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Sehr geehrter Herr Posch,
die Süddeutsche Zeitung scheint besser informiert als Sie:
Iranischen Medien zufolge ging der Erstürmung der Botschaft eine Demonstration zum Gedenken an den Atomwissenschaftler Majid Shahriari voraus. Die iranische Regierung macht für seinen Tod vor einem Jahr den Westen verantwortlich. Israelische, britische und amerikanische Geheimdienste hätten ihn ermordet, heißt es in staatlichen Medien. Viele der Studenten, die für den Sturm auf die Botschaft am Dienstag verantwortlich gemacht werden, hätten Fotos von Shahriari dabei gehabt, berichtet etwa die iranische Nachrichtenagentur Fars.
Vielleicht sollte man sich ein bisschen informieren bevor man einfach laut brühlt.
Guter Artikel:
LOL
Ja ja, die frustrierten Studenten!
Und so sehen die ja auch aus, gelle?
Und die iranische Regierung is not amused, gell?
Klammeraufgelächterklammerzu.
Als das Auto auf den Markt kam, waren Pferdekutschen schnell verdrängt. Prognosen erwarteten Ähnliches vom E-Auto – und lagen völlig daneben.
Kommentar Angriff auf britische Botschaft: Der Sturm der Verlierer
Die Basidschis sehen sich als Verlierer im innenpolitischen Ränkespiel des Iran. Ihr Angriff auf die britische Botschaft ist nun zur veritablen Staatskrise geworden.
Wie sich die Bilder gleichen: Vor 33 Jahren stürmten aufgebrachte islamische Studenten die amerikanische Botschaft und nahmen die Botschaftsangehörigen als Geiseln. Am Dienstag stürmten aufgebrachte "Studenten" die Botschaft des Vereinigten Königreichs. Damit sind die Parallelen aber auch schon zu Ende, denn zu einer Geiselnahme wird es aller Wahrscheinlichkeit nach - hoffentlich - nicht kommen.
Bei den jetzigen Botschaftsbesetzern handelt es sich keineswegs um eine Spontitruppe von der Uni Teheran. Vielmehr sind es Basidschis, also organisierte und indoktrinierte Gruppen. Die "Unabhängige Islamische Studentenorganisation", in deren Namen sie angeblich agieren, ist weitgehend unbekannt. Und dennoch erheben sie den Anspruch, für das ganze iranische Volk zu sprechen.
Das führt zu ungewollt klaren Einsichten in den ideologischen Bankrott des politischen Islam: denn in ihrer bislang einzigen Erklärung begründen die Besetzer, ihre Handlung sei "im nationalen Interesse". Also nicht mehr im Namen der islamischen Weltrevolution?
Der Autor
WALTER POSCH ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.
Ausgeschlossen vom eigentlichen Machtapparat, versuchen die Basidschis mit solchen Aktionen ihren Platz im Regime zu behaupten und werden dabei von Teilen der Revolutionsgarden unterstützt. Besonnene Kräfte unter ihnen, wie der Stadtkommandant von Teheran, General Ahmadi-Moqaddam, sind um Deeskalation bemüht. Doch auch er hat in den Jahren seit 2009 nichts Ernsthaftes gegen diese Gruppen unternommen.
Mittlerweile ist es vielleicht ohnehin zu spät, da Großbritannien alle iranischen Diplomaten aufgefordert hat binnen 48 Stunden das Land zu verlassen. Der Sturm der Basidschis, die sich letztlich als Verlierer im innenpolitischen Ränkespiel sehen, ist nun zur veritablen Staatskrise geworden.
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Kommentar von
Walter Posch