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Kommentar Euro-RaumEuropas Wirtschaft driftet auseinander

Kommentar von Daniela Weingärtner

Auch wenn jetzt Spaniens Kreditwürdigkeit herabgesetzt wird, die Währungsunion hat sich bewährt. Niemand kann ein Ende der Eurozone wollen.

D ie Rating-Agentur Standard & Poors hat die Kreditwürdigkeit des spanischen Staates heruntergestuft. Das ist, wie Spaniens Wirtschaftsminister richtig anmerkte, immer noch eine recht gute Bonität. Doch Spanien muss nun für Staatsanleihen höhere Zinsen anbieten, um trotz höheren Risikos für Gläubiger attraktiv zu bleiben.

Wirtschaftskommentatoren unken nun, das Ende der Währungsunion sei nahe. Schließlich hatte Standard & Poors zuvor bereits Irland und Portugal davor gewarnt, noch mehr Schulden aufzuhäufen. Griechenlands Bonität wurde vergangene Woche ebenso heruntergestuft wie nun die spanische. In einem Bericht der EU-Kommission heißt es, acht der 27 EU-Staaten hätten die zulässige Neuverschuldung schon 2008 überschritten und müssten nun mit einem Defizitverfahren rechnen.

Nicht alle Gescholtenen gehören zur Eurozone. Doch dem Euroraum machen solche Ungleichgewichte noch mehr zu schaffen als dem Binnenmarkt insgesamt. Kapital ist extrem beweglich geworden und kann rasch dorthin wandern, wo maximale Zinsen bei minimalem Risiko winken. Zudem springen Zinsunterschiede noch deutlicher ins Auge, wenn das Wechselkursrisiko wegfällt. Vor allem aber steht die Abwertung der nationalen Währung als einfacher Ausweg aus der Schuldenfalle nicht mehr zur Verfügung.

Dieses Problem ist nicht erst mit der Rezession entstanden. Seit Jahren warnen Analysten davor, dass die italienische Wirtschaft den Strukturwandel nicht schafft und zu wenig produktiv ist. Die anderen Eurostaaten werden dadurch mitbelastet. Doch wenn es gut läuft, wie jahrelang bei Spanien und Irland, verdienen die anderen auch mit.

Niemand kann eine Auflösung der Eurozone wollen. Noch vor wenigen Wochen waren sich die Experten einig, dass der Euroraum geholfen hat, die schlimmsten Auswirkungen der Rezession abzufedern. Wenn es nun einige Euromitglieder härter trifft als andere, dann sollten sich diejenigen mit bester Bonität klarmachen, dass sich im Augenblick kein Land seiner Kreditwürdigkeit dauerhaft sicher sein kann.

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1 Kommentar

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  • T
    Tom

    Doch, Frau Weingärtner, ich will ein Ende der Euro-Zone. Und ein Ende der Halbierung der Löhne. Dann kann man die Preise , die verlangt werden, wieder bezahlen. Was früher 2600,-DM und ein guter Lohn waren, sind heute 1300,.€ und knapp vor der Grenze, wo's arm wird. Welche Rolle spielen diese Vorgänge um den € eigentlich bei dieser Sache?