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Kommentar Gauck und TotalitarismusPathos statt Analyse

Kommentar von Micha Brumlik und Micha Brumlik

Im "Schwarzbuch des Kommunismus" fordert Joachim Gauck undifferenziert, den Kommunismus als ebenso totalitär einzustufen wie den Nationalsozialismus.

Gauck hat Probleme mit dem Totalitarismus. Bild: dpa

D er künftige Bundespräsident Joachim Gauck stützt sich in vielen Einlassungen auf die sogenannte Totalitarismustheorie, hat immer wieder einen "antitotalitären Konsens" gefordert und im Jahre 2008 die "Prager Erklärung" unterschrieben.

Die "Prague Declaration on European Conscience and Communism", unterzeichnet von unbestreitbaren Demokraten wie Vaclav Havel, aber leider auch von rechtsradikalen Politikern aus dem Baltikum, zielte im ersten Artikel auf die Einsicht, dass beide, das NS-Regime wie kommunistische Regime, mit ihren mörderischen Kriegen und Ausrottungsmaßnahmen sowie der Verletzung von Bürger- und Menschenrechten das Hauptunglück des 20. Jahrhunderts gewesen seien. Abschließend fordert die Erklärung ein gemeinsames öffentliches Gedenken an den Fall der Berliner Mauer, das Massaker auf dem Tiananmenplatz sowie an nicht näher bezeichnete Mordtaten in Rumänien.

Die Problematik all dessen liegt keinesfalls in der moralischen Gleichsetzung von Nationalsozialismus und Stalinismus, die nach Timothy Snyders sorgfältig recherchierter Studie "Bloodlands" nicht mehr zu bestreiten ist. Sondern in der ungenauen Fassung des Begriffs "Communism", der sämtliche Regime des Ostblocks vor 1989 umfasst und sie damit alle zu Fällen von Totalitarismus erklärt.

Bild: imago / Horst Galuschka
MICHA BRUMLIK

ist Publizist und Professor an der Uni Frankfurt am Mai.

Schon 1998 hat Gauck im "Schwarzbuch des Kommunismus" über die DDR geschrieben, man habe dort in den letzten Jahren vor 1989 einen Kommunismus erlebt, "der nicht mehr mordete und folterte. Dankbare Zeitgenossen haben deshalb allerlei euphemistische Bezeichnungen für die Ära ersonnen. Eine nüchterne Betrachtung der politischen Verhältnisse wird dennoch zu einem Urteil gelangen, das diesen Kommunismus als ebenso totalitär einstuft wie den Nationalsozialismus."

Eine wirkliche Meisterin des politischen Urteils, auf die sich Gauck auch in diesem Beitrag immer wieder bezieht, war Hannah Arendt. Ihr lag alles an theoretisch belehrter Urteilskraft; ebendiese Urteilskraft aber wird durch persönliche Betroffenheit verständlicherweise beeinträchtigt. So auch in Gaucks Einschätzung der letzten Jahre der DDR.

Schludrige Gleichsetzung

Denn was die Beurteilung der Sowjetunion und ihrer Satelliten, damit auch der DDR, nach Stalins Tod betraf, war Arendt deutlich anderer Meinung als die Autoren der "Prager Erklärung". Im 1966 erschienen Vorwort zu ihrer Studie "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" schreibt sie: "Ich erwähnte bereits den Abbau totaler Herrschaft, der nach Stalins Tod einsetzte. […] Dass man die Sowjetunion im strengen Sinn des Wortes nicht mehr totalitär nennen kann, zeigt natürlich am deutlichsten das erstaunliche und üppige Wiederaufblühen der Künste in den letzten zehn Jahren."

Freilich wird Arendt in ihrer unbestechlichen Genauigkeit noch deutlicher, und ihr damaliges Urteil sollte eine Warnung vor jeder undifferenzierten Verwendung des Begriffs der "totalen Herrschaft" sein, vor allem aber vor der schludrigen Gleichsetzung des despotischen Polizei- und Sozialstaats DDR mit dem Stalinismus.

Müsse man doch - so Arendt im Blick auf die UdSSR - feststellen, "dass die totale Herrschaft, die furchtbarste aller modernen Regierungsformen […] mit dem Tode Stalins in Russland nicht weniger ihr Ende gefunden hat als in Deutschland mit dem Tode Hitlers". Dass aber dieser Stalinismus ausgerechnet in der DDR auch noch Stalins Tod überdauert haben soll, wird kaum jemand behaupten wollen.

Nun muss man Arendt, die nur zu gut wusste, warum sie an anderer Stelle über das Versagen von Intellektuellen nachdachte, keineswegs in allem recht geben. Gleichwohl: So unerlässlich es ist, dass Europa zu einer gemeinsamen Kultur des Gedenkens an die Schrecken und Verbrechen des 20. Jahrhunderts findet, so notwendig sind differenzierte Betrachtungen.

Das gilt sowohl für die Verlogenheit der autoritären nachnationalsozialistischen Bundesrepublik als auch für den hilflosen Antifaschismus der ostdeutschen Parteidiktatur. Sowenig die Bundesrepublik ein faschistischer, so wenig war die DDR nach 1953, auf jeden Fall nach 1961, ein stalinistischer Staat. Gerade einer künftigen europäischen Gedenkkultur wegen ist es höchste Zeit, dass an die Stelle jedweden Pathos nüchterne Analyse tritt. Das lehrt Hannah Arendt.

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Autor und Kolumnist
1947 in der Schweiz geboren, seit 1952 in Frankfurt/Main. Studium der Philosophie und Pädagogik in Jerusalem und Frankfurt/Main. Nach akademischen Lehr- und Wanderjahren von 2000 bis März 2013 Professor für Theorien der Bildung und Erziehung in Frankfurt/Main. Dort von 2000 bis 2005 Direktor des Fritz Bauer Instituts – Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte des Holocaust. Forschung und Publikationen zu moralischer Sozialisation, Bildungsphilosophie sowie jüdischer Kultur- und Religionsphilosophie. Zuletzt Kritik des Zionismus, Berlin 2006, Sigmund Freud. Der Denker des 20. Jahrhunderts, Weinheim 2006 sowie Kurze Geschichte: Judentum, Berlin 2009, sowie Entstehung des Christentums, Berlin 2010.Darüber hinaus ist er Mitherausgeber der „Blätter für deutsche und internationale Politik.“
Autor und Kolumnist
1947 in der Schweiz geboren, seit 1952 in Frankfurt/Main. Studium der Philosophie und Pädagogik in Jerusalem und Frankfurt/Main. Nach akademischen Lehr- und Wanderjahren von 2000 bis März 2013 Professor für Theorien der Bildung und Erziehung in Frankfurt/Main. Dort von 2000 bis 2005 Direktor des Fritz Bauer Instituts – Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte des Holocaust. Forschung und Publikationen zu moralischer Sozialisation, Bildungsphilosophie sowie jüdischer Kultur- und Religionsphilosophie. Zuletzt Kritik des Zionismus, Berlin 2006, Sigmund Freud. Der Denker des 20. Jahrhunderts, Weinheim 2006 sowie Kurze Geschichte: Judentum, Berlin 2009, sowie Entstehung des Christentums, Berlin 2010.Darüber hinaus ist er Mitherausgeber der „Blätter für deutsche und internationale Politik.“
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42 Kommentare

 / 
  • PB
    peter brinkemper

    Brumlik hat Arendts Buch nur selektiv zitiert, aber nicht wieder gelesen. Dabei ist die Verwicklung der Totalitarismustheorie überdeutlich, ständig pendelt sie im Vergleich zwischen Stalin und Hitler hin und her und zieht endlos Parallelen zwischen den Staaten und Systemen, wohingegen Gaucks Äußerung relativ bescheiden wirkt. Die DDR war dann nach Arendts systematischen Überlegungen mindestens ein späterer Ableger eines auf seinem Höhepunkt der 30er Jahre brutalen menschenverachtenden massenweise Menschen, Klassen, Gruppierungen und Schickten verschlingenden Herrschafts-, Säuberungs- und Denunziations-Systems, also ein spät- oder posttotalitäres Gebilde, dessen Einparteiensystem, Zensur, Stasi-Methoden, tödliche Mauer immer noch die alte Sprache sprach.

  • HA
    Horst Anstatt

    In einer Parlamentarische Democratie gehört der Bundespräsident vom Volk gewählt.

     

    Daher ist es für das Volk Quatsch: ob sein Name Herr Wolff oder Herr Gauck ist.

  • L
    Leserin

    Die große Frage sind die wirklichen Motive von Gauck. "Persönliche Betroffenheit" kann dafür keine ausreichende Erklärung sein, da Gauck in Wirklichkeit ein relativ unangefochtenes und sogar privilegierte Leben führte, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen. Für mich ist es daher eine Mischung aus Selbstmitleid, Geltungsbedürfnis und Verdrängung der eigenen Feigheit und des eigenen Angepaßtseins in der Vergangenheit, wofür er nun - da es nichts mehr "kostet" - umso unerbittlicher in seinem Urteil ist.

     

    Und dann ist da noch sein nationales Pathos und "Heimatgefühl". Womöglich möchte er vor sich selber die Rolle seines Vaters rechtfertigen, dessen Mitgliedschaft in der NSDAP somit als "Kampf gegen Stalin" vor dem Hintergrund dieser Theorien ihm vielleicht etwas weniger furchtbar und eher "verständlich" oder gar "heldenhaft" erscheint.

  • V
    vic

    Gauck leidet an einem Nachkriegstrauma, und ist deshalb nicht in der Lage rational zu denken, geschweige denn zu handeln.

    Er ist der falsche Kandidat, und er wird trotzdem Bundeshändeschüttler. Schade.

    Um ungefährlich zu sein, ist zu sehr von sich überzeugt.

  • S
    Stefan

    Wenn ein Demokrat eine demokratische und antikommunistische Erklärung unterzeichnet, die aber auch von zweifelhaften Rechtsaußen unterzeichnet wird, dann ist er ... genau: Ein Nazi.

     

    Wenn ein kommunistischer, bekennender Verfassungsfeind eine Erklärung "gegen rechts" verfasst, die dann vom gesamten politischen Spektrum mitgetragen wird, dann ist er ... genau: "Gegen rechts", was ja wohl edeler nicht sein kann.

     

    Die aktuellen Kommunisten träumen ja von einem Kommunismus mit menschlichen Antlitz. Ein wahrhaft edeles Ziel. Den nächsten Holocaust versuchen wir stillschweigend an den Iran outzusaourcen. Und wenn wir dann noch etwas erfinden, dass Scheiße nach Gänseblümchen duften lässt, dann können wir in der breiten Koalition "gegen rechts" glücklich sein. Und wer sich gegen Kommunismus ausspricht ist sowieso Nazi.

  • GF
    Georg Fries

    Ein sehr guter Artikel. Während in diversen Medien fast sämtliche Thesen von Gauck seltsam schöngeredet werden, zeigt grade der Vergleich mit dem Denken Hannah Arendts, wie Gauck bisher denkt. Gauck ist übrigens sehr eitel, Arendt war das nie, das nur nebenbei.

     

    Mir kam es öfter so vor, als würde Gauck in ziemliche Nähe zu lange vergangenen Positionen der rechten Seite im damaligen "Historikerstreit" (um 1986) geraten. Eine Gleichsetzung von DDR-Diktatur und Nazideutschland wird nicht offen ausgesprochen - dazu sind heutige Neurechte, ähnlich Sloterdijk oder Bolz, viel zu gewieft und für heutige Medien geschult. Aber man deutet doch ständig an, tut, als könne man beide Systeme vergleichen. Das ist falsch, und verfälscht Geschichte.

  • VK
    VJR (Tippfehler korrigiert:-)

    Einverstanden, die zur Zeit aktuelle Person – und mehr als sie das Amt selbst, möchte ich ergänzen – mögen antiquiert sein.

    Doch – und da protestiere ich entschieden – die Verniedlichung von Post-/Kommunisten (und des Regimes der DDR/der anderen Satelliten/...der UdSSR) – finde ich genauso arrogant, wie es die Verharmlosung der Post-/Nazis war.

    Sie dient nur dazu, die Täter und ihre Pfründen in die neuen Zeiten hinüber zu retten. Nach 1989 bis heute genauso wie es in den Jahrzehnten nach dem Krieg geschah.

    Im weiteren protestiere ich dagegen, dass Micha Brumlik Timothy Snyder missinterpretiert, um die Verniedlichung zu stützen.

    Denn der Ansatz, den Snyder vertritt, ist das Verständnis, der erste Schritt zu Konfliktbewältigung. Dazu gehört auch, dass man die Täter nennt. Erst danach können die Versöhnung, und das Dialog beginnen, die weiteren Schritte.

    Eine Verniedlichung steht im Dienst der Täter, schürt die alten Konflikte und sät neue.

  • V
    VJR

    Einverstanden, die zur Zeit aktuelle Person – und mehr als sie das Amt selbst, möchte ich ergänzen – mögen antikviert sein.

    Doch – und da protestiere ich entschieden – die Verniedlichhung von Post-/Kommunisten (und des Regims in der DDR/anderen Satteliten/...UdSSR) – finde ich genauso arrogant, wie es die der Post-/Nazis war.

    Sie dient nur dazu, die Täter und ihre Pfründen in die neuen Zeiten hinüber zu retten. Genauso wie es bei den Nazis nach dem Krieg geschah.

    Im weiteren protestiere ich dagegen, dass Micha Brumlik Timothy Snyder missinterpretiert, um seine Verniedlichung zu stützen.

    Der Ansatz, den Snyder vertritt, ist das Verständnis, der erste Schritt zu Konfliktbewältigung. Dazu gehört auch, dass man die Täter nennt. Danach kann ein Dialog beginnen, der zweite Schritt.

    Eine Verniedlichung, steht im Dienst der Täter, schürt die alten Konflikte und sät neue.

  • S
    Schramm-Fan

    Endlich ein differenzierter Kommentar zu Gaucks Befangenheiten und zu den Begriffen Nationalsozialismus, Stalinismus, DDR-Sozialismus. Möge Brumkliks Analyse annähernd die Beachtung finden, wie sie D. Yücels journalistischen Knallbonbons zukommt.

  • T
    TJN

    Ohne politische Psychoanalyse kommt man nicht weiter. Das unerbittliche Machtstreben des Menschen liegt fernab rational gesteuerter Handlungen, eine Analyse im Außen betrachtet lediglich Rationalisierungen und verkennt das menschliche Motiv der Macht (vgl. Nietzsche), der jede politische Farbe recht ist.

     

    Stark verkürzt gesagt (!) ist politisches Machtstreben, speziell in der angesprochenen pathologischen Form, die narzisstische Kompensation früher Ohnmachtserfahrung - Unterdrückte werden zu Unterdrückern. Freud würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sehen könnte, wie viele Menschen Politikern ihre vermeintliche Rationalität (und damit Integrität) immer noch abkaufen.

     

    Auch die Begriffe 'politische Religion', 'Faschismustheorie' und 'autoritäter Charakter' liefern weiterführende - nicht immer bequeme - Erklärungsmodelle, die keine Projektion des Bösen auf andere Gruppen erlauben. In diesem Sinne möchte ich auf drei Gedichte verweisen, die ganz ohne intellektuellen Überbau und Theorien der Entwicklungspsychologie die Ursachen des Faschismus beleuchten: http://www.youtube.com/watch?v=DkqSnwAKPB4

     

    Gestern abend lief wieder 'Das weisse Band' im Fernsehen; die _seelische_ Aufarbeitung unserer Geschichte beginnt gerade erst.

  • J
    J.Riga

    Man kann gespannt sein, ob es in der Ära Gauck zu einer Neuauflage des Historikerstreits kommt: die Erkenntnis, dass der Nazismus den Bolschewismus zur historischen Vorraussetzung hatte, sollte sich endlich einmal Bahn brechen, ohne dass gleich die Gralshüter der ewigen deutschen "Blutschuld" ihr Wehgeschrei erheben über die Herabsetzung ihrer Dunkelkammer-Ikone.Adolg Hitler.

  • P
    PhyshBourne

    hier wird die theorie 'mal wieder von der praxis überholt…

  • G
    gelderlander

    Der Widerstand gegen Gauck wächst, nicht nur bei Facebook: http://www.youtube.com/watch?v=BD2dh4ZtSMs&feature=youtu.be

     

    Auch war Gauck nie ein Bürgerrechtler und schon garkein Freiheitslehrer, im Gegenteil. er hat dicke Geschäfte mit dem MfS gemacht. Er bekam einen VW-Bus geschenkt und seine Söhne konnten zwischen der DDR und der BRD hin- und herreisen wie sie wollten. Er selbst war auch ein Reisekader. Vorraussetzung für letzteres war absolute linientreue mit der SED.

     

    Alles nachweisbar: http://kommunismusblog.wordpress.com/2012/02/24/gauck-ist-fur-das-amt-des-bundesprasidenten-ungeeignet/

  • A
    August-13

    An den Werken sollt ihr sie erkennen, um mal mit der Bibel zu sprechen.

    Und das Werk von Gauck ist nun mal die Gauck-Behörde.

    Nicht nur, dass bei der BStU hauptsächlich linientreue DDR-Diktaturanhänger arbeiten, wir müssen uns auch anschauen welche Arbeitsergebnisse abgeliefert wurden. Und da sieht es düster aus. Die Stasi-Akten von Merkel, Kasner, de Maiziere, Stolpe und vielen anderen wurden nicht gefunden. Die Beweise für Mord, Folter, Totschlag, medizinischen Experimenten, Psychoterror und vielem mehr, sind spurlos verschwunden. Viele Beweise waren in den Gefangenen-Akten verzeichnet. 95 % der Gefangenen-Akten wurden vernichtet. Hat sich die Gauck-Behörde bemüht die Beweise zu sichern. Natürlich nicht.

    Gauck ist der Schutzpatron der Stasi-Täter.

    Gaucks Lieblingsspruch ist: "Man soll die DDR nicht schönreden" und danach ergeht er sich in Lobpreisungen über das schöne Leben im Sozialismus.

    Ein Gauck-ler vor dem Herrn.

    Ich als Opfer der DDR-Diktatur verweigere meine Zustimmung zu einem Stasi-Begünstigten

    Bundespräsidenten Gauck.

  • A
    August-13

    An den Werken sollt ihr sie erkennen, um mal mit der Bibel zu sprechen.

    Und das Werk von Gauck ist nun mal die Gauck-Behörde.

    Nicht nur, dass bei der BStU hauptsächlich linientreue DDR-Diktaturanhänger arbeiten, wir müssen uns auch anschauen welche Arbeitsergebnisse abgeliefert wurden. Und da sieht es düster aus. Die Stasi-Akten von Merkel, Kasner, de Maiziere, Stolpe und vielen anderen wurden nicht gefunden. Die Beweise für Mord, Folter, Totschlag, medizinischen Experimenten, Psychoterror und vielem mehr, sind spurlos verschwunden. Viele Beweise waren in den Gefangenen-Akten verzeichnet. 95 % der Gefangenen-Akten wurden vernichtet. Hat sich die Gauck-Behörde bemüht die Beweise zu sichern. Natürlich nicht.

    Gauck ist der Schutzpatron der Stasi-Täter.

    Gaucks Lieblingsspruch ist: "Man soll die DDR nicht schönreden" und danach ergeht er sich in Lobpreisungen über das schöne Leben im Sozialismus.

    Ein Gauck-ler vor dem Herrn.

    Ich als Opfer der DDR-Diktatur verweigere meine Zustimmung zu einem Stasi-Begünstigten

    Bundespräsidenten Gauck.

  • RS
    Reinhold Schramm

    Betr.: Fragen zu den Aufgaben von Joachim Gauck für die NATO-BRD-Staatssicherheit:

     

    Was für eine "Aufgabe" hatte Joachim Gauck in der "BStU"-Behörde bzw. in der sogenannten "Gauck Behörde", im Zusammenspiel mit der wissenschaftlichen "Auswertung" der MfS-Hinterlassenschaft für die NATO-Staaten, einschließlich USA ('Atlantik-Brücke' etc.), - weiterhin für die BND-Staatssicherheit und das BfV bzw. die VS-'Stasi'(BRD-Staatssicherheit)?

     

    Erinnerung:

     

    Dr. Hansjörg Geiger war Direktor bei der "Gauck Behörde" (- Gauck war hier der zeitweilige 'Chef'). Anschließend war Dr. Hansjörg Geiger Präsident des "Bundesamtes für Verfassungsschutz" (BfV) und in Folge der Präsident des "Bundesnachrichtendienst" (BND) ...

     

    Merke: 1. Zu den Hauptaufgaben des BfV gehörte die Bekämpfung des Kommunismus und die Förderung rechter politischer Kampforganisationen in der Bundesrepublik. 2. Zur Hauptaufgabe des BND gehörte - im Zusammenspiel mit den USA und den anderen NATO-Staaten - die Bekämpfung und (gegebenenfalls militärische und geheimdienstliche) Beseitigung des internationalen Kommunismus, insbesondere in Osteuropa, Lateinamerika und Asien.

  • RH
    Ralf Houven

    Ob ein Staat totalitär ist, hängt meines Erachtens im Wesentlichen davon ab, ob man darin seine Meinung ungestraft frei äußern kann. Beides war weder in Nazi-Deutschland noch in den (allen!) Staaten des Ostblocks der Fall, wenn man einmal vom Prager Frühling und vom Beginn der Solidarnosc-Bewegung in Polen absieht. Daher ist die Gleichsetzung der kommunistischen Staaten mit dem nationalsozialistischen Deutschland gerechtfertigt.

  • A
    Andreas

    Was soll denn eigentlich immer dieser endlose Streit um die Systemvergleiche? Wer war schlimmer Stalin oder Hitler? Dagegen war die DDR doch harmlos! usw. usf.

    Natürlich ist es idiotisch Honecker mit Hitler zu vergleichen, trotzdem bin ich froh, dass ich meine Jugend in einer schwierigen BRD verbringen konnte und nicht im Mauerstaat. Ich konnte nach Paris, New York oder auch Moskau reisen und musste nicht in Kirchen schleichen um mal so etwas wie Kritik am System zu hören.

    Warum kann man die Dinge nicht einfach so benennen wie sie waren und sind und gut.

    Wir haben jetzt andere Probleme hier im Kapitalismus. Ein übles Auseinanderreissen der sozialen Gefüge, mordende Nazis und eine Welt voller religiöser Fanatiker. Der massenmordende Nationalsozialismus und Stalinismus ist zum Glück Vergangenheit, leider gibt es trotz allem noch Unterdrückung und Leid aus politischen, religiösen und persönlichen Motiven. Wie wäre es, sich endlich mal darauf zu konzentrieren? Einen Gauck, einen Trittin und die taz sollte man in Hinsicht auf diese Problemlösung betrachten, statt in sich verzettelnden Diskussionen um Definitionen über vergangenen Regime.

  • P
    paule

    @ andre

     

     

    Und Sie haben wohl vergessen das hochrangige Exnazis WESTdeutschland, insbesondere die Justiz, mitaufgebaut haben und in den Jahren nach dem 2. WK 10 mal (!) mehr Kommunisten als Nazis in dieser schönen Demokratie veurteilt worden.

    Während im Außenministerium, beim BND, Verfassungsschutz etc etc, die alten Naziseilschaften einfach weiter mach konnten!

    Man hat sogar Parteien verboten und Kriegsverbrecher geschützt.

    Und auch das mit der Mauer ist nicht ganz so einseitig wie sie es darstellen, wussten sie übrigens das die UDSSR ein NEUTRALES wiedervereinigtes Deutschland wollten?

    Aber Westdeutschland musste auf Druck der USA unbedingt in die NATO, wer hat also wohl Schuld an der Teilung Deutschlands?

    Und noch was: die Kirche war vielleicht in der DDR "Opfer" (Fähnchen im Wind wäre der bessere Begriff), in Westdeutschland war sie TÄTER, siehe Rattenlinie, Kinderarbeit, Kindermissbrauch (alles von OBEN stillschweigend akzeptiert-oder gar praktiziert?) oder auch die Rechtfertigungsversuche bezüglich des dritten Reiches und das Inschutznehmen von Naziverbrechern.

     

    Hätten wir die DDR nicht, wir müssten sie erfinden, lenkt sie doch so schön von Unrecht und Verantwortung auf westdeutscher Seite ab.

    Der Sieger schreibt die Geschichte...

  • J
    JANUS

    Die Ziofaschisten lieben TerrorSysteme wie NationalSozialismus, NationalKommunismus, Kapitalismus, GottesStaaten, Apartheit usw.

    Alles Übel kommt aus LONDON. Beispiel Südafrika: London führt die Apartheit in Südafrika ein + London gründet den ANC und bekämpft die Apartheit. Dies ist eine Uralte Methode und für jeden Geschichtsforscher ein hochinteressantes und lohnendes Gebiet.

  • S
    Staatsbürger

    Dass Honecker nicht Pol Pot war, ist sonnenklar.

     

    Herrn Gauck geht es weniger um das kriminelle (Vernichtungs-)Potenzial totalitäter Ideologien wie des Kommunismus, es geht ihm - wie bei fast allem - zuerst einmal um sich selbst. Und dieses Selbst sieht die Welt aus einer sehr engen deutschen Perspektive. Sein erklärtes Projekt ist es seine nazistischen Eltern zu heroisieren und ihre z. T. ja wirklich antifaschistischen Gegner vollständig zu diskreditieren. Deshalb ist er ja auch Einrichtungen wie dem Veldensteiner Kreis verbunden, in denen sich auch 'Historiker' wie Lothar Fritze tummeln, die Georg Elser einfach mal so die moralische Legitimation als Widerstandskämpfer absprechen...

  • V
    vorp

    Für die Totalitarismustheorie ist Hannah Arendt von Linken aller Couleur immer wieder scharf angegriffen worden. Dabei wird übersehen, dass diese Theorie bei ihr aus einem völlig anderem Hintergrund kommt, als die spätere herrschaftsstabilisierende Kommunistenhetze. Das politische Ideal Hannah Arendts, das den Gegenpol zum Totalitarismus bildet ist nämlich die "Räterepublik, die sich quasi von den Graswurzeln aus selbst aufbaut" (zitat nicht wörtlich, aber sinngemäß, aus einem interview, das in "Ich will verstehen. Selbstauskünfte zu Leben und Werk" veröffentlich ist). Gedankenspiele über Revolution und Rätedemokratie würden hierzulande aber nach gängiger Auffassung zuerst als Kommunistisch, und dann in einem zweiten Schritt als Totalitär bezeichnet werden. Vielen Dank also für diesen Kommentar und die Aussprache gegen die Instrumentalisierung Arendts.

  • A
    anton

    Gauck nimmt eine NS-Relativierung billigend in Kauf um seine paranoide Anti-Links Dogmatik konsistent zu halten. Der Vorwurf von Yücel ist definitiv fundiert, ebenso wie der von Heni. Micha Brumlik findet hier m.E. erstaunlich sanfte Worte für Gaucks Positionen. Für mich ist Gauck unhaltbar.

  • F
    fred

    Micha Brumlik hat natürlich recht mit seinem Kommentar. Brumlik genauso wie Yücel und Bax zeigen überzeugend, daß dem künftigen Bundespräsidenten eindeutig die analytische Trennschärfe fehlt, um die Probleme exakt zu beschreiben. Man könnte auch sagen: Gauck ist lediglich ein intellektuelles Halbtalent. Ein Dampfplauderer, der sicherlich für so manche Peinlichkeit in den kommenden Jahren sorgen wird.

  • A
    antitotalitär

    Das ist ja abstrus, wie hier die Sowjetunion dargestellt wird. Sie war auch nach Stalin eine Diktatur wie sie im Buche steht. Im Westen gab es immer Kollaboratuere und moralisch Verirrte, auch zu Stalins Zeiten. Lüge gehört zum Kommunismus. Übrigens waren in der Nazizeit mehr Christen in den KZs eingesperrt als Kommunisten.

  • V
    vic

    Wofür auch immer dieser Traumkandidat der Deutschen steht- ich bin dagegen.

  • VD
    valeria damiroxa

    Amerika noch nicht entdeckt ? Studiere mal das Wirken der USA 1900 -1902 in den Phillipinen (200,000 Tode), Nicaragua, Honduras, Haiti, Dom. Rep. - 1905-1934, die USA Diktaturen in Nicaragua 1934-1979, Dom. Rep. 1917-1962. Der Henry-Kissinger-Plan in Suedamerika 1964-1985 (40,000 Tode), U.S. Contras gegen Nicaragua, Guatemala, El Salvador - 1954-1980 - 500,000 Tode. Lynch Morde in USA 1898-1948: 5000 Tode. In "Germany" kennt man nur den Elvis mit weissen Handschuhen... Bis 1967 wurde Ehen zwischen zwei Rassen in Alabama mit bis zu 8 Jahren Zuchthaus bestraft.

  • R
    rechercheuse

    ein wichtiger artikel zu diesem thema, danke!

     

     

    die ganze diskussion über gauck zeigt ja einerseits, was alles nicht stimmt in deutschland 2012 ...

     

    und jetzt steht er da: als projektionsfläche

     

     

    ich bin gespannt, welche rolle die medien einnehmen werden ... ach, hab ganz vergessen differenzierter zu denken ... also: welche medien welche haltung einnehmen

  • W
    Wolf

    André, Sie dürfen sich gern in Potsdam ein Stühlchen hinstellen und das Wachsen und Gedeihen der Garnisonkirche beobachten. Vielleicht besorgen Sie sich eine bräunliche Uniform und lassen sich ein Bärtchen, so knapp unter der Nase, gerade ausreichend für das Verdecken einer Hasenscharte wachsen. Wenn in der "sogenannten" Deutschen Demokratischen Republik kein "Besatzerregime" unter spitzbärtiger Führung mehr verteidigt werden muss, kann ja das aus Ihrer Sicht gleichwertige Naziregime Dank Gauckenburgs Weihe wieder auferstehen. Ach, was polemisiere ich; Sie kapieren nicht mal ein Viertel, Sie unsägliches Plappermaul! Wo haben Sie Ihre Kenntnisse über die Deutsche Demokatische Republik her? Von Ihrem Opa oder von Gauck aus dem Glashaus?

  • E
    Endlich

    Endlich, endlich auch in der taz ein kluger, guter und richtiger Artikel zum Thema Stalinismus-Nationalsozialismus. Danke, Micha Brumlik.

  • W
    Wahlbürger

    Wäre schön gewesen, wenn im Kommentar etwas von nüchterner Analyse zu entdecken gewesen wäre. Stattdessen subjektiv herabsetzende Wertungen gegen Andersdenkende (die sind schludrig u.a.) und Verharmlosungen des eigenen ideaen Staatsbildes (aus totalitär wird flugs despotisch). Und dann die eigentliche Botschaft: Sozialstaat DDR. Da wird es dann richtig lächerlich. Ein tragender Sozialstaatsgedanke wird erst gar nicht erwähnt. Es gab ihn schließlich nicht. Dass Ursache für die staatlichen "Sozialleistungen" in erster Linie die staatliche Überlebensnotwendigkeit war, wird tunlichst verschwiegen: Wegen der ständigen Massenflucht aus dem Sozialstaat DDR konnte die Partei gar nicht anders als den verbleibenden Arbeitskräften durch z.B. flächendeckende Kinderbetreuung u.a. das Arbeiten zu ermöglichen.

    Aber auch dies nicht aus einem sozialstaatlichen Gedanken heraus, sondern als billige Gelegenheit: Die Kinder wurden im Sinne der Partei gleich miterzogen. Das Ergebnis kann jeder in der TAZ lesen: Den Kommentar von Brumlik.

    Und um die Täuschung des Herrn Brumlik zu beseitigen noch folgendes:

    Ein Staat, der sowohl gesellschaftliche Abläufe als auch individuelle Lebensäußerungen unter ständiger Kontrolle und Beobachtung halten will und hält, sie also im eigenen Einparteiensinne total lenkt und beobachtet und entdeckte Abweichungen mit vollkommener gesellschaftlicher Ächtung und Isolation bestraft, ist totalitär.

    Ein solcher Staat war die DDR.

    Im übrigen: Staaten sind niemals despotisch, das sind immer nur Personen, Herr Professor Brumlik.

    Aber wenn man schon vorher weiß, dass einem das ergebnis tatsächlicher nüchterner Analyse nicht schmecken wird, dann muss man eben alles durcheinanderwürfeln und hoffen, dass niemand den Betrug bemerkt. Wer so handelt, darf über v. Guttenberg nicht schimpfen, gell?!

  • AG
    Andre Graebner

    Als - zum Glück "ehemaliger" DDR-Bürger - bin ich überaus froh, dass 1989 eine umfassende "Wende" - oder wie man dies bezeichnen kann - und eine umfassende Anpassung an ein "demokratisches" Deutschland geschah! Die "DDR" war auch nach Stalins Tod ein totalitärer stalinistischer Staat (siehe u. a. 1961 Ulbricht's Entscheidung für eine "Mauer"). Alle damaligen Politiker waren in die sogenannte "Sowjetunion" während des Nationalsozialismus geflohen (bzw. aufgenommen). Damit war eine stalinistische Einordnung und Ausordnung der "DDR" vorgegeben. Ich bin mehr als überzeugt, dass die damals existierende "DDR" ein ähnlich totalitärer Staat wie der Nationalsozialismus und das stalinistische Russland darstellte und auch war! Ich finde diese "Kolumne, oder wie man dies immer bezeichnen will, als völlig unrecherchiert!

  • JK
    Juergen K.

    Welchen Sinn soll dieser Aufsatz machen ?

     

    Soll der erklären, dass die Summe der

     

    Alternativlosigkeit im Bundestag

     

    einen derartigen Antitotalitarismus - Gauk braucht

     

    weil 10% im Bundestag Linke sind ?

     

    Soll das, offenbar sein Lebenszweck,

    der Lebenszweck der Republik werden ?

     

    In seinem Anzug, seiner Pension, und seiner anschliessenden Alimentation

     

    ist es offebnsichtlich geschuldet,

     

    dass der sicjh nicht mit Hunger und unbezahlten Stromrechnungen sowier Löhnen unterhalb der

     

    Marktwirtschaftstotalitären

    Politiker-Nutten-Wirtschaftsordnung

     

    auseinandersetzt.

     

    Offensichtlich ist Ethisch einwandfrei,

     

    wenn man mit einem Lächeln an der Börse Natiionen und die Eigene Bevölkerung in den Abgrund schiebt,

     

    es hinnimmt,

    dass Ein Drittel 10 Jahre weniger leben,

     

    aber von diesem Totalitären System nicht getötet werden.

     

    Sollte sich dazu ein Herr Gauck mal äussern ?

     

    Und was er dazu von sich geben wird kann er gleich

     

    zwischen die Beine von von der Leyen stecken -

    So oder So.

     

    Ohne Literaturverzeichnis.

  • V
    VonMises

    Es gibt keinen nennenswerten Unterschied zwischen Links und Rechts, der Gegenpart ist FREI!! Der Mensch müsste selbst entscheiden was er will, kann und braucht!! Das geben beide Denkweisen aber noicht her!

  • JG
    Josef Gauck

    Es gibt zwei Begriffe,auf die Hannah Arendt leider beschränkt wird. "Die Banalität des Bösen" der eine und "Totalitarismus" der andere.

    Sowenig Marx sich gegen die Verwendung seines Namens durch pathologische Mörder wie Stalin wehren konnte, so wenig kann Arendts die Vereinnahmung ihres Totalitarismusbegriff verhindern. Aber man kann nachlesen. Aber genau diejenigen, die nun laut Schreien Gauck werde aus dem Zusammenhang zitiert, scheuen sich nicht Arendts Begriff gebetmühlenartig falsch anzuwenden. Die DDR-Diktatur war nicht totalitär.PUNKT.

    Und das ist keine bloße Meinung, sondern begründet sich aus der Definition von Hannah Arendt.

  • T
    tommy

    @andre:

    Dass die DDR ein ziemlich mieses System war, das es zum Selbsterhalt nötig hatte, seine Bürger massenweise zu bespitzeln und an der Ausreise zu hindern, ist offensichtlich und dürfte auch von Herrn Brumlik nicht bestritten werden.

    Offensichtlich ist aber auch, dass die DRR nicht für Eroberungskriege mit Millionen Toten und systematischem Massenmord verantwortlich war und die Repression gegen politische Gegner zumindest nach 1953 nur in Ausnahmefällen tödliche Folgen hatte. Eine Gleichsetzung von Nationalsozialismus und DDR ist doch vor diesem Hintergrund einfach nur albern. Ich hoffe, dass Gauck das auch so sieht und nicht so undifferenziert, wie es in dem Schwarzbuch-Zitat klingt, sonst könnte es tatsächlich peinlich mit ihm werden.

  • JB
    Jan B.

    Im Großen und Ganzen ein recht lesenswerter Artikel, bloß glaube ich, dass Herr Brumlik Snyder missinterpretiert hat, wenn er behauptet, dass seitdem die "moralische Gleichsetzung" zwischen NS und Stalinismus nicht mehr kontrovers wäre.

     

    http://derstandard.at/1291454186902/Interview-Nicht-die-Nazis-durch-die-Sowjets-erklaeren

     

    Stalin war ein Massenmörder, aber an dem industriellen Massenmord von 6 Millionen Juden und dem rassischen vernichtungskrieg der Nazis reichen seine zweifellos blutigen Taten nun mal nicht heran. Zumal der rassenkrieg, sprich; der Genozid, zum Selbstverständnis des NS gehörte, während man das von der SU nicht behaupten kann.

  • S
    suswe

    @ Andrè: Die Materialien für die Mauer wurde vom Westen geliefert. Adenauer hätte die Wiedervereinigung haben können, wollte aber die Westbindung.

    Bin mal gespannt auf den neuen Historikerstreit.

  • DJ
    Dr.Hans- Jürgen Joseph

    Mit der Bewertung, dass die frühe BRD ein autoritärer nachnationalsozialistischer Staat und die frühe DDR ggfs. eine hilflose antifaschistische Parteidiktatur waren, könnte man leben. Wie lange wird es dauern, bis diese Einschätzung im Ansatz von J. Gauck erkannt wird? Vermutlich bin ich kein Prophet, wenn ich sage: niemals.

  • Z
    Zornbürger

    Phatos ist nicht ganz das richtige Wort. Eher phatologischer Hass auf die "Gottlosen", sprich Christenverfolger, bzw. Kommunisten.

    So etwas hindert an der klaren Analyse. Aber die ist auch nicht von nöten, wenn man sich irgendwie mit den jeweils Herrschenden arrangieren muss! Ein Muss bei Gauck?! Kann doch bei der Leibhaftigwerdung der Freiheit nicht sein. Sagen wir besser, sich arrangieren will.

    Es ist ein menschliches Phänomen, dass die Opportunisten immer die hohlsten, phatosgeladensten Phrasen für ihre Haltung bemühen.

    Aber bald kann den zukünftigen Präsidenten niemand mehr zwingen ...... zurückzutreten. Ausser der BILD natürlich.

  • A
    André

    Sie haben wohl vergessen, dass das DDR Regime nach 1953 die Mauer durch Deutschland errichtete und Ende der 60er Jahre massenhaft Gotteshäuser sprengen liess. Der Spitzbart war ein waschechter Stalinist aus Moskau. Die unsägliche Verharmlosung des Besatzerregimes in der sogenannten Deutschen Demokratischen Republik muss nicht mehr auf das Wunschdenken der deutschen Entspannungspolitik Rücksicht nehmen.

  • T
    tommy

    Erstaunlich - obwohl ich politisch ganz andere Ansichten vertrete als Michael Brumlik (nämlich ziemich rechte), muss ich ihm in dieser Frage uneingeschränkt Recht geben. So autoritär und repressiv die kommunistischen Regime in der SU und Osteuropa nach 1953 auch waren, mit Stalins Sowjetunion oder Hitlers Deutschland, in denen millionenfach gemordet wurde, sind sie keineswegs zu vergleichen (das gilt übrigens auch für andere autoritäre Regime wie etwa Francos Spanien). Hoffentlich sieht das auch Gauck so, ansonsten könnte sich nämlich noch Yücels übler Vorwurf der NS-Relativiererei als berechtigt erweisen.

    Im übrigen muss man auch betonen, dass bei allen Gemeinsamkeiten zwischen Nationalsozialismus und Stalinismus doch auch wichtige Unterschiede bestanden, die bei dem herkömmlichen Reden über Totalitarismus manchmal zu sehr verwischt werden. Empfehlenswert sind meiner Ansicht nach die Aufsätze in Michael Geyer - Sheila Fitzpatrick (Hg.), Beyond totalitarianism. Stalinism and Nazism compared, Cambridge 2009. Sie haben mir neue Einsichten eröffnet und mich teilweise zur Revision früherer Überzeugungen veranlasst. Das Buch von Snyder "Bloodlands" habe ich auch gelesen, fand es aber eher flach und wenig originell - typischer Medienhype eben.