Eckardt, eine ehemalige Fraktionschefin, bekniet, um Himmels willen ein „linkes“ Grünen-Spitzenduo aus Jürgen Trittin und Claudia Roth zu verhindern und als Kandidatin für eine erfühlte gesellschaftliche Mitte den Wahlkampf zu bestreiten.
Ob diese Mitte so viel Religiosität überhaupt verträgt, wie Göring-Eckardt zuletzt verströmte, sei dahingestellt. In Erinnerung aber ist, dass die Politikerin zu Regierungszeiten alles andere als beliebt und anerkannt war. Die schwarz-grüne Fahne schließlich, die Göring-Eckardt seitdem herumtrug, braucht sie im anstehenden Bundestagswahlkampf wahrhaftig nicht auszurollen. Eine Koalition aus Union und Grünen ist 2013 schlicht keine Option.
Wenn die Superoberstrategen bei den Realos ehrlich wären, müssten sie zugeben, dass sie sich personalpolitisch verschätzt haben. Die Exponenten des „linken“ Flügels waren trittsicherer. Ob sie eines Tages auch linke Politik machen werden? Wer weiß.
Sollte die oft belächelte „Flügelarithmetik“ bei den Grünen zusammenbrechen, so wird dies jedenfalls keine inhaltlichen, sondern personalstrategische Gründe haben. Die Frage, ob die Grünen ganz auf Umwelt setzen und die Umverteilerei sein lassen oder ob Gerechtigkeit ein grünes Kernthema ist, bleibt davon unberührt – das größte Problem der Grünen.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Ulrike Winkelmann
Chefredakteurin
Chefredakteurin der taz. Von 2014 bis 2020 beim Deutschlandfunk. Davor in der taz als Chefin vom Dienst, Sozialredakteurin, Parlamentskorrespondentin, Inlandsressortleiterin. Zwischendurch auch ein Jahr Politikchefin bei der Wochenzeitung „der Freitag“.
Die Vergangenheit als Blaupause
Schulterblick nicht vergessen
Hoffnung kann man auch aus der Vergangenheit ziehen, findet unsere Autorin. Ein Appell auch mal zurück zu schauen.