Kommentar GAL-Bildungspapier: Selbstkritik als Chance
Der Plan einer flächendeckenden Strukturänderung von oben in kurzer Zeit sei falsch gewesen, schreibt Goetsch in ihrem Papier. Darüber kann man streiten.
A uch wenn es im Goetsch-Papier nicht angesprochen wird: Nach der Lektüre stellt sich die Frage, ob die GAL nicht doch wieder das Bildungsressort übernehmen sollte. Dazu hört man aus der Partei verschiedene Meinungen.
Es ist viel Selbstkritik, die Christa Goetsch hier formuliert. Der Plan einer flächendeckenden Strukturänderung von oben in kurzer Zeit sei falsch gewesen, sagt sie. Darüber kann man streiten. Aber macht, wer solche Fehler einräumt, nicht bald weitere? Oder zeigt diese Politikerin, dass sie lernfähig ist? Und wäre eine Senatorin, die das Ressort kennt, nicht gerade geeignet?
Klar ist: An der Struktur aus Grundschule, Stadtteilschule und Gymnasium wird keine regierende Partei bald wieder etwas ändern. Aber innerhalb dieser Struktur kann Bildungspolitik verschieden gestaltet werden. Steht die Förderung jedes einzelnen Kindes im Mittelpunkt oder setzt man auf Druck und Paukkultur? Wird die Inklusion behinderter Kinder gefördert, werden Lehrerstellen für kleine Klassen vor sparwütigen Finanzsenatoren verteidigt?
Selbst wenn das Bildungsressort in andere Hände ginge: Position müssen die Grünen trotzdem beziehen, denn das Problem fehlender Bildungsgerechtigkeit ist nicht gelöst. Ein Ausweichen auf Hochschulpolitik wäre wenig überzeugend, zumal die Grünen sich hier zuletzt nicht gerade profilierten.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Überraschung bei U18-Wahl
Die Linke ist stärkste Kraft
„Edgy sein“ im Wahlkampf
Wenn eine Wahl als Tanz am Abgrund verkauft wird
Denkwürdige Sicherheitskonferenz
Europa braucht jetzt Alternativen zu den USA
Ukraine-Verhandlungen in Saudi-Arabien
Wege und Irrwege aus München
Krisentreffen nach Sicherheitskonferenz
Macron sortiert seine Truppen
RTL Quadrell
Klimakrise? War da was?