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Kolumne Monday MirrorFuck Christmas!

Das neue Medienjahr in England beginnt, wie es sich gehört: mit Sex, Crime und Rock'n Roll.

Das neue Medienjahr in England beginnt, wie es sich gehört: mit Sex, Crime, Rock n Roll. Verantwortlich dafür sind folgende Persönlichkeiten: ein ehemaliger, dennoch namhafter Radio-DJ, der Moderator einer renommierten Kinderfernsehsendung und die Moderatorin einer weihnachtlichen Sondersendung.

Susanne Lang

...ist taz-zwei-Redakteurin und arbeit im Rahmen eines Journalisten-Austauschprogramms derzeit für den Guardian in London.

Fall eins: Kevin Greening. Der 44 Jahre alte Radiomoderator, der sich Ende der 90er-Jahre einen Namen machte, wurde kurz vor Silvester tot in seinem Londoner Apartment aufgefunden. Nun ermittelt die Polizei gegen einen etwa 50-Jährigen, der die Nacht zuvor mit dem DJ verbracht hatte, und die Schlagzeilen stehen: Drogen (Ecstasy! Kokain! Die Vergewaltigungsdroge GHB!), Sex-Spiele und der schäbige Tod von Radiostar Kevin Greening (Daily Mail).

Fall zwei: Mark Speight. Der 42 Jahre alte Moderator der Kindersendung "SMart" lebt noch - im Gegensatz zu seiner Verlobten, der Schauspielerin Natasha Collins. Sie starb in in seinem Londoner Apartment, er steht nun unter Mordverdacht und wird außerdem beschuldigt, mit harten Drogen in Berührung zu stehen.

Fall drei: Catherine Tate. Die 39-Jährige, ausgezeichnet mit dem Britischen Comedy Award und nominiert für einen Emmy, hat sich erlaubt, in ihrer "Catherine Tate Special Christmas Show" am 25. Dezember, dem britischen Hauptweihnachtstag, um 22.30 Uhr dem Publikum in einem Sketch mehrfach das Wort "fuck" unterzujubeln.

Fluchen an Weihnachten? Ungefähr genauso schlimm wie Heroin, jedoch ohne bisher bekannte tödliche Wirkung, auch wenn so mancher der über 100 Beschwerdebriefschreiber einem Infarkt nahe gewesen sein dürfte.

Der Boulevard hatte also auch in den trüben Tagen zwischen den Jahren gut zu tun. Dass die Schlagzeilen in allen drei Fällen jedoch besonders gut knallen, hat einen Grund mit drei gewichtigen Buchstaben: die BBC. Sie war oder ist Arbeitgeber aller drei Persönlichkeiten.

Greening hatte BBC Radio1, ein junges innovatives Format, vor allem mit seiner "Breakfast Show" geprägt. Mark Speight pausiert momentan, moderiert ansonsten eines der letzten in Großbritannien für gut befundenen Kinderprogramme. Und Catherine Tate? Die fluchte auf BBC 1, einem der vier öffentlich-rechtlichen Fernsehsender.

Skandale in und um die BBC werden wohl auch 2008 Konjunktur haben. Wie es scheint, erholt sich der ehrwürdige Sender nicht so schnell von dem manipulierten Bericht über die Queen, durch den er 2007 schwer an Vertrauen und Glaubwürdigkeit eingebüßt hat - trotz allen Krisenmanagements, das unter anderem Benimmkurse für BBC-Beschäftigte beinhaltet.

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