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Kommentar Attentate in BombayZum Äußersten bereit

Kommentar von Sascha Zastiral

Die indische Regierung ist schnell mit Schuldzuweisungen. Dabei übergeht sie Probleme im eigenen Land: die grausame Diskriminierung der Muslime direkt vor den Augen des Staats.

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10 Kommentare

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  • FF
    Frank Fuchs

    Jetzt hat der Kampf gegen den Terror wieder neues Öl bekommen. Das Feuer war ja schon recht heruntergebrannt. Und wir im Westen können uns über den nächsten Konjunkturaufschwung erfreuen, wenn es wieder heißt: Waffen gegen den Terror bauen! Die können wir denen dann um die Ohren hauen.

    Wir haben dann wieder neue Jobs und Geld. Und was das schönste von allem ist: Die Schießerei findet ganz weit weg von uns statt. Hurra!

  • A
    AntonW

    Der indische Staat ist allerdings selbst Teil des Problems. Das Ganze geschieht ja nicht im luftleeren Raum. Was ist mit den vielen hundertmillionen Inder, die in bitterer Armut nicht am Wohlstand einer kleinen herrschenden Kaste teilhaben können? Den Millionen Hungernden wurde vor kurzem von einem Minister empfohlen, Ratten zu essen. Ganz demokratisch natürlich.

  • SW
    Stefan W.

    Seit wann heißt die Stadt eigentlich wieder Bombay?

  • F
    Fabio

    Sehr klarsichtig, was Sascha Zastiral hier (und am 26.11. "Eine Stadt im Schock") schreibt: der moderne Hindutva-Gedanke - symbolisiert in der Zerstörung der Moschee von Ayodhya 1992 - ist wohl der Dreh- und Angelpunkt dieses Terroranschlags. Man darf bei der Auflistung der Anschläge von Hindus gegen Muslime und Muslime gegen Hindus in Indien nicht die jüngsten Gewalttaten gegenüber Christen in Orissa vergessen, denen in gleicher Weise die Hindutva-Ideologie zugrunde liegt.

     

    Warum aber kann sich die radikale, fanatische Variante des Hindutva so enorm verbreiten? Liegen im Hintergrund Kämpfe um Ressourcen (Teilhabe an den Gütern der Gesellschaft im Kontext des Kastensystems), also Fragen der Gerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft Indiens?

  • JG
    Jürgen Gojny

    Die indischen Muselmanen sollten sich nicht vertun. Es gibt nicht nur in ihren Reihen Leute, die zu allem bereit sind!

  • N
    Ndege

    Soweit ich weiß (steht auch in der engl. Wikipedia unter "2002 Gujarat violence") gab es in Ahmadabad "nur" etwas mehr als 1.000 Opfer und nicht 3.000 wie hier behauptet.

    Außerdem sei das ganze eine Reaktion auf den Angriff eines aus Muslimen bestehenden Mobs auf einen indischen Zug gewesen bei dem es zu vielen Toten kam. Viele von ihnen verbrannten ebenfalls lebendig.

  • JS
    Jack Stern

    dieser artikel ist sehr gut geschrieben was es won anderen abhebt ist das es gegen die strömung schwimmt. in heutiger zeit ist der schuldige gefunden der islam man kann es nicht direkt diskreditieren deshalb benutzt man hunter türen wie den begrif islamist. in unsere geselschaft haben wir eine sehr richtige einstellung nähmlich zu einem streit gehören zwei dies wird was moslemische länder betrift klein gschrieben meist völlig verworfen. der grund ist unsere eitelkeit alle gründe hier aufs blatt zu bringen würde den rahmen sprengen. ich gratuliere dem autor für diessn artikel und für seinen mut er macht sich auch unter demokraten keine freunde aber dafür schreibt er die wahrheit. wer hat den schon von diesen masskern in indien was gehört oder kann sich noch an sie erinnern?

  • M
    MüllsortiererIn

    Der Kommentar führt ein Probleme an, das sicher auch zu dem jetzigen Angriff geführt hat, aber wenn das Ziel der Terroristen eine Emanzipation der Muslime in Indien wäre, müsste der Terror nicht (wie sonst auch) den Vertretern des Hindu-Nationalismus, bzw. der indischen "Normalbevölkerung" gelten? Wäre es dann nicht das "übliche" Blutbad mit Bomben auf dem Marktplatz gewesen? Dieser Angriff galt aber auch den Symbolen des wirtschaftlich prosperierenden und "westlich" orientierten Indien. Warum sonst wurden gezielt westliche Ausländer ermordet? Was haben das gezielt ermordete Rabbiner-Ehepaar und die ermordeten Israelis mit der Situation der Muslime in Indien zu tun? Wenn eine terroristische Aktion für sich spricht (und das tun diese Aktionen in der Regel), dann interpretiere ich die "Aussage" dieser Aktion nicht als muslimischen "Befreiungskampf" gegen die Unterdrückung ihrer Religion in Indien, sondern als ideologisch fundierte und militärisch geplante Operation mit einer klaren ideologischen Aussage: dem Kampf gegen die westliche Moderne und das mit ihr in eins Judentum mit modernen Mitteln, also als "Dschihadismus".

  • TB
    thomas bode

    Zweierlei:

    Der Autor möchte doch bitte zwei Dinge auseinanderhalten - Untaten gegen Muslime durch Hindus und islamistischen Terror im Ungeiste von Al Kaida, wie jetzt in Bombay. Auch nur anzudeuten dass das eine vom anderen abzuleiten sei ist unakzeptabel und vielleicht als emotionale Reaktion verständlich aber in verantwortungsvollem Journalismus fehl am Platz.

  • JY
    jassir y

    Interessant. Das die Hindus derartig gewalttätig sind war mir nicht klar.

     

    Das Mohammedaner gerne Krawall machen und beleidigt sind, mag zwar nicht politisch korrekt sein, ist aber so.

     

    Was lernen wir daraus?

     

    Multikulti ist ein Pulverfaß und Grüne sind die Pest.