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Kommentar Atomkatastrophe in JapanEs gibt kein Zurück zur Normalität

Manfred Kriener
Kommentar von Manfred Kriener

Wer glaubt, die Katastrophe könne weitgehend geräuschlos in einen Normalzustand übergehen, ist naiv. Fukushima wird uns noch lange und immer wieder neu in Atem halten.

F ür die Vulgärapokalyptiker von Spiegel Online war der Katastrophenalltag mit den Feuerwehrspritzen, die auf schmelzende Reaktoren abregnen, schon wieder unsexy: Fukushima wurde vorübergehend in die Rubrik Kurznachrichten verbannt. Der Trainerwechsel bei Eintracht Frankfurt war wichtiger.

Dahinter steckt der Wunsch nach einer Rückkehr zur Normalität, der Glaube, dass man dieses Jahrhundertereignis wie eine Stechmücke abschütteln könne. Doch die Realität in den zerstörten Reaktoren bleibt hoch gefährlich, mit einem gegenüber Tschernobyl potenzierten Bedrohungspotenzial.

Auf dem Gelände in Fukushima glühen nicht nur drei kollabierte Reaktorherzen, dort liegen 35 Jahre Atombetrieb in Form abgebrannter Brennelemente herum. Das sind mehrere tausend Tonnen strahlender Müll mit dem radioaktiven Inventar eines halben Atomzeitalters.

Der Autor

MANFRED KRIENER ist Autor der taz.

Schon jetzt ist die freigesetzte Radioaktivität alarmierend - und sie nimmt Tag für Tag mit naturgesetzlicher Regelmäßigkeit zu. Die Warnung, dass Kleinkinder selbst in Tokio kein Leitungswasser mehr trinken sollen, ist ein dramatischer Einschnitt.

Sebastian Pflugbeil von der Gesellschaft für Strahlenschutz hat auf die großräumigen Verstrahlungsmuster hingewiesen. Wenn in mehr als 50 Kilometern Entfernung bereits Hotspots von 200.000 bis 900.000 Becquerel pro Quadratmeter gemessen werden, dann sind weitere Evakuierungsmaßnahmen nötig.

Für das geschundene Japan mag die Ausweitung der Sperrzone ein zusätzlicher Schlag und ein öffentliches Eingeständnis sein, dass alles noch weit schlimmer ist, dass die Krisenmanager die Eskalation nicht aufhalten können. Doch die Vorstellung, dass Kinder und schwangere Frauen noch immer im 50-Kilometer-Radius, also in Reichweite von drei massiv havarierten Reaktoren leben, ist schwer erträglich.

Die Gesellschaft für Strahlenschutz spricht wegen der großräumigen radioaktiven Belastung inzwischen von einem Super-GAU. Das Etikett, das man der Katastrophe aufklebt, ist sicher nicht entscheidend und zeigt eher die Hilflosigkeit, das Grauen zu buchstabieren. Doch jede Art von Beruhigung oder der Glaube, die Katastrophe könne weitgehend geräuschlos in einen gut handhabbaren Normalzustand übergehen, ist naiv. Fukushima wird uns noch lange und immer wieder neu in Atem halten.

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Manfred Kriener
Manfred Kriener, Jahrgang 1953, ist Umweltjournalist und Autor in Berlin. Themenschwerpunkte: Klima, Umwelt, Landwirtschaft sowie Essen & Trinken. Kriener war elf Jahre lang taz-Ökologieredakteur, danach Gründungschefredakteur des Slow-Food-Magazins und des Umweltmagazins zeozwei.. Zuletzt erschienen: "Leckerland ist abgebrannt - Ernährungslügen und der rasante Wandel der Esskultur". Das Buch schaffte es in die Spiegel-Bestsellerliste und wurde von Umweltministerin Svenja Schulze in der taz vorgestellt. Kriener arbeitet im Journalistenbüro www.textetage.com in Kreuzberg.
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9 Kommentare

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  • BS
    Bernd Schlüter

    Wie das völlig unangemessene Handeln der Verantwortlichen der atomaren Katastrophe beweist, handelte es sich nicht um einen GAU oder SuperGAU.

    Es war ein nicht angenommener Unfall , ein "NAU", auf den man sich bewusst nicht vorbereitet hatte.

    Es war, trotz Tsunami und Erdbeben kein schwerer Unfall, den man mit etwas mehr Verstand relativ leicht in den Griff hätte bekommen können.

    In den ersten Stunden wurde versäumt, Süßwasser mit einer Hubschrauberflotte aus den relativ nahe gelegenen Süßwasserseen heranzuschaffen und einen Zugang für das Wasser in alle Becken zu schaffen, ferner eine Abgasleitung für im Druckgefäß entstehenden Wasserstoff nach außen. Dinge, die jeder Kernphysiker weiß.

    Aber es war eben kein Gau, sondern ein NAU, ein nicht angenommener Unfall. Sprich, man war nicht darauf vorbereitet und - tat genau das Falsche.

    Auch die vorübergehende Entnahme von Wtasser aus dem Meer wäre sinnvoll gewesen, innerhalb der ersten Stunden. Die Reaktoranlage war noch völlig unvertsrahlt und frei für ein Heer von Technikern und Soldaten zugänglich.

    Es hätte nur sofort begonnen werden müssen, seewasserbeständige Wäremtauscher zu bauen, um schnellstens die direkte Meerwasserkühlung durch Süßwasser bzu ersetzen. Nichts dergleichen ist geschehen.

    Man hat schlicht einfache, eigentlich ungefährliche Unfälle wie diesen nicht vorgesehen, wie auch in Deutschland Flugzeugangriffe aus der Luft zunächst nicht vorgesehen waren. Die sich Allah Unterwerfenden waren sehr wohl auf solche Szenarien eingeschworen, dafür bin ich Zeuge und wurde aus diesen Kreisen diesbezüglich befragt.

    Meine Antworten waren übrigens bewusst falsch, denn mir schwante damals, ca 1997, schon Entsprechendes.

    Japan zerlegt sich nun selbst. Weil Allah es so will?

    Es gab vermutlich Kontakte zwischen Mitgliedern der AUM und den Aktivisten des 11.9., auch dafür wäre ich Zeuge.

    Angenommen, Allah wollte es wirklich so, ist er dann Mitverschwörer? Das Wort "Takiyya" stammt schließlich aus seinem Munde.

    Bernd Schlüter

  • BS
    Bernd Schlüter

    Wie das völlig unangemessene Handeln der Verantwortlichen der atomaren Katastrophe beweist, handelte es sich nicht um einen GAU oder SuperGAU.

    Es war ein nicht angenommener Unfall , ein "NAU", auf den man sich bewusst nicht vorbereitet hatte.

    Es war, trotz Tsunami und Erdbeben kein schwerer Unfall, den man mit etwas mehr Verstand relativ leicht in den Griff hätte bekommen können.

    In den ersten Stunden wurde versäumt, Süßwasser mit einer Hubschrauberflotte aus den relativ nahe gelegenen Süßwasserseen heranzuschaffen und einen Zugang für das Wasser in alle Becken zu schaffen, ferner eine Abgasleitung für im Druckgefäß entstehenden Wasserstoff nach außen. Dinge, die jeder Kernphysiker weiß.

    Aber es war eben kein Gau, sondern ein NAU, ein nicht angenommener Unfall. Sprich, man war nicht darauf vorbereitet und - tat genau das Falsche.

    Auch die vorübergehende Entnahme von Wtasser aus dem Meer wäre sinnvoll gewesen, innerhalb der ersten Stunden. Die Reaktoranlage war noch völlig unvertsrahlt und frei für ein Heer von Technikern und Soldaten zugänglich.

    Es hätte nur sofort begonnen werden müssen, seewasserbeständige Wäremtauscher zu bauen, um schnellstens die direkte Meerwasserkühlung durch Süßwasser bzu ersetzen. Nichts dergleichen ist geschehen.

    Man hat schlicht einfache, eigentlich ungefährliche Unfälle wie diesen nicht vorgesehen, wie auch in Deutschland Flugzeugangriffe aus der Luft zunächst nicht vorgesehen waren. Die sich Allah Unterwerfenden waren sehr wohl auf solche Szenarien eingeschworen, dafür bin ich Zeuge und wurde aus diesen Kreisen diesbezüglich befragt.

    Meine Antworten waren übrigens bewusst falsch, denn mir schwante damals, ca 1997, schon Entsprechendes.

    Japan zerlegt sich nun selbst. Weil Allah es so will?

    Es gab vermutlich Kontakte zwischen Mitgliedern der AUM und den Aktivisten des 11.9., auch dafür wäre ich Zeuge.

    Angenommen, Allah wollte es wirklich so, ist er dann Mitverschwörer? Das Wort "Takiyya" stammt schließlich aus seinem Munde.

    Bernd Schlüter

  • H
    hto

    Die "Normalität" war eh schon schizophren genug!?

  • S
    Strahli

    @Doris: Ich denke, die Gesellschaft für Strahlenschutz ist ab jetzt auch beauftragt uns vor dir zu schützen. Die verstrahlten Zeilen deines Kommentars zum Kommentar machen mir Angst. Außer die Passage "Ich habe von den Sternengeschwistern das Geschenk der bedingungslosen Liebe erhalten" - das finde ich nett von denen. Leider haben sie dir im Gegenzug sämtliche, gut funktionierende Hirnmasse geklaut. Schlechter Deal. Um das ganze aber wieder auf eine sachlich-esoterische Ebene zu bringen: Der Maya-Kalender endet 2012 - und ich hoffe sehr, in unser aller Interesse, dass es zu einem Umdenken in nahezu allen belangen kommen wird. Und wir dann sichererere AKWs bauen...

  • ML
    Max Lewien

    Japan schafft sich ab: infolge der durch die austretende radioaktive Strahlung zu erwartenden genetischen Schädigungen(z.B. Sterilität, Mißbildungen usw.)kann Fkushima der Anfang der Selbst-Abschaffung Japans sein: langfristig gibt es dann-c.p.- das alte Japan oder im schlimmsten Fall Japan überhaupt nicht mehr.

    Falls Ähnliches wie in Fukushima in der BRD ingendwann passieren sollte- und wissenschaftlich a u s schließen kann das der härteste Atomkonzernbetreiber nicht, wäre das der Anfang der realen Selbstabschaffung Deutschlands.

    Dazu läse man gerne maml was vom Sarrazyniker: doch der gehört vermutlich zu den Willigen der Atomkonzerne. Mit solcher Macht würde er sich ja auch niemals anlegen....

  • HA
    Halbes Atomzeitalter

    Das Inventar, das in Fukusihima rumliegt, ist größer als ein halbes Atomzeitalter. Robert Alvarez von The Atomic Scientists schreibt, dass bloß ein einziges Brennelement mehr Cäsium enthalte, als sämtliche Nukleartests der nördlichen Hemisphere bisher in die Luft gepustet haben. Ich frage mich: Wie kann ein Mensch, der solche Gefahren bewußt für andere riskiert, christlichen Glaubens sein ?

  • M
    Marki

    Herr Kriener,

     

    Sie hatten nun lange genug Zeit sich zu informieren, was es mit dem Begriff Gau und dessen Steigerung auf sich hat.

     

    Das ist keine "hilflose Feststellung" sondern eine messbare technische Frage. Das Wasser köchelt oder kocht sprudelnd. Zugegeben es mag ein Zwischenzustand existieren. Aber dieser ist in Zahlen fassbar: z.B. INES 6

     

    Wenn jemand eine EINS in der Schule bekommt ist das doch auch Sehr gut. Da beschwert sich aber niemand, das da sprachlich noch nicht alles herausgeholt wurde.

     

    Wie wärs in Zukunft mit BESTENS statt Sehr gut

  • G
    gregor

    Keine Fakten und nur noch Poesie in dem Kommentar. Man könnte glauben, dass diese primitive Art der Atomkritik von der Atomlobby extra gesponsert wird, um danach, wenn das Poetische nicht mehr wirkt, alle Kritiker mit dem Faktischen zu erschlagen.

  • DM
    Doris Matt

    Wortgebilde wie

    - Die Gesellschaft für Strahlenschutz-

    zeigt mir klar, das ich mit dieser Normalität wenig gemeinsam habe.

    Der Mayakalender endet mit dem Jahr 2012

    Wenn dieses Datum in unsere heutige Zeit korrekt übertragen worden ist, dann

    Bedeutet das, diese Erde wird sich verändern.

    Einen Weltuntergang gibt es nicht, lebendige Körper transformieren sich wie auch der Wasserstoff in der Sonne sich transformiert, mehr wird und die Masse des Heliums um einen geringen Betrag weniger.

    Was eine Transformation des menschlichen Körpers mit Angst aus Unwissenheit bewirkt, das macht mir Sorgen.

     

    Ich habe von den STernengeschwistern das Geschenk der bedingungslosen Liebe erhalten. Auf einem Planeten des freien Willens muss die Hilfe angefordert werden, denn ein

    Überfallkommando zum Zweck des Ausplünderns, des Benutzen der lebendigen Ureinwohner, mit einer verdrehenden, verächtlichen Sprache, ähnlich wie in Amerika geschehen, leben wir ja gerade und um die Widerholung geht es nicht.