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Kolumne Das TuchSalafismus als Ausweg

Kübra Gümüsay
Kolumne
von Kübra Gümüsay

Wer ist ein „echter“ Muslim? Darüber wird unter Muslimen heftigst gestritten.

I n den Monaten vor ihrem Verschwinden schaute sich Seher stundenlang Videos von islamischen Predigern im Internet an. Anfangs ist die religiöse türkische Familie unbesorgt. Dann distanziert sich Seher immer mehr von ihren Eltern. Schließlich kritisiert sie ihren Vater, er würde sein Geld unislamisch verdienen. In diesem Haushalt könne sie deshalb nicht Essen, nicht Trinken, das sei nicht halal, nicht islamkonform. Dann verschwindet sie.

Zwei Wochen später erreicht die Familie dann ein Anruf von einer salafitischen Gemeinde in Mönchengladbach. Die Tochter sei gesund und wohlauf. Sie sollen sich keine Sorgen machen, Seher sei bei ihnen untergekommen. Selbstverständlich werde man sich bemühen, sie nach Hause zu schicken, sagt das Gemeindemitglied am Telefon. Aber – das müsse auch gesagt werden – die Tochter habe recht. Der Vater solle sich eine neue Arbeit suchen.

Sehers Geschichte ist eine von vielen, die mir ein muslimischer Soziologe erzählt. Er betreut Familien, die sich hilfesuchend an ihn wenden. Familien, die nicht wissen, wie sie mit dem Salafismus und der neu gewonnen Religiosität ihrer Kinder, die so anders als ihre ist, umgehen sollen.

Bild: privat
Kübra Gümüsay

ist Bloggerin, Journalistin und taz-Kolumnistin.

Für Nurhan sind diese Geschichten nichts Neues. Sie ist engagierte Schulsprecherin, erfolgreiche Schülerin und religiös praktizierende Muslimin. Lange war sie eine der wenigen Kopftuchträgerinnen auf ihrem Gymnasium, heute sind es deutlich mehr. Und denen ist Nurhan heute nicht islamisch genug mit ihrem bunten Kopftuch, der hellen Kleidung und ihrer Freude am Kontakt zu Frauen wie Männern; deshalb wird sie schon mal „Muslim light“ geschimpft.

Es ist Abiball-Zeit. Die Stufe diskutiert mit einem Lehrer die Organisation des Abends, Thema ist Alkohol. Weil viele Muslime in der Stufe sind, plädiert Nurhan dafür, erst ab der zweiten Hälfte des Abends Alkohol auszuschenken, kurz vor dem Partyteil. Zwei Sitze entfernt sitzt Hamza. „Ich dachte, du wärst eine richtige Muslimin“, sagt er zu Nurhan. „Warum sagst du das?“, fragt sie. „Wenn man in einem Raum so eng mit so vielen Frauen und Männern sitzt, im Haus des Shaytan (des Teufels), was passiert dann mit deinem Iman (Glauben)?“ Wer zum Abiball gehe, sei ein Munafiq, ein Heuchler. Nurhan ist verletzt, leise versucht sie, sich zu wehren.

Dann ruft der Lehrer alle, die nicht zum Abiball kommen, dazu auf, sich vor die Stufe zu stellen und zu rechtfertigen. Als niemand aufsteht, tut es Nurhan. „Das können Sie nicht verlangen“, sagt sie dem Lehrer, „der Abiball ist keine Pflichtveranstaltung. Es gibt einige, die können es sich finanziell nicht leisten, andere, die aus religiösen Gründen nicht wollen. Sie können sie doch nicht vor den anderen bloßstellen“, kritisiert sie.

„Ich will vermitteln“, sagt Nurhan und wird dabei zerrieben. Da sind die Lehrer, die über die „Islamisierung“ der Schule schimpfen und spöttisch über die muslimischen Schüler herziehen, und die Klassenkameraden, die Nurhan vorschreiben wollen, wie sie den Islam zu leben habe. „Aber die Salafisten haben auch viel Gutes gemacht“, sagt sie. „Sie haben viele von der Straße und aus der kriminellen Szene geholt. Sie haben ihnen Zusammenhalt geboten, wie eine Familie.“ Statt die Salafisten zu kritisieren, müssten die übrigen Muslime eine Alternative anbieten, sagt sie. Bis dahin werde sie sich zerreiben lassen müssen.

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Kübra Gümüsay
Jahrgang 1988. Autorin des Bestsellers "Sprache und Sein" (Hanser Berlin, 2020). Bis 2013 Kolumnistin der Taz. Schreibt über Sprache, Diskurskultur, Feminismus und Antirassismus.
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73 Kommentare

 / 
  • A
    atheist

    wie immer gilt:

     

    religion ist heilbar.

  • M
    Muslima

    Als Muslima kann ich - mit viiiielen anderen Glaubensgenossinnen und -genossen - nur sagen: die Salafisten, diese Vollpfosten, nerven einfach nur ganz gewaltig und haben so dermaßen einen an der Waffel, dass, wären sie nicht so verdammt gefährlich, man sie nur auslachen müsste.

     

    Was mich dabei am meisten ankotzt ist, dass sie ein Islam-Bild verbreiten, von dem es dann heißt sie wollten den Ur-Islam oder legten den Koran wortgetreu aus. Dem ist aber überhaupt nicht so!!! Vielmehr haben die Salafisten hunderte von überflüssigen Regeln aus den wörtlichen Überlieferungen irgendwelcher gewöhnlicher Männer (und wenige Frauen)(Hadithe/Ahadith), die sie so streng nehmen, wie sie

    eigentlich den Koran nehmen sollten.

     

    Der Koran lehrt Mitleid, Mitgefühl, Toleranz und Großzügigkeit und ist eine Richtschnur, ein Vorschlag Gottes an uns Menschen. Es liegt an uns, ob wir das annehmen wollen oder nicht. Es steht im Koran: Kein Zwang im Glauben.

     

    Was diese Salafisten aus dem Islam machen ist ein Brei aus saudischer Ideologie verbreitet seit den 70ern, viiiiel Hörensagen aus den Hadithen, und einen Minderwertigkeitskomplex.

     

    Ich kann die Leute hier verstehen, wenn sie wundernd sich fragen, was für eine komische Religion das denn sei, die die ollen Salafisten verbreiten. Und ich hoffe es wird stärker gegen diese Spinner vorgegangen. Denn die sind nicht nur die Feinde der hiesigen Gesellschaft, sondern auch die Feinde aller friedliebenden Moslems in den arabischen/islamischen Ländern - siehe Tunesien.

     

    Ich gebe Kübra hier nicht recht: Die Salafisten haben nichts gutes bewirkt! Sie sind gefährliche Spinner.

  • IZ
    ich zahle nicht für die Taz

    Um Salafisten beurteilen zu können, sind für mich zwei Fragen wichtig:

     

    1) Kann ein Anhänger von den Salafisten oder anderen muselmanischen Glaubensrichtungen wechseln und zum Beispiel sich einer christlichen Freihkirche, einem Neoheidnischen.feministischen Germanischslawischenkult, oder dem Spagettimosterkult, beitretten ohne bedroht zu werden?

     

    2) Falls diese Strömung so harmlos ist, wer zum Teulfel oder Saytan in diesem Kontext, motiviert dann Jugendliche zum Abenteuerurlaub am Hindukush inklusive Kamikazee Einsatz?

     

    Ein geistig, kulturell und spirtuel verarmtes Abendland bietet diesen Jugendlichen keine Identifikationsmöglichkeiten.Gab es schon früher- Im Vergleich zu diesen Gruppierungen waren mir doch diese Indischen Sekten Gruppensexsekten wesentlich sympathischer, die nervten Ihre Umgebung nur mit Räucherstäbchen und die mit Grunzlauten beim Tantrayoga...

  • M
    Marek

    „Aber die Salafisten haben auch viel Gutes gemacht“

     

    und die Nazis sagen Hitler hat viel gutes getan.

  • M
    meinsenf

    „Aber die Salafisten haben auch viel Gutes gemacht“, sagt sie. „Sie haben viele von der Straße und aus der kriminellen Szene geholt. Sie haben ihnen Zusammenhalt geboten, wie eine Familie.“

     

    Man kan das Wort "Salafisten" durch das Wort "Nazis" ersetzen und der Satz wurde so schon x-mal gsagt.

  • MA
    mein Abo bleibt gekündigt!

    @Christine:

    ...Abo kündigen macht anscheinend keinen Unterschied. Ich habe schon vor 1,5 Jahren mit Hinweis auf diese Kolumne mein Abo gekündigt. Ich bezweifle, dass die Abo-Abteilung solche Hinweise an die Redaktion weitergibt. Mich hat ein studentischer Call-Center-Mitarbeiter kurz danach angerufen und wollte mich überreden, mein Abo doch wieder zu bestellen, inkl. Prämie. Auf meine Frage, ob er überhaupt mein Kündigungsschreiben gelesen hätte, kam nur Schweigen... Das Telefonat war dann ganz schnell zu Ende.

     

    Sorry taz, diese Kolumne geht so gar nicht.

    Ich habe mich nicht aus dem Umfeld einer fundamentalistischen, Frauen verachtenden Kirche heraus gekämpft (in das ich hineingeboren wurde) um nun die selbstmitleidigen Kolumnen einer Kopftuch tragenden Muslima zu lesen. Das Kopftuch ist ihre Entscheidung. Das respektiere ich auch. Aber: Bekommt demnächst auch ein Scientology-Mitglied eine eigene Kolumne, der Papst persönlich oder auch jemand aus der christlich-fundamentalistischen Pro-Life-Bewegung? Scheint absurd? Mir erscheint es genauso absurd, dass das Kopftuchtragen bei der taz anscheinend als Qualifikation für eine eigene Kolumne ausreicht. Sorry, aber die Kolumnen von Kübra Gümüsay, sind einfach nur selbstbezogen, flach und unreflektiert – und tragen inhaltlich nichts zur Debatte bei: Weder zur Kopftuch-Diskussion an sich noch zu einer breiteren Debatte zum Thema Trennung von Staat und Religion. Auf mich wirkt es so, als bräuchte die taz ein Kopftuch-tragendes "Postergirl" – Inhalt und Niveau sind eher Nebensache...

  • A
    Ant-iPod

    Dieser Artikel berichtet über eine tolle Frau, vor der ich meinen Hut ziehe.

    Ich hoffe, sie erhält sich Ihre Ansichten.

     

    Muslime brauchen keine andere Muslime, die ihnen Vorschriften in Religionsfragen machen.

    Noch weniger brauchen sie Nicht-Muslime, die das versuchen.

     

    Wenn man den Koran liest, dann steht dort, dass es keinen Zwang in Religionsfragen gibt.

    Ferner gibt es für Sunniten - die größte Utnergruppe der Muslime - keinen Klerus und somit auch keine Institution, die ihnen vorschreibt, wie sie ihre Religion zu verstehen und zu leben haben.

     

    So lange es Menschen gibt, werden diese darüber streiten, was angeblich richtig und was falsch ist.

    Diese Frau hat eine sehr gute Definition gefunden, die ich sicher teilen würde.

     

    Wenn man als Muslim selbstbewusst ist, dann kann man sich problemlos mit anderen Menschen beschäftigen, die können in deren Gegenwart Alkohol trinken und Schweinefleisch essen - die Muslime müssen sich daran ja nicht beteiligen.

    Wenn man von seinem Glauben überzeugt ist, dann kann das Verhalten der Anderen einen darin ja nicht beirren.

  • C
    Christine

    Liebe Taz - Leser, was wollt ihr Euch eigentlich noch bieten lassen? Wenn diese Kolumne kein Grund ist das ABO zu kündigen. Was dann?

  • P
    Perser

    Als säkularer Moslem kann ich die Lehrer verstehen. Man will unterrichten und muss sich statt dessen mit den religiösen Befindlichkeiten rumärgern, die irgendwelche meist arbeitslosen Leute verzapfen.

     

    Meine Eltern sind nicht aus dem Iran geflohen um hier wieder mit Geschlechtertrennung und Kopftuch behelligt zu werden. Wann werden das auch endlich die Deutschen, deren Land es ist, verstehen?

     

    Einen kompromissbereiten Islam gibt es nur da, wo er in der Minderheit ist.

  • KB
    Kasimier Buchcik

    @kleineskraut: Sehe ich genauso.

     

    Es ist eine *implizite* Schlußvolgerung. Ein billiger Trick mit der Hoffnung sich im Nachhinein von einem Gegenstand diszanzieren zu können, falls er nicht akzeptierbar ist. Irgendjemand hat irgendwas gesagt und ich äußere mich nicht dazu.

     

    Das kann gut gehen wie in diese Falle. Jedoch wenn sich niemand in den Kommentaren dazu geäußert hätte, wäre der Schlußsatz der Dame des Artikels in vielen Köpfen ohne Hinterfragen hängen geblieben.

     

    Nebenbei wird der Satz auch in vielen Köpfen hängen bleiben, da die meisten Leser nicht in die Kommentare gucken und vielleicht nicht einmal die Parallelen zu H's Autobahn erkennen. Somit vielen Dank für die implizite Hirnwäsche.

     

    Etweder trennt die Dame des Artikels im Folgenden explizit ihre "Berichte" aus zweiter Instanz (wie wahr diese auch sein mögen) von ihren Schlußfolgerungen, oder sie legt eine Stellungnahme auf den Tisch. Ansonsten wird sie mit naiven psychlogischen Tricks nur Negatives ernten. Professionell ist das in meinen Augen jedenfalls nicht und macht für micht auch andere Bestandteile der TAZ unnötig lächerlich und fragwürdig.

     

    Großartig wäre es auch, wenn die TAZ eine Kommentarpflicht der Autoren einführen würde. Für mich ist es Herzzerreißend, wenn ich mir vorstelle, dass der Großteil der Leser beim Artikel hängen bleibt und allen Mist (nicht direkt bezogen auf diesen Artikel) schlucken wie er dort steht, ohne dass der Schreibende zur Verantwortung gezogen wird oder sich zu mißverständlichen Gegenständen äußert.

     

    Ich bin Programmierer und finde, dass Zeitungen im allgemeinen derzeit unglaublich rückständig sind wenn es um Feedback geht. *Sogar* Microsoft's Programmierer stellen sich in Foren der Kritik. Bei Online-Zeitungen stelle ist gerade für mich fest, dass nicht einmal gutgemeinte Hinweise auf banales wie Rechtschreibfehler von Autoren gelesen und berichtigt werden.

     

    Somit frage ich mich gerade was OZ Autoren eigentlich sind.

     

    Best regards

  • K
    kiddylein

    "Es gibt kein Richtiges im Falschen."

     

    Das sollte sich die Kolumnistin ans Kopftuch stecken und die Redaktion sich zumindest versuchsweise klarmachen, bevor sie "Weltbetrachtungen" aus dem islamistischen Dunstkreis zur lesenswerten Lektüre kürt.

  • I
    ion

    @ Anna (24.06.2012 22:17),

     

    Wollten Sie vor-vor-gestern witzig sein(?);

    ich habe nirgendwo in Frage u./o. Abrede gestellt: "das(s) Menschen sich weiterentwickeln können,", was Sie mir ja wohl zu unterstellen versuchen. Übrigens: können "sich"(!?) auch Affen, Papageien, Zecken u./o. Vollpfosten "weiterentwickeln"?

    Ihr an mich adressierter, banaler und im Abgang versuchsweise kompromittierender Einwand wäre wohl, wenn überhaupt, als moralinsäuerliches Bäuerchen an "Jörn" zu adressieren gewesen, oder nicht‽

     

    Opportunistisch trotzdem noch ein anmerkender Versuch:

    Das auch von Ihnen verwendete, vermeintlich viel versprechende (Leer-)Wörtchen: "weiterentwickeln", ist (trotz anerzogenem, internalisiertem "ja,"-'more-&-more'-Habitus) nicht grundsätzlich positiv zu interpretieren, besetzen, deuten. A prima vista ist: "weiterentwickeln" so nichtssagend wie ’n Pickel am Po, der "sich" auch zur A****bombe "weiterentwickeln" könnte. Da es von Ihnen im Zusammenhang mit: "Menschen" und von Jörn im Zusammenhang mit einer bestimmten Person verwendet wird: Jene entwickelt-en "sich"(??) auch ohne jegliches (eigene, mentale) Zutun zumindest in Richtung Verfallsdatum, gell?

     

    Und diese 'message' von Ihnen:

    "(....); sonst würde das als nächstes noch von einem selber erwartet, (....)",

    erscheint mir Anna-mäßig alogisch – was meinen Sie(?):

    Wie kann eine undefinierte Person(-engruppe) "das als nächstes von einem selber" erwarten?

    Mam, Sie verwirren ihn(!); schau’n Sie(!): Sie machen ihn traurig!

    Und wofür steht jetzt Ihr: "das"(‽) und wo bleibt: "sich"‽

     

    Aber 'da' ist er "sich" ganz sicher: Sie haben "sich" schon wieder "weiterentwickelt", einfach so: irgendwie;

    Da(!): ein "Ausweg". Bla-bla-brabbel-bla.

    Schönen Tag noch, der "sich" ganz von allein zur Nacht "weiterentwickelt".

     

    PS

    "Das" schon mal gehört(?): Es gibt kein Richtiges im Falschen.

  • J
    John

    @Anna:

    Na, dass sie zu so gar keiner eigenen Stellungnahme in der Lage wäre, ist nicht richtig. Sie pickt sich nur sehr sorgfältig heraus, wo es ihr in den propagandistischen Kram passt.

     

    Wenn von Muslimen gefordert wird, sie müssten sich zu Homosexualität positionieren, dann weist sie das bloße Ansinnen als islamfeindlich zurück. Da hat es als Aussage zu reichen, dass sie "hier ist" (der Erkenntiswert dieser Aussage ist immer noch unschlagbar).

    Und wenn es um Salafismus geht, da macht sie gleich ganz auf neutral. Manche sehen es so, manche anders und wieder andere werden dazwischen zerrieben. wer weiß schon was richtig ist, nicht wahr, ganz schön kompliziert, die Welt.

     

    Wenn es aber darum geht, dass Milli Görüs ne tolle Sache ist, dann flutscht das plötzlich nur so mit der eigenen Stellungnahme. Dann ist es plötzlich auch gar kein Problem mehr, sich in ihrer Eigenschaft als Muslimin zu etwas zu positionieren und dann sogar ohne dass jemand gefragt hat.

     

    Meine Einschätzung:

    Sie hat bei diesem Ausrutscher einfach ihre deutschen Leser für dümmer gehalten als sie sind. Was die öffentliche Meinung auch unter linken Mulitkultis geschlagen hat, wenn man gegen Homos oder für Salafisten ist, das weiß man. Aber bei Milli Görüs hat sie gedacht, die meisten haben das eh noch nie gehört und der Rest denkt, das kann man mit scharfer Soße im Imbiss bestellen, also wäre das der richtige Ansatzpunkt, um hintenrum Stimmung zu machen.

    Tja, Mädel, Deine Leser lesen halt Zeitung.

     

    Aufgrund dieser Auswahl islamistische Überzeugungen bei der Autorin mindestens zu vermuten bzw. bis zum eindeutigen Beweis des Gegenteils als Tatsache zu betrachten, kann aber natürlich nur auf meinen Vorurteilen, meiner Islamfeindlichkeit und übermßigen Bildzeitungkonsum beruhen.

  • A
    Anna

    @ ion:

    ja, das Menschen sich weiterentwickeln können, passt nicht jedem in Kram; sonst würde das als nächstes noch von einem selber erwartet, nicht auszudenken...

     

    Im Allgemeinen:

    Ich vermute mal, auch bei Bildungsinländern, zumal bei religiösen, verläuft das Leben in Deutschland (sowohl unfreiwillig als auch freiwillig) immer noch derart getrennt von deutschen Gleichaltrigen, dass Gümüsay nicht wissen konnte, wie exakt parallel die Formulierung zu dem ist, was unsere Großeltern jahrzehntelang nicht müde wurden, am Küchentisch zu wiederholen:

    "Es war nicht alles schlecht. Hitler hat die Autobahnen gebaut und die Arbeitslosen von der Straße geholt."

     

    Aber ob sie nun vorher wusste, in was für ein Wespennest sie da sticht oder nicht, ist auch egal, die Wespen schwirren zu Recht und jeder Vergleich ist erlaubt. Die Parallelität in der Formulierung ist nämlich keineswegs zufällig. Vermutlich gleichen sich sogar die dahinter stehenden psychischen Strukturen bis aufs Haar. Das wär doch endlich mal was Völkerverbindendes. :D

     

    Ich bitte übrigens zu beachten, dass dieser Satz nicht von ihr stammt, sondern ein Zitat ist, zumindest soweit es anhand des Textes wissen kann.

     

    Ja, das sie endlich mal erkennen lässt, dass Muslime in muslimischen Angelegenheiten zerstritten sind, ist gemessen an ihrem niedrigen Niveau ein Fortschritt, das stimmt.

    Gewohnt unterirdisch schlecht ist aber, dass sie wie immer nicht den Hauch einer Stellungnahme erkennen lässt.

    Was denkt Gümüsay selber?

    Nichts, was sie in der Lage wäre, schriftlich auszudrücken. Und das als jemand, der zumindest so tut, als wäre er Journalist.

     

    Unterm Strich also leeres Rumgesülze wie immer.

  • I
    ion

    @ taz-Leserkommentar-Zensoren

     

    Wäre wirklich nett, wenn die-/der-jenige taz-lerInnen, die/der grundsätzlich jeden Link aus (meinen) Leserkommentaren 'deleted', das dann auch kenntlich machen würde, sodass der Rest-veröffentlichte Text nicht wie eine zerschossene bretterbude aussieht (u./o. kaum noch rezipierbar wäre).

    D A N K E ! ! !

     

    (23.06.2012 16:58)

  • I
    ion

    @ Jörn (22.06.2012 17:30)

     

    Die Verdoppelung der "Qualität" von 'negativen' Texten wäre dann ja wohl, und: richtigerweise(!): 'noch schlechter'. Danke, insoweit liegen Sie richtig.

  • K
    Karl

    Wie jetzt? Muslime STREITEN sich? Und zwar miteinander? Und auch noch über den Islam? Und aus Gümüsays Kolumne geht das explizit hervor?

     

    Ich glaubs irgendwie noch gar nicht. *Augen-reib

    Eigentlich kann da was nicht stimmen. Und doch, da steht's, schwarz auf weiß.

     

    Ja... nicht schlecht, ehrlich.

    Weiter so.

  • J
    Jörn

    Na, das hat ja gedauert.

    Das ist der erste Text von Gümüsay, in dem Muslime nicht als einheitlich und unhinterfragbar gut dargestellt oder unterschwellig suggeriert werden.

     

    Ist sie doch noch jung genug, um dazuzulernen, hättich nicht gedacht.

     

    Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Aber sie sich zukünfitg nur ein biscchen in dieser Richtung weiterentwickelt, verdoppelt das die Qualität ihrer Texte.

    Mindestens.

  • D
    D.J.

    P.S. zum 20.6., 18.28: Dämlicher Doppeltippfehler von mir - es muss natürlich heißen ahlu sunnah (.info).

  • I
    ion

    @ irene_muc (21.06.2012 13:32):

     

    Who is "Martenstein" ‽

     

    Und was soll 'uns' Ihr 'Einwand' sagen?

    Dürfen 'Kolumnen' grundsätzlich nicht kritisiert werden?

    Sie meinen also, dass man einfach jeden tendenziösen Propaganda-shit (mit ggf. fiktiven Geschehensfakten) zusammenstricken und dann 'ungestraft' unter "Kolumne" publizieren darf(?) – Tuch drüber !!

     

    Wikipedia:

    "Die Kolumne (von der Kolumne des Drucksatzes) bezeichnet in der Presse sowie im Online-Journalismus einen kurzen Meinungsbeitrag als journalistische Kleinform.";

     

    Und/oder (aus: ):

    "Die Kolumne

    Die Kolumne ist eine Art lebendiger Kommentar. Oft ähnelt sie auch einer Reportage. Der Autor einer Kolumne erzählt oft eine Geschichte. Meist in der Ich-Form. Auffallendes Kennzeichen der Kolumne: Sie wird immer vom gleichen Autor geschrieben und steht immer am gleichen Ort. Außerdem muss eine Kolumne regelmäßig erscheinen und im besten Fall immer dem jeweiligen Autor zuzuordnen sein. Oft gehören Kolumnisten nicht zum Redaktionsstamm, sondern sind „fremde Federn“. Viele Zeitungen haben etwa Politiker, Schauspieler, Musiker oder andere Prominente in ihrem Kolumnistenstamm.

    Ursprünglich waren Kolumnen immer politisch, also eine Art Leitartikel, der nicht immer mit der Redaktionsmeinung übereinstimmte. Mittlerweile können aber auch lokale und bunte Themen Aufhänger für Kolumnen sein. Vor allem in jüngeren Medien werden Kolumnen gerne verwendet."

     

    Noch Fragen?

  • I
    irene_muc

    Der Text ist eine Kolumne und keine Reportage. Das heißt, es muss sich nicht alles so zu zugetragen haben wie beschrieben. Oder glaubt ihr, dass der Martenstein in seiner Kolumne nie was erfindet? Nee, oder?

     

    Und wenn das Zitat über die guten Taten der lieben Salafisten ans Ende des Textes drapiert ist, dann ist die Autorin dafür verantwortlich (und die Redaktion, die diesen Kitsch durchgewunken hat), die damit etwas ausdrücken will.

  • K
    kiddylein

    Die Autorin ist ein Kind mit Kopftuch.Aus ihrer kindlich anrührenden Perspektive erklärt sie uns ihre Weltsicht.Das nehme ich ernst, aber eben als die Weltsicht eines Kindes.

    Wenn ein unbedarftes, liebreizendes Wesen uns ihre Weisheiten offeriert, sind wir gerührt, solange wir die Kindperspektive mitdenken. Sobald wir uns vormachen, eine erwachsene Frau spräche zu uns, wird es aber ärgerlich oder peinlich oder beides!.

  • D
    D.J.

    @Esra P.

     

    ach, die süßen Salafisen kümmern sich doch nur ums Essen?

    Bitte unterlassen Sie diese Volksverdummung. Sollten Sie tatsächlich an den Humbug glauben, empfehle ich die Lektüre der einschlägigen Salafistenforen, wie ahlu suhhan (.info), die vor Menschenhass nur so strotzen.

     

    @Ahmet der Doische,

     

    "Eigentlich ist das ja egal, aber wenn uns das vereiterte und geifernde "PI"-Gesindel mit seinen Sturmtruppen eines Tages für die Gaskammer abholt, möchte ich schon irgendwie wissen, was mit diesem Muslimdingens in mir ist."

     

    Ach Ahmet, wie waren doch schon mal weiter - nun sind Sie mit Ihren ewiggleichen Absonderungen rückfälllig geworden. Tabletten vergessen?

  • S
    suswe

    @ Religionsverbot: Lesen Sie die Bücher von Hamed Abdel-Samad. Das Geld ist besser investiert als bei PI und Sarrazin.

  • R
    Religionsverbot

    Vielleicht erklärt mir mal jemand:

     

    Was ist der Islam?

     

    und

     

    Warum stehen (fast) alle Muslime wie eine Eins zusammen, wenn irgendwer es wagt ein laues Wort der Kritik zu äussern?

     

    Den Katholizismus und seien Einfluss auf die Gesellschaft sind wir endlich los geworden, da will hier kein Mensch das Gleiche von anderer Seite...wie wärs mal mit Toleranz gegenüber Andersdenkenden, anstatt permanent auf die Opferrolle zu pochen, wenn nicht jeder begeistert aufschreit?

     

    Religionen sind Relikte aus vergangenen Zeiten, die moderne Gesellschaft verbringt ihre Zeit mit wichtigeren Dingen! Und definiert auch die Regeln des Zusammenlebens anders.

  • S
    sweetguitars

    @kleineskraut: nö, siehst du überhaupt nicht falsch. Wäre ohne die Kommentare, die sich gestoßen haben, gar nicht auf die Idee gekommen, das sei mehr als eine Ist-Beschreibung (wobei die letzten 2 Sätze ja ein Plädoyer für die Zukunft sind).

  • K
    kleineskraut

    Der hier so oft zitierte Satz und Stein des Anstoßes:

     

    „Aber die Salafisten haben auch viel Gutes gemacht“, sagt sie. „Sie haben viele von der Straße und aus der kriminellen Szene geholt. Sie haben ihnen Zusammenhalt geboten, wie eine Familie.“

     

    ist ein Zitat der Schülerin und spiegelt damit nicht automatisch die Meinung der Kolumnisten wider... Oder sehe ich das falsch?

     

    Meiner Meinung nach verpasst es Kübra selbst irgendwie Stellung zum angerissenen Thema Salafismus zu beziehen (wie leider oft in ihren Kolumnen bzw. Alltags-Erzählungen). Durch o.g. Zitat der Schülerin soll ja nur zum Ausdruck gebracht werden, warum die Salafisten eben so großen Zulauf haben. (Und da ist das Prinzip tatsächlich ein ähnliches (!) wie bei rechten Jugendgruppen.)

     

    Eine Ist-Beschreibung - nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.

  • S
    sweetguitars

    Meine Güte. Ich fürchte, das bringt nichts, zu erklären, dass es sich bei manchen Sachen um wörtliche Rede handelt und nicht um die Meinung der Autorin. Meine Güte. Leserkommentare auf Zeitungsseiten sind meist unheimlich, aber auf der taz...naja, unglaubliche Verschwörungstheorien neben Statements aus der Luft werfen kein gutes Licht. Aber es mag sie wohl geben, die Leser, die diesen innermuslimischen Einblick verstehen...für die anderen: wie gesagt, meine Güte.

  • DP
    Daniel Preissler

    leider haben wiedermal recht viele Kommentatoren den Unterschied zwischen dem Kommentar und den darin befindlichen Zitaten (einer Schülerin, der die Autorin Symphatie entgegen zu bringen scheint) nicht erkannt oder in ihren Antworten zumindest nicht kenntlich gemacht.

     

    Das ist sehr schade und diskreditiert eben diese Folge-Kommentare!

     

    Dass die Autorin ein Kopftuch trägt, ist mir persönlich auch eher fremd. Das ist jedoch kein Grund, sämtliche Ebenen zu verwischen, reinzuspucken und dreimal umzurühren. So wird jeglicher (theoretisch durchaus möglicher) Erkenntnisgewinn verhindert.

    Sehen sie doch bitte die Beiträge der Autorin als ebensolche aus einem Blickwinkel, der uns sonst verborgen bliebe - und nicht als angebliche unumstößliche Wahrheit, die uns jemand aufdrängen wollte. So geht's vielleicht etwas lockerer!

     

    Grüße, DP

  • T
    tantchen

    Die Salafisten rufen bei den Eltern an - warum tut das Mädchen das nicht selbst? Sorry liebe Autorin Kübra, aber was Sie da beschreiben, ist das typische Gebaren von Sektenorganisationen. Das Anbieten scheinbar einfacher Lösungen, die Unterstützung beim Bruch mit dem Elternhaus und den Freunden von früher - all das geschieht, damit die Sekte das Individuum unter ihre Fuchtel bekommt, damit die einzelne Frau oder der einzelne Mann ihr früheres Leben aufgeben und sich mit Haut und Haar dem neuen Kollektiv ergeben. Ob eine solche Sekte sich Scientology oder Zeugen Jehovas nennt, oder salafitisch, ist mir schnuppe. Fest steht nur: ich kann definitiv nichts Gutes daran finden.

  • EP
    Esra P

    Entschuldigt mal aber wie kommt ihr bitte darauf Salafisten mit Nazis zu vergleichen ?Salafisten sind keine Terroristen oder blutrünstiger Mörder (Nur so zur Info, damit ihr euch eure unwitzigen Vergleiche sparen könnt). Und wenn ihr anderer Meinung seid, unterliegt ihr höchstwarscheinlich einer Gehirnwäsche (wirklich schade ) und solltet euch mal außer der Bildzeitungen andere Quellen aneignen. Denn wenn ihr wirklich wüsstet was die Salafisten predigen (Oh hä? Wie? Bilden die Bösen gemeinen Salafisten nicht junge Jihadisten aus? Ehm, nein eigentlich ja nicht) , dann wärt ihr FROH darüber, dass sie Jugendlichen von der Strasse holen. Salafisten sind radikal ja aber vllt sollte man auch mal überlegen in welcher hinsicht. Es geht hier um Dinge wie z.B. Nahrung, ja sie sind radikal - sie achten penibel drauf, dass das was sie essen halal ist. Von wegen "mir reichts" MIR REICHTS mit eurer Ignoranz !

  • D
    Dave_Robicheaux

    Unabhängig, was man von dem Text hält, zeigt das Feedback hier a.) dass die meisten nicht lesen und zwischen Meinung und Zitat unterscheiden können und b.) was auch der Mainstream von praktizierenden MuslimInnen (gar mit Kopftuch) hält… nämlich nicht viel. Darüber hinaus wird die Intention von K. Gümüsay offenkundig nicht verstanden.

     

    Einerseits sollen wir uns integrieren, nicht abkapseln und keine Parallelgesellschaften bilden. Andererseits wird jeder erkennbar religiöse Muslim, wenn er ohne Demutsgesten öffentlich auftritt oder gar publiziert, mit Gegenfeuer belegt.

     

    Liebe Kritiker, erklärt uns doch bitte, wie ihr uns hättet und wo wir denn für unsere religiöse Irrlehre Abbitte leisten können.

     

    Seien wir ehrlich, im Grunde sind wir (selbst wenn wir 'Biodeutsche' sind) bei Kritikern aller Couleur nur dann willkommen, wenn wir uns unterwerfen und abschwören.

     

    Kübra Gümüsay ist wahrscheinlich der einzige praktizierende Muslim, der regelmäßig in einer deutschen Tageszeitung veröffentlicht. Warum ist das wohl so?

  • C
    Christine

    @Kieler

    herzlichen Glückwunsch zu der Erkenntnis. Hatte mir das vor einem Jahr auch mal überlegt, dann waren da einige andere Texte und dann diese Kolumne hier. Das reichte, ich bin geheilt

  • S
    suswe

    @ Ahmed der Doische: Sie scheinen die KZ's kaum noch abwarten zu können. Hier eine beruhigende Nachricht: PI sind wie Salafisten eine Minderheit. Etwas weniger biodramatische Selbstgerechigkeit, dann klappt es auch mit der Betrachtung der Verhältnisse.

  • O
    Olaf

    Was man alles in der TÜZ lesen muß, haben die AutorInnen auch alle ihr Kopftuch auf, diese TeufelInnen;)

  • AD
    Ahmet der Doische

    Leider ist mein salafistischer Kommentar eben verlorengegangen, weil ich über nicht genügend Sarrazin-IQ verfüge - aber egal, ich kann mir sowieso Kommentare hier über das eitrige "PI"-Gewichse sparen ...

     

    Kübra kardeşim, so ein Satz wie "Aber Salafisten haben auch viel Gutes getan ..." könntest Du Dir wirklich abgewöhnen. Das klingt für mich wie Eva Brauns Hermans arische Arie über die gute NS-Familienpolitik, und Hitler hat ja auch bekanntermaßen "die Arbeitslosen von der Straße geholt".

    So ein Müll muss nun echt nicht sein, dass ist nur Futter für die eitrige SA des Internets von "PI-News", die ja am liebsten selbst KZ für uns Türken bauen würde.

     

    Ich kann echt nicht erkennen, was an selbsternannten Proletenpheten wie Pierre Vogel gut sein soll, die meinen, den Stein der Weisen verschluckt zu haben und andere in ihren Wahn zwingen zu müssen.

  • R
    Rainer

    " Da sind die Lehrer, die über die „Islamisierung“ der Schule schimpfen und spöttisch über die muslimischen Schüler herziehen, und die Klassenkameraden, die Nurhan vorschreiben wollen, wie sie den Islam zu leben habe. "

     

    Da sind die Lehrer, die einer aggressiv-pseudoreligiösen Vereinnahmung der Schule widerstehen, und ihren Auftrag, auch die muslimischen Schüler zu sozialisieren, ernstnehmen und

     

    die Klassenkameraden, die ihnen nicht genehme Mitschülerinnen als Schlampe oder ärgeres titulieren.

  • MT
    Miaowara Tomokato

    @ion

     

    Aus dem Land der aufgehenden Sonne schreibe ich nur, wenn ich meine Großeltern besuche. Und als Ur-ur Enkel Musashi´s habe ich selbstverständlich kurzes und langes Eisen immer griffbereit, wenn Christen mit dem Breitschwert und Muslime mit dem Krummsäbel rasseln.

     

    Miau ;-)

  • T
    Tobi

    Die linke alte Truppe, der es vor allem um die "Überwindung" des bestehenden Systems (wahlweise "Schweinesystem", "Kapitalismus", "Imperialismus" etc.) geht, schließt immer noch Bündnisse mit jedem, der ebenfalls gegen das System, egal wofür diese Leute sonst sind.

     

    Heute ist der Islam in allein seinen Spielarten, einschließlich des sog. "Salafismus", Hauptverbündeter im Streben um "Systemüberwindung".

     

    Auch als Stalin eine Pakt mit Hitler geschlossen hat, haben viele Linke mitgemacht. Das Ergebnis ist bekannt.

     

    Heute spielt man das gleiche, verantwortungslose Spiel mit dem Islam.

     

    Linke, denen es allein um Macht geht, egal mit welchen Verbündeten, finde ich nur noch zum Kotzen!

  • MS
    M. S.

    Jaja, diese bösen deutschen Lehrer, die ihre Schülerinnen vor der Frauenunterdrückung der Islamisierung bewahren wollen. Zum Glück setzt sich da die taz mit ihren halal (islamisch korrekt) gestylten Journalisten gegen diese Nazi-Lehrer ein.

     

    TAZ - für eine noch schnellere Islamisierung!

     

    PS: Warum wird eigentlich "im Haus des Shaytan" nur wörtlich übersetzt und nicht mit der eigentlichen Bedeutung (Dort wo die "Ungläubigen" noch in der Mehrheit sind)?

  • P
    petronius

    m.l. meint:

     

    "Die Frage ist also, wie kann man Jugendlichen helfen, zu Gott zu finden ohne gleich radikal werden zu müssen"

     

    nein, fr./hr. m.l. - die frage ist, wie wir jugendlichen helfen können, zu sich selbst zu finden, auf sich selbst und ihre eigenes denken zu vertrauen und sich nicht auf autoritäten, besonders nicht transzendente, zu verlassen

     

    sapere aude!

  • P
    petronius

    man kanns ja auch mal so sehen:

     

    was mit nurhan anfängt, hört beisher auf

     

    salafismus ist die nicht unlogische fortsetzung und zuspitzung eines denkens, das eben beim simplen kopftuch anfängt - eben dem gefühl, als "religiös praktizierende Muslimin" sichtbar sein zu wollen oder müssen. ansonsten sinnfreie glaubensvorschriften befolgen zu wollen oder müssen, weil es "die religion" oder "der glaube" halt so vorschreibt

     

    wirklich putzig dann zum schluß:

     

    „Aber die Salafisten haben auch viel Gutes gemacht“, sagt sie. „Sie haben viele von der Straße und aus der kriminellen Szene geholt. Sie haben ihnen Zusammenhalt geboten, wie eine Familie.“

     

    ja, liebe hurhan/kübra, ich kenn da auch so gruppen in brandenburgischen dörfern, früher mal gern mit bomberjacke und springerstiefeln, die holen auch die kids von der straße und bieten ihnen zusammenhalt...

     

    tolle sache, so was

  • RF
    Robin F.

    Was erwartet ihr anderes von jemandem, der nur wegen seines Kopftuches eingestellt wurde?

  • F
    FoscaLeBeau

    Frau Gümüsays Kolumnen kommen ja immer gerne in einem verschwiemelt-harmlosen Tralala daher und doch habe ich beim Lesen immer das Gefühl, einer Missionierung ausgesetzt zu sein. Die "Salafisten holen die benachteiligen Jugendlichen von der Straße" - Verharmlosung ist, wie viele Vorkommentare schon erwähnt haben, geschmacklos, sie zeigt aber auch deutlich, wieso bei mir immer sehr unangenehme Gefühle beim Lesen der Tuch-Geschichten auftauchen.

  • AD
    Ahmet der Doische

    Ja, das ist endlich mal eine gute Frage - was ist denn ein echter Muslim?

    Für meine doische Umwelt - und erst recht für das eiternde "PI"-Gesindel - bin ich ein echter Muslim, obwohl ich weder an Allahgottjehova glaube, noch jemals den Koran gelesen habe.

    Für meine Mama bin ich selbstverständlich auch ein echter Müslüman, obwohl sie mir nix ausser vielleicht zwei arabischen Gebetsformeln beigebracht hat, die ich nicht mal verstehe.

    Bin ich jetzt qua meiner türkischen Abstammung ein Muslim, muss ich es sogar sein oder wie ist das?

     

    Eigentlich ist das ja egal, aber wenn uns das vereiterte und geifernde "PI"-Gesindel mit seinen Sturmtruppen eines Tages für die Gaskammer abholt, möchte ich schon irgendwie wissen, was mit diesem Muslimdingens in mir ist.

  • I
    ion

    @ Kieler (18.06.2012 13:07),

     

    ob Frau Gümüsay das jucken wird? 'Streiten' Sie weiter für Aufklärung (, die ja keinesfalls als statisch aufzufassen wäre).

     

    @ Miaowara Tomokato (18.06.2012 08:20), (¿aka Samurai Cat?),

     

    hmm, "Atheismus!" ist auch eine Form des Glaubens – wie wär ’s mit Zen?

    Falls Sie aus dem Land der aufgehenden Sonne schrieben (, was Sie 'natürlich' nicht tun, denn ....; cf. Ihr-e Kommentar-e zu: "Das Tuch" vom 30.08.2011, «Keine Widerrede!»): Vorsicht, "Das Tuch" & Co. könnte-n auf sie aufmerksam werden und sich auf die Socken (cf.: "DasTuch" vom 11.04.2012, «Wie Füße in den Socken» (lol!)) machen, um mit ihrer A****-gefälligen Missionsarbeit (auch) die dortige Presselandschaft zu infiltrieren – was aber vermutlich Musashis’ Ur-ur-....-Enkel störend aufwecken würde, die 'schon immer' wussten, einer solchen Angelegenheit per Kurz- oder Lang-'Eisen' ein schnelles, scharfes, kaltes Ende – oder: ¿"Ausweg"? – zu bereiten;

     

    Cf.: Twitter, Kübra Gümüsay, 17. Juni:

    "Ok, hab jetzt das heiße Eisen "Salafismus" angefasst. #kolumne"

  • I
    irene_muc

    Aber die Salafisten haben auch viel Gutes gemacht?

     

    Wann dürfen wir auf Taz.de endlich eine Kolumne von und für Mormonen und Zeugen Jehovas lesen? Das sind doch auch herzensgute Menschen, die den wahren Glauben haben... ich fordere eine gesetzliche Quote!

     

    Scherz beiseite. Hier ein Blog, das den Salafismus nüchterner betrachtet:

     

    http://blog.zeit.de/joerglau/

  • A
    Atan

    Ich finde die Perspektive erstaunlich: ich bin vor Jahrzehnten auf eine öffentliche Schule gegangen, die vor über 1200 Jahre ursprünglich als Priesterseminar eröffnet wurde. Trotzdem wäre es schon damals ziemlich unvorstellbar gewesen, Gottesdienste als Pflichtveranstaltung zu zelebrieren oder in der geschilderten Weise Druck auf andere Schüler auszuüben.

    In diesem Bericht kommt die "ungläubige"/andersgläubige Schülerschaft nicht mal wirklich vor, allenfalls als anonyme Masse, an die Forderungen gestellt werden. Hier spaltet Religion also eindeutig in "Die" und "Wir".

    Ich denke mal, dass Schule so nicht funktionieren kann, hier läuft etwas völlig schief, und es wird in keiner Weise reflektiert.

    Ist der taz überhaupt bewusst, dass das adäquate christliche Gegenstück zu diese Kolumne streng evangelikal auftreten müsste?

    Intelligente, tolerante und metareligös kompetente Theologie kann wirklich interessant sein - dogmatische Selbstgerechtigkeit, die nur "gläubig"-"ungläubig" als Orientierungsmerkmal vorgibt verhilft uns kaum zu einer toleranteren Welt.

  • E
    e.a.

    Für mich ist salafismus die verzerrte Sichtweise auf den Islam, wie Baptismus oder Calvinismus im Christentum. Wer versucht mit solchen Leuten zu reden, merkt, dass sie ihren Gottgegebenen Verstand schon laneg weggeworfen haben. Für mich sind sie so wenig muslimisch wie Bush Christ ist.

  • A
    Angeekelt

    Jetzt reichts echt. Dieser Kübel Güllebrei ist ja nur noch abartig. Hat der kranke Baxxx eigentlich mit der was am laufen? Die zwei sind ja wohl voll im A...

  • W
    Wertkonservativliberaler

    Zitat: "„Aber die Salafisten haben auch viel Gutes gemacht“, sagt sie. „Sie haben viele von der Straße und aus der kriminellen Szene geholt. Sie haben ihnen Zusammenhalt geboten, wie eine Familie.“

     

    Diesen "sozialen" Ansatz der Rekrutierung ihres jungen männlichen, radikalisierbaren und gewaltaffinen Anhangs durch "soziale" Maßnahmen freilich betrieb auch die SA mit ihren "SA-Heimen" und ihren "sozialen Betreuungsmaßnahmen", vgl. Peter Longerich, "Die braunen Bataillone - Geschichte der SA", München 1989, S. 115 ff. (Kapitel: "Die SA als Subkultur").

  • K
    Kieler

    Liebe taz-Redaktion,

     

    mir reicht es. Ich werde mir meine Genossenschaftsanteile auszahlen lassen (oder was davon übrig ist), weil ich es nicht mehr mit ansehen möchte, wie einerseits fundamentalistische Christen und deren Weltvorstellung völlig zu recht zerpflückt werden, der gleiche Quatsch aber beim Islam in Form solcher "Artikel" aus welchen Gründen auch immer toleriert wird. Ich hatte mir in der taz eine Mitstreiterin für die Aufklärung und nicht für die Verklärung gewünscht. Schade eigentlich.

     

    Beste Grüße

    Kieler

  • L
    lowandorder

    "bad religion"

    - sorry, aber da liegt kein Segen drauf.

    Und das gilt uneingeschränkt auch für die drei

    Buchreligionen, was immer die im einzelnen auch gegenteiliges erzählen.

     

    Kopfschüttelnd les ich immer wieder diese,

    wie auch die anderen, klerikal angehauchten

    Kolumnen. Traurig damit seine Lebenszeit zu verschwenden.

    That's history! Try something else.

  • BS
    Bissiges Schaf

    Jaja, die Radikalen sind doch garnicht so schlecht.

     

    Holten Kriminelle von der Strasse, bauten Autobahnen, führten Kindergeld ein, bauten schöne Stadien und sorgten für Arbeitsplätze.

     

    Die Kriminellen kamen in parteieigene Schutzstaffeln, auf den Autobahnen rollte der Nachschub, das Kindergeld sorgte für Ersatz für tote Soldaten, in den schönen Stadien liefen Propagandaveranstaltungen und die Arbeitsplätze enstanden in der Rüstung.

     

    Voll gut, was die Radikalen so gemacht haben, nech?

     

    Erst denken, dann schreiben bzw. erst denken, dann eine Ideologie verteidigen.

  • J
    Joba

    Alternative statt Kritik an den Salafisten?

    Aus meiner Sicht ist eine Alternative zu was auch immer, stets auch eine Kritik dessen, zu dem sie Alternative sein will. Mir ist unverständlich, wie man diejenigen, die einen verächtlich machen und auf ihren Kurs zwingen wollen, auch noch loben kann. Die Schulsprecherin meint es sicher gut, nur sollte sie den Salafisten m.E. klare Kante zeigen, denn die sind nicht so konziliant wie sie. Salafisten bewahren Jugendliche nicht vor Kriminalität, sie sind offen verfassungsfeindlich und damit selbst kriminell. Warum fürchten sich moderate Muslime so sehr vor deutlicher Kritik an den Salafisten??? Warum halten sie daran fest, dass etwas sie mit denen verbindet, die ihren Glauben nicht respektieren und für falsch erklären?????

  • MT
    Miaowara Tomokato

    Es gibt sogar eine noch bessere Alternative: Atheismus!

     

    Vorteile:

    1. Kein unsichtbares Überwesen, dass mich mit ewigem Leid bedroht, wenn ich nicht tue wie mir geheißen.

    2. Vollkommene Glückseligkeit, da man ohne falsche Reue das tun kann, was einen erfüllt und glücklich macht.

    3. Ein noch faszinierender Blick auf die Welt, da sie nicht aus dem Hut gezogen wurde und man sie so wahrhaftig ergründen kann.

    Nachteile:

     

    Eigenverantwortung und Selbstdenken!

  • M
    M.L.

    Faszinierend, immer wird Häme über Frau Gümüsay ausgeschüttet - nur dieses Mal bleibt's still...

    Ich glaube, das Problem der Radikalisierung, das hier beschrieben wird, betrifft nicht nur Muslime, auch Christen finden in ihren Gemeinden keinen Halt mehr und suchen ihn darum woanders.

    Die Frage ist also, wie kann man Jugendlichen helfen, zu Gott zu finden ohne gleich radikal werden zu müssen.

  • F
    Fridolin

    „Wenn man in einem Raum so eng mit so vielen Frauen und Männern sitzt, im Haus des Shaytan (des Teufels), was passiert dann mit deinem Iman (Glauben)?“ Wer zum Abiball gehe, sei ein Munafiq, ein Heuchler.

     

    --------------------------------------

     

    Über welchen Blödsinn müssen wir uns eigentlich nun den Kopf zerbrechen? Gibt es keine wichtigeren Probleme als diesen Islambl..sinn? Müssen wir die Aufklärung wieder von Neuem starten?

  • H
    heder

    Ein Vergleich.

    Die NPDer leisten auch Jugendarbeit.

    Das wird aber net gewürdigt.:)

  • I
    ion

    Mann-o-mann-o-mann-Oman !

    Könnte Frau Gümüsay die 'grundlegenden Handlungs-Geschehnisse' ihrer unglaublich(!) (welt-)bewegenden pro-Islam-Postillen zwecks Chance zur Verifikation/Falsifikation auch mal konkreter verorten, Berufene u./o. vorgebliche 'Fakten' beim Namen be-nennen(?!) – oder hätten wir hier alles so zu fressen, wie sie es im 'liebe-Tanten-talk' aus Kairo, Oxford u./o. von unterwegs phantasierend ’rübersülzt ‽

    M-eine Meinung: Das Geschreibsel jener Frau gehört definitiv nicht in der taz publiziert!

    Zum Verständnis, exemplarisch lese man in 'Deutsch-Türkische-Nachrichten':

    "Bloggerin Kübra Gümüsay: “Deutsche wissen selbst nicht was sie sind”" (26.01.11),

    ,

    in Verbindung mit:

    "Das ungeschminkte Kopftuchmädchen sagt: Ich bin eine Deutsche" (15.03.11),

     

  • MS
    Martin Schmitt

    Der enorme Druck seitens Umma lässt selbst intelligente und halbwegs aufgeklärte Moslems an ihrem eigenen Verstand zweifeln. Das nennt man Gruppenzwang. Diesen Zustand erlebte man verstärkt während der NS-Zeit. Heute werden diese perfide Methoden von den Sekten angewendet.

  • W
    WSD

    Mir scheint, ein halbes Kopftuch gibt es halt nicht!

  • S
    Stefan

    Zum Glück lassen sich die deutschen Abiturienten von den Salafisten ihren Abiball nicht vermiesen.

     

    Da zeigt sich doch ganz offen und ohne Maske, wes Geistes Kinder diese Salafisten sind.

  • KB
    Kasimier Buchcik

    " „Aber die Salafisten haben auch viel Gutes gemacht“, sagt sie. „Sie haben viele von der Straße und aus der kriminellen Szene geholt. Sie haben ihnen Zusammenhalt geboten, wie eine Familie.“ Statt die Salafisten zu kritisieren, müssten die übrigen Muslime eine Alternative anbieten, sagt sie. Bis dahin werde sie sich zerreiben lassen müssen. "

     

    Bei aller Liebe zu Debatten: mir fällt hierzu kein Ton ein. Falls die Dame des Artikels nicht selbst kritisch auf dieses Absatz eingeht ist wohl alle Diskussion nichtig.

     

    Das ist bereits das zweite mal, dass ich für mich selbst feststelle, dass ich den Gedankengängen der selbigen Schreiberin nicht folgen kann.

     

    Keine Ahnung ob dass ein lustiger Trick der Redaktion sein soll oder nicht :-)

     

    Auf jeden Fall: die Geschichten der Frau G. scheinen mich bis in die Mitte des jeweiligen Artikels emotional zu bewegen. Dann jedoch stelle ich fest, dass diese Artikel wirklich nur als Erlebnisbericht verdaubar sind und zum Nachdenken anstoßen können.

     

    Den impliziten Schlußfolgerungen von Frau G. sollte man vielleicht eher aus dem Weg gehen; i.e. diese schlichtweg ignorieren, da sie im Hirn zu viele logisch bedigte Schmerzen verursachen.

     

    Best regards

  • WN
    willy(weißer Nichtmuslim)

    Kotz!

  • S
    suswe

    Salafismus ist kein Ausweg, sondern ein Machtanspruch.

    Er übernimmt wie der ganze Orient, einen Großteil der Fehler und Absurditäten des Westens und ignoriert zumeist die wenigen wirklichen guten Seiten.

    Diess Modell wird wie der Westen scheitern.

  • GN
    Graf Nitz

    Es reicht jetzt.

  • AG
    Anton Gorodezky

    Ja, die Kameradschaften in Ostsachsen haben auch viel gutes gemacht. Sie haben Jugendliche, die sonst öffentliches Eigentum beschädigt hätten oder vorm Supermarkt Bier gesoffen hätten in ihre (wehr)sportgruppen geholt und Ihnen eine Beschäftigung und einen Sinn im Leben gegeben.

     

    Wie viele Familien haben erlebt, dass ihre Kinder sich mit Neonazis eingelassen haben.

     

    Sicher ist es wichtig, dass man Alernativen anbietet - und wenn es nur ein städtischer Jugendclub als Treffpunkt für Jugendliche ist. Aber deshalb gleich aufhören, Salafisten/Neonazis zu kritisieren? Nö, das sehe ich nicht ein.

     

    Und ganz Unrecht haben die Salafisten vielleicht gar nicht. Sind das wirklich Christen, die gern am Sonntag einkaufen wollen und sich gerade mal an Ostern und Weihnachten in die Kirche begeben? Meine Familie putzt am Jahresende den Weihnachtsbaum auf und wir treffen uns mit der Familie zum Weihnachtsessen - wir gestehen uns aber ein, keine Christen zu sein. Sind das wirklich Muslime, die Alkohol trinken, Schwein essen und auch sonst die Regeln der Religion lax auslegen? Es wird doch immer betont, die Salafisten predigen einen rückwärtsgewandten Islam: nun, sie predigen den Islam, wie ihn Mohammed vor 1200 lebte. Und der muss es schließlich genau wissen, schließlich war er der Prophet.

     

    Religion ist eine ganz oder gar nicht Angelegenheit. Man kann sich nicht nur die Rosinen (Sicherheit auf Erlösung der Seele) rauspicken.

  • P
    pfleger

    Aber die Nazis haben auch viel Gutes gemacht.

    Die Leute von der Strasse geholt und die Autobahnen gebaut.

    Ist es schon wieder soweit?

  • T
    tommy

    Was arbeitet denn Sehers Vater, was die Salafisten so unmoralisch finden? Wieso fehlt bei Frau Gumüsays Texten oft die Hälfte der zum Verständnis wichtigen Informationen? Drückt sie sich absichtlich so kryptisch aus oder kann sie es nicht besser?

     

    „Aber die Salafisten haben auch viel Gutes gemacht“, sagt sie. „Sie haben viele von der Straße und aus der kriminellen Szene geholt. Sie haben ihnen Zusammenhalt geboten, wie eine Familie.“

     

    Tun Burschenschaften oder sonstige rechte Gruppierungen oft auch - gegen die hat die taz aber was. Komisch. Ansonsten kann ich nur sagen, dass Frau Gumüsays Kolumne mit ihrem softem Islamismus wirklich abschreckend ist und ein gutes Argument gegen Religion im Allgemeinen und den Islam im Besonderen darstellt.

  • V
    vic

    Scheiß Religion- egal welche!

    Je fanatischer (orthodoxer) je schlimmer.

  • AH
    Ansar Hezbollah

    Die Salafisten gehen immerhin entschlossen gegen alles unislamische vor, notfalls auch mit Waffengewalt. Das ist legitim. Man darf den Islamhassern von ProNRW nicht das Feld überlassen. Salafisten sind mir bedeutend lieber als so Teilzeit-Moslems wie diese Gümüsay. Diese Frau ist eine Schande für alle Moslems! Und auch die taz ist nicht mehr das was sie mal war, früher stand sie hinter uns Moslems, jetzt ist sie im islamophoben Mainstream abgerutscht!

  • D
    D.J.

    „Sie haben viele von der Straße und aus der kriminellen Szene geholt...“ Statt die Salafisten zu kritisieren, müssten die übrigen Muslime eine Alternative anbieten, sagt sie."

     

    Von einer kriminellen Szene in die andere... Erinnert mich an die "Resozalisierungsbemühungen" von Neonazis.

     

    Die Alternative ist, ein Moralempfinden aus Verantwortungsgefühl zu entwickeln, jenseits infantiler Bestrafungsangst durch einen imaginierten Herrn.

    Einfach mal erwachsen werden, Leute, das kann doch nicht so schwer sein!