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Kommentar Christliche FundamentalistenKotau vor Christen-Fundis

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Es ist unfassbar, dass die Bundeszentrale vor den evangelikalen Verbänden einknickt. Damit werden die Antidemokraten unter den Christen nur ermuntert, ihren Einfluss auszubauen.

K ann man Evangelikale und Islamisten vergleichen? Unter Fachleuten ist das überhaupt keine Frage, der Vergleich liegt schließlich nahe. Evangelikale Christen bezeichnen sich selbst als bibeltreu, weil sie das Evangelium wörtlich leben wollen. Und Islamisten werden all jene Muslime genannt, die ihre Vorstellungen von Staat und Gesellschaft am Wortlaut des Korans ausrichten. In Abgrenzung zu anderen Christen und Muslimen, die das nicht tun, werden sie auch als - christliche oder muslimische - Fundamentalisten bezeichnet.

Bild: taz

Daniel Bax, 38, ist Redakteur im Meinungsressort der taz.

Klar, dass sich Evangelikale durch diese Bezeichnung und solche Vergleiche nicht geschmeichelt fühlen - vor allem, wenn sie bei Islamisten nur an terroristische Bombenleger denken. Und klar, dass sie sich nicht gern Verfassungsfeindlichkeit nachsagen lassen, wenn sie Homosexualität als Krankheit und andere Religionen als minderwertig betrachten. Klar also, dass sich große evangelikale Verbände über einen Artikel in einer Schülerzeitung (!), die von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird, geärgert haben.

Doch mit ihren völlig überzogenen Forderungen, mit denen diese Verbände jetzt auf diese Veröffentlichung reagieren, geben sie allen Kritikern recht. Die Zeitschrift solle ihnen in ihrer kommenden Ausgabe ein Forum bieten, der Chef der Bundeszentrale, Thomas Krüger, gar zurücktreten. Ja, leben wir denn in einem Kirchenstaat? Auf einen marginalen Anlass reagieren sie mit maximaler Empörung. Damit werden sie ihrem Ruf gerecht, ein gebrochenes Verhältnis zur Meinungs- und Pressefreiheit zu besitzen - und bestätigen den Vorwurf der fundamentalistischen Intoleranz.

Unfassbar ist, dass die Bundeszentrale diese Eiferer nicht einfach abblitzen lässt. Sondern dass sich ihr Chef, Thomas Krüger, sogar bei ihnen entschuldigt und großes Entgegenkommen signalisiert, auf ihre Wünsche einzugehen. Der Fall zeigt, welchen großen Einfluss evangelikale Gruppen hierzulande bereits besitzen - und wie stark ihr Wille ist, diesen Einfluss weiter auszudehnen: in Staat, Politik und an den Schulen. Krügers Kotau kann sie da nur ermuntern.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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29 Kommentare

 / 
  • BS
    Berliner Schnauze

    Nero lies Rom abbrennen und schob die Schuld den Christen in die Schuhe. Passiert bald Gleiches in deutschland? Die schleichende Diskriminierung von Christen in Deutschland nimmt immer skurilere Züge an und das vor allen Dingen wegen christlich-moralischer und sexual-ethischer Auffassungen, die denen ein Dorn im Auge, die andere Lebenskonzepte propagieren. Um neue,als fortschrittlich deklarierte Lebenskonzepte leben zu können, muss das alte erst einmal entabuisiert werden. War es beispielsweise vor 30 Jahren in Deutschland noch undenkbar sich homosexuell zu outen, so gehört es heute zu einer pluralistischen Gesellschaft dazu. Menschen, die eine andere Auffassung dazu haben, werden dann als intolerant und fundamentalistisch bezeichnet. Eine sachliche Auseinandersetzung findet nicht statt. Dabei wird bei Christen klar unterschieden zwischen dem Verhalten und der Person. Die Bibel ist gegen Ausgrenzung von Menschen z.B. Homosexueller, deutet aber gewisse sexuelle Praktiken als grobe Beleidigung des biblischen Gottes. Wird diese Meinung vertreten gilt man als intolerant. Letztendlich ist dann das einfache Zitieren der Bibel nicht erlaubt. Christen werden nicht die Bibel umschreiben können, nur damit sie zeitgemäßer erscheint. Der Humanismus lehrt, dass jeder Mensch einen guten Kern hat und es durch eigene religiöse Anstrengung schafft, Gott zu gefallen. Doch laut biblischer Weltanschauung schafft das sowieso kein Mensch - nicht einmal der religiöseste Christ. Insofern sind wir alle in einem Boot und es geht nicht darum, welcher Mensch besser oder schlechter, moralisch wertvoller oder weniger wertvoll zu sein. Das Eigentliche des christlichen Glaubens ist Freundschaft mit Gott und nicht das verkrampfte Festhalten und Befolgen von Regeln.

  • MW
    M. Warkentin

    Sehr geehrter Herr Bax,

     

    Gratulation zu der hervorragenden Analyse im ersten Absatz ihres Artikels, die den Vergleich von islamischen und christlichen Fundamentalisten betrifft. Wie Sie so schön dargelegt haben, muß man dazu die entsprechenden Schriften (Koran bzw. neues Testament) vergleichen und zur gesellschaftlichen Beurteilung der entsprechenden Gruppierungen insbesondere analysieren, wie das Verhältnis zu Staat und Gesellschaft beschrieben wird (Stichwort: Verfassungsfeindlichkeit?). Das mag zwar anstrengend sein, weil man seine Vorurteile beiseiteschieben und sich mit Originalquellen auseinandersetzen muß, aber ohne diese sachliche Grundlage sind in der gegenwärtigen Debatte um Fundamentalisten der uninformierten Hetze Tür und Tor geöffnet.

  • B
    brainfuck

    Dass viele Menschen ein solches Problem mit dem Islam haben, aber das Christentum als völlig normal oder gar harmlos ansehen ist mir ein Rätsel welches Ich nur mit Heuchelei erklären kann. Viele Menschen haben offensichtlich nie ernsthaft über Religionen nachgedacht. Ich will hier nicht darlegen wie bescheuert Religionen im allgemeinen sind, damit kann man ganze Bücher füllen. Aber ein paar Punkte die zur Diskussion passen möchte Ich doch einmal ansprechen:

     

    Wo ist das Problem mit dem Wort "Fundamentalisten"? Das sind Menschen die ihre Religion ernstnehmen, vor allem ihr "heiliges" Buch. Evangelikale Christen und radikale Muslime glauben an die unfehlbarkeit eines Buches!!!

    Als ob das alleine nicht schon auf eine schwere Psychische Störung hindeutet möchte Ich gerne mal wissen was es denn dann tut. Ich meine das mit der Störung keinesfalls beleidigend, aber es ist völlig irrational daran zu glauben.

    Was aber noch abstruser ist ist die Tatsache dass es mehr als nur eine Religion gibt. Klar, meine Religion ist richtig, alle anderen sind falsch. Mit Menschen die so etwas glauben kann man keine normalen Gespräche führen, und Ich kenne einen haufen solcher Menschen.

    Interessant finde Ich vor allem dass viele Menschen die selber Religiös sind andere Religionen kritisieren. Vor allem wenn sich darüber lustig gemacht wird. Zum Bleistift machen sich viele Christen über Scientology lustig (nein, Ich will die nicht verteidigen), aber glauben selbst an sprechende Schlangen, auferstehung von den Toten und dass das Ende der Welt noch in ihrer Lebenszeit gekommen sein kann. Ich halte Religionen aus einer ganzen Reihe von Gründen für irrational und vor allem für sehr sehr Gefährlich.

     

    Und was die offenbar verzeihliche Homophobie unter Christen und Muslimen angeht: das hat nichts mit Meinungsfreiheit sondern mit Menschenrechten zu tun. Wer sich ernsthaft darüber gedanken macht ob ein Mann seinen Penis - mit beider Einverständnis - in den Anus eines anderen Mannes einführen darf sollte meiner Meinung nach einen Arzt aufsuchen. Das geht ihn/sie nämlich rein gar nichts an. Homosexualität hat nämlich zufälligerweise keinen Einfluss auf anderer Leute Leben, schon gar keinen negativen.

     

    So, jetzt kann Ich mich schon mal darauf gefasst machen dass die ganzen Religiösen bigotten Menschen mein Posting in der Luft zerreißen weil sie sich nicht mit der Realität konfrontieren wollen.

     

    Viele Grüße, vor allem an Rationalisten etc.

  • AS
    Atheisten sind auch Menschen

    Als Atheist und somit Ungläubiger stehe ich bei fast allen Religionen auf der Abschußliste.

     

    Ich kann nur froh sein, dass aktuell die meisten Christen die Bibel eben nicht Wort für Wort umsetzen.

     

    Dementsprechend fällt es mir leicht, Bibel/Koran-Treue generell als potentielle Mörder zu bezeichnen. Denn wenn sie es und sich wirklich ernst nehmen, dann bleibt ihnen gar keine andere Wahl als mich zu verfolgen.

     

    Selbst das Thema Nächstenliebe/Toleranz gegenüber anderen Religionen bezieht sich sowohl im Christentum, als auch im Islam nur auf eigene Anhänger bzw. maximal auf andere Großreligionen. Alle anderen werden nicht akzeptiert.

  • K
    Klaus

    Viele Gründe mögen Hr. Bax dazu bewogen haben, „Evangelikale und Islamisten zu vergleichen, weil der Vergleich schließlich nahe liegt“ (von welchen angebl. „Fachleuten“ er spricht wird wohl sein Geheimnis bleiben).

    Die Begründung für seine Behauptung vermag nur alleroberflächlichsten Anforderungen zu genügen: sie erschöpft sich in der korrekten Feststellung, dass sie ihren Glauben und die schriftl. Basis ernst nehmen. Eine derart simple und undifferenzierte Haltung zugrunde legend könnte man auch Hirtenhunde und Hyänen „vergleichen“: schließlich sind doch beide 4-beinige Säugetiere.

    Würde man im Stile eines Bax fortfahren, so könnte dies so aussehen: Klar dass sich D. Bax durch die Bezeichnung Demagoge und Hetzer nicht geschmeichelt fühlt – vor allem, wenn Viele bei vorgenanntem an Göbbels und Konsorten denken. Und klar, dass sich Bax nicht gern tendenziöse, undifferenzierte, demagogische Ideologie nachsagen lässt, wenn er andere Systemvorstellungen oder Evangelikale als minderwertig betrachtet.

    Hr. Bax wird höchstwahrscheinlich selbst den Versuch nicht wagen, konktret den Beweis zu erbringen, warum eine bloße Betrachtung von Homosex. als „Krankheit“ verfassungsfeindlich ist. Und noch schwerer wird ihm die Begründung fallen, warum nicht eine einzige evangelikale Vereinigung als verfassungsfeindlich eingestuft ist - ganz im Gegensatz zu einigen islamistischen Gruppierungen! Durch was, Hr. Bax, sind denn Moslems und Islam seit Jahren und immer wieder der westlichen Welt ins Bewußtsein gerückt? Wo sind die evangelikalen Pendants zu den Morddrohungen an Salman Rushdie, Robert Redeker: http://litart.twoday.net/stories/4117740/ und die Journalisten der Mohammed-Karikaturen? http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~EA133A66699984F59A1B85836F3B327B7~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    Wo sind denn die evangelikalen Pendants zu den Terroranschlägen und Massenmoden von New York, Madrid und London? Und wo sind die evangelikalen Pendants zu den Meuchelmorden an Pim Fortuyn und Theo van Gogh und den bestialischen Morden an drei Mitarbeitern eines Bibel-Verlags: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,478055,00.html ? Wo? Nun, Hr. Bax, bringen sie nach ihren haltlosen, wahrheitsverzerrenden Behauptungen doch mal konkrete Belege bei, wo diese evangelikalen Pendants denn nun sind, die einen Vergleich wirklich untermauern würden!

    Sie bemühen Halbwahrheiten als „Begründung“. Da mögen sei auch ein Ausrufungszeichen hinter Schülerzeitung setzen – unterschlagen dabei aber geflissentlich, dass diese „Schülerzeitung“ mit einer Auflage von einer Millionen Exemplare eine größere Leserschaft erreicht, als selbst viele große Zeitungen. Und bitte versuchen wie wenigsten stichhaltig zu begründen, warum eine Forderung, den beleidigenden aber vor allem wahrheitswidrigen Vorwurf der Verfassungsfeindlichkeit zurückzunehmen, „völlig überzogen“ ist. Wie würde die taz/sie reagieren, wenn ein Medium mit einer Auflage von einer Millionen Exemplare die taz/sie so mir nichts dir nichts als verfassungsfeindlich tituliert? Gewiss würden sie das nicht als „marginalen Anlass“ herunterspielen.

  • MB
    Manfred Bogen

    An Herrn Best und andere, die der wirklichen Gefahr der Evangelikalen nicht wirklich bewußt sind empfehle ich zwei Beiträge in den Politsendungen der ÖR-Fernsehanstalten. Hier die links:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=Ie_ZPZ6DvxU&feature=related

     

    http://www.youtube.com/watch?v=wT1Oe7fKNMA

  • DH
    Daniel Hartmann

    Der Vorwurf, verfassungsfeindlich zu sein und freiheitliche Grundrechte zu gefährden, ist einer der schwersten, den man gegenüber einer gesellschaftlichen Gruppe erheben kann. Wer hier, wie Herr Bax, von einem "marginalen Anlaß" redet, verkennt die Tragweite der Situation.

  • H
    H.Best.

    Leider muss man feststellen, dass der Autor sich in der evangelikalen Bewegung nicht auskennt. Für 99,9 % dieser Bewegung gilt, dass es für sie kein Widerspruch ist einerseits an die Irrtumslosigkeit der Bibel zu glauben (Glaubens- und Gewissensfreiheit ist ja- noch- ein im Grundgesetz festgelegtes Grundrecht, was anscheinend immer mehr in Frage gestellt wird. Das ist in der Tat undemokratisch!!) und andererseits tolerant gegenüber Menschen zu sein, die das anders sehen. Die Menschen aus dem sogenannten evangelikalen Spektrum sind doch in aller Regel hier (in Deutschland)sozialisiert und haben überhaupt gar kein Problem damit, ihre Auffassungen innerhalb eines demokratischen Diskurses einzubringen. Von daher ist es absolut unangebracht, Islamisten mit Evangelikalen gleichzusetzen!! Evangelikale in Deutschland, die sich in der Politik engagieren, wollen doch in der Regel nur -als Bürger- für gewisse Grundwerte einstehen, die von ihrer biblischen Sichtweise her geprägt sind und nicht etwa einen christlichen Staat errichten oder so etwas(zugegeben- es gibt Übertreibungen, z.B. in den USA- 10 Gebote im Gerichtssaal aufhängen etc. Das geht nicht!!). Das Eintreten für Werte, die auf christlichen GLaubensüberzeugungen basieren geschieht doch - und das mit gutem Grund- im Rahmen eines aufgeklärt-demokratischen Staatsrahmens. Wo ist ihr Problem, Herr Bax?

    Auch Evangelikale in den USA und in Deutschland sind nicht ohne weiteres gleichzusetzen!!

     

    Und warum reagiert man so scharf auf einen Artikel in einer Schülerzeitung??? Weil

    a) der Leiter der BpB dort eine Aussage gemacht hat

    b)weil die Zeitung bundesweit verbreitet ist und von professionellen Medien, z.B. dem Spiegel, unterstützt wird und

    c) weil es eine absolut verhetzende Aussage ist, Menschen, die feste Glaubensgrundsätze haben, z.B. evangelikale CHristen (die sich ja an Jesus- der LIebe in Person- orientieren, auch wenn die Nachfolger dies in der Tat nur unzureichend umsetzen...) einfach zu unterstellen, dass man gegen die Freiheit wäre bzw. wichtige FReiheitsrechte in Frage stellen würde. Viele unserer heutigen Menschenrechte leben ja erstens von ursprünglich christlichen Werten, die dann säkularisiert wurden. Aber die Orientierung an der Bibel und eine persönliche Beziehung zu Jesus schließt eine Orientierung an freiheitlichen Prinzipien überhaupt nicht aus!!!Nur weil man selbst feste ÜBerzeugungen hat, heißt dies nicht, dass man nicht immer weiter dazulernen kann oder sich nicht in den demokratischen Rahmen einbinden kann!

     

    Die Tatsache, dass sie die heftige Reaktion von evangelikaler Seite jetzt als mangelnde Orientierung an der Pressefreiheit bzw. an freiheitlichen Werten allgemein interpretieren ist schon recht bösartig. Warum darf man denn nicht -wie andere gesellschaftliche Gruppen auch- Gegendarstellungen in der Öffentlichkeit zum Tragen bringen? Es kann einfach nicht sein, dass eine meiner Meinung nach falsche Kritik des Leiters der BpB und eine entsprechende Kritik darauf dann gleich als Beweis angesehen wird, man sei unfreiheitlich orientiert. Es geht nur darum, dass man die Fakten angemessen darstellt (und da ist man halt nicht einer Meinung). Hier findet gerade eine Diskussion statt, die völlig demokratisch ist und sie wollen sie anscheinend unterbinden.

    Herr Bax, sie verbreiten unnötige Angst vor der evangelikalen Bewegung. Hier ist mehr Recherche notwendig? Welcher Evangelikale will den einen christlichen Staat oder einen König oder so etwas? Gerade evangelikale Gruppen, die ja oft auch in Freikirchen organisiert sind, stehen einer gesunden Distanz von Staat und Kirche eher wohlwoolend gegenüber so lange man als Privatperson noch Überzeugungen auf christlicher Baisi einbrinegn kann. Wenn sie ein Problem mnit dem christlichen GLauben haben, ist das Ihre Sache. Das sei Ihnen unbenommen. Aber aus einer gewissen Befürhctung und offensichtlicher Unwissenheit sollten Sie keine Diffamierung der evangelkalen Bewegung folgen lassen. Sie sollten Vertretern der Evangelikalen Bewegung nicht mit ungerechtfertigten Vorwürfen den Mund verbieten.

    Auch so kann durch die Hintertür freiheitlich-demokratischer Diskurs verhindern.

    Ein wenig mehr Ausgewogenheit wäre schon klasse.

    Trotzdem weiterhin alles Gute für Sie!!

  • CB
    Christoph Bender

    Wir müssen uns vor diesen christlichen Fundamentalisten in acht nehmen, sonst bekommen wir hier noch mittelaterliche Verhältnisse und müssen unter einer Kirchendiktatur leben. Denn ich kenne diese Menschen aus eigener Erfarung, sie nehmen die Bibel wörtlich und haben verfassungsfeindliche Ansichten und wenn sich jemand nicht bekehren möchte, stehen sie einem feindlich gegenüber.

  • KS
    Kai-Uwe Schroeter

    Die sogenannte "christliche Rechte" ist in Deutschland überhaupt keine Gefahr. Fundamentalistische Extremisten haben keine Lobby. Sogar harmlose "Schulverweigerer" werden in unserem Land eingelocht statt geduldet. Herr Bax sollte einmal nachdenken, von wem in unserer Gesellschaft wirklich Unterdrückung ausgeht. "Bibelgläubige Christen" sind hierzulande in der Regel Menschen, die sehr humanitär sind, sich für Nächstenliebe und Menschenrechte einsetzen. Außerdem haben alle christlichen Kirchen, einschließlich der evangelischen und katholischen, die Bibel als Grundlage. Wo ist da eigentlich die Grenze? Ist der Papst auch evangelikal? Er vertritt jedenfalls genau die gleichen Ansichten wie die sogenannten Evangelikalen. Ist der Papst demnach verfassungsfeindlich? Das ganze Gerede um die "Fundamentalisten" ist ein Schubladendenken, das der Wirklichkeit überhaupt nicht gerecht wird.

  • A
    A.Grech

    > Doch mit ihren völlig überzogenen Forderungen,

    > mit denen diese Verbände jetzt auf diese

    > Veröffentlichung reagieren, geben sie allen

    > Kritikern recht.

     

    Warum? Überzogene Forderungen zu stellen ist eine gängige Stragegie, um vielleicht am Ende etwas mehr "herauszuschlagen" als wenn man von Vornherein mit einem für die Gegenseite "akzeptablen" Vorschlag kommt.

     

    > Ja, leben wir denn in einem Kirchenstaat? Auf

    > einen marginalen Anlass reagieren sie mit

    > maximaler Empörung.

     

    "Maximal" ist das wohl noch nicht. Die "Empörung" des Kommentators scheint demgegenüber schon eine ziemlich hohen Level erreicht zu haben.

     

    > Damit werden sie ihrem Ruf gerecht, ein

    > gebrochenes Verhältnis zur Meinungs- und

    > Pressefreiheit zu besitzen

     

    Warum? Weil sie parteiisch sind und ihre Interessen durchsetzen wollen? Quatsch!

     

    > Der Fall zeigt, welchen großen Einfluss

    > evangelikale Gruppen hierzulande bereits

    > besitzen - und wie stark ihr Wille ist, diesen

    > Einfluss weiter auszudehnen:

     

    Ja und? Wollen das andere Interessengruppen etwa nicht?

     

    Was für ein Sturm im Wasserglas!

  • AP
    Andreas Peters

    Das Verhalten von Thomas Krüger ist schlicht feige. Insofern wäre sein Rücktritt durchaus zu begrüssen. Rückgratlose Politbeamte gibt's wahrlich genug!

  • P
    Pastorenstimme

    Ich denke, es ist sehr wichtig, zu unterscheiden zwischen Evangelikale und Evangelikale.

     

    In den letzten 1-2 Jahren wurden in den Medien vorrangig die "Hardcore"-Evangelikalen porträtiert, wodurch eine objektive Bewertung jener frommen Bewegung sicherlich jeder Grundlage entbehrt.

     

    Nebenbei: Protestieren ist in einem freiheitlich-demokratischen Rechststaat ja erlaubt.

    Ich trage mich als Evangelikaler auch nicht unbedingt täglich mit dem Gedanken herum, wie viele Ungläubige ich mit meiner mit Nägeln gespickte Bombe ins Jenseits befördern könnte...

  • TT
    Thomas Traub

    was wäre eigentlich gewesen, wenn die beiden Schüler sich derart negativ über den Islam geäußert hätten? Wir alle können uns das gut vorstellen. Da wäre es nicht bei bösen Kommentaren geblieben. Es ist heute leicht, die angeblich bösen Evangeliken zu kritisieren - es aber tatsächlich Mut dazu, die teilweise schlimmen Leiden der Frau im Islam zu beschreiben. Schade, dass die Taz in dieser Hinsicht sehr sehr einseitig ist.

  • JG
    Jörg Großelümern

    Herr Bax jetzt lassen Sie bitte mal die Kirche im Dorf. Einerseits schreien Sie und die TAZ wohl am lautesten, wenn irgendjemand der Christen es wagt sich beispielsweise kritisch über Homosexualität zu äußern. Da ist man dann schnell dabei jegliche freie Meinungsäußerung im Keim zu ersticken. Die gleiche Toleranz gilt aber offensichtlich nur für ihresgleichen. Evangelikale Christen soll man ihrer Meinung nach aber offensichtlich nach Belieben ungestraft verunglimpfen, diskriminieren und beleidigen dürfen. Erinnert sei hier noch einmal daran, wer mit den beleidigenden und ehrverletzenden Äußerungen angefangen hat, das war die Zeitschrift Courage und durch deren Verbreitung auch die BPB. Es ist das gute Recht jedes Angegriffenen, dass er sich gegen derartige falsche und bösartige Verleumdungen zu Wehr setzt und nicht schweigend zusieht wie sein Ruf in den Schmutz gezogen wird. Im übrigen haben nirgends und zu keiner Zeit evangelikale Christen Freiheitsrechte in Frage gestellt. Derartige Verunglimpfungen sind vollkommen realitätsfremd und dürfen nicht einfach im Raum stehen bleiben ohne dass dies Folgen hat, z.B. in der Form dass der Direktor der Bundeszentrale von seinem Amt zurücktritt.

  • RS
    Robere Scholz

    Dass der christlicher Glaube nicht immer (und bei Evangelikalen offensichtlich eher selten) ein unsere Demokratie stabilisierendes Bekenntnis zu unserer freiheitlich-rechtlichen Grundordnung mit sich bringt, ist bekannt. Herr Ernst-Reinhard Beck missversteht die Stossrichtung der Evangelikalen: Diese haben mit der in der CDU/CSU verankerten Christlichkeit wenig gemein und er verpasst die Chance, das unbestritten auch humane Potential der christlichen Religion glaubwürdig zu machen und gegen Fundamentalisten abzugrenzen. Die verfassungsfeindlichen Motive der Evangelikalen zu leugnen ist allerdings eine Appeasementpolitik, die den Konflikt nicht beseitigen hilft.

    Bei dem Thema erstaunt auch, dass sich Evangelikale, oder doch Vertreter der „Evangelischen Allianz“ durch die Beschreibung „fundamentalistisch“ verunglimpft fühlen, spiegelt sie doch sprachlich nachvollziehbar diese Lebens- und Glaubenshaltung wider.

    Wenn Thomas Krüger nun gegen eigene Überzeugung zurückrudert, verspielt er damit auch das Ansehen der Bundeszentrale für politische Bildung, eine Einrichtung die in bester Tradition „aufklärt“ – das wichtigste legitime Mittel im Kampf gegen Intoleranz und Engstirnigkeit.

    Herr Bax, sehr guter Kommentar!

  • F
    Fuzzy

    Die Bundeszentrale hat schon so viel Mist gefördert, da macht dieser Ausfall den Bratne nicht mehr fett, korrekt.

    Kommt demnächst auch mal eine Kritik an den Nichtdemokraten im moslemischen Lager?

    Ja? Prima, Objektivität ist wichtig, auch mal dahin gehen wo es weh tut.

    Beste Grüße und Ohren steif halten!

  • M
    Michael

    Die öffentliche Diskussion um den Islam wird mehr von multikulturellem Wunschdenken als von Fakten bestimmt. Man sollte einmal den Koran lesen, dann würde man nicht mehr auf den Gedanken kommen, christliche Fundamentalisten mit islamischen in einen Topf zu werfen..

  • S
    Stephan

    Wer die Entwicklungen in den USA während der letzten Jahre verfolgt hat, dem kann es bei diesem Artikel nur kalt den Rücken runterlaufen. In den USA bestimmen fundamentale Christen viele Bereiche des öffentlichen Lebens und stellen die Errungenschaften der modernen Gesellschaft in Frage. Gleichbereichtigung von Mann und Frau, Toleranz von Homosexuellen, Erkenntnisse der modernen Wissenschaft. Um all diese Themen wird dort noch immer (oder schon wieder) hart gerungen. Mir wird schlecht wenn ich daran denke, dass solche Fanatiker auch in Deutschland mehr Einfluss gewinnen. Zumal sie nicht die Mehrheit der Christen representieren. Diese Entwicklung tut weder der Kirche noch der Gesellschaft gut!

  • MB
    Manfred Bogen

    Lieber Herr Bax, leider ist mir Ihr Aufschrei noch ein bisschen zu wenig. Es muß vielmehr passieren. Ihre berechtigte Empörung sollte eigentlich in sehr kurzer Zeit große Wellen schlagen und alle Medien erfassen.

    Das Problem ist nicht nur die "Infiltration" des Staates durch Evangelikale, sondern durch jedwede Art von religiösen Fundamentalisten, dazu gehören auch katholische und andere Gruppen. Sie nehmen Islamisten und islamistische Terroristen zum Anlaß um das Land in Angst und Schrecken zu versetzen - wer kann mir garantieren, dass wichtige Entscheidungsträger in BND, BKA und anderen Sicherheitseinrichtungen nicht christlich fundamentalistisch angehaucht oder beeinflußt sind? Um sich das vergegenwärtigen sollte man sich den Artikel der Journalistin Hildegard Becker über die evangelikale "Celebrity" Christine Schirrmacher durchlesen: Hildegard Becker und Achse des Guten googeln.

    Dort kann man sehr gut sehen wie und wo die Fundamentalisten schon überall wirken.

     

    Die Situation erinnert an ein blutrünstiges Monster mit Namen Greogor VII, der wegen seiner Machtansprüche (Gottes Reich auf Erden) den Stein der Kreuzzüge ins Rollen gebracht und über Millionen von Menschen (ob christlich oder muslimisch spielt hierbei keine Rolle) Tod und Leid gebracht hat. Auch damals nutzten er und seine fundamentalistischen Kumpanen die, eigentlich nicht immanente Gefahr der Moslems um ihre Herrschaft zu begründen und auszubauen. Diese Art von Geschichte darf sich nicht wiederholen. Deutschland muß einen Neustart im Emanzipationsprozeß von den Kirchen beginnen. Zum Beispiel den Konkordat mit Hitler in Frage stellen und eine neue Form der "Kooperation" mit den Kirchen suchen. Aus dieser Perspektive ist das jetzige Modell der Deutschen Islamkonferenz absolut nicht akzeptabel. Vor unseren Augen versuchen Schäuble und Merkel (mit Unterstützung der Kirchen) den Moslems einen kirchenähnlichen Status zu verpassen und uns eine neue klerikale kaste zu verpassen. Als wir schon nicht genug davon hätten...

     

     

    Mit freundlichem Gruß

    Manfred Bogen

    Köln

  • CR
    christine rölke-sommer

    ist schon mal wer auf den gedanken gekommen, dass es möglicherweise auch umgekehrt eine beleidigung sein könnte, islamisten mit evangelikalen zu vergleichen? schließlich ist "islamisten" doch ein arg pauschalisierendes wort - und deshalb bestens geeignet nichts anderes als die bildung und verfestigung von vorurteilen gegen die angehörigen einer anderen religion (islam) zu befördern. wohingegen bei evangelikalen das feld vergleichsweise enger gefaßt verstanden wird.

    und auch die empörung der evangelikalen und vor allem die art, wie diese gäußert wird, muß sich daran messen lassen, ob sie rassistisch ist oder nicht. nach dem, was ich dazu bislang gelesen habe, ist diese empörung eine, die sich aus rassistischen motiven speist.

    wenn ich also der chef von bundeszentrale für wäre, ich täte mir zu dem treffen Bielefeldt vom deutschen institut für menschenrechte mitnehmen und Benz von der antisemitismusforschung! nicht als argumentationshelfer - sondern als teilnehmer eines studienprojektes zum thema: rassistische vorurteile unterm mantel der nächstenliebe!

  • NH
    Norbert Heise

    Kotau - na und? Vor radikalen Islamisten kuscht die Regierung ja auch. Also gleiches Recht für alle. Immerhin wollen die Evangelisten keine Scharia einführen...

  • S
    Schirrmacher

    als Angehöriger einer liberalen evangelischen Freikirche (Baptist), die aber ebenfalls in der Evangelischen Allianz Mitglied ist, stört mich an dem Artikel in der Schülerzeitung, so weit der Inhalt mir durch die taz dargestellt wurde, die verallgemeinernde Kritik. Sicherlich gibt es innerhalb der Allianz eine kleine Minderheit seltsamer Gläubige und wenn diese kritisiert werden, finde ich das gut, doch es gibt eben auch jene Gruppen die mit beiden Beinen mitten in der pluralistischen Gesellschaft stehen als Teil derselbigen. Im Zusammenhang mit der deutschen Revolution hatte z. B. bereits 1849 einer der Leitenden der ersten Generation von Baptisten Glaubensfreiheit u. a. auch für Moslems gefordert.

    In diesem Zusammenhang muss es auch möglich sein, gegen Verallgemeinerungen zu protestieren. Dass Herr Krüger sich auf ein Gespräch einlässt, rechne ich ihm hoch an. Es ist eben oft nicht so leicht, sich im Dschungel der kleinen Religionsgemeinschaften zu recht zu finden. Bevor man wegen eines Gespräches, anfängt zu schreien, sollte man vielleicht erst mal das Ergebnis abwarten.

  • V
    vic

    Wem untersteht diese Bundeszentrale? Man sollte den Leiter entlassen, dann kann er direkt in die Fundi-Sekte eintreten.

  • C
    Christ=Fundamentalist?

    Es ist schade, wenn die Frage der sexuellen Orientierung zum Prüfstein von politisch links eingestellten Menschen an evangelikale Christen ernannt wird. Das Thema Gewalt wird hier leider völlig bagatellisiert. Bsp. Mohamed- Karikaturen!! Christen protestieren, wenn überhaupt mit Worten. Viele Moslems werden bei entsprechender Provokation zum Teil sehr brutal (nicht nur die Terroristen). Das Problem mit der Gewalt ist ernst zu nehmen. Wie viele Evangelikale sind in Deutschland im Gefängnis? Die weitere entsprechende Frage könnt ihr euch selber stellen. Aber es geht eigentlich nicht um gegenseitige Schuldzuweisung. Jede Religion hat das Recht zu behauten, sie hätten Recht. Der naive und eigentliche, aus rationaler Sicht betrachtet, sehr unsinnige Gedanke, alle Religionen hätten Recht, nimmt die Religion nicht ernst. Hier ist Toleranz gefragt aber nicht das verbieten oder hetzen gegen eine Religion.

  • M
    Martin

    Ich finde diese beschriebenen Vorgänge nicht wirklich verwunderlich. Viele Menschen befinden sich auf Sinnsuche, weil ihnen ein konkreter Lebenssinn abhanden gekommen ist. Inzwischen ist recht vielen Menschen klar geworden, dass Leistungs- und Spassgesellschaft halt nur einen endlichen Lebenssinn haben, der in schwachen Momenten nicht trägt. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass christliche Vereine und Gesellschaften auf dem Vormarsch sind. Dort wird konkreter Lebenssinn und persönliche Hilfe vermittelt. Übrigens auch in so mancher Schülerzeitung......

  • HM
    Heinz Müller

    Aha Her Bax mal wieder

     

    Wirft mal wieder Äpfel und Birnen zusammen

    und hofft dann das daraus Kirschen werden

    Aber Sorry Herr Bax es wurden nur Bananen

    und genauso liest sich Ihr Text

    Wenn Sie den kritisieren Text lesen würden und die Hintergründe der Redakteure von Q-Rage kenne würden hätten Sie es nicht versucht.

    Der Witz ist nur dabei das hier etwas kritisieren was Sie bei den Muslimen tolerieren und mit keinem Funken Kritik hinehmen.

  • H
    Hundeblick

    Na na na... das Blatt hat eine Auflage von einer Million (mehr als taz und Spiegel zusammen), sprengt also die Ausmasse dessen, was man normal unter einer Schülerzeitung versteht.

    Nicht, dass ich etwas gegen Religionskritik hätte. Aber die Gleichsetzung von christlichen Fundis mit Islamisten dient doch vor allem der Relativierung der islamistischen Ideologie und ihrer Auswirkungen.

    A propos Auswirkungen: So ein Kommentar gegen "Dchristen Fundis" wird kaum welche für den Autoren haben. Schreiben Sie doch mal versuchsweise genauso über radikal-islamische Gruppierungen, vielleicht wird dann ein Unterschied erkennbar.

  • FT
    felix treibler

    Da vertritt der Herr Bax aber eine völlig verquere Sicht. Er sieht eine Geahr auf christlicher Seite, de Gefahr muss aber ganz woanders verortet werden!