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Kommentar BiodiscounterRaus aus der Nische!

Kommentar von Hanna Gersmann

Zwar ist der Deal von Basic mit Lidl geplatzt. Das heißt aber nicht, dass die Biobranche nicht weiter expandieren müsste.

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taz-Autorin
War von 2002 bis 2013 in der taz, leitete dort zuletzt das Inlandsressort. Jetzt gehört sie zum Büro die-korrespondenten.de im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin. Sie schreibt vor allem über Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftspolitik.
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3 Kommentare

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  • A
    Anonymus

    Auch ich muss mich in der inhaltlichen Bewertung des Kommentars den beiden Vorrednern anschließen. Ich habe selbst einige Zeit bei einem dieser Biodiscounter gearbeitet. In jener Zeit habe ich gelernt (was ich vorher schon ahnte), dass der Ökologiegedanke, wie er in den achtzigern und siebziger Jahren (und auch schon davor, Bruker z.B.) entwickelt wurde und Ausbreitung fand, mit der Idee des Discounts absolut unvereinbar ist. Irgendwie tut es mir leid für die Leute, die scharenweise in die "Bio"discounter rennen und die Verkäufer treuherzig duzen oder ihnen für ihr Tun danken. Die Verkäufer da haben mit Bio nichts am Hut - wo die wohl einkaufen? Das "Bio" stellt in diesen Discountern nur den Mummenschanz für eine eiskalte, lediglich gewinnorientierte Kalkulation dar. Das ganze Drumherum ist nur Gewäsch. Darauf könnte man jetzt sagen, so gehört es sich doch auch, kaufmännische Prinzipien müssen auch im Biosektor Anwendung finden. Aber stimmt das denn? Wenn es dazu führt, dass die Kartoffeln aus Ägypten kommen, die Milchprodukte samt und sonders aus Bayern nach Norddeutschland gekarrt werden, ganz zu schweigen von Äpfeln, die eine komplette Weltreise hinter sich haben!? Wenn es dazu führt, dass Mitarbeiter am Samstag für gerade mal 6 Euro brutto die Stunde arbeiten? Wenn nicht verkaufte Lebensmittel, vor Allem Obst, schlicht und ergreifend weggeworfen werden (und das in rauen Mengen!), statt sie an Armenküchen zu verschenken? Ich meine mich erinnern zu können, dass Ökologie als ganzheitlicher Ansatz gedacht war und nicht nur als verkaufsfördernde Masche. Je mehr Discount im Biosektor, desto weniger Ökologie darin. Man muss sich ganz entschieden dagegen aussprechen, das Angebot an Bioprodukten auf Teufel komm raus zu vergrößern. Man braucht nicht wenige große Bio-Superstores, sondern viele kleine Läden, auch wenn sich das wirtschaftlich naiv anhört. Aber so war es einmal: die sogenannte Öko-Bewegung hatte auch einen politischen Aspekt. Gegen Ausbeutung, gegen Kapitalisierung, für Selbstbeschränkung und für Umweltschutz. Wer denkt denn schon noch an Selbstbeschränkung? Sakrileg! Hirnriss! Umweltschutz um ihrer selbst Willen? Heutzutage kann die Umwelt nur geschützt werden, wenn es sich wirtschaftlich rentiert. Bio muss billig sein! Das ist durch und durch krank: das Leben muss billig sein - wer billig will, kriegt billig.

  • M
    matthias..

    Trugschluss! Woher das Wissen, dass, wenn Bio-Supermärkte expandieren, mehr umgestellt wird?

    Im Gegenteil ist es heute so, dass die einheimischen Bäuerinnen und Bauern enorme Probleme durch den Boom kriegen, da die Hypers nur einheitliche Ware von wenigen Anbietern wollen.

    Da ist kein Interesse, die "klein"mengen von hießigen Höfen einzusammeln, sich mit unterschiedlichem Charakter der Produkte anzufreunden geschweige denn Preise zu zahlen, die über dem hießigen konventionellen Standard liegen.

    Billiger kommen Großmengen aus Osteuropa, Asien, Lateinamerika oder bei Gemüse noch dem Mediterran-Raum. Gerade Basic und manch andere Kette hat gezeigt, wie ignorant man mit dem einheimischen Markt umzugehen weiß. Daher ist es nicht schade, wenn nur ein fünftel der Filialen eröffnet werden - schließlich bleiben dann auch etliche "echte" Biomärkte lebensfähig. Man möge es ihnen gönnen.

    In der inhaltlichen Bewertung schließe ich mich meinem Vorredner an. Man schreibe, über was man was verstehe, yuppies.

  • WN
    w. Nißing

    Guten Morgen,

    selten so einen dummen Kommentar gelesen, der hinter allen erfahrungen der letzten jahre zurück fällt.

    "BIOlight" finde ich an jeder ecke . auf jedem wochenmarkt, (was ja nicht zwangsläufig heißen muß das die ware schlecht ist) werden diese waren angeboten.

    apropos geld: Davon ist genug da, es fehlen allenfalls modelle der umsetzung, bzw der wille in solchen Firmen zu investieren( siehe Taz-Genosenschaft)

    Hochverärgert