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Kommentar Doping in WestdeutschlandAllein der Sieger wird gefeiert

Andreas Rüttenauer
Kommentar von Andreas Rüttenauer

Ja, im Westen wurde systematisch gedopt. Ein ins Unendliche verlängerter Wettstreit Ost-West hilft bei dieser Problematik allerdings wenig.

Im vereinigten Sportsystem wird nicht der saubere Athlet gefeiert. Damit ist es nach wie vor anfällig für Doping. Bild: jarts/photocase.com

E s ist erstaunlich, dass dieser Tage so viel über Doping in der alten BRD gesprochen wird, da hat Klaus Huhn sicher recht. Nicht nur er, der Kommunist, als den er sich selbst bezeichnet, wundert sich darüber, dass endlich wahrgenommen und skandalisiert wird, was schon lange bekannt ist: Im guten alten Westen ist gedopt worden.

Die einen sprechen von systematischem Doping und suggerieren, dass es in der BRD auch nicht anders zugegangen ist als in der DDR. Andere bezeichnen das, was in der BRD mit Sportlern gemacht wurde, als systemisches Doping, was wohl bedeuten soll, dass das Pillenschlucken einfach dazugehört hat im Spitzensportsystem des Westens. Und beinahe alle sind entsetzt über die Rolle des Staats, der Doping geduldet, Dopingforschung finanziert und olympische Medaillen regelrecht gefordert hat.

Nur Klaus Huhn scheint nicht entsetzt zu sein. Er bleibt der Sportjournalist der ganz alten Schule, sitzt auf der Tribüne und beobachtet den Wettlauf der Systeme Ost gegen West.

Schon lange bevor die Forscher, die sich mit Dopingangelegenheiten befassen und es dabei schwer genug haben bei all den geschlossenen Archivtüren, die sie in den Sportverbänden vorfinden, zu endgültigen Ergebnissen gekommen sind, steht für ihn fest, „dass in der alten BRD hemmungsloser gedopt worden ist als in der DDR“. Ein irrer Sieg für die DDR, den er da konstatiert: weniger gehemmt gedopt und doch so viel erfolgreicher als die Anabolikamonster aus dem Westen.

Nur ein Detail im Wettkampf

Es ist eine geschmacklose Rechnung, bei der das Thema Doping letztlich regelrecht verharmlost wird. Es wird als beinahe schon normale und schon gar nicht verwerfliche Voraussetzung für Medaillen betrachtet. Und wenn Huhn wissenschaftliche Studien zitiert, für die Jugendliche mit Anabolika angefüttert wurden, dann macht er das nicht, weil er zeigen möchte, wie weit die Menschenoptimierer in den sportwissenschaftlichen Laboren Westdeutschlands zu gehen bereit waren. Für ihn ist es nur ein Detail im sportlichen Wettkampf der Systeme.

So neu sind die Argumente freilich nicht. Fast immer, wenn Arbeiten erschienen sind, die sich mit dem Doping im westdeutschen Vorwendesport beschäftigen, wurde in ostdeutschen Tageszeitungen beinahe jubiliert, so als dürfe man die alten Sport-Erfolge der DDR-Athleten wieder unbeschwert feiern, jetzt, wo man weiß, dass der BRD-Sport auch nicht ganz sauber war. Das war so, als jüngst bekannt wurde, was ein Forschungsprojekt über das Doping West herausgefunden hat. Das war aber auch schon so, als 2000 das bis heute viel zitierte Buch „Doping im Spitzensport“ von Andreas Singler und Gerhard Treutlein erschienen ist.

Wer so relativierend daherredet, vergisst, dass es bei Doping nicht allein um die sportliche Fairness geht; der blendet aus, dass die körperliche Unversehrtheit von Menschen auf dem Spiel steht, wenn ohne medizinische Indikation Arzneimittlel in junge Körper hineingepumpt werden. Wer nur das Medaillenaufrechnen im Sinn hat, will sich nicht mit der Frage befassen, wie es sein kann, dass ein Staat einen hochoffiziellen Dopingplan ausarbeiten lässt und dabei Opfer billigend in Kauf nimmt.

Beim von der gemütlichen Reportertribüne aus beobachteten Wettlauf der Systeme ist kein Platz für Geschichten über die wahren Verlierer dieses Duells, so wie sie der ehemalige Bahnradfahrer Uwe Trömer erzählen kann, dessen Nieren nach einer Spritzenkur versagt haben und der bis heute kein geregeltes Leben führen kann, weil er an den Nachwirkungen des Anabolikakonsums leidet, zu dem er gedrängt worden ist.

Kein Platz für die Opfer

Wer das Doping in Westdeutschland benutzen will, um den Dopingwahnsinn in der DDR zu rechtfertigen, in dessen Kopf ist kein Platz für die Erinnerung an die Opfer der Menschenmanipuliererei in der BRD. Die an einem Multiorganversagen gestorbene Siebenkämpferin Birgit Dressel, deren Körper bis oben hin voll war mit Medikamenten, wird nicht vorkommen in einer Geschichte, in der es allein darum geht, zu sagen: Die anderen haben es doch auch gemacht.

An die Sportlerinnen, die – ob im Osten oder im Westen – Probleme mit ihrer Selbstwahrnehmung als Frau haben, weil die Anabolika zu einer unübersehbaren Vermännlichung ihrer Körper beigetragen haben, wird nicht denken, wer dabei nur die Frage im Auge hat, ob im Westen mehr gedopt worden ist als im Osten.

Vielleicht ist es auch gar nicht möglich, darüber zu urteilen, ob Doping nach Staatsplan schlechter oder besser ist als das von Sportlern, Trainern und Wissenschaftlern betriebene Basisdoping mit staatlicher Duldung und Finanzierung, so wie es im Westen stattgefunden hat.

Die ewige Ost-West-Debatte im Sport, in der aus dem Osten von Hammer-und-Zirkel-Nostalgikern immer wieder der Schrei nach Legitimierung der DDR-Sporterfolge zu vernehmen ist, verhindert eine kritische Auseinandersetzung mit dem Leistungssport als solchem. Der steht merkwürdigerweise, genauso wenig wie dessen Finanzierung durch den Staat, nicht im Fokus der Kritik nach all den Dopingenthüllungen der letzten Wochen, Monate und Jahre.

Körperoptimierung

Noch immer werden deutsche Athleten vom Staat gepäppelt mit dem alleinigen Ziel, Medaillen bei sportlichen Großereignissen zu holen. Noch immer haben die Sportärzte an Unis und Leistungszentren keine andere Aufgabe, als menschliche Körper zu optimieren. Dabei wird alles ausgelotet, was das Reglement zulässt. Und bisweilen gewiss etwas mehr.

Trainer wie Werner Goldmann, der Robert Harting zum Olympiasieger (und frischen Weltmeister) geformt hat, Übungsleiter, die mitgemacht haben, als in der DDR die berüchtigten Pillen an die Sportler verteilt worden sind, schmieden heute Medaillen für die neue Bundesrepublik. Dass im vereinigten Sportsystem immer noch nicht der saubere Athlet, sondern allein der Sieger gefeiert wird, macht es anfällig für Doping. Immer noch und immer wieder von Neuem. Die Frage, ob das immer so bleiben muss, muss man stellen, dabei aber die Ost-West-Fingerzeigerei hintanstellen.

Anermung der Redaktion: Dies ist einen Replik auf den Kommentar von Klaus Huhn zum Thema Doping in Westdeutschland vom 13.08.2013.

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Andreas Rüttenauer
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12 Kommentare

 / 
  • L
    lowandorder

    VIELFAHRERGast

     

    " …Leistungssport ist - richtig gestaltet- eine hervorragende Möglichkeit der Persönlichkeitsentwicklung.…"

     

    Als ehemaliger Rennruderer möcht ich die Zeit nicht missen.

    Ihre These aber - immer wieder gern genommen - und

    gerade auch mittels Transferthese von Karl Adam, Hans Lenk et al propagiert,

    ja die ist durch die wohl umfänglichste Studie

    von Ogilvie/Thutko längst widerlegt:

    " If you want to build charakter, try something else.

     

    Ihre anschließenden Ausführungen lassen zudem nix gutes ahnen.

    So ist - "Ziehen, bis dir schwarz vor Augen wird," - im Rennrudern eine geläufige Formel - wie ich deutlich erfahren habe, eine mehr als grenzwertige Prägung.

  • L
    lowandorder

    "....1968 geboren und war dann lange Münchner. Studiert hat er Slawistik und wäre um ein Haar Lehrer geworden...."

    Wäre , hätte, Fahrradkette;

    für Kettensäge reicht´s scheint´s allemal.

     

     

    Gnade der späten Geburt -

    un nix vonne Steenstroot affwissen.

    Wie peinlich ist das denn!

    Paßt schon.

  • A
    abc

    In der Sache haben Sie natürlich Recht.

    Aber:Im Kalten Krieg, zu dem die sportliche Auseinandersetzung zwischen Ost und West nun mal gehörte, wurden noch ganz andere Menschenrechtsverletzungen VON BEIDEN SEITEN begangen. In Vietnam z.B. 2-3 Mill. Tote, Menschenversuche mit Atomwaffen uswusf.

    Diesen Kalten Krieg haben nach 89 nicht die Ostdeutschen fortgeführt, sondern nachweislich die Westdeutschen. Am Pranger stehen seit nunmehr 23 Jahren die Ostdeutschen. Egal bei welchem Thema. Es ist ein geradezu abenteuerliches und weltgeschichtlich wohl einmaliges Geschehen, das hier zu beobachten ist. Manche nennen das tatsächlich "Deutsche Einheit".

    Ich jedenfalls kann es sehr gut verstehen, dass nun, da auch einige (erwartbare) westdeutsche Tatsachen publik geworden sind, mit einer gewissen Häme und Erleichterung reagiert wird. Das sei den alten Kalten Kriegern gegönnt. Man hatte ja beinah schon geglaubt, dass im Westen die grundsätzlich besseren Menschen leben würden. Keine Intrigen, keine Denunziationen, keine Vorteilsnahmen...

    Und dann kam (auch sehr erwartbar) der NSA-Skandal.

     

    Die westliche Gesellschaft ist und bleibt eine Hochleistungsgesellschaaft. Damit verbunden ist und bleibt dieses Doping. Wo ein Vorteil, also letzten Endes Geld zu holen ist...

     

    Die interessantere und m.E. wirklich richtige Frage wäre:Warum wollen wir immerfort Erster, Schnellster, Schönste,... werden? Das ist die eigentlich wichtige Frage, auch wenn es um Doping geht. Aber die wird eben nicht gestellt.

  • HK
    Hans Klemm

    Zugegeben, für mich war die Anfrage der “taz“ an Klaus Huhn, über das Doping in Ost und West einen Beitrag zu formulieren, schon sehr komisch! Der Mann, der den Journalismus als Sportchef des früheren Zentralorgans der SED ;Neues Deutschland“ unter dem Pseudonym Klaus Ullrich fast 38 Jahre in allen Facetten bestens kannte, bekam dadurch die Gelegenheit u.a. zu betonen, dass bereits 1977 bekannt war, welchen Vorsprung die alte BRD gegenüber ihrem Klassenfeind in Sachen Sportbetrug hatte!

    Doch sollte man wissen, welche Entwicklungen dieser Herr im Laufe der Zeit genommen hat. Viele Jahre hatte er als Mitorganisator mit seinen „Brüderredaktionen“ der beiden damaligen bekanntesten Zeitungen aus den Nachbarländern Polen und CSSR mit der „Friedensfahrt“ in vielen Jahren Millionen Zuschauer an die Straßenränder und in die Stadien gelockt. Zweifellos eine tolle organisatorische Leistung, die ihm verschiedene hohe internationale Ehrenämter und Auszeichnungen einbrachten! Von fast 20 Olympischen Spiele sandte er seine Berichte in die Heimat und leider aber auch an eine bestimmte Behörde, die sich von anbahnenden Beziehungen zwischen Sportlern und Kollegen der beiden deutschen Staaten besonders interessierte. Eines seiner vielseitigen Hobbys war das Umbenennen seines Namens, wie z.B. Justus von Denkmann, Knut Holm, Sven Dorlach oder Heinz Mohr.

     

    Nach der Wende wechselte er auch noch die Sachgebiete, berichtete teilweise als Verleger und wieder Autor von guten und schlechten Eigenschaften sowie von Lebensläufen ehemaliger Persönlichkeiten des Sportes, der Kultur oder der Politik seines Landes. Der heute 85 –Jährige war bestimmt nicht die glücklichste Wahl, authentisch vom hässlichen Doping zu berichten, der im Status Quo , zumindest für mich als allgemeiner Sportinteressierter, auf der Stelle tritt!

  • AU
    Andreas Urstadt

    Sporthistorisch kommt der Besten und Leistungsgedanke aus England und breitete sich ab nach 1900 ueber die gesamte Welt aus inkl mit der Neubegruendung der Olympischen Spiele. Gleichzeitig verbunden mit einer neuen Ethik, der Fairness und die wurde eben nicht ueberalll uebernommen und galt als kulturfremd, waehrend der Wettbewerb auch als Wettspiel uebernommen wurde. Betrug breitete sich bis in Gebiete von Stierkampf aus, wo Stolz, Machismo usw zugunsten von Betrug sanken. Stierkampf wurde inkl Wettsport (kampf). Hoerner wurden praepariert, abgesaegt, Ersatz angeklebt, Stiere per Medikamente beruhigt usw. Mit dem Wettkampfgedanken breitete sich Betrug mit aus.

     

    Sport in Deutschland war bis nach 1900 auf Harmonie zwischen Geist und Koerper angelegt. Wettkampf spielte keine Rolle. Dazu gabs die passende Ethik. Alle "Sportler", der Begriff Sport kam ja mit aus England, hatten vorher ein uebergesellschaftliches "Ziel", naemlich auch den Geist an Idealen zu trainieren durch Koerperuebungen. Der Sportbegriff aus England ueberrante das. Die Ideale wurden unwichtig. Hier faengt bereits Doping an, sehr frueh. Der ganze Wintersport bspw kam von England. Transgesellschaftliche Ideale verschwanden. Bewegungsmuster trennten sich in soziale Herkuenfte, bspw starke Koerperbetonung durch die Unterschichten. Den Split gab es vorher nicht. Distinktion und Betrug tauchten zusammen auf. Da schon.

  • S
    Stefan

    Die Reaktion im Osten hat nur wenig mit dem DDR-Leistungssport zu tun und noch weniger mit einer Relativierung der Leiden der Dopingopfer. Sie ist einfach nur die Reaktion von Leuten, denen man den Staat, in dem sie geboren wurden, in jeder, vor allem aber moralischer Hinsicht als eine Art Schattenreich präsentiert hat. Eine Darstellung, die mit der Lebenserfahrung der Menschen nicht übereinstimmt, von denen die Mehrzahl die DDR wohl nicht zurück will, die aber eben nur graduelle Unterschiede sehen, wo in der öffentlichen Inszenierung der BRD alles, was in der DDR passierte als nah am Menschheitsverbrechen erscheint.

  • S
    s3basti8n

    doping west VS Dopingwahnsinn ost

    welch ein ausgeglichener artikel der auch noch nebenbei gegen die die konkurenz ausdem osten tritt.

     

    wie in alten zeiten alles gold im westen oder wie?

  • V
    Vielfahrer

    Ein herzerfrischender Kommentar, der genau ins Schwarze trifft. Wir müssen wissen, was in der Vergangenheit war und wie es in der Gegenwart zugeht. Aber nicht um anzuklaen sondern um auf dieser basis überlegen zu können, was wir für eine bessere Zukunft machen können. Leistungssport ist - richtig gestaltet- eine hervorragende Möglichkeit der Persönlichkeitsentwicklung. Leistungssport nur am Erfolg und an der Möglichkeit des Geldverdienens orientiert ist höchst riskant. In einer liberalen, demokratischen Gesellscahft darf nicht alles verboten werden, die Möglichkeit der Selbstschädigung bis hin zum Selbstmord ist durch das Grundgesetz geschützt. Vor diesem Hintergrund darf aber nicht nur in die Risikosteigerung (Geld gegen Medaillen) investiert werden sondern muss ganz erheblich mehr in Prävention investiert werden, damit sich junge Sportlerinnen und Sportler sich wirklich selbst entscheiden können. Darin ist Deutschland das Gegenteil eines Vorreiters!

  • M
    maria

    Wirklich ein sehr schöner

    Kommentar von Herrn

    Rüttenauer über Sportdoping

    und Menschenwürde.

     

    Wäre schön, wenn die taz

    bei der nächsten transgender-

    bei- Kindern -Diskussion,

    den Standpunkt Herrn Rüttenauers

    wieder aufgreifen würden und Kindern einen wenigstens ebensolchen

    Unversehrtheitsschutz zugestehen würden.

  • das ist eben dss leidstungsprinzip, da mit konkurrenz zum "dumping" aller "moralischen" m,asstäbe, woher auch immer, seit menschengedenken führt. die kastraten wegen der schönen hohen stimme vorm stimmbruch an der oper sind nichts anderes.

    undfdie mweisten "zittepartiien" stellen sich als "irregulär", "disqualkifiavbel2 heraus. milaarden von tv-zuschestunden - aöölleww"lüge2!!! ex-officio, mit zig akademiusierten berufen dran!!

     

    die medizinethik scheint sogar noch um einges schlechter zu sein als die grottenshlechten wirtschaftsettiken und politikethiken - alles "in der praxis". die religionsethik hat den stempel heuchelei schon lange weg. so eine systematische vebiegung des medizinnberufes "ex-officio", mit vollem medienlicht, bringt de medizin wirklich um jedenkredit - eigentlich fauf unabsehbare zeit. dazu noch "systemübergreifend". keinn wunder, das sich manchmal jeder noch so vernagelte fundamentalist moralish überlegen fühlt. was mit dem gehirn aufgebaut wurde, wird mit dem portemonaie wieder umgeworfen.

  • L
    lowandorder

    & nochens

     

    Und - Doping allein - greift zu kurz;

    es geht - zudem - auch anders!

     

    Nur so - als Beispiel:

    staatliche Förderung von Leistungssportlichem Turnen von Kindern und Jugendlichen:

     

    Schon in den 70ern veröffentlichte der Stern eine Serie über diese staatlich geförderte Körperverletzung/Gesundheitsschädigung!

    Anhand umfänglichem Röntgenbildmatrial wurden die immensen Schädigungen von Wirbelsäule, Gelenken und Bandapperat bei Kindern und Jugendlichen durch Leistungsturnen eindrucksvoll belegt.

     

    Aber - außer nichtssagenden, unverbindlichen Absichtserklärungen passierte nichts - bis heute.

     

    Und das kann man - zusammen mit Doping hochrechnen.

    Locker und soweit - ist Sport in 'schland Hand in Hand mit Politik und der öffentlichen Hand pervertiert.

     

    Aber - mal ehrlich, wer will das wirklich wissen!? - von ändern wollen wir schon mal gar nicht reden.

    Sorry - aber eine Replik, die ein nennenswertes Ziel verfolgt,

    sieht anders aus!

  • L
    lowandorder

    Mit Verlaub Herr Rüttenauer -

     

    " Weites Multiorganversagen"

     

    diese Überschrift ist eine Katastrophe!

    und konterkariert das, um was es Ihnen

    irgendwie, doch - angeblich geht.

     

    Was hier auf den Prüfstand gehört:

    Politik und Sport im Leistungssport

     

    ist - wie auch sonst - knalltrockenes Menschenwerk!

     

    und kein

    irgendwie geartetes "organisches - quasi natur'wüchsiges' Versagen von Institutionen/ Systemen.

     

    Und zwar nach WK II von Anfang an;

    in Ost und West.

     

    Hier mal - West:

    Winner: - die bürgerliche - ausgrenzende - leistungssportausgerichtete Sportbewegung via

    Sport-Fachverbände/NOK;

    die ja in der Nazi-Zeit nie weg war, im Gegenteil (Steigbügelhalter) - und anschließend, vorneweg mit dem

    Nazi-Sportführer Carl Diem munter weitermachte.

    ( ich hab die Gründungsakte des NOK, Blatt für Blatt, mal mitkopiert, weiß also wovon ich rede; hanebüchen-grausig!).

     

    Die Arbeitersportbewegung hingegen

    - die in der Weimarer Zeit größte Sportbewegung

    ( vom DSB ( also alle erfaßt!) erst Mitte der 70er zahlenmäßig erreicht!)

    mit starker Breitensportausrichtung

    war - wie die Kommunale/Öffentliche Sportbewegung

    ( z.B. in den Großstädten):

    - waren alle die großen Verlierer.

     

    Alles unter dem Deckmantel

    ( wie bei den Gewerkschaften)

    des Einheitsgedankens;

    aber - Leistungssport/Ost/West/mäßig durch den Kalten Krieg befeuert und flächendeckend

    die Nr. 1 in den Vereinen;

    (immer noch!! trotz Trimm-Verarsche und "Öffnung" der Vereine.)

     

    Wo die Kohle ist - spielt die Musik!

    Und - Leistungszentren, Bundeswehr, Bundespolizei, Polizei et al.