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Kolumne Die eine FrageTote Kinder? Du bist schuld!

Peter Unfried
Kolumne
von Peter Unfried

Die desillusionierte Klimaschützerin Claudia Langer klagt in ihrem Buch die grüne Community für ihren Zynismus an. „Notwehr“, sagt sie am Telefon.

Ach, geht doch alle weg! Bild: dpa

C laudia Langer hat die Nachhaltigkeitsplattform Utopia gegründet und entwickelt. In der ganzen Zeit stand sie für eine Kommunikation jenseits der traditionellen Über-Ich-Moral des klassischen Öko. Über Moral verfügen ja fast alle Menschen: Keiner will durch Temperatur- und Meeresspiegelanstieg die Gesellschaften ruinieren. Trotzdem handelt kaum einer.

Und schon gar nicht, wenn der Moral-Öko kommt und einem vorwirft, dass alle fünf Minuten ein Kind stirbt. Das stimmt selbstverständlich, aber wie soll ich, Täter, mich zu der Anklage produktiv verhalten? Wie soll ich dafür sorgen, dass nur noch alle sechs Minuten ein Kind stirbt?

Ha. Sehen Sie, schon wird man zynisch. Typischer Abwehrreflex. Deshalb fand ich es auch vorwärtsweisend, dass Langer, 46, es lebbar probierte, „strategischen Konsum“ von ökosozialen Produkten propagierte und sofort unter heftigen Beschuss der Moralisten geriet: Erstens sei Langer früher Werberin gewesen. Zweitens gehe es doch eigentlich nur darum, sich ein maximal gutes Gewissen bei minimalem Einsatz zu verschaffen.

Und nun kommt ausgerechnet Claudia Langer mit dem Buch „Die Generation Man müsste mal“ (Droemer) und klagt darin Mittelschicht, Eliten und „grüne Lifestyle-Milieus“ (sich selbst eingeschlossen) an, dass alle fünf Minuten ein Kind stirbt und wir die Zukunft unserer Kinder „kaltblütig“ opfern. Gleichzeitig will sie, dass die Angeklagten endlich ihren „Zynismus überwinden“.

Sie schmust nicht mehr, sie schreit jetzt

Ich rief sie an und fragte, was los sei. „Ich habe mich total radikalisiert.“ Um Gottes Willen. „Das ist Notwehr“, sagte Langer. „Ich hab’s ja anders versucht. Aber das Sich-gegenseitig-auf-die-Schulter-klopfen der grünen Community, weil wir Onlinepetitionen unterschreiben und im Biosupermarkt waren, das hat ja nicht funktioniert bisher.“ Die Klimasituation eskaliere, die Zivilisation hebe sich selbst auf, und wir ignorierten das oder beschäftigten uns selbstgefällig mit allerlei Placebos. Deshalb schmuse sie nicht mehr, sondern schreie jetzt.

Sie haben ja in der Sache recht, Frau Langer, sagte ich. Aber wie soll uns so eine Radikalmoral handlungsfähig machen? Der moderne Mensch im Klimawandel, das ist eine unauflösbar widersprüchliche Situation. Wer lebt, arbeitet, soziale Beziehungen hat, lebt ökologisch inkonsequent. Das gilt erst recht, wenn er sich gesellschaftlich engagiert. Dann muss er noch mobiler sein. Aber es gibt unterschiedliche Qualitäten der Inkonsequenz. Wir brauchen keine Anklage, wir brauchen eine Antwort auf die Frage, wie man aus seiner Mittäterschaft die Kraft ziehen kann, um sich als moralisch inkonsequentes Individuum konsequent in den Teil der Gesellschaft einzubringen, der Umsteuer-Projekte voranbringt.

Bild: Marco Limberg
PETER UNFRIED

Der Autor ist Chefreporter der taz. Seine Kolumne „Die eine Frage“ erscheint alle 14 Tage in der sonntaz. Das Wochenendmagazin ist am Kiosk, e-Kiosk und im Wochenendabo erhältlich.

„Ich suche auch noch die Gebrauchsanweisung, wie es funktioniert“, sagte Langer. „Es geht mir zunächst darum, dass wir bitte einfach mal wirklich hinschauen, was wir da machen.“ Die Frage sei, und das könnten viele Eltern ihren Kindern nicht beantworten: „Wofür stehst du? Und vor allem: Was tust du?“

Ich habe Denken und Leben ökologisiert, sagte ich zu Langer. Meine Kinder wissen sehr genau, wofür ich stehe. Was soll ich denn noch tun? „Sie müssen vom Beobachter zum Akteur werden“, sagte Claudia Langer. „Gehen Sie am besten in die Politik.“

Hm. Sucht irgendeine Öko-Partei in Deutschland oder anderswo zufällig einen Spitzenkandidaten aus dem Volk?

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Peter Unfried
Chefreporter der taz
Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried

29 Kommentare

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  • P
    Pragmatisch

    hat nichts mit Ablasshandel zu tun, sondern trocknet die Atom- und Kohlekonzerne aus:

     

    http://www.atomausstieg-selber-machen.de/stromwechsel.html

     

    Nicht zu einem Schein- Ökoanbieter wechseln!

     

     

     

     

    Ansonsten: Fliegen sein lassen (auch für den Job, Diese ganzen Konferenzen sind nicht nötig!)

     

    Rad + Bus benutzen

     

    Heizung runterdrehen und Pulli anziehen

     

    Nachbarn helfen

     

    Im lokalen Klein- (Bio-) laden einkaufen (Mit weniger Fleisch gar nicht teurer)

     

    Lokal einkaufen, unverpackte Ware

     

    Alles solange nutzen wie es geht, nicht solange, bis was neues kommt

     

    Reparieren statt wegwerfen

     

    Nur Qualität kaufen, dafür weniger

     

    Werbung und Werbefuzzis boykottieren- inklusive grün angemalter wie Frau Langer/ Utopia.de

     

    Dem Staat und den Konzernen so wenig Geld lassen wie möglich- es gibt keinen funktionierenden New Green Deal!

     

    Dafür Menschen unterstützen, die es nötig haben

     

    Die eigene Arbeitsleistung für Menschen einsetzen- nicht für Konzerne und Parteien

     

     

    Selber kochen, Fertggerichte sein lassen

     

    Andere durch Beispiel überzeugen

     

     

    Ohne Verzicht geht es nicht, alles andere ist Lüge

  • M
    MTK

    @von kein kunde:

    Du vertauschst da was.

    Die gesetzliche Gewährleistung war früher nicht zeitlich festgelegt und wurde von den Gerichten im Regelfall auf 6 Monate angesetzt.

    *Jetzt sind gesetzlich 2 Jahre festgelegt!* (BGB §438).

    In meinen Augen ein Fortschritt. Welcher Partei das zu verdanken ist, weiß ich leider nicht.

  • T
    tazitus

    @Michael (7:46h)

    Das Prekariat kann es sich gar nicht leisten, neidisch zu sein.

  • L
    libra12

    vic:

    Also, irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es für diese Zeit - also Anfang 20. Jahrhundert - so umfassende Zahlen gibt, was die Entwicklungsländer betrifft. Und wie ist das mit dem Vergleich zwischen diesen und den "entwickelten" Ländern? Auch hier dürfte die Kindersterblichkeit zu jener Zeit sehr hoch gewesen sein, denn ärztliche Behandlung war damals, auch in Deutschland, nicht für jeden erschwinglich. Ganz nebenbei muss vielleicht auch noch erwähnt werden, dass zu jener Zeit die "technische Revolution" schon voll im Gange war, also die Ausbeutung der Ressourcen von Ländern der 3. Welt durch Kolonialmächte etc..

    Aber was soll's - ich weiß, dass jemand mit Ihrer Argumentationslinie für solche Einwände nicht zu haben ist.

     

    Nichts gegen technischen Fortschritt - trotzdem müssen Kosten und Nutzen immer wieder abgewogen werden - auch in der freien Wirtschaft. Und in diesem Fall ist nicht so klar, ob nicht - gerade für die Länder der 3. Welt - unser Nutzen von denen bezahlt wird. Das ärmliche bisschen Fortschritt das wir dahin gebracht haben, macht den Schaden bestimmt nicht wett.

  • B
    Blaspehemie

    Wie Kinder retten? Ganz einfach, anstelle Geld für blödsinnige Energiesparlampen, überteuerte "Bio"-Brötchen und "Öko"-Gemüse, uneffektive Photovoltaikanlagen usw....auszugeben, einfach bei den seriösen Hilfswerken eine Patenschaft für ca. 30,-€ pro Monat übernehmen. Das Kind bekommt dann nicht nur täglich was zu essen, sondern noch eine vernünftige Ausbildung in den Einrichtungen der Hilfswerke. Aber das ist sicherlich vielen der moralischen Übermenschen zu profan und materialistisch (Hilft aber unmittelbar).

  • M
    Michael

    Wenn ich mir die Komentare so durchlese scheint mir, die TAZ wird hauptsächlich von neidischem Prekariat gelesen.

  • L
    Leo

    Keiner garantiert ihnen das, denn wir leben in einem Land in dem es nicht verboten ist kein Benzin zu sparen. Ich kann auch keins sparen, weil ich kein Auto habe und auch nicht die finanziellen Mittel dazu. Ich respektiere ihre Ansichten und ihr Bereitschaft danach zu handeln, aber ich persönlich kann nicht daran glauben, dass allein der Mensch das Klima erwärmt solange der Beweiß dazu nicht erbracht ist, egal das ist meine Meinung, ihre ist ihre, ich handle nach Meiner und setze mich für Probleme und Aufgaben ein, die ich als wichtiger erachte, und es ist mir scheiß egal ob irgend eine Partei diese Meinung auch vertritt, denn es ist meine eigene. Und fals sie mich überzeugen wollen, reden sie bitte nicht von "Katastrophen die noch kommen mögen", sondern benennen sie diese und erklären sie wie sie zustande kommen, denn die gab es auch schon als unsere Vorfahren noch fröhlich in den Wald geschissen haben.

  • GN
    @@Grails Night

    also, in meinem Dorf kenne ich 5 Selbstversorger, die das freiwillig machen. Zwei davon sind schon über 80 und kerngesund - die sind noch flinker und belastbarer als so mancher taz-Redakteur. Wenn die hundert Jahre gerissen werden sag ich dir nochmal bescheid.

     

    So, dann nochmal zu dem strunzdummen Vergleich zwischen früher und heute: Ist Ihnen schon mal aufgefallen das wir heutztage Maschinen haben? Selbst wenn wir nächstes Jahr deutschlandweit nur 1/6 der Grundnahrungsmittelmenge von diesem Jahr ernten, reicht das immernoch aus um alle Leute zu Dickwänzten zu machen.

     

    Wir schmeißen die Hälfte aller Nahrungsmittel weg. Wir verfüttern mehr als die Hälfte an Schweine, Rinder und Hühner. Wir befüllen Autotanks und Biogasanlagen. Und wenn es passiert, das viel Niederschlag im Sommer z.B. absehbar ist oder andere Schädlinge aktiv sind oder voriges Jahr eine Missernte war (wofür wir auch noch strategische Nahrungsreserven haben) - dann kann man dieses und jenes Spritzmittel ausnahmsweise zulassen, wenn es nicht anders geht. Aber das mit den Missernten ist echt ein strunzdummes Argument, sorry

  • V
    @Vic

    Sicher - aber Ihnen ist auch klar, dass die Kindersterblichkeit auch in den Entwicklungsländern nur noch einen Bruchteil der von vor 100 Jahren beträgt? Tja, die böse Ziviliation.

  • GK
    @Grails Knight:

    "Einem Volk, das Gesundheits- und Landvernichtend hergestellte Lebensmittel mit dem Begriff "Konventionell" betitelt?... wir sind -mit verlaub- alle am Arsch wenn wir glauben, die Industriegesellschaft habe irgendwie eine Zukunft."

     

    Klar doch, vor der industriellen Landwirtschaft sind die Leute hundert geworden statt jämmerlich zu krepieren z.B. an Mutterkornvergiftung oder aufgrund von Missernten (bei einem normalen Aussaat/Ertragsverhältnis von höchsten 1:3 bei Getreide). Ich finde solche Reden einfach nur noch - mit Verlaub - dekadent.

  • O
    Orangensaft

    @LEO, wer garantiert mir denn, dass das Öl, was ich eingespart habe, auch in der Erde bleibt? Wenn hier jeder sein eigenes Süppchen kocht, passiert garnichts. Dann wird genau das von mir eingesparte Öl durch den dann niedrigeren Preis vielleicht von Ihnen wieder zum Fenster rausgeschmissen, damit sie statt 200km/h dann mit 220 fahren können. Nein, mit der "jeder so wie er es mag" FDP-Mentalität fahren wir ziemlich sicher in jede Katastrophe die noch kommen mag.

     

    Man kann von seinen Mitmenschen schon verlangen, dass sie ihre (ökologischen) Rechnungen bezahlen. Wenn ihnen der WWF net recht ist (ist er mir auch nicht) müssen Sie halt selbst was tun. Wo kämen wir denn hin wenn jeder so wie er lustig ist seine Kosten der nächsten Generation oder den anderen Mitmenschen aufbürden darf?

  • E
    ello

    Klassischer linker Kitsch: "die Zivilisation hebe sich selbst auf...Deshalb schmuse sie nicht mehr, sondern schreie jetzt...Der moderne Mensch im Klimawandel, das ist eine unauflösbar widersprüchliche Situation...Die Frage sei, und das könnten viele Eltern ihren Kindern nicht eantworten: Wofür stehst du?"

    Wenns vom Schmusen zum Schreien geht, da steht natürlich nicht mehr viel, bei so einem Klimawandel.

    Der röhrende Hirsch der Rechten ist der singende Wal der Linken (Henschel).

  • V
    vic

    Alle 5 Minuten stirbt ein Kind?

    Sekunden, es sind 5 Sekunden.

  • L
    Leo

    Wie kommt es, dass sich ein Mensch als "Täter" fühlen soll, wenn er so lebt wie er glaubt am richtigsten zu leben? Wie kann man dazu kommen seine eigenen Vorstellungen von einem "korrekten" Leben auf andere Menschen zu übertragen? Warum ist heutzutage eigentlich alles käuflich, sogar das beschissene Gewissen, das jeder z.B. am nächsten WWF-Stand erwerben kann, indem er einen Spendenvertrag unterschreibt, von dem sowieso zuerst die betreffende Fundraisingagentur bezahlt wird? Wer verdient eigentlich daran das jeder glaubt, er, der fortschrittliche Europäer hätte eine schuld zu begleichen, denn er ist Schuld, denn er ist ja so wichtig? Ist der Mensch so wichtig, dass er die Welt zerstört, ist er dazu fähig, hat das mal jemand bewiesen oder gibts das vielleicht andere Meinungen, die nicht aus der letzten Doku stammen, in der via 3D-Simulation das Ende der Welt propagiert wird? Und außerdem, um was geht es in diesem Artikel, das Ernährungsproblem, das Problem der fehlenden medizinischem Versorgung, das Klimaproblem oder um Selbstzufriedenheit? Kann ich Kinder retten, wenn ich Hybrid fahre?

    Wer sein "Denken und Leben ökologisier[en]" will, kann das gerne machen (auch wenn ich den Ausdruck platt finde) und soll das auch gerne als seine Lebensweise und Meinung vertreten, aber anders lebende Menschen als minderwertig einzustufen ist für mich nicht akzeptabel. Und damit mein ich nicht nur den sogenannten "Über-Ich"-Öko sondern auch die, die sich als "moralisch inkonsequentes Individuum" beschreiben und sich trotzdem als den guten Menschen von heute verstehen, denn das können sie mir nicht erzählen Herr Unfried, sie können mir nicht erzählen das sie sich als Täter und Schuldigen fühlen. Ich vermute, die Klimaerwärmung ist zu einer Art zweiten Erbsünde geworden von der man sich nur befreien kann indem man sich reumütig gibt und sich als etwas besseres fühlt.

  • I
    Irgendwer

    "[...], wir brauchen eine Antwort auf die Frage, wie man aus seiner Mittäterschaft die Kraft ziehen kann, um sich als moralisch inkonsequentes Individuum konsequent in den Teil der Gesellschaft einzubringen, der Umsteuer-Projekte voranbringt."

     

    Ganz einfach: Kündige Deinen Job (oder verhalte Dich moralisch korrekt am Arbeitsplatz und warte bis Du gekündigt wirst). Versuche auch sonst, Dich jederzeit gemäß deinen eigenen Moralvorstellungen korrekt zu verhalten. Gib den Gedanken auf, Deinen Lebensstil absichern zu können.

     

    Ob Du die Kraft dazu aus Deiner Mittäterschaft ziehen kannst, wage ich zu bezweifeln...

  • WD
    We don't need no education

    Über die Parteien kommt mit Sicherheit keine Veränderung. Es geht nur um radikale Zivilcourage und "Ungehorsam" dem Wahnsinn gegenüber.

     

    Es gibt da sehr viele Möglichkeiten, wenn man die Realität einfach nur mal an die zynische Wäsche läßt.

    Kinder sind dabei "äußerst" hilfreich.

     

    Und jemand, der im Kontakt mit Kindern ist, und sagt, er weiß nicht, was er tun soll, der tut mir leid.

     

    Es ist die intellektuelle, onanierende Selbstgefälligkeit und Faulheit, die im Weg steht, nicht wahr, Herr ...

     

    Und in der Taz ist man mit dieser Haltung als Schreiber herzlich willkommen.

     

    Tatsächlich klären solche "Artikel" meine Radikalität.

    Radikal kommt von Wurzeln, zynische Intellektuellasten, erinnert ihr euch?

  • P
    polyphem

    Und jeder deutsche Mittelklassehund frisst das Äquivalent dessen, wovon in Entwicklungsländern sieben bis acht Kinder ernährt werden könnten.

  • GK
    Grails Knight

    Solange wir glauben es gäbe ein "weiter so" und wir den Irrweg unserer gesamten Zivilisation nicht erkennen, so lange können wir moralisieren wie wir wollen: Wir werden es nicht schaffen, Nachaltig zu leben.

     

    Aber wem erzähle ich das? einem Volk, dass den Regenwald nicht retten kann, weil man dafür auf Schokolade verzichten müsste?

     

    Einem Volk, das Gesundheits- und Landvernichtend hergestellte Lebensmittel mit dem Begriff "Konventionell" betitelt?

     

    Einem Volk, das meint, ein Fleischkonsum von 60-80 Kg im Jahr sei "normal" und "natürlich"?

     

    wir sind -mit verlaub- alle am Arsch wenn wir glauben, die Industriegesellschaft habe irgendwie eine Zukunft. Bis wir dieses Modell auf halbwegs grüne Füße gestellt haben, ist unser Himmel und unser Wasser mindestens genauso grün.

     

    Aber viel Spaß beim kaufen eines guten Gewissens wünsche ich dem Gutmenschenpack. Die Grünen Gutmenschen werden unseren Planeten zu grabe tragen, denn sie verschaffen den Profitgeilen und Rücksichtslosen eine moralische Rechtfertigung für ihr tun.

  • KK
    kein kunde

    Welche Partei war in der BRD nochmal am Ruder, als die Gewährleistung von 24 auf 6 Monate reduziert wurde?

     

    Eine der größten, schlimmsten und unethischsten Triebfedern des Kapitalismus wurde von rot-grün weiter aufgezogen.

     

    Linke Menschen im Land müssen doch ernsthaft dem Gedanken anheim fallen, mit der CDU moralischer zu wählen, wenn man beginnt Politik am Ergebnis und nicht am Wahlversprechen zu messen.

  • D
    D.J.

    @null&nichtig,

     

    zunächst sorry wegen meines schiefen Satzbaus.

    Religiöse Elemente, die stark verwandt sind mit Christentum:

     

    Konstruktion eines idealen Urzustandes und eines Sündenfalls.

    Starke Betonung eigener Schuld bzw. Schuld der eigenen Gruppe.

    Apokalyptische Vorstellungen. Diese werden in unmittelbarem Zusamenhang mit der eigenen Schuld gesehen.

    Versuche, die Apokalypse abzuwenden (bzw. im Christentum die Folgen für die eigene Person bzw. Gruppe abzuwenden).

    Häretisierung anderer Auffassungen.

    Versammlung in Synoden und Konzilien.

     

    Ich muss allerdings zugeben, dass das liturgische Element hier etwas schwach ausgeprägt ist.

  • KK
    kein kunde

    Alle 5 Minuten stirbt ein Kind.

    Wie lange müssten wir im selben Takt Manager, Politiker und Banker hinrichten, bis das Problem sich löst?

    Und natürlich Radiologen.

     

    Und warum darf ich das Problem nicht so betrachten?

    Das macht mich an müden, grünen, zahnlosen Ökomoralisten so wütend.

  • C
    Ceres

    Das Problem ist mitnichten nur ein rein moralisches. Viele Projekte und Aktionen sind für ein großteil der Bevölkerung schlichtweg nicht finanzierbar.

    Woher das Geld nehmen, um das Haus energetisch zu Sanieren? Ich erinnere auch mal an de Vorschlag ältere Häuser gleich ab zu reißen, da die Sanierung zu teuer wäre.

     

    Hinzu kommt noch, das es ja nicht nur um den Klimawandel geht. Verschmutzung, Ausbeutung, Gentechnik und modernere Technologien wollen auch bekämpft werden.

  • T
    tagesschau

    Große grüne Umweltschützer

     

    Bei den "großen Umweltschützern" von den Grünen sollte man mal fragen, wer von ihnen dicke Autos oder/und Motorräder fährt bzw. gerne mal durch die Gegend jettet und große Eigenheime bewohnt.

     

    Die Ergebnisse wären erstaunlich ...

     

    Und typisch!

  • O
    Orangensaft

    wie mir dieses "Ich kann eh nichts machen, weil ich ja modern, hip und im Engagement sein will und deswegen kann ich nur ökologisch inkonsequent" auf die Eier geht.

     

    Wenn Sie zu dämlich sind ihr Leben ökologisch auf die Kette zu kriegen dann kommen Sie bitte mal bei mir vorbei, dann zeig ich Ihnen gerne wie Sie Ihre CO2 Emissionen von 9 Tonnen im Jahr auf 2 Tonnen senken, ohne jeden technischen Scheißdreck (bis auf das Internet, aber das lässt sich heute auch schon mit Geräten zwischen 2-18 Watt benutzen).

     

    Wenn Sie und die grüne Mittelschicht mit der Kohle, die die haben es nicht gebacken bekommen ihre CO2 Emissionen mindestens zu dritteln - nur weil man nicht bereit ist auf irgendwas zu verzichten oder irgendwas anderes mal selbst in die Hand zu nehmen, stellen sich bei mir die Nackenhaare auf. Kaufen Sie sich Nadel und Faden - kaufen Sie sich nen Schraubenzieher - kaufen Sie sich nen ordentlichen Spaten (keinen Baumarktscheissdreck) und fangen Sie endlich an ihre CO2 Emissionen wirklich zu senken, anstatt hier immer wieder nur rumzuheulen. Wenn man sich (am Anfang etwas mehr) ca. 3-5 Stunden in der Woche Zeit nimmt kann man seine CO2 Emissionen so weit runterbringen, das man kein schlechtes Gewissen vor Moralaposteln mehr haben muss.

  • N
    null&nichtig

    @D.J.:

    wären sie so liebenswürdig, zu elaborieren, was sie mit der "klima-religion" meinen, alle meine interpretationsversuche dieses begriffes laufen nämlich hinaus auf etwas unsagbar dümmliches (;

     

    "gehen sie doch in die politik": meiner ansicht nach eine form von endgültiger kapitulation, denn politik ist ja grade das subsystem, welches dafür sorgt, das alles weiterläuft, wie "geschmiert".

     

    mit einer sogenannten "radikalen" einstellung wird man in keiner der politischen parteien etwas, nicht einmal auf kreisebene...

     

    ansonsten hat die gute frau ja nicht unrecht!

  • A
    aurorua

    Moderne Zeiten!

    In Anbetung mystischer Gottheiten gab es immer mal Menschenopfer und Kannibalismus.

    In Anbetung der neuen Gottheiten (Geld, Energie, Wissenschaft) sind Menschenopfer und Kannibalismus (Transplantation) global zur Regel geworden.

  • G
    Gast
  • R
    Radikal-Öko

    Da fängts schon an Herr Unfried. Alle 5 SEKUNDEN stirbt ein Kind, nicht alle 5 Minuten. Sie können wohl definitiv noch mehr tun, ohne als radikal zu gelten. ;)

  • D
    D.J.

    Das scheint mir ja eine Kampf zwischen der eher gemäßigten Vertreter der Klima-Religion und deren Piusbruderschaft zu sein.