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Es gibt dabei grundsätzliche Probleme. Als angehender Bauingenieur weiß ich um absichtlich zu niedrige Kalkulationen und unrealistische Planungen im Baubetrieb - alles als Ergebnis übermäßiger Konkurrenz zwischen Unternehmen und Nationen (zum Beispiel wenn Deutschland sich mal wieder über das ausführende EM bzw WM-Land lustig macht, es letztendlich aber selbst nicht hinbekommt). Das Nachsehen haben die Zahlenden, also hier wir alle - es kommen riesige Mehrkosten auf uns zu.
Wer bekommt den Zuschlag bei der Ausschreibung? Der Günstigste, wenn's dann später doch teurer wird, wer zahlt? Wer realistisch und dementsprechend teurer kalkuliert und im Endeffekt vielleicht billiger wäre und kalkulierbarer, fliegt raus, bescheuertes System.
Jajaja....
und nachts ist es kälter als draußen!
Seit anderthalb Jahren ist Annalena Baerbock Außenministerin. Sie versucht, Prinzipien und Pragmatismus zu verbinden. Das gelingt nicht immer.
Kommentar Berliner Flughafen: Die Heimwerker von Berlin
Die Berliner Flughafenpleite zeigt, wie schwierig die pünktliche Fertigstellung von Großprojekten ist. Von angemessener Bürgerbeteiligung ganz zu schweigen.
Gut Ding will Weile haben, weiß der Volksmund. Gutmütige Menschen könnten sagen: Egal, ob der Berliner Großflughafen ein Jahr früher oder später in Betrieb geht, Hauptsache ist, er funktioniert dann die nächsten Jahrzehnte hervorragend.
Das Problem: Für Gelassenheit gibt es keinen Grund; dafür haben die Verantwortlichen die Betroffenen – Passagiere, Fluggesellschaften, Einzelhändler, Nahverkehrsunternehmen – viel zu lange in gutem Glauben an eine pünktliche Eröffnung im Juni gelassen. Nun ist sogar der Eröffnungstermin im Herbst passé; es soll, so wenigstens der Plan, erst etwas im nächsten Frühling werden – eine weitere Pointe in einem schlechten Witz.
Denn natürlich blamieren sich die Eigentümer des Flughafens, also Berlin, Brandenburg und der Bund. Und Deutschland, das so viel Wert auf Zuverlässigkeit und Präzision legt, lädt weltweit ein zu Spott. Aber die Terminpleite zeigt auch, wie schwierig die pünktliche Fertigstellung von Großprojekten ist, von angemessener Bürgerbeteiligung ganz zu schweigen.
Richard Rother
ist Reakteur im Ressort Ökologie und Wirtschaft der taz.
Jeder Heimwerker kennt das: Das Wochenende, das zur Renovierung des Zimmers geplant war, reicht nicht, weil immer etwas schiefgeht. Warum soll das bei Großprojekten anders sein? Weil Profis am Werk sind? Nun, gerade Profis stehen unter riesigem Druck: Sie haben Zeitvorgaben, die oft kaum einzuhalten sind. Aber warum gibt es solche Vorgaben?
Ganz einfach: Zeit ist Geld. Je länger an einem Bauwerk herumgefrickelt wird, umso teurer wird es – und umso später kann der Eigentümer damit Geld verdienen. Deswegen waren die öffentlichen Auftraggeber gezwungen, den Baufirmen ambitionierte Vorgaben zu machen. Aber ambitioniert darf nicht unrealistisch sein – denn auch die Terminpleite ist teuer.
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Kommentar von
Richard Rother
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Geboren 1969 in Ost-Berlin. Studium an der FU Berlin. Bei der taz seit 1999, zunächst im Berliner Lokalteil. Schwerpunkte sind Verkehrs- und Unternehmenspolitik.
Ein Plädoyer für das Konkrete
Sind Utopien was für Faule?
Utopien können der Klimabewegung mehr schaden als nützen, glaubt Jan Feddersen. Er fordert mehr Realismus.
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