piwik no script img

Kommentar Abwertung von FrauenberufenJenseits des Verbalfeminismus

Ines Kappert
Kommentar von Ines Kappert

Entgegen aller Rede von den jungen Männern als die neuen Verlierer: Es sind die weiblichen Azubis im Dienstleistungssektor, die unter den schlechtesten Arbeitsbedingungen leiden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Ines Kappert
Gunda-Werner-Institut
leitet seit August 2015 das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung.   Mich interessiert, wer in unserer Gesellschaft ausgeschlossen und wer privilegiert wird - und mit welcher kollektiven Begründung.   Themenschwerpunkte: Feminismus, Männlichkeitsentwürfe, Syrien, Geflüchtete ,TV-Serien.   Promotion in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft zu: "Der Mann in der Krise - oder: Konservative Kapitalismuskritik im kulturellen Mainstream" (transcript 2008).   Seit 2010 Lehrauftrag an der Universität St. Gallen.

15 Kommentare

 / 
  • A
    Apo

    Jenseits des Verbalfeminismus, zurück zum Opferfeminismus.

     

    Leider kann die Arbeitswelt (wenn nicht sogar die ganze Welt) auf Frauen verzichten die keine Statistiken lesen, unter kompletten Realitätsverlust leiden, alles nur auf sich beziehen, undifferenziert nörgelnd mit Sexismus und Diskriminierung antworten können, sich selber das Recht geben, Geschlechterrassismus zu betreiben und jegliche Verantwortung von sich weisen. Wie mir scheint wird dafür auch noch Lob und Anerkennung erwartet.

     

    Danke darauf können wir verzichten, die Welt dreht sich auch so weiter.

  • S
    Seagull

    Nina hat in einem Kommentar geschrieben:

     

    "Ich möchte mal eine/n Baustelle/Müllwagen oder Hafen sehen wo Frauen ungestört und gleichberechtigt ihrer Arbeit nachgehen könnten. Ist sie schlank und hübsch traut man ihr ja gleich gar nichts zu, ist sie kräftig ist sie eine Lesbe. Und die müssen ja - wenn schon - auch schlank und hübsch sein, sonst kann man da ja nicht zugucken."

     

    Wählen Sie sich ihren Beruf danach aus, was andere Leute über Sie denken??? Dann denkt halt der Rest der Welt, dass die Müllabfuhrfrau eine Lesbe ist, ja und? Hauptsache sie macht ihren Job.

     

    Was meinen Sie, welchen Ruf männliche Straßenkehrer in der deutschen Gesellschaft haben!? Sollen die jetzt etwa alle Hartz IV nehmen, weil andere Leute etwas Schlechtes über sie denken?

  • R
    RTheurer

    Ich habe mir beim DGB die Originalstudie angesehen. Wie man hier eine Diskriminierung von Frauen entdecken kann, das ist schon eine Kunst,Bäcker und Maler sind auf den letzten Plätzen, also zwei typische Frauenberufe, während die Plätze 2,3und 4 an Bank, Büro und Industriekaufmann gehen. Berufe also wo es keinerlei Frauen gibt.

    Wir Männer bitten ganz arg um Entschuldigung, daß auch Frauen Unannehmlichkeiten im Beruf haben. Eigentlich verdienen nur wir die.

    Gute Nacht

  • V
    vomTurm

    Zumindest haben die Damen noch eine Chance auf einen Ausbildungsplatz, da wie jeder weiß unser femifaschistischer Staat, Mädchen an Schulen bei gleicher Leistung besser bewertet.

     

    Hey Matt, 10 Sekunden, jetzt kommst du!

  • MA
    Matt Alder

    Da eine freie Berufswahl herrscht, repräsentiert das Ungleichgewicht ein solches in der Wahl des Berufs. Die einen wählen schlecht bezahlte Berufe und bleiben am Leben, die anderen wählen Berufe mit stärkeren körperlichen Anstrengungen und werden auch mal von Stahlteilen erschlagen, wie vier Bahn-Mitarbeiter in dieser Woche.

  • W
    Weingeist

    1. Die IT-Branche sucht händeringend nach weiblichem Nachwuchs. Was fehlt, ist kein politischer Wille, sondern schlicht genug geeignete Bewerberinnen.

    2. Die Bezahlung von Arbeitskräften unterliegt marktwirtschaftlichen Prinzipien. Je attraktiver ein Beruf (bei vergleichbarem Qualifikationsniveau), desto höher das Angebot an Arbeitskräften, desto niedriger die Bezahlung.

    3. Ich kenne genug Leute, die am Ende ihrer Schullaufbahn keine Lust auf Lernen hatten und sich einen Job zum Zupacken (z.B. Kellner(in)) und nicht zum Weiterlernen (z.B. Fachinformatiker(in)) gesucht haben.

    Nehmen wir bitte unseren jungen Leuten die Eigenverantwortung nicht weg. Die schaffen das!

  • N
    Normalo

    Sehr geehrte Frau Kappert,

     

    da haben Sie aber eine wenig aussagekräftige Statistik genommen, diese äußerst selektiv gelesen, und dann auch noch verallgemeinernde Schlüsse daraus gezogen, die völlig über das Ziel hinausschießen.

     

    Ich nehme jetzt mal rein hypothetisch an, Sie wären Geistes- oder Gesellschaftswissenschaftlerin. Was könnten Sie als solche über Qualität und Betreuungsintensität z. B. eines Ingenieur- oder Kunststudiums im Vergleich zu Ihrem sagen? Was wissen Sie darüber, ob ein Ingenieur- oder Kunststudium vielleicht von der Materie her mehr oder weniger Betreuung benötigt als Ihres? Was kann Ihre subjektive Einschätzung Ihrer Ausbildung also an objektiven Vergleichsdaten für andere Fächer liefern?

     

    Nächste Frage: Haben Sie außer den von Ihnen genannten Extremwerten auch noch andere, dem gender mainstreaming bislang entgangene Berufe betrachtet, die sich vielleicht nicht so dramatisch als Fanale gebrauchen ließen?

     

    Letzte Frage: Wer ist eigentlich für die Qualität einer Lehre verantwortlich? Sind das nicht überwiegend Leute, die den entsprechenden Lehrberuf selbst ausüben und deren Geschlechterverteilung sich wahrscheinlich von der der Azubis nicht großartig unterscheidet?

     

    Ansonsten gratuliere ich Ihnen zu dieser wunderbaren Verwertung eines eigentlich winzigen Aufhängers.

     

    Grüße vom

    Normalo

  • K
    KdN

    Ja, ja, die Ines Kappert

     

    Echt, jeder Kommentar von dieser Frau ist vollgespickt mit feministischen (also diskriminierenden und sexistischen) Vorurteilen.

     

    Sie blendet dass was ihr nicht passt einfach aus und sieht selbst durch den dickesten Nebel, ohhhh Wunder, die Frau als Opfer und den Mann als Täter, egal wo, egal wie, egal wann. Aber so ist das halt, wenn Frau nicht mit ihrem eigenen Unvermögen fertig wird, Frau gibt einfach jeman(n)den anderes die Schuld.

    Eigenverantwortung, das ist was für Andere!

     

    Die jungen Frauen sehen also keinen Inhalt in ihrer Tätigkeit, tja, was mach man da?

    Hmmm, muss zwar lange überlegen, .... Also ich würde kündigen und mir z.B. in der von ihnen gepriesenen IT-Branche einen Job suchen, geht nicht? Warum nicht? Egal, sind sicher die bösen bösen Männer, die die Frauen davon abhalten. Na klar doch!!! (Vielleicht kommen aber auch nur Männer auf die Idee, die Stelle zu wechseln, hmmmm ja, dass könnte sein!)

     

    Selber eine Lösung suchen, selber zu überlegen welche Alternativen möglich wär, neiiiinnn, warum auch. Lieber mordio und zeter schreien und die Schuld für das eigene Versagen jemanden (man darf raten wem) in die Schuhe schieben. Was ist plötzlich aus den überall gepriesenen Alphamädchen, Superfrauen, … geworden? Wenn die im richtigen Leben sich nicht durchsetzen können, dann nicht, weil sie versagen, sondern weil jemand anderes (Hauptsache Männlich) ihnen im Weg steht und sie davon abhalten. Frage mich zwar schon ein bisschen, wie das gehen soll, aber naja, zuviel überleben sollte man(n und intelligent Frau) schon nicht, schon gar nicht bei den Beiträgen von Frau Kappert!

     

    Tatsache ist, und das wurde sogar vom Staat bewiesen, werden männliche Jugendliche in der Schule diskriminiert. (Aber hey, Frau Kappert, Männer und diskriminiert, nein das gehe jetzt aber überhaupt nicht, oder!!!! Da haben sie und ihre Feministinnen ein Patent drauf. Tatsache hin oder her, was nicht sein darf, ist nicht.)

     

    Tatsache ist auch, dass Männer sich durchsetzen, sich bemühen, sich Wege suchen, sich abmühen und kämpfen, x-mal scheitern, ja scheitern und wieder aufstehen, damit sie eine Zukunft gerade TROTZ der Diskriminierung haben. Frauen scheinen dies nicht nötig zu haben, sie weinen und klagen lieber. Aber ja, die Männer haben sich ja auch „politisch organisiert und durchgesetzt“. Durchsetzen, ja das ist halt auch wieder sowas, was dumm ist, denn es ist anstrengen. (Wobei ich sicher bin, dass nicht alle Frauen so sind, Frau Kappert aber todsicher schon.)

     

    Nebenbei, auf der Seite von Emma z.B. stehen 1001 Adressen von feministischen Websites (steht die TAZ auch drauf???) über Blogs über Forschungsinstitutionen und Hilfsorganisationen bis hin zu NETZWERKEN und FÖRDERPROJEKTE.

    Ich frage mich, was die alle so machen, hat ja scheinbar keinen Sinn :-)

     

    Frauenberufe werden nicht abgewertet (ausser von ihnen vielleicht), sonder sie sind (wie viele Männerberufe auch) einfach schlecht bezahlt. Frauen müssen sich nicht die schlecht bezahlten Jobs angeln, da sie ja besser Noten haben, tun es aber doch! Wer ist schuld? Die Männer, na klar!

    Ihre banale und sexistische Sichtweise ist nicht nur verletzend, sie ist auch dumm und typisch feministisch, respektive typisch Kappert!

     

    Kopfschütteln, so wird das nieeeeeeeeeeee was mit den selbstbewussten Frauen, denn die wissen, dass sie die Lösung zuerst bei sich selber suchen müssen. So wie die Männer auch!

     

    So Flasche leeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeer Frau Kappert

    Sie sind wirklich eine Nummer

    KdN

     

    PS. Nimmt mich wunder, ob ich durch die Zensur komme und wie lange das geht!

  • N
    Nina

    Ich möchte mal eine/n Baustelle/Müllwagen oder Hafen sehen wo Frauen ungestört und gleichberechtigt ihrer Arbeit nachgehen könnten. Ist sie schlank und hübsch traut man ihr ja gleich gar nichts zu, ist sie kräftig ist sie eine Lesbe. Und die müssen ja - wenn schon - auch schlank und hübsch sein, sonst kann man da ja nicht zugucken.

     

    Ein Flugzeugbegleiter wird heute als Held einer neuen Männergeneration gefeiert, ein Schneider ist plötzlich ein "Designer" und selbst mein heterosexueller türkischer Frisör (Nein, kein typischer türkischer Frieseurladen für Herren) kann heute mit seinen Kumpels weiterhin unbehelligt um die Häuser ziehen.

    Das ist natürlich sehr schön, zeigt aber, das es keinstenfalls so ist, dass Männer von der Veränderung oder der Geschlechterstereotypen nicht profitieren würden.

     

    Trotzdem stimmt es wohl, das "das Problem mit perspektivlosen unterbezahlten Verschleißjobs ist ein strukturelles, kein geschlechtsspezifisches." (Zitat Herr Schmidt).

  • B
    biaellie

    BRAVO!

    Danke für diesen Beitrag!

  • P
    Panamalarry

    @ Von gerne:

    Quote!

     

    Wieso sollte das nicht auch hier funktionieren?

  • MS
    Martin Schmidt

    Interessanter Weise unterschlägt die Autorin den Berufszweig in dem die Befragten mit Abstand am unzufriedensten/unglücklichsten waren: Maler&Lackierer. Wie hoch war da noch gleich der Anteil weiblicher Lehrlinge? Ja, es gibt lausige mies bezahlte Jobs, die fast ausschließlich von Frauen ausgeübt werden, aber in mindestens gleichem Umfang gibt es praktisch reine Männerberufe mit hohen physischen Belastungen, miserabler Bezahlung, keinerlei Karriere Perspektiven (Müllentsorgung, Forstwirtschaft, Baubetriebe). Das Problem mit perspektivlosen unterbezahlten Verschleißjobs ist ein strukturelles, kein geschlechtsspezifisches.

  • B
    Beelzebub

    Meines Wissens werden Frauen nicht gezwungen, "Frauenberufe" zu lernen.

     

     

    Níchts und niemand hindert sie daran, Müllkutscherinnen, Straßenfegerinnen, Abwasserkanalreinigerinnen, Gerüstbauerinnen, Bauarbeiterinnen, Stahlkocherinnen oder Hafenarbeiterinnen zu werden oder sonst einen der vielen traumhaften, sauberen, gesundheitsfördernden und gutbezahlten Männerberufe zu ergreifen, wenn sie es denn wollen.

  • G
    gerne

    was schlagen sie vor? "geschlechtliche durchmischung" durch staatliche berufszuweisung?

  • TF
    Tim Frank

    lustig, wie sich die kommentatorin über die abwertung von "frauenberufen" beklagt und implizit diese berufe und ihre trägerInnen selbst abwertet. wie schwierig es doch ist, politisch korrekt zu sein ;-)