Kommentar Gängeviertel: Hamburg wird intelligent

Kommt es so, wie es sich derzeit andeutet, könnte das Gängeviertel ein Paradebeispiel für eine neue Hamburger Standortpolitik werden.

Kommt es so, wie es sich derzeit andeutet, könnte das Gängeviertel ein Paradebeispiel für eine neue Hamburger Standortpolitik werden. Nicht der Deal, der am meisten Geld bringt, würde favorisiert, wenn die Künstler das Gängeviertel übernehmen. Sondern der Deal, der die besten Synergieeffekte verheißt.

Bisher galt in Hamburg das so genannte "Höchstgebotsverfahren": Geschäft ist Geschäft. Sollte die Abkehr von diesem Verfahren nicht nur proklamiert worden sein, sondern tatsächlich vollzogen werden, bedeutet das für Hamburg einen Quantensprung - weg vom kaufmännischen Denken, hin zu einer systemischen Betrachtungsweise der "Marke Hamburg".

Was vordergründig ein Verlust ist - der Unternehmer Frank Otto würde vermutlich als Investor mehr bezahlen, als es die Künstler je könnten - macht sich als Investition bezahlt. Durch seine Besetzung hat das Gängeviertel mediale Aufmerksamkeit erregt. Seine Etablierung könnte das Image der Stadt erweitern - sie wäre nun auch die Heimat einer wilden, unberechenbaren Kunstszene.

Das brächte nicht nur noch mehr Touristen in die Stadt. "Offene Räume", das hat kürzlich eine Studie im Auftrag des Senats herausgefunden, sind wichtig für die Ansiedlung von "kreativen Milieus". Und die sind im globalen Standortwettbewerb entscheidend.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.