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Kommentar EinwanderungDie „Blue Card“ ist die Hoffnung

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Die Bundesregierung möchte ausländischen Akademikern und Fachkräften die Arbeit ermöglichen. Der Bedarf an Fachkräften ist dadurch noch nicht gedeckt.

M it der „Blue Card“ öffnet Deutschland seine Tür ein kleines bisschen weiter als bisher für Fachkräfte und Akademiker aus aller Welt. Die schwarz-gelbe Bundesregierung setzt damit europäische Beschlüsse in deutsches Recht um.

Dass dies so spät und dann noch verdruckst geschieht, zeigt, wie schwer es Berlin fällt, sich offen zu mehr Zuwanderung zu bekennen.

Deutschland braucht aber mehr Einwanderer. Das fordert nicht nur die Wirtschaft – das wissen auch alle Politiker, die sich die demografische Entwicklung vor Augen führen. Deutschland wird künftig auch nicht nur auf Ingenieure, Ärzte und Softwarespezialisten angewiesen sein, sondern wohl auch auf Beschäftigte für einfachere Jobs. Niemand weiß, ob sich dieser Bedarf in Zukunft allein durch Zuwanderer aus anderen EU-Staaten decken lässt.

Bild: taz
DANIEL BAX

ist Redakteur im Ressort Inland der taz.

Im politischen Alltag aber schlagen meist die xenophoben Reflexe durch – das zeigen die Debatten um eine Wiedereinführung von Grenzkontrollen innerhalb der EU oder um die Frage, ob der Islam nun zu Deutschland gehört oder nicht. Trotzdem verspricht die Bundesregierung, sich für eine neue „Willkommenskultur“ einzusetzen, um Deutschland für Einwanderer attraktiv zu machen.

Jeder Public-Relations-Profi weiß aber, dass Reklame nicht mit Versprechen operieren sollte, die das Produkt nicht zu halten vermag: Man kann nicht gut einen Opel verkaufen, indem man ihn zu einem Ferrari erklärt. Genauso wenig kann man Deutschland zum Einwandererparadies stilisieren, wenn dies nicht den Realitäten entspricht. Gerade die klügsten Köpfe unter den Zuwanderern – die man ja haben will – werden das schnell merken.

Ob man in diesem Land von einer „Willkommenskultur“ sprechen kann, bemisst sich daran, wie es mit jenen Einwanderern umgeht, die bereits hier leben. Wenn Millionen von ihnen keine vollen Bürgerrechte und gleichen Chancen genießen, obwohl sie schon sehr lange hier zu Hause sind, spricht das nicht für Offenheit.

Und wer sich so schwertut wie diese Regierung, Einbürgerung und gesellschaftliche Teilhabe zu erleichtern oder konsequent gegen jede Form der Diskriminierung vorzugehen, der erweckt nicht den Eindruck, dass er es mit der „Willkommenskultur“ ernst meint. Das wiegt mindestens so schwer wie die anderen Hürden – die deutsche Sprache, auf deren perfekte Beherrschung man hierzulande so viel Wert legt, und der Mangel an Internationalität –, die potenzielle Einwanderer abschrecken können.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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22 Kommentare

 / 
  • M
    Max

    Der einzige Grund, weshalb Fachkräfte aus dem Ausland hergeholt werden, ist Lohndumping. Die Unternehmen sehen nicht ein, dass sie den Gutqualifizierten auch einen guten Lohn zahlen müssen, deshalbd wird nun künstlich Wettbewerb geschaffen um die Löhne zu drücken. Für mich ist hier die Konsequenz, nach meinem BWL Studium gehts für mich in die USA , hier sehe ich für mich keine Zukunft. Soll doch irgendein Chinese für 20.000 € im jahr meinen Job machen ich tue mir das nicht an!!!

  • JK
    Juergen K.

    Ich hätts anders gemacht:

     

    Im ersten Monat des Zuzuges Zwangs-Hartz4.

     

    Dann sind sie wie alle Deutschen per Gesetz verpflichtet jedes Jobangebot anzunehmen

     

    und die Unternehmen hätten nicht das Problem irgendein

     

    40 000 Euro Gehalt auszuwürfeln.

  • N
    Nordlicht

    Was immer wieder vergessen wird: WARUM hat Deutschland denn den Fachkräftemangel? Das könnte ja vielleicht auch daran liegen, dass seit Jahrzehnten in der Bildungspolitik nichts mehr passiert. Da klammern sich CDU-CSU-FDP krampfhaft an das 3-gliedrige Schulsystem und nehmen die Erfolge anderer Länder mit diskriminierungsärmeren Systemen schlicht nicht zur Kenntnis. Oder: warum bildet die Wirtschaft unter Bedarf aus und hofft, gute Leute von der ebenfalls zu wenig ausbildenden Konkurrenz abzuwerdebn? Was ist denn die Abwerbung "guter" Arbeitskräfte aus ärmeren Ländern als moderner Kolonialismus? Die ganze Abwerberei soll nur davon ablenken, dass die herrschenden Eliten in Sachen Bildung und Fortbildung abgrundtief versagt haben. Und: Wie sollen denn Länder wie Portugal, Spanien, Griechenland, Italien wieder auf die Füße kommen, wenn Deutschland die dort ausgebildeten Leute abwirbt statt selbst in die Bildung zu investieren. Noch extremer gilt dieses Argument natürlich für Menschen aus den Schwellenländern.

    Solange Deutschland den Exportweltmeister spielen will, ist dieser Neokolonalismus nicht notwendig. Einfach weniger produzieren und exportieren. Das ist gut gegen deutsche Handelüberschüsse und damit auch gut gegen die dem gegenüber stehenden Defizite anderer Länder.

  • D
    Dirk

    "Im politischen Alltag aber schlagen meist die xenophoben Reflexe durch ... um die Frage, ob der Islam nun zu Deutschland gehört oder nicht."

     

    Bax, Sie langweilen mit Ihren Phrasen - die Problematik einer rückwärtsgewandten Ideologie zu thematisieren hat nichts mit Xenophobie zu tun.

  • W
    wellpappe

    Viele Arbeitsplätze in Deutschland sind schlimmer als das KZ Dachau - damals hat man noch für frische Luft und Tageslicht gesorgt. De factor gibt es keine Einschränkungen für Arbeitgeber und trotz hohem Geheule kein signifikantes Haftungsrisiko, Billigstuhl/tisch, PC/Monitor aus der Ramschkiste reicht, Fürsorge ansonsten null, es reicht "kümmer dich selbst" - aber das Mitbringen besserer PCs und Monitore verbieten. Das Gelaber der Medien über die armen Arbeitgeber ist unerträglich. Vieleicht sollten die Genossen und Abonennten mal Druck machen, dass der Redakteur fliegt - dann kann er eigene Erfahrungen machen, wie es inzwischen aussieht. Muhaha, ich weiss schon warum ich keine Zeitung mehr kaufe, die meisten sind nur zum Abwischen des A***** gut !

  • MA
    Mike Arnold

    Natürlich weiß ich, dass niemand diesen Kommentar lesen wird, außer die Redaktion. Dennoch möchte ich dieser kurz etwas zu dem Fachkräftemangel erzählen:

     

    Sozialwissenschaften studiert, Diplomarbeit mit Mangelhaft bewertet, 8 Jahre Dozent für Englisch, Deutsch und Technik / Mathematik / Physik in der Weiterbildung für Arbeitslose ALG 1 und 2, Lehrerdiplom der Londoner Industrie und Handelskammer, Facharbeiterbrief als Zerspanungsmechaniker, Volontariat und freiberuflicher Journalist in der Computerspielebranche,Inhouse-trainer in einer renommierten Anwaltskanzlei für 2 Jahre, usw usw usw

     

    Gesamteinnahmen 2009 bis 2012 40.000 Euro / 500 Bewerbungen innerhalb Europas / Hartz 4

     

    seit Februar 2012 und keine Hoffnungen mehr. Ich bleibe Hartzer bis ich verrecke! Ich weiß, dass niemand mich braucht und ich weiß, dass mir das Leben nichts schuldet, ich aber, ich schulde auch dem Kapitalismus nichts mehr, nie mehr!

     

    Mike

  • MS
    Maximilian S.

    Sehr geehrter Herr Bax,

    nach meinem Empfinden werfen Sie hier einige Dinge durcheinander. In der Wirtschaft funktioniert die Integration hervorragend in Deutschland. So wie an den Hochschulen in Deutschland auch. Das ist schon lange gelebte Realität in Deutschland und in der globalen Wirtschaft. Nach meiner Auffassung muss man zwischen der Zuwanderung von Fachkräften und den Problemen der Armutszuwanderung differenzieren. Wie Sie sicher wissen, hat die Zuwanderung von Menschen ohne nennenswerte Bildung und mit hohen kulturellen und sprachlichen Hürden bei der beruflichen Integration bereits Kosten von über einer Billion Euro für die Bundesrepublik gebracht, die wir als Schulden unseren Enkeln und denen, die noch zuwandern sollen, überlassen. Diesen Fehler begehen Einwanderungsländer wie Kanada oder Neuseeland nicht, weshalb diese Länder über sehr viel bessere Zukunftsprognosen verfügen als Deutschland. Diese Länder ziehen daher auch zunehmend deutsche Akademiker an. Die Willkommenskultur ist leider von der problematischen Situation geprägt, dass in deutschen Städten viele Menschen ihre Kultur aus arabischen und türkischen Provinzdörfern auf Kosten der Steuerzahler importiert haben und in Parallelgesellschaften stabilisiert haben. Diese klare Differenzierung mag für einen Linksintellektuellen zynisch klingen. Doch in Berlin, einer Stadt, die nur die hälfte ihrer öffentlichen Ausgaben selbst erwirtschaften kann, sollte man sich vielleicht trotzdem überlegen, wo der Punkt erreicht, an dem die Kosten die Leistungsfähigkeit des Landes überschreiten. Den Markt kann man leider so wenig abschaffen wie die Schwerkraft. Und Sie wissen ja, nur mit einer Mauer würden sich die Leistungsträger in einem sozialistischen Land halten lassen... Leider wird so eine klare Position gerade von Linksintellektuellen radikal bekämpft und ist daher bei Berufspolitikern nicht opportun. Hätten wir von Anfang an klare Kante gezeigt, wäre die zitierte Xenophobie in Deutschland sicher kaum existent.

  • S
    Swanni

    Bei den Kommentaren von Bax frag ich immer , ob er wie Einwanderungsguru Bade von der Bertelsmannstiftung und der INSM bezahlt wird.

  • AG
    Anton Gorodezky

    Deutschland verhält sich parasitär.

     

    Andere Staaten bezahlen viel Geld, damit ihre Jugend gut ausgebildet ist. Dann kommt Deutschland und wirbt die teuer ausgebildeten Fachleute ab.

     

    Hört diesen "Alles regelt der Markt"-Schwätzern doch mal zu: was knapp ist, ist teuer. In letzter Zeit sind die Ingenieursgehälter aber nicht gestiegen. Mit der BlueCardregelung wird aber gerade die Verdienstschwelle bei den Berufen besonders herabgesenkt, wo viele Leute gebraucht werden! Wenn die Arbeitgeber nicht bereit sind, hohe Gehälter zu zahlen kann die Not auch nicht so groß sein. Letztendlich herrscht gar kein Mangel an Fachkräften sondern ein Mangel an billigen Fachkräften. Und die werden halt jetzt importiert.

     

    Hoffentlich fallen die potentiellen Lohndumper damit ordentlich auf die Nase und die umworbenen Ausländer machen einen großen Bogen um Deutschland - zum Beispiel nach Nordeuropa.

  • FE
    Frau Edith Müller

    Was für eine Hetze gegen Deutschland. Reichen Ihnen 50 % Ausländer bei den einzuschulenden Kindern nicht aus? Haben Sie schon mal gelesen, dass allein in diesem jahr 70.000 Studienplätze fehlen? Und dann geben Sie den Dreck der Regierung hier wider? Die Schulen werden immer beschissener, die Kindergärten sind es bereits- hat doch selbst in Ihrer Zeitung gestanden- merken Sie überhaupt noch was???

    Wenn Deutschland etwas braucht, dann Bluecards für Journalisten. In jedem anderen Land dieser Welt wären Sie, Herr Bax , längst geteert und gefedert worden. Was für ein Scheißjournalismus. Heuern Sie bei der BILD an!

  • U
    Unbequemer

    Seien wir doch ehrlich - dem Autor geht es nicht darum, daß Deutschland Spitzenkräfte hereinläßt, dabei auf eigene Interessen achtet und "Facharbeiter", die im deutschen Sozialsystem landen gleich gar nicht hereinläßt. Nein - der Taz Autor tischt wieder das üblichen Geblubber auf über Wahlrechte für die Menschen, die ihr Herzu in der Türkei gelassen haben und einfach nicht die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen wollen, über die gemeine Sprachbarriere, wo man sich wirklich an den Kopf fassen muß, wenn die Landessprache für Einwanderer als unzumutbar hingestellt werden soll und kommt mit Allgemeinplätzen der Wilkommenskultur daher, was übersetzt wohl heißen soll, wir sollen alles fremdkulturelle - auch Frauenunterdrückung, Intoleranz und Abschottung - einfach gutmenschlich belächeln.

    Hier kann man nur noch festdtellen: Wenn mancher Autor im Privatleben die selbe Dummheit und Selbstlosigkeit an den Tag legt, dann kann er gleich seine Existenz aufgeben. Dort jedoch, wenn es gegen deutsche Spießbürger und sonstige Zeitgenossen geht, wenn es darum geht, was man mit dem eigenen Geld macht, dann wird mancher Taz-AutorIn wohl selbt zum Spießbürger, der keine Gnade kennt. Nur der "Staat" soll durch ewige Uneigennützigkeit und Dummheit eine grenzenlose Willkommenskultur aussenden.

     

    Spenden Sie doch ihr komplettes Einkommen überhalb dem Sozialhilfesatz für Ihre Ideen. Dann reden wir weiter. Führen Sie Ihre Willkommenskultur in Ihrem privaten Haus ein. Nehmen Sie bei Ihrem Urlaub gestrandete Jugendliche und Intensivtäter mit und zeigen sie denen den richtigen Weg.

    Aber so lauft das wohl nicht. Die AutorInnen der Taz machen in diesem Fall auch am liebsten die Türe bei sich zu, um Gedanken über die Willkommenskultur sammeln zu können.

  • S
    Spoetter

    Neue deutsche Mathematik für Software-Ingenieure :

     

    40.000 x 1.2 = 35.000

     

    (Berechnungsvorschrift laut EU Richtlinie als

    1,2 faches des Durchschnittsgehaltes)

     

    Mathe in Deutschland wird langsam für alle zu schwer..

     

    Polen und Tschechen werden kaum kommen, die

    können bei sich das gleiche oder mehr mit einfacheren Rechenaufgaben verdienen.....

  • Y
    yberg

    mit verlaub,bei 2,7 - 8 millionen arbeitslosen je nach erhebung und weltanschaulicher perspektive wird die mär vom zusammenbruch unserer wirtschaft ohne arbeitskräfteimport auch nicht wahrer.

     

    wie sieht es denn in der TAZ aus .gibt es kurzfristig,mittelfristig und langfristig absehbare probleme,daß einer der schlapp 60 arbeitsplätze-geschätzt -nicht besetzt werden kann.gibt es mehr bewerbungen als mitarbeiterabgänge.is die TAZ die große ausnahme.

     

    zudem müssen die menschen länger arbeiten und auch auf grund der lausigen bezahlung mehr,gleichwohl in deutschland weniger arbeitsstunden insgesamt geleistet werden,als noch vor 10 jahren

     

    ebenso stehen in akademischen berufen auf grund der srudiumsverschulung die bädschählers früher und damit im arbeitsleben länger zur verfügung.

     

    komischerweise strampeln sich die studienabgänger für feste arbeitsplätze meist vergeblich ab.

     

    die arbeitgeber und ihre lobbyisten lügen wenns um ihren vorteil geht das blaue vom himmel runter und die bequeme presse quaaakt den mist nach.

     

    es mag sicher die eine und andere branche geben wos eng hergeht,werden dort jedoch die arbeitsbedingungen verbessert flutscht es.

     

    so haben zum beispiel krankenhäuser mit flexibler KITA ,weniger probleme personal zu finden und die beschäftigung von ärtztinnen ist relativ hoch.

  • A
    Auswanderer

    Gastkultur vs. Sozialismus...

    Ich bin deutscher, 23 und bin in einem Jahr Dipl. Ing. Ich wünsche dem deutschen Staat viel Spaß dabei hochgebildete Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben... Was man aktuell erlebt ist das Gegenteil, das selbst die deutschen Ingeneure, wie ich, auswandern. Liegt das auch an der angeblich fehlenden Gastkultur? Nein, es liegt daran, dass ich ohne ein Auto zu besitzen schon 50% von meinem Gehalt an Steuern und Abgaben verliere. Mit Auto liegt dieser Wert schon bei 70% (dank Mehrfachversteuerung auf eigentlich preiswertes Benzin) Und jetzt bitte nicht mit den Lügen ankommen, dass der Arbeitgeberanteil ja gar nicht zu meinem Gehalt gehört - Ingeneure fallen auf so billige Tricks nicht herein... Dieser Staat meint er könne alles besser als seine Bürger und könne infolge dessen alles planen und vorgeben. Wie wir sehen ist dem nicht so. Meines gleichen weiß, wo Arbeit noch etwas wert ist, zu nennen wären: Australien, Neuseeland, Kanada und Singapur. Deutschland liegt bei ausländischen Ingeneuren irgendwo auf dem Niveau von Russland und das liegt wie dargelegt ganz sicher nicht an der Gastkultur. Wir sind dafür bekannt extrem effizient zu sein, denn unser Staat nimmt uns so viel, dass wir gar keine Wahl mehr haben. Es reicht bereits sich zu allererst einmal gegenseitig in Ruhe zu lassen (was niedrige Steuern einbezieht) und nicht bestimmen zu wollen wie der Nachbar (oder Gastarbeiter) zu leben hat!

  • T
    TomTom

    Prima! Turbokapitalistische Kommentare in der taz, man wundert sich. Der Schwachsinn vom Fachkräftemangel macht also auch vor eueren Türen nicht halt. Das Gehalt von Journalisten sollte man ruhig auch runtersetzen, sagen wie 30K? Wohnung, Klamotten, Essen, wer braucht schon solchen Schnickschnack?

  • C
    Christian

    Gehört Lohndrückerei auch zu dieser Willkommenskultur, für die Sie sich so erwärmen, Herr Bax? Wir haben in Deutschland keinen Fachkräftemangel, sondern eine Wirtschaft, die sich zu faul zum Ausbilden ist und statt dessen auf Fachkräfte zum Nulltarif setzt. Die werden ja auf Kosten eines anderen Staates ausgebildet und "wir" schröpfen sie anschließend ab. Ganz große Klasse. Wie wollen Sie das eigentlich den Arbeitslosen in Deutschland, egal, ob mit oder ohne Migrationshintergrund verklickern? Haben Sie sich eigentlich schonmal die Lohnuntergrenzen bei der "Blue Card" angeschaut?

  • JH
    Johan H.

    Der Zuzug von Fachkrächten aus dem Ausland, sollte allerdings nicht dazu führen, dass man folgende Überlegungen nicht mehr ernsthaft macht:

    - Warum bekommen die Deutschen weniger Kinder als die Franzosen oder früher in der DDR?

    - Könnte durch bessere pädagogische Qulifikation der Hochschullehrer ein höher Teil der Studenten ein Studium in einem MINT-Fach erfolgreich abschließen?

    - Ist die berufliche Weiterbildung ausreichend?

    - Haben nicht auch Unternehmen teilweise einen zu hohen interenen Verwaltungsaufwand, der Fachkräfte mit fachfremden Aufgaben belastet?

  • J
    Jürgen

    Die deutsche Politik und Ansschauung ist da einfach "nebe de Kapp". Aber davon abgesehen bildet Deutschland zu VIELE aus, sonst müsste man ja nicht Ärzte, Zahnärzte, Forscher mit absurden Schikanen inst Ausland treiben!

  • A
    Ariadne

    Find ich wie immer toll. Die Auswanderer die hier in Deutschland wohnen werden zum Teil genauso mies behandelt wie Ostdeutsche oder Deutsche. Ich finde es zum Beispiel toll, und das zieht sich wie ein roter Fadcen durch mein leben - Mütter und Familien sind in Deutschland geschützt. Sie sind dann auch nicht verpflichtet sich an vertragliche Regelungen wie eine Hausordnung zu halten. D.h. das denunzieren und auf andere ablenken in Stasi- und Gestapomanier (wie man es aus Deutschland kennt) geht weiter. Es scheint auch keinen zu interessieren. Vor allem erlebe ich bei den jüngeren Generationen, dass sie zu Hause sind, nur Geld vom Staat kassieren und es auch noch selbstverständlich ist, dass die Nachbarn für sie putzen, die Hausordnung machen, obwohl die

    Leute ziemlich fit zu sein scheinen, denn zum Spaß scheint es allemal zu reichen.

    D.h. wer will schon in ein Land einreisen, wo alle die überhaupt ehrlich sind, die in die Kassen

    einzahlen und die dann auch mal Schlaf brauchen und sich nicht noch mehr Vergemeinschaften lassen wollen in Ehrenämter, freiwillige Nachbarschafthilfe für die, welche eh nicht arbeiten sind dann die Buhmänner, angeblich Kinderfeindlich ect. Uns hat Deutschland damit krank gemacht! Wir sind runiert!

    Die bekommen dann sogar noch staatlcihe Ammen und haushaltshilfen, sagt mir, welche Genartionen vorher hat das auf kosten des Steurzahlers bekommen? Sie meinen doch nicht ehrlich, dass wir das noch weiter unterstützen? Und die Ausländer müßten doof sein wenn sie es mitmachen! Sollen Sie doch zusehen woher sie iHre unterbezahlten oder gar nicht bezahlten Arbeitssklaven herbekommen.

  • PK
    Peter Klein

    Ein weiterer wichtiger Schritt Richtung Lohndumping wurde fast unbemerkt vollzogen.

     

    Bei der hohen Anzahl von Zeitarbeits- und Leihkräften kann doch nicht wirklich jemand von Facharbeitermangel sprechen. Sonst würde sich das anders darstellen. Ärztemangel? Weshalb senkt man nicht den Numerus Clausus um einige wenige Zehntel. Kann nur jemand ein guter Arzt sein, wer ein Superabiturient ist.

    Selbst dieser ist innerhalb des chaotischen deutschem Bildungssystem trotz Zentralabitur schwer vergleichbar.

    Wie sieht es denn mit den eingewnderten ausländischen Ärzten aus? Wird hier das "deutsche Niveau" ebenfalls als Kriterium angesetzt?

    Welchen Stellenwert hat ein Arztstudium in Ungarn, welches gegen hohe Gebühr unterhalb des deutschen Numerus Clausus möglich ist?

    Diese Fragen ergeben sich, werden aber von deutschen Politiker wegen Lobbyismus ignoriert.

     

    Keine zwei Jahre her, dass aufgrund der Wirschaftskrise fast ganz Deutschland in Kurzarbeit war. Und nun ist dies alles Schnee von gestern.

     

    Sollte man nicht viel eher Arbeit durch Standortsubvention in die Länder der EU bringen, welche momentan unter 25 % Jugendarbeitslosigkeit leiden?

     

    Lieber kleine soziale Wohltaten, wie Betreuungsgeld verteilen und die Leistungsträger eliminieren.

     

    Deutschland schafft sich ab. Dem kann man zustimmen!

  • K
    Karl

    Völliger Realitätsverlust?

     

    Das ist lediglich ein weiterer Versuch die Löhne niedrig zu halten!

     

    Wirklich "Hochqualifizierte" sind eh zu schlau sich die hiesige Tretmühle anzutun!

     

    Wer kommt, zeigt nur das er "einen an der Waffel hat" oder gerne ohne Entgeld arbeitet....

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • RS
    Rüdiger Schütze

    So ein hausgemachter Quatsch. Nur weil wieder über Jahre geschlafen wurde, nicht genügend für die Bildung der eigenen Leute getan wurde, müssen wieder Ausländer reingeholt werden?! Wie lange soll das jahrelange "fürdummverkaufen" noch gehen. Wann wachen unsere Herrschaften da oben am Drücker mal auf. Solange es Arbeitslose (auch qualifizierte) in D gibt, brauchen wir keine weiteren Gastarbeiter!!! Punkt! Aus! Einwanderungsland, wer bestimmt denn das. Ich fass es nicht! Für jeden Mist wird Geld ausgegeben, aber für die bedarfsgerechte Qualifizierung nicht. Da wird gespart. Von wegen demografischer Wandel. Ja nicht zugeben, dass wiederholt und immer wieder der selbe Fehler gemacht wurden.