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Kolumne LustobjektePiratenpartei? Dann lieber Tiere!

Niedlich, naiv, Nazivergleich: Die Piraten werden einfach nicht erwachsen und fundierte Inhalte sind immer noch nicht in Sicht. Da könnte ja mancher Affe besser Politik.

Transparenter als die Piraten? Affe, nicht öffentlich. Bild: Jesus.vol2 / photocase.com

D ie Piraten sind so was von 2011. Wie, glauben Sie nicht? Die Piratenpartei, das ist doch die einäugige Hoffnung, der Johnny Depp, der Freibeuter der Politik! Die Piraten, das sind doch die, die seit 2011 auf der Erfolgswelle segeln, einen Landtag nach dem anderen entern und frischen Wind in die öde Parteienlandschaft bringen, höhö. Ja. Aber.

Die Namenswitze sind mittlerweile alle gemacht und fundierte Inhalte irgendwie immer noch nicht wirklich in Sicht, da kann man schnell mal ungeduldig werden, ich meine, hallo, wir leben im Internet …, äh, im Internetzeitalter, da muss eben alles ein bisschen schneller gehen, da muss man liefern, da hat doch niemand Zeit zu warten, bis die Piraten erwachsen geworden sind und endlich so richtig mitspielen dürfen bei den Großen.

Es muss also was Neues, Frisches her, eine Partei, die im Kern so ist wie die Piraten. Nur besser. Analysieren wir also zunächst ihre wichtigsten Eigenschaften:

1. Die Piraten sind gerade deshalb erfolgreich, weil sie kein ausgereiftes Programm haben.

2. Die Piraten sind glaubwürdig.

3. Die Piraten verkörpern das Lebensgefühl einer jungen, internetaffinen und freiheitsliebenden Generation.

4. Die Piraten sind verhuscht, etwas naiv – und niedlich.

Bild: privat
FRANZISKA SEYBOLDT

ist Redakteurin bei taz.de und twittert jetzt unter //twitter.com/#%21/mareiwilltanzen:@mareiwilltanzen.

Na, klingelt’s? All das könnte auch: eine Katzenpartei. Wobei, ach, Cat-Content ist ja noch älter als die Piratenpartei. Lieber eine Rehpartei. Oder eine Ponypartei. Oder, meinetwegen, eine Eulenpartei, eben irgendwas mit Tieren. Die interessieren sich auch nicht für Afghanistan oder eine Auffanggesellschaft, vertreten aber klare Positionen zu den wichtigsten Fragen des Lebens. (Hunger? Ja. Durst? Auch. Schlafen? Später.)

Tiere sind so transparent, die vögeln sogar in der Öffentlichkeit. Und sie können Internet viel besser als die Piraten – oder haben Sie schon mal ein millionenfach geklicktes Video gesehen, in dem einer von denen mit einem Stofftier spielt? Eben. Außerdem erreichen Tiere auch die Zielgruppe, die nicht so richtig weiß, was das mit diesem Internet eigentlich soll. Und Rehe machen einem schöne Augen, nicht nur leere Versprechungen.

Oh ja, die Welt wäre eine bessere, würde sie von Tieren regiert. Wasser statt Club Mate, frische Luft statt Elektrosmog, Sex statt Post-Gender. Seien wir doch mal ehrlich: Ob auf der Bühne ein Pirat sitzt, der die ganze Zeit mit seinem Smartphone rumspielt, oder ein Affe, der Grimassen schneidet, macht keinen großen Unterschied. Ein Affe wäre nur lustiger. Und er kann nicht reden.

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taz am wochenende
Jahrgang 1984, Redakteurin der taz am wochenende. Bücher: „Rattatatam, mein Herz – Vom Leben mit der Angst“ (2018, KiWi). „Theo weiß, was er will“ (2016, Carlsen). „Müslimädchen – Mein Trauma vom gesunden Leben“ (2013, Lübbe).
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48 Kommentare

 / 
  • CF
    Christoph Fleischer

    Mit HG: Kinder an die Macht!

  • F
    Froschgrün

    Piraten sind alles Raubmordkopierende Kinderpr0nrnaziterroristen. Fragt mal die Intarwebtzexperten der CDSFDSPD die müssen es ja wissen. Die haben sich das gestern erst ausdrucken lassen.

  • F
    Falmine

    Ob eine/r der unterhaltsamen Kommentator/innen schon mal davon gehört hat, dass eine Kolumne nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wiedergibt?

    Es mag ja sein, dass Politik zukünftig nur noch im Netz stattfindet, quasi als Überwindung des gedruckten Worts in Buch und Zeitung.

    Dazu gehört dann aber, dass man die kulturelle Fertigkeit kennt, die man überwinden will. Den Eindruck vermitteln die Piraten derzeit eher nicht - siehe auch hier die Kommentare.

  • P
    Pola

    Lena: 1500 EUR als bedingungsloses Grundeinkommen? Also ich verdiene 1700 net und fühle mich damit in keinster Weise arm, kann ein wenig zur Seite legen, fahre ein (etwas älteres) Auto und kaufe gerne im Reformhaus. Böte mir jemand 1500 für's Nichtstun fände ich diese marginale Reduzierung um 200 Euro absolut unproblematisch und wäre die längste Zeit AN gewesen! So was Dummes - wer soll den Mist denn bezahlen? 1500 verdienen SEHR viele Leute nicht mal entfernt!

  • FE
    Frau Edith Müller

    Ich werde die Piraten wählen, weil sich dann die anderen über Stimmenverluste ärgern werden. Lügen tun die soweiso alle und die Piraten kann man ebenso knicken: Die Grünen waren auch mal locker und alternativ und sind heute Claudia Roth.

  • C
    Christian

    Das ist wirklich eine platte Antihaltung.

    So langsam kann man Kritik von der taz nicht mehr wirklich ernst nehmen weil sie oft unüberlegt und reißerisch ist.

    Die taz möchte wohl ausschließlich Risiken herbeireden statt Chancen zu erkennen. Dafür gibt's in diesem Land aber die BILD. Und das ist schon zuviel.

  • B
    Bachsau

    Solange solche Leute in der TAZ zu Wort kommen, kann man über "TAZ zahl ich" wohl nur lachen. Für was denn?

  • J
    Jojas

    @ ion: Satzzeichenfetischismus at its best! :)

  • K
    Kalinda

    Frage: Warum verdienten die Gagschreiber von Harald Schmidt so viel Geld?

     

    Antwort: Weil sie gut waren (ja, ja, ich weiß)

     

    Es gibt halt einen Unterschied (einen großen, um genau zu sein) zwischen ernsthaftem Spaß und solchem Sandkastengeschreibsel. Meine 12jährige Nichte hat das schon besser drauf. Kommafehler hat sie auch keine drin.

  • I
    ion

    @ Miller,

    worin unterscheidet sich die seybernde Lustobjekte-Kolumne von "Politikersprech" (n.a. primär) auch(?), richtig: "Politikersprech" wird nicht zwingend zur (Weiter-)Vebreitung (auch abgeschriebener,) übler Nachrede unternommen.

    Und sehr, sehr fraglich erscheint mir, woher Sie (und andere L.-kommentatorInnen) wissen wollen, dass die ‘don't-like‘-L.-kommentare (duchwegs) von Piraten u./o. -Affinen verfasst worden sein soll-t-en(!?), um dann auch noch "Humor" ob des infantilen Franzi-Outputs einzufordern; Ex aequo 'legitim' wäre, zu behaupten, dass die ‘don't-like‘-Piraten-L.-kommentare von taz-MitarbeiterInnen, Seyboldtschen Apeguards, etc. verfasst/gepostet worden wären – wofür es allerdings sogar Indizien gäbe, oder warum war der L.-kommentar von: "Captain Ahab" (28.04.2012 20:32 Uhr) bereits umgehend (am 28.) freigeschaltet worden, aber drei vorlaufende L.-kommentare wurden es erst heute (29.)?!!

  • T
    T.V.

    Bewundernswert wie schwer Selbstkritik ist - irre Kommentare. Dabei wär eine Katzenpartei endlich mal wieder eine wählbare!

  • CA
    Captain Ahab

    Solange die Piraten kein klares Frauenprivilegierungskonzept ("Gleichstellung") vorlegen wird es keinen positiven Artikel über sie in der TAZ geben.

  • F
    fluxo

    huschi huschi, blubbi blabbi, da hat sich wieder eine kolummni kolaamni in die taz geschmuggeltibubeldi. meine fresse, was für ein seichtes null-geschwurbel das - wie immer man so was nennen soll - in die taz geschmuggelt.

    braucht es tatsächlich so sinn- und hirnfreie kolummenen, die auf solch uterirdischem niveau so grauenvoll niedlich zum schmunzeln anregen wolen?

    ja?

    na dann, wie wärs einfach mit pixi-büchern wie meerschweini heini hat lange beini, hihi

    arrrrr, hirnscmerz

  • MK
    Michael K

    @ deviant: korrekt!

    @ die meisten anderen: Meine Güte, das ist ja peinlich. Sind Sie nur im Internet unterwegs um gegen jeden (in diesem Fall humorvollen, satirischen _Kommentar_) vorzugehen, der der Piratenpartei noch nicht in den Arsch gekrochen ist? Huiuiui... Die Diktatur der Piraten, da freut man sich drauf.

  • F
    Funki

    Danke! Der Tag ist gerettet. Ich dachte schon, die taz wird zum offiziellen Piratenorgan ... Aber es gibt noch Leute mit dem Blick für das Wesentliche. Vielen Dank!

  • N
    nnoiz

    tierparteien: das ist schon ok, aber bitte keinen papageien !!

  • HK
    Herr Kaschke

    Ein Affe kann nicht reden? Das ist kompletter Unsinn

  • A
    Aschkenasy

    Ich frage mich noch immer, was dieser Artikel - sorry, KOLUMNE! - mir sagen soll. Am einleuchtendsten fand ich die Erklärung: Da war noch eine freie Stelle im Blatt, die gefüllt werden musste. Danke, jetzt versteh ichs! Auch wenn ihr über die Piraten reichlich Käse quatscht, so habt ihr anscheinend immer noch einige ganz pfiffige Leser. Das tröstet mich. Etwas...

  • J
    Janik

    Erstklassiger Journalismus, hervoragend recherchiert.

    Weiter so, dann klappts auch mit einer Anstellung im

    Springer-Verlag.

  • M
    Miller

    Wie humorlos sind denn die Piraten, bitte schön?

     

    In ellenlangen Kommentaren abkotzen auf eine Kolumne. Meine Güte. Das "Politikersprech" haben sie aber schon gut drauf. Na denn, willkommen bei den "Anderen".

     

    Und den Satz hab ich ja schon lang nicht mehr gehört, wie süß:

    " auf den Bürger zugehen oder Sie dort abzuholen wo sie sind "

  • I
    ion

    "Wie, glauben Sie nicht?" – eben Franzi(!), die Piratenpartei ist im Gegensatz zu einigen 'etablierten' Sesselfurzer- / Zugzwang-Parteien keine Glaubensfrage.

    Aber das Kolumnen-Foto von Ihnen beim Lesen auf `m Topf gefällt mir wirklich sehr(!); da wäre ich doch ausnahmsweise ganz Ihrer Meinung: "Es muss (...) was Neues, Frisches her" - z.B. "vögeln" mit Schimpis oder D.Y. "in der Öffentlichkeit" anstelle Ihrer dusseligen Kolumne; Eigentlich sind Sie ja wirklich nur noch peinlich: jetzt finden Sie noch nicht mal mehr selbst ein angemessenes Thema für Ihre alberne "Lustobjekte"-Kolumne und greifen zum taz-beliebten Piraten-Bashing, um überhaupt noch Resonanz für Ihr jämmerliches Geschreibsel zu provozieren!

  • U
    Uhlenbrock

    Die Piraten schaffen aber das was Jahrelang von anderen Parteien sträflich ignoriert worden ist, auf den Bürger zugehen oder Sie dort abzuholen wo sie sind und ist somit zurecht eine Protestpartei mit der Forderung nach mehr Transparenz und Bürgermitsprache! Damit haben die Piraten genau den Nerv beim Bürger getroffen, den die etablierten Parteien aus reinem Machtkalkül über Jahrzehnte vernachlässigt haben, indem man lieber Wahlanalysen hinter verschlossen Türen abhielt! Ob den Piraten das gelingen mag, ist offen, doch noch schlechter als es die etablierten Parteien und dessen Akteure es bislang gemacht und über Jahre Ihr politisches System mit Strukturen und Konstrukte aufgebaut haben, welches sich dem Grundgedanke einer Demokratie immer mehr entfernt, kann es nicht werden! Und wenn man sich nun ansieht, wie von allen Seiten auf die Piraten aus purem Machterhalt eingeprügelt wird, bekommt man mit wie die etablierten Parteien nun endlich getrieben werden und genötigt sind nicht nur populistische Aussagen zu treffen und letztendlich alles auszusitzen, sondern genötigt sind für mehr Vertrauen und Glaubwürdigkeit ggf. auch auf Ihre Previlegien zu verzichten und grundsätzlich was zu ändern!

  • I
    Icke
  • T
    Thrall

    Liebe Lena,

     

    Varian Wrynn (auch Lo'Gosh der Geisterwolf) hat das nicht ernst gemeint was man an "Friedenspanzergrenadiere die auf der Sonne einmarschieren um den Grünen das mitregieren zu ermöglichen" evtl. hätte bemerken können. Aber hey macht ja nichts.

     

    Mit freundlichen Grüssen

     

    Go'el Sohn von Durotan

  • B
    BerndM

    @martin:

     

    Mir ist schon klar was eine Kolumne ist.

    Und ja, jeder soll seine Meinung äußern und schreiben dürfen.

     

    Aber daher ist es auch mir erlaubt, einen solchen "geistreichen" Kommentar zu veröffentlichen und einige Gründe für die amS schlechte Kolumne zu nennen, ohne vorher jemanden zu fragen :-)

  • G
    Goedden

    Herrlich wahr :-)

  • M
    MArtin

    Ich kaufe ein E und möchte lösen: Ihr habt in diesem Interwebdingsi ’ne leere Stelle gefunden, und Franziska Seyboldt sollte schnell was draufschreiben, richtig? Richtig? Richtig?

     

    Sieht aber so aus.

  • KH
    Käptn Holzbein

    Na dieser Artikel ist ja wieder mal Piratenbashing vom Feisten....

     

    Piraten wählen --> Etablierte quälen lol

  • M
    martin

    Lieber Bernd,

     

    googeln Sie doch bitte beim nächsten mal das Wort "Kolumne", bevor Sie solche geistreichen Kommentare ablassen.

     

    MfG

     

    Martin

  • H
    HamburgerX

    "Sie sind für ein existenzsicherndes bedingungsloses Grundeinkommen. Allerdings müsste dies bei mindestens 1200 bis 1500 Euro liegen für die Armen. Die Piraten haben bisher viel zu geringe Summen angesetzt."

     

    Also jährlich 960 bis 1200 Milliarden Euro Ausschüttung.

     

    Und wer zahlt ein?

     

    Ich bin für ein Pflichtpraktikum "Unternehmertum" für alle Bürger, damit schädlicher, absurder und nicht nachhaltiger Sozialpopulismus keine Chance mehr hat.

     

    Strom kommt aus der Steckdose, Essen aus dem Kühlschrank und das Geld vom Amt - diese Denke ist zum K....!

  • D
    deviant

    Hier sieht man mal wieder: Die Piraten sind keine Partei, sondern eine Religion: Und wenn man Anhänger einer Religion auch nur satirisch berührt, kann sie sich noch so viel Nächstenliebe und Frieden auf die Fahnen geschmiert haben, es wird immer Spinner geben, die nur mit Hass antworten können.

     

    Liebe Piraten: Raus aus den Landtagen, runter von den Stimmzetteln, Steuerbefreiung beantragen und dann beim "transparenten Abendmahl" "Liquid Democracy" mit dem Löffel fressen.

    Und wer für Urheberschutz ist, wird von geflügelten Nerds in die Hölle geworfen und kann sich nur durch die Zahlung eines freiwilligen Kulturablasses wieder freikaufen.

     

     

    Freedom is to be able to go in any direction

  • J
    Jeff

    Wie lautet dieses eine Zitat noch mal: "Euer Hass ist unser Ansporn"??

     

    Anständiger recherchieren und weniger tendenziös schreiben.

  • L
    Lena

    @Varian Wrynn

     

    Soll das ein Witz sein?

     

    Die Grünen sind neoliberal (Agenda 2010 /Hartz IV wurde von ihnen mitbeschlossen), sie haben für kriegseinsätze im Kosovo und Afghanistan gestimmt, sie haben die Finanzmärkte nach den wünschen von Banken und Hedge Fonds dereguliert usw.

     

    Die Grünen machen ABSOLUT ALLES, um irgendwo mitzuregieren, das haben sie bereits mehrfach (Bundes- und Landesebene und Kommunalparlamente) bewiesen.

     

    Die Grünen sind schon lange UNWÄHLBAR!

     

    Bleiben nur noch Linkspartei und Piratenpartei. Ein Plus der Piratenpartei: Sie sind für ein existenzsicherndes bedingungsloses Grundeinkommen. Allerdings müsste dies bei mindestens 1200 bis 1500 Euro liegen für die Armen. Die Piraten haben bisher viel zu geringe Summen angesetzt. Der Punkt ist: Das von SPD und Grünen eingeführte menschenunwürdige, verfassungswidrige Schikanegesetz Hartz IV muss abgeschafft werden. Viele haben sich bereits umgebracht, weil sie das Leben unter Hartz-IV-Bedingungen nicht aushalten ! Darüber berichten die Medien aber nicht.

     

    Die angeblich unabhängige taz auch nicht.

  • L
    Lena

    Leider nicht besonders witzig die Kolumne.

     

    Die Altparteien sollten sich endlich mal selbstkritisch überlegen, wieso die Leute zunehmend lieber eine Partei wählen, die in weiten Teilen noch gar kein Programm hat.

     

    Das liegt an der Verlogenheit der Altparteien!

     

    SPD und Grüne haben ab 1998 als sie auf Bundesebene regierten mit Hartz IV und Agenda 2010 den größten Sozialabbau in Deutschland beschlossen, obwohl sie vorher gegen Sozialabbau Wahlkampf gemacht hatten.

     

    Außerdem haben sie die Reichen begünstigt (Senkung des Spitzensteuersatzes) und die finanzmärkte dereguliert, weshalb wir heute die Finanzkrise haben.

     

    Da ist es keine Wunder das viele heute die piratenpartei wählen - sie glauben rot-grün einfach gar nichts mehr. Und die Linkspartei ist auf Grund ihrer guten Konzepte und ihrer fundierten Kritik an der Finanzpolitik von Schwarz-Gelb zwar noch auf Bundesebene wählbar (weil sie im Bund noch nicht mitregiert hat, da sie von allen anderen Parteien undemokratisch gemobbt wird), aber auf Landesebene (z.B. in Berlin) war sie auch nicht mehr wählbar, weil sie sich 10 jahre lang zum devoten Erfüllungsgehilfen der neoliberalen Wowereit-SPD gemacht hatte).

     

    Die Grünen reden stets von Bürgerbeteiligung und Transparenz, aber da, wo sie mitregieren, realisieren sie ihre Versprechen nicht. Das merken sich die WählerInnen auch. Z.B. machen die Grünen gar nichts mehr gegen Stuttgart 21, obwohl das Ergebnsi der Volksabstimmung nicht rechtsverbindlich ist und es einseitig von den reicheren Interessengruppen per Medienpropaganda beeinflusst wurde. Die Grünen sind durch die Anti S21-Bewegung an die Macht gekommen in BaWÜ und jetzt sind sie genauso wie Mappus und Co. - Auch das treibt die Leute zu den Piraten.

     

    In Berlin in den bezirken, in denen die Grünen mitregieren, zerstören sie zunehmend gegen den Willen von Bürgerinitiativen die Stadtnatur. Bürgerbeteiligung? FEHLANZEIGE!

  • G
    gofigure

    ponies!

  • N
    nihi.list

    Liebe TAZler und TAZlerinnen,

     

    nach diesem x-tausendsten Piraten-Bashing habe ich noch einmal nachgeschaut. Laut Eurer Selbstauskunft ist die TAZ eine UNABHÄNGIGE Qualitätszeitung.

     

    Aufgrund Ihrer Geschichte liegt die Vermutung nahe, dass die Mitarbeiter der TAZ eher einer bestimmten politischen Richtung zugewandt sind. Aber könntet Ihr nicht wenigstens mal versuchen so zu tun, also ob Ihr nicht das (in-)offizielle Parteiorgan der Grünen seid?

    Oder seid wenigsten ehrlich und streicht in Eurer Selbstauskunft das Wort unabhängig.

     

    Und nein, ich bin kein Sympathisant/Wähler/Mitglied der Piraten.

  • L
    leuphant

    Fand ihn lustig, trotz tendenzieller Grünen-Enttäuschter und Piratenfan

     

    Eulenpartei :D

  • IB
    Ich bin Pirat und schäme mich für einige von euch

    Geil, super-witziger Artikel.

    (und das sag ich als überzeugter Pirat!)

     

    Leider ist die Mehrheit meiner lieben Piraten-Kollegen extrem unentspannt, humorlos und überempfindlich (wie man immer wieder an den Kommentaren sieht).

     

    Ich frage mich schon öfter, warum wir als Piraten, die klar für Meinungsfreiheit und gegen jegliche Art von Zensur sind, grundsätzlich alle Medien und Journalisten, die uns einfach nur (durchaus zu Recht) kritisieren oder Witze über uns machen, so heftig anmotzen, anfeinden und dumm anmachen müssen? Liebe Mit-Piraten, seid mal etwas selbstkritischer und entspannter.

     

    Manchmal muss ich mich sogar für meine Piraten-Kollegen schämen, da sie gerne und oft nicht nur humorlos auf Journalisten reagieren, sondern diese auch übel beleidigen und sogar Grundsätze wie die Freiheit der Presse nicht schnallen wollen und nach Zensur und Gleichschaltung der Presse rufen - das ist wirklich peinlich, aber leider tummeln sich eben untern den Piraten-Anhängern nicht nur "echte Piraten", die sich zu unseren Grundsätzen bekennen, sondern auch einige Wirrköpfe und Fundamentalisten. Da kann ich jedem echten Piraten nur raten, dass wir uns von diesen klar distanzieren und bei deren Hetze nicht mitmachen!

  • B
    BerndM

    Was für ein tendenziöser, unsachlicher Artikel. Eine Redakteurin sollte doch ein gewisses Maß an Neutralität und Objektivität an den Tag legen, auch wenn es um politische Dinge und Meinungen geht.

     

    Analysieren wir doch mal den Artikel:

     

    1. Die Piraten sind gerade deshalb erfolgreich, weil sie kein ausgereiftes Programm haben.

     

    Ganz persönliche Meinung der Autorin, überhaupt nicht belegt. Den Piraten wird augenscheinlich von den Wählern nachgesehen dass sie (noch) kein ausgereiftes Programm haben. Eine Kausalität bzgl. Erfolg herzuleiten ist schon gewagt. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, das die Piraten mit einen ausgereiften Programm keinen Erfolg mehr haben.

     

    2. Die Piraten sind glaubwürdig.

     

    Es sind eher die etablierten Parteien, die mittlerweile bei weiten Teilen der Bevölkerung unglaubwürdig erscheinen. Die Glaubwürdigkeit der Piraten muss sich erst noch herausstellen.

     

    3. Die Piraten verkörpern das Lebensgefühl einer jungen, internetaffinen und freiheitsliebenden Generation.

     

    Das mag auch stimmen, aber in vielen Fällen haben die Piraten Dinge zu ihren Themen gemacht, die die anderen Parteien einfach vernachlässigt haben (Acta u.ä.). Dabei sind das Themen, die heute auch jeden einzelnen berühren und nicht unwichtig sind.

     

    4. Die Piraten sind verhuscht, etwas naiv – und niedlich.

     

    Was ist das für ein Argument !? Pauschalisierung und Diskrimierung. Genauso gut könnte ich von der CDU schreiben: Überhebliche Anzugträger mit Anspruch auf konservativ-christlich vorherrschendem Weltbild.

     

     

    Und die unverschämteste Aussage:

    Ob auf der Bühne ein Pirat sitzt, der die ganze Zeit mit seinem Smartphone rumspielt, oder ein Affe, der Grimassen schneidet, macht keinen großen Unterschied. Ein Affe wäre nur lustiger. Und er kann nicht reden.

     

    Hier kann ich nach Beliebem auch CDU/CSU/FDP einsetzen.

     

     

    Alles in allem ein Artikel, der beruhigt in den Papierkorb wandern kann.

  • B
    BerndM

    Was für ein tendenziöser, unsachlicher Artikel. Eine Redakteurin sollte doch ein gewisses Maß an Neutralität und Objektivität an den Tag legen, auch wenn es um politische Dinge und Meinungen geht.

     

    Analysieren wir doch mal den Artikel:

     

    1. Die Piraten sind gerade deshalb erfolgreich, weil sie kein ausgereiftes Programm haben.

     

    Ganz persönliche Meinung der Autorin, überhaupt nicht belegt. Den Piraten wird augenscheinlich von den Wählern nachgesehen dass sie (noch) kein ausgereiftes Programm haben. Eine Kausalität bzgl. Erfolg herzuleiten ist schon gewagt. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, das die Piraten mit einen ausgereiften Programm keinen Erfolg mehr haben.

     

    2. Die Piraten sind glaubwürdig.

     

    Es sind eher die etablierten Parteien, die mittlerweile bei weiten Teilen der Bevölkerung unglaubwürdig erscheinen. Die Glaubwürdigkeit der Piraten muss sich erst noch herausstellen.

     

    3. Die Piraten verkörpern das Lebensgefühl einer jungen, internetaffinen und freiheitsliebenden Generation.

     

    Das mag auch stimmen, aber in vielen Fällen haben die Piraten Dinge zu ihren Themen gemacht, die die anderen Parteien einfach vernachlässigt haben (Acta u.ä.). Dabei sind das Themen, die heute auch jeden einzelnen berühren und nicht unwichtig sind.

     

    4. Die Piraten sind verhuscht, etwas naiv – und niedlich.

     

    Was ist das für ein Argument !? Pauschalisierung und Diskrimierung. Genauso gut könnte ich von der CDU schreiben: Überhebliche Anzugträger mit Anspruch auf konservativ-christlich vorherrschendem Weltbild.

     

     

    Und die unverschämteste Aussage:

    Ob auf der Bühne ein Pirat sitzt, der die ganze Zeit mit seinem Smartphone rumspielt, oder ein Affe, der Grimassen schneidet, macht keinen großen Unterschied. Ein Affe wäre nur lustiger. Und er kann nicht reden.

     

    Hier kann ich nach Beliebem auch CDU/CSU/FDP einsetzen.

     

     

    Alles in allem ein Artikel, der beruhigt in den Papierkorb wandern kann.

  • N
    Niels

    Gut dass die anderen Parteien ein fundiertes Programm haben.

    * CDU will die Laufzeit der Atomkraftwerke verlängern

    * Die Grünen sind gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr

    * SPD ist für die Anhebung des Spitzensteuersatz

    Ohh, das wollen sie dann plötzlich nicht mehr? Egal, zumindest hatten sie eine fundierte, mit Argumenten unterlegte, Meinung.

     

    Was sind das überhaupt für Beispiele zu denen die Piraten kein Programm haben? Sind das die wichtigsten Probleme unserer Zeit? Die aktuelle Politik ist doch nur der Versuch ein kaputt es System durch Bugfixes zu reparieren. Antworten auf die Finzanzkriese haben sie alle aber was hat es geholfen? Solange wir Öl aus Diktaturen importieren müssen wir uns nicht wundern wenn wir dort alle Jahre Soldaten hin schicken müssen. Die Antwort auf Schlecker heißt bedingungsloses Grund Einkommen. Muss einem nicht gefallen, tut es mir auch nicht. Aber zu behaupten sie hätten keine Antworten ist dumm. Sie haben einfach Antworten auf Fragen die wichtiger sind. Ich wähle sie nicht weil mir ihre Antworten gefallen sondern weil sie zumindest die richtigen Fragen stellen.

  • J
    Jason

    Immer diese Klischees...:

     

    1. Die Piraten sind gerade deshalb erfolgreich, weil sie kein ausgereiftes Programm haben.

     

    Sie haben einfach nach 3 Jahren realer Existenz noch kein Vollprogramm. Dieses muss nämlich basisdemokratisch abgestimmt werden. Und das wird noch ewig dauern, bis alle Punkte abgearbeitet sind. Die fertigen Punkte sind aber sehr wohl ausgereift.

     

    2. Die Piraten sind glaubwürdig.

     

    Mag sein.

     

    3. Die Piraten verkörpern das Lebensgefühl einer jungen, internetaffinen und freiheitsliebenden Generation.

     

    Da war die Autorin aber schon länger nicht mehr auf einer Piratenbasisveranstaltung. Gerade die Attribute "jung und internetaffin" treffen viel eher auf die Gründergeneration der Piraten zu. Aber: Seit der Berlin-Wahl hat sich die Mitgliederzahl ja mehr als verdoppelt. Aktuell kommen Menschen aus allen Altergruppen und allen Gesellschaftsschichten zu den Piraten, meistens haben sie mit Themen wie Urheberrecht nichts am Hut.

     

    4. Die Piraten sind verhuscht, etwas naiv – und niedlich.

     

    Aha. Na dann...

  • A
    And

    Überflüssiger Artikel! Fast genauso überflüssig wie die Piratenpartei. Aber nur fast...

  • P
    phil65

    Schlechtester und bitterster Artikel auf der TAZ ever.

    Hoffe das war ein Fauxpas.

  • FG
    Frank G.

    DIESER ARTIKEL ...

    ... ist in meinen Augen einfach unterirdisch.

  • T
    Thanthalas

    Warum sollte sich eine neue Partei ein programm geben? Hält sich doch eh keine dran.

     

    Wozu braucht man in einer Demokratie überhaupt Parteien? Wenn das gemacht wird was der Souverän (Das Volk) will, dann braucht man keine anderen Bestimmer die machen was sie wollen.

  • VW
    Varian Wrynn

    Außer die Grünen zu wählen hat man absolut keine Alternative, na gut die würden auch deutsche Friedenspanzergrenadiere auf der Sonne einmarschieren lassen um mitregieren zu dürfen, aber irgend einen Tod muss man sterben, oder zumindest die Soldaten müssen.

  • H
    Humenz

    Schade, ihr Blatt hat immer noch nichts begriffen! Langsam geht einem die Antihaltung den Piraten gegenüber auf den Keks.