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Kommentar Fürter und FerlemannAttentate auf die Moral

Kommentar von Sven-Michael Veit

Der eine wirft hin, der andere klebt an seinen Sesseln: So unterschiedlich können die Ansichten darüber sein, was politische Verantwortung bedeutet.

S o unterschiedlich können die Ansichten darüber sein, was politische Verantwortung bedeutet. Der Grüne Thorsten Fürter in Schleswig-Holstein wirft mal eben die Brocken hin, weil seine Partei undankbar ist. Der Christdemokrat Enak Ferlemann aus Niedersachsen hingegen hat derart viele politische Ämter, dass er mitunter die Orientierung über seine Meinungen verliert. Vorbildlich ist beides nicht.

Fürter setzt in unrühmlicher Weise fort, was 2010 Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust und Bundespräsident Horst Köhler wegen ihrer Rücktritte das Attribut "bocklos" einbrachte. Ferlemann und Noch-Bundespräsident Christian Wulff hingegen kleben so heftig an ihren Ämtern, dass die Bürger den Bock auf Politiker verlieren.

All diese Lebensläufe hängen mehr von persönlichen Befindlichkeiten ab als von politischer Aufrichtigkeit. Gerade von Politikern, die so oft von Sachzwängen reden, darf erwartet werden, dass sie den demokratischen Auftrag ernst nehmen, der ihnen aufgegeben wurde - auch bei Gegenwind.

Dass die Falschen aus den falschen Gründen fristlos kündigen, während andere Falsche aus wiederum falschen Gründen nicht loslassen mögen, sind allesamt Attentate auf die politische Moral.

Dass das die Ex- oder Immer-Noch-Amtsinhaber beschädigt, ist zu verschmerzen. Nicht aber, dass auch die Ämter und Funktionen Schaden nehmen.

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Hamburg-Redakteur
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6 Kommentare

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  • S
    stefanibus

    Als offizielle Grundlage für Rücktrittsforderungen gegenüber Politikern kann die Presse offensichtlich zu jedem frei wählbaren Zeitpunkt mithilfe belangloser und beliebig wählbarer Aufhänger eine diffuse Wolke aus Anklagen kreieren und danach nicht wieder aufhören jegliche positive Aspekte gänzlich zu unterschlagen und statt dessen auch weit über den Wegfall jeglicher rationaler Begründungen hinweg unbeirrt so lange weiter von einem fundamentalem Vertrauensbruch schreiben, bis der Politiker der Salamitaktik der Presseangriffe zum Opfer wird. Ganz offensichtlich gibt es da kein Entrinnen. Ich würde niemals Politiker werden wollen, nachdem ich nun weiß wie amoralisch die Presse jeden Politiker zu jedem beliebigen Zeitpunkt fertig machen kann.

  • P
    Piet

    Let's face it!

    Die parlamentarische Demokratie in Deutschland

    wurde in 50 Jahren systembedingt usurpiert

    von Karrieristen, Betriebsnudeln und Apparatschiks.

     

    Durchaus exemplarisch verkörpert von so

    geschmeidigen Charaktermasken der Nomenklatura

    wie Wulff, Ferlemann und Fürter...

     

    Da darf doch ruhig auch die Taz

    mal so langsam ganz kühl Abschied nehmen

    von diesem aufgeblasenen Popanz

    namens "politische Moral",

    statt eitel Krokodilstränen zu vergießen.

     

    Nur Sterben befreit! ;-)

  • W
    wott

    Auch unter Thorsten Fürter haben die Hamburger Justizbehörden die Kleinen gehangen und die Großen laufengelassen. Insofern: Kein Verlust für die Menschheit.

  • S
    stefanibus

    Als offizielle Grundlage für Rücktrittsforderungen gegenüber Politikern kann die Presse offensichtlich zu jedem frei wählbaren Zeitpunkt mithilfe belangloser und beliebig wählbarer Aufhänger eine diffuse Wolke aus Anklagen kreieren und danach nicht wieder aufhören jegliche positive Aspekte gänzlich zu unterschlagen und statt dessen auch weit über den Wegfall jeglicher rationaler Begründungen hinweg unbeirrt so lange weiter von einem fundamentalem Vertrauensbruch schreiben, bis der Politiker der Salamitaktik der Presseangriffe zum Opfer wird. Ganz offensichtlich gibt es da kein Entrinnen. Ich würde niemals Politiker werden wollen, nachdem ich nun weiß wie amoralisch die Presse jeden Politiker zu jedem beliebigen Zeitpunkt fertig machen kann.

  • P
    Piet

    Let's face it!

    Die parlamentarische Demokratie in Deutschland

    wurde in 50 Jahren systembedingt usurpiert

    von Karrieristen, Betriebsnudeln und Apparatschiks.

     

    Durchaus exemplarisch verkörpert von so

    geschmeidigen Charaktermasken der Nomenklatura

    wie Wulff, Ferlemann und Fürter...

     

    Da darf doch ruhig auch die Taz

    mal so langsam ganz kühl Abschied nehmen

    von diesem aufgeblasenen Popanz

    namens "politische Moral",

    statt eitel Krokodilstränen zu vergießen.

     

    Nur Sterben befreit! ;-)

  • W
    wott

    Auch unter Thorsten Fürter haben die Hamburger Justizbehörden die Kleinen gehangen und die Großen laufengelassen. Insofern: Kein Verlust für die Menschheit.