Kommentar GAL-Strategien: Auf den grünen Zweig
Seit über zwei Jahrzehnten hat die GAL es nicht verstanden, in Hamburg ihr Potenzial zu erschließen. Da ist es folgerichtig, dass sie Inhalte und Spitzenpersonal hinterfragt.
P olitik hat mit Dankbarkeit nicht viel zu tun, mit Romantik schon gleich gar nicht. Wie in der Wirtschaft oder im Sport herrscht hier Sozialdarwinismus: Der Stärkere setzt sich durch, am Ende zählen nur Medaillen. Das ist der Punkt, an dem Hamburgs Grüne jetzt stehen.
Parteien wollen regieren, und das ist auch richtig so. Denn in der Opposition fällt das Mäkeln an den Mächtigen zwar leicht, gestalten aber kann nur, wer die doppelte Mehrheit hat: im Parlament und - siehe direkte Demokratie und verbindliche Volksentscheide - in der Gesellschaft. Letztlich entscheiden deshalb die WählerInnen über Themen und Köpfe. Die Parteien können nur noch Angebote machen.
Deshalb ist es zwangsläufig, dass die GAL ihre Inhalte wie auch ihr Spitzenpersonal hinterfragen muss. Seit über zwei Jahrzehnten hat sie es nicht verstanden, in einer Metropole wie Hamburg ihr Potenzial zu erschließen. Ein selbstzufriedenes Einpendeln in der Zehn-Prozent-Nische jedoch kann es nicht sein.
Wenn die Öko-Partei in dieser Stadt auf einen grünen Zweig kommen will, muss sie in erster Linie den Sprung schaffen von einer Mentalität des Ankündigens zu einer Politik der Resultate. Und das unter Führung einer öffentlich unumstrittenen Sympathieträgerin.
Nicht nur die Themen müssen die richtigen sein. Auch der Kopf auf dem Plaka muss stimmen.
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