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Kolumne Das SchlaglochStütze für alle

Die Lobbyisten des Grundeinkommens verkaufen Resignation als Fortschritt. "Bedingungslose" Versorgung birgt die Vorstellung einer Existenzsicherung ohne Gegenleistung.

Kundgebung für ein "bedingungsloses Grundeinkommen" vor dem Brandenburger Tor. Bild: dapd

A uf einer Brache an der Spree sitzt ein Häufchen Prekärer und blickt nach Osten, ans andere Ufer, wo die untergehende Sonne auf der Backsteinfassade von Sascha Waltz' "Radialsystem" liegt. Aber heute wird dort nicht getanzt; die Verhältnisse sollen zum Tanzen gebracht werden. Junge Menschen füllen den großen Saal, so viele, dass Yogamatten auf den Bühnenrand gelegt werden müssen. Am Eingang Bücherstapel, auf deren Umschlag ist ein 1.000-Euro-Schein gedruckt und die rote Parole: "1.000 Euro für jeden. Freiheit, Gleichheit, Grundeinkommen". Das erste Wort im Veranstaltungsflyer aber lautet: "Angst".

"Junge Kreative" aus der "Hauptstadt der prekären Verhältnisse", die, getrieben "von der Allgegenwart drohender Armut ein spezielles Gemeinschaftsgefühl" entwickelt haben - wie die Zielgruppe im Buch beschrieben wird -, hören für 10 Euro Eintritt die frohe Botschaft: Nach 13.000 Jahren "Mangel, Hunger und Kriegen" sind wir, so verkündet es Autorin Adrienne Goehler, dem ewigen Menschheitstraum nahegekommen: "Tun können, was man will, und nicht tun müssen, was man nicht will." Und damit werde die Forderung der Aufklärer John Stuart Mill, Montesquieu und Thomas Morus wahr.

Utopia falsch verstanden

Mathias Greffrath

lebt als Freier Autor und Publizist in Berlin. Zuletzt schrieb er an dieser Stelle über die Halbwertzeit von Erkenntnissen in der Atomdebatte.

Nun, wir sind offenbar noch nicht ganz angelangt in der "Bildungsgesellschaft", von der Co-Autor Götz Werner spricht: Morus wollte zwar niemanden verhungern lassen, aber anders, als Wikipedia und unsere Autoren suggerieren, mussten auf seiner Insel Utopia alle arbeiten, wenn auch, dank Technik, nur noch sechs Stunden am Tag. Aber Arbeitszeitverkürzung, die alte Forderung von Mill und Marx und Keynes und der Gewerkschaften, ist kein Thema hier; das Dogma lautet: Vollbeschäftigung ist ein Mythos, aber die Löhne reichen auch nicht aus. Also: Kombilohn für alle.

Es mag billig sein, über ein Buch zu spotten, das mit dem "bedingungslosen Grundeinkommen" auch noch alle anderen Grundprobleme zu lösen verspricht: Geschlechterkampf, Bildungsnot, Klimaprobleme, Hunger im Süden, Ausbeutung. Ein Buch, dessen Rechenexempel gelegentlich schon an der Multiplikationsregel scheitern, oder das mal eben Einkommen und Vermögen verwechselt - und in dem "das Kapital" schon gar nicht vorkommt. Es ist vielleicht auch gemein, eine Veranstaltung zu karikieren, in der ein Unternehmer das Paradies mit "Monopoly" anpreist: "Ziehen Sie über Los und streichen Sie 1.000 Mark ein. Jeden Monat." Das ist Propagandistenrhetorik in der Verkaufszone, denn natürlich müssen auch hier die Arbeitenden diejenigen alimentieren, denen der Ausschluss aus der Gesellschaft mit 1.000 Euro versüßt wird.

Wo es ärgerlich wird

Und als Ende der Entfremdung verkauft. Und das ist wirklich ärgerlich. Hier wird ein Notprogramm als Freiheitsfanal in die Welt geblasen. Kein Zweifel: die Kritik an Hartz IV, an sinnlosen Disziplinierungsmaßnahmen, Behördenwillkür und bürokratischer Verschleuderung von öffentlichen Geldern ist nötig. Aber die Idee des "bedingungslosen" Grundeinkommens schillert gefährlich zwischen der Schlaraffenlandvorstellung eines "Rechts auf Existenz- und Teilhabesicherung ohne Zwang zur Arbeit oder andere Gegenleistung" und der ultraliberalen Idee, die Alimentierung der Überflüssigen ein für alle Mal auf preiswerte Dauer zu stellen.

Ob nun 750, 800 oder 1.000 Euro - nichts an dieser Idee ist systemerschütternd. Sie liegt voll im Trend. Vor einem Jahrzehnt haben SPD und Grüne den Unterschied zwischen Arbeitslosen und Sozialfällen grundsätzlich beseitigt und damit dem Ziel der Vollbeschäftigung den Abschied gegeben. Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens verklärt nun eine verallgemeinerte Sozialhilfe oder einen "Kombilohn für alle" (Werner) zum Reich der Freiheit und der Kreativität.

"Freiheit statt Vollbeschäftigung" - in dieser Parole aus Ulrich Becks semantischem Schatzkästchen ist der bürgerliche Fortschrittsgedanke, schwächegedrungen, endgültig defensiv geworden. Das Ethos der Arbeitsgesellschaft, in der die Kooperation aller ein gesellschaftliches "Wir" und damit die Idee der Gleichheit begründete, ist ersetzt durch ein Grundrecht auf lebenslange Stütze für alle.

Cui bono? "Wer nicht um seine eigene Existenz fürchten muss, wer sein Grundauskommen hat", der könne, so steht es im 1.000-Euro-Buch, "großzügiger und gelassener sein" hinsichtlich der Unterschiede zwischen Arm und Reich. "Soziale Probleme", so Götz Werner im Radialsystem, "sind Oberschichtenprobleme. Wenn die Oberschicht ihre Intelligenz nicht nutzt, wird uns der Laden demnächst um die Ohren fliegen."

Arbeit hat ihren Preis

Zyniker sehen darin den Kern der Grundeinkommensforderung: die Hoffnung, dass man mit dem garantierten Geldversprechen die Hartz-IV-Community und die kreative Jeunesse dorée auf Dauer befrieden kann. Aber darüber liegt, das muss man den Autoren zugute halten, ein geschrumpftes Fortschrittsprogramm, das sich mit der kargen Auspolsterung von Inseln bescheidener Autonomie begnügt: ob nun Genossenschaften, private Nischen, Landkommunen, kreative Hinterhöfe inmitten einer Gesellschaft, deren Funktionsmechanismen unangetastet bleiben und deren Spaltungen dadurch nicht geheilt werden.

Der Applaus der "jungen Kreativen mit dem speziellen Gemeinschaftsgefühl" war groß, anschließend signierte Götz Werner die Bücher mit dem 1.000-Euro-Versprechen: "Wenn Sie das Buch verschenken, nachdem Sie es gelesen haben, haben Sie praktisch 50 Prozent Rabatt." Die Brache gegenüber dem Radialsystem lag nun im Dunkeln, nur ein paar glühende Pünktchen waren noch zu sehen; und riesengroß darüber, auf der Fassade der Bundesverwaltung von Ver.di, das Transparent: "Würde hat ihren Wert, Arbeit hat ihren Preis. Gesetzlicher Mindestlohn". - Im Artikel 24 der Landesverfassung von NRW steht der Satz: "Der Lohn muss den angemessenen Lebensbedarf des Arbeitenden und seiner Familie decken." Es gibt Erfindungen, die werfen uns zurück. Das gilt auch für Ideen.

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38 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • RK
    Rüdiger Kalupner

    Mit der evolutionsprozess-logischen Zweiteinkommens-/Grundeinkommens-Variante, die ich KREATIV-Lohn genannt habe, werden alle Verteilungs- und Entwicklungs-Konflikte zwischen oben und unten evolutionslogisch aufgelöst. Das bedeutet den Exodus aus dem 2%Wachstumszwang-Regime der KAPITALSTOCK-Maximierer und den revolutionären Übergang ins 'Reich der Freien und Kreativen' .

     

    Leider kennt Mathias Greffrath die Ausgestaltung und die UM-steuerungssystemische Wirkung des KREATIV-Lohns n o c h nicht. Aber ich habe ihm geschrieben, dass er mit einem Beitrag darüber den Exodus aus dem Ancien régime des 2%Wachstumszwang-Absolutisten starten kann. Mehr dazu auf der Webseite der DIE KREATIVEN - www.die-kreativen-partei.de

     

    Der Kritik von Greffrath an den evolutionstheorie-ignoranten 1000 €-Rattenfänger-Akteuren stimme ich voll zu. Die Diskussion der Innovation BGE ist nur auf einer hinreichenden, kybernetischen und operationalen Evoutionsprozess-Theorie fruchtbar - und nur auf dieser Grundlage kommen wir zwingend zum Exodusstart aus dem 'Reich der Notwendigkeit'.

  • K
    Kalle

    Mindestlohn und bedingungsloses Grundeinkommen schließen einander ja keineswegs aus, teilweise sogar im Gegenteil.

     

    "Teilweise" deswegen, weil sich die verschiedenen Modelle eines bedingungslosen Grundeinkommens in manchen Details ja stark voneinander unterscheiden.

    Und in manchem Modellen ist sogar die gleichzeitige Einführung eines Mindestlohns von vornherein ausdrücklich mit vorgesehen, denn selbstverständlich machen sich auch Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens über eventuelle negative Auswirkungen wie eben "Kombilohn für alle" auch ihre Gedanken und wie dieses Beispiel zeigt, sogar sehr viel ausgereiftere Gedanken als der Autor dieser Kolumne.

     

    Die Gegner als noch bekloppter darzustellen, als sie es nach den eigenen Maßstäben sowieso schon aus inhaltlichen Gründen sind, untergräbt nur die eigene Glaubwürdigkeit.

    In der Philosophie ist das schon lange als "Principle of Charity" oder Prinzip der Billigkeit bekannt.

    Offensichtlichen Schwachsinn zu kritisieren ist keine Leistung. Das ist nicht mal erwähnenswert. Erst wenn man die gegnerischen Thesen möglichst stark macht und dann trotzdem noch etwas Vernünftiges dagegen zu sagen hat, erst dann muss einem zugehört werden.

  • BK
    Bertram Kraus

    Ach, Herr Greffrath,

    Kritik ist wichtig, gerade in Bezug auf G. Werner. Wird Kritik zur Nörgelei ist sie überflüssig.

    Soviel Meinungsstärke bei gleichzeitiger Kenntnisschwäche der Grundeinkommensdiskussion macht mich doch einigermaßen ratlos. Ich kenne einige Ihrer Essays und schätzte sie bislang als reflektierten und intellektuell anspruchsvollen Autor. Bei so viel Pauschalisierung und leerlaufende Rhetorik, so viel geschmäcklerisches Polemisieren und auch Diffamieren-

    - herausragend: einzelne Protagonisten als ökonomische Vollpfosten hinzustellen- , frage ich mich tatsächlich, hatten Sie einfach nur einen schlechten Tag oder haben sie wirklich kritische Argumente gegen die Idee des Grundeinkommens? Und, wenn letzteres zutrifft, würde ich gerne differenzierte und fundierte Argumente von Ihnen hören. Wie gesagt: bitte auf der Höhe der Zeit und nicht bloß mit diffusen Verweisen auf eine schillernde Nähe zu ultra-liberalem Gedankengut oder dem meinungshoheitlichem Verdikt „ Stütze für Alle“.

    Argumentativ ist das – verzeihen Sie das altbackene Wort – „nicht satisfaktionsfähig“.

  • TB
    Tomas Biermann

    Also, jetzt muss ich Greffraths hintergründig Grundeinkommen für Arbeit zersetzendes Schlagloch doch auch auffüllen helfen, dass daraus noch ein Weg werde.

    Erstens empfehle ich ihm und allen den berühmten Film Grundeinkommen http://www.kultkino.ch/kultkino/besonderes/grundeinkommen Der 6 min Trailer schmeckt an, der 1,30 Std Film hier direkt ansehbar, ist ergreifend anregend aufklärende Bildung.

    Um es hier geboten kurz zu machen dies vorweg und danach 3 wichtige Punkte, die zu lesen sich lohnen:

    Familenarbeit für Kinder und ehrenamtliche Bildung für Solarenergie in Bürgerhand ist unbezahlt und doch wertvoller als Arbeit für Rüstungsindustrielle, die direkt zerstört oder für Atomkonzerne, die Massentod in kauf nehmen.

    - Arbeit bekommt bisher Ihren Wert durch die Entlohnung, das was man mit ihr persönlich bewirkt, wie das man dadurch von anderen anerkannt wird, sie Jmandem nutzt.

    - Mit Grundeinkommen unabhängig von Lohn und im Lohn eingebaut wird man endlich frei nicht nur in der Abhängigkeit von der arbeitsbezogenen Entlohnung Einkommen für das Tätigsein zu bekommen. Und erhält man Mittel um grundbezahlt für Familie, Bildung, Politisches und Gesellschaft tätig zu sein; auch für taz-Journalismus. (Z. B. wäre dann diese Zeit und Tätigkeit zur Grundeinkommen-Erkenntnis beizutragen nicht mehr verlorene Lohn-Arbeits-Zeit, SONDERN mit Grundeinkommen bezahlte Beteiligungszeit für gesellschaftliche Arbeit zur Verbesserung und Entwicklung der Gesellschaft, hier ihres öffentlichen Bewusstseins.) Liebe TAZ-Produzenten am Satz sorgt mit euren Kommentaren doch wieder für das alte würzige Typenzeichen der taz. Und Ist es nicht komisch, wenn bestimmte Parlamentarier Menschen Bezahlung aus Steuern vorwerfen, obwohl sie es selber auch sind, undviel höher.

    - UND wenn Arbeit endlich als Arbeit an der Gesellschaft begriffen wird, wird sie endlich als Gesellschaftsarbeit ohne Lohn anerkannt, und damit auch die bisher verkannte Arbeit für Haus, Familie, Musik, Kunst, samt Literatur, Politik und Philosophie samt Psychologie; die bisher noch als brotlos benannt werden und dann aus Grundeinkommen machbar würden.

    Wozu nur glauben wir, dass nur entlohnte Arbeit wertvoll ist und für wen? Familenarbeit für Kinder und ehrenamtliche Bildung für Solarenergie in Bürgerhand ist unbezahlt und doch wertvoller als Arbeit für Rüstungsindustrielle, die die direkt zerstören oder Atomkonzerne, die Massentod in kauf nehmen. Wir brauchen aber Arbeit fürs Leben und dazu hülfe das Grundeinkommen!

  • TB
    Tomas Biermann

    Also, jetzt muss ich Greffraths hintergründig Grundeinkommen für Arbeit zersetzendes Schlagloch doch auch auffüllen helfen, dass daraus noch ein Weg werde.

    Erstens empfehle ich ihm und allen den berühmten Film Grundeinkommen http://www.kultkino.ch/kultkino/besonderes/grundeinkommen Der 6 min Trailer schmeckt an, der 1,30 Std Film hier direkt ansehbar, ist ergreifend anregend aufklärende Bildung.

    Um es hier geboten kurz zu machen dies vorweg und danach 3 wichtige Punkte, die zu lesen sich lohnen:

    Familenarbeit für Kinder und ehrenamtliche Bildung für Solarenergie in Bürgerhand ist unbezahlt und doch wertvoller als Arbeit für Rüstungsindustrielle, die direkt zerstört oder für Atomkonzerne, die Massentod in kauf nehmen.

    - Arbeit bekommt bisher Ihren Wert durch die Entlohnung, das was man mit ihr persönlich bewirkt, wie das man dadurch von anderen anerkannt wird, sie Jmandem nutzt.

    - Mit Grundeinkommen unabhängig von Lohn und im Lohn eingebaut wird man endlich frei nicht nur in der Abhängigkeit von der arbeitsbezogenen Entlohnung Einkommen für das Tätigsein zu bekommen. Und erhält man Mittel um grundbezahlt für Familie, Bildung, Politisches und Gesellschaft tätig zu sein; auch für taz-Journalismus. (Z. B. wäre dann diese Zeit und Tätigkeit zur Grundeinkommen-Erkenntnis beizutragen nicht mehr verlorene Lohn-Arbeits-Zeit, SONDERN mit Grundeinkommen bezahlte Beteiligungszeit für gesellschaftliche Arbeit zur Verbesserung und Entwicklung der Gesellschaft, hier ihres öffentlichen Bewusstseins.) Liebe TAZ-Produzenten am Satz sorgt mit euren Kommentaren doch wieder für das alte würzige Typenzeichen der taz. Und Ist es nicht komisch, wenn bestimmte Parlamentarier Menschen Bezahlung aus Steuern vorwerfen, obwohl sie es selber auch sind, undviel höher.

    - UND wenn Arbeit endlich als Arbeit an der Gesellschaft begriffen wird, wird sie endlich als Gesellschaftsarbeit ohne Lohn anerkannt, und damit auch die bisher verkannte Arbeit für Haus, Familie, Musik, Kunst, samt Literatur, Politik und Philosophie samt Psychologie; die bisher noch als brotlos benannt werden und dann aus Grundeinkommen machbar würden.

    Wozu nur glauben wir, dass nur entlohnte Arbeit wertvoll ist und für wen? Familenarbeit für Kinder und ehrenamtliche Bildung für Solarenergie in Bürgerhand ist unbezahlt und doch wertvoller als Arbeit für Rüstungsindustrielle, die die direkt zerstören oder Atomkonzerne, die Massentod in kauf nehmen. Wir brauchen aber Arbeit fürs Leben und dazu hülfe das Grundeinkommen!

  • JP
    Joachim Petrick

    Nachdem also erst einmal der erste Paukenschlag der Agenda2010/Hartz IV der rotgrünen Bundesregierung seit dem Jahre 2004 in einer Koalition der Willigen Parteien in dem Restvermögen vor dem Schonvermögen der Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands gewütet, dieses Restvermögen in Arbeitnehmer- , Rentnerhand, samt deren Kreditwürdigkeit, auf den Altar der Subvention des Unternemertums staatlicher wie privater Güte bis hin zu sogenannten Sozialunternehmern über die ganze Lohnaufstockeritis geopfert, seine voll vermögensvernichtende Wirkung entfaltet hat, kommt der Milliardär Götz Werner im trügerischen Gewande und Schein des Wöhltäters mit einem € 1.000.- /Monats Banknoten Schein für Jedermann, von der vermögensfernen Klofrau bis zum vermögensnahen Millardär, daher, um das Schandwerk der Agenda2010/Hartz IV, wider die guten Sitten am Wetlarbeitsmarkt, spektakulär als nacheilender Agenda2010 Ausputzer, als Hartz IV Gesetz Geleitzug, exekutierend, zu vollenden.

     

    JP

    siehe:

     

    http://www.freitag.de/community/blogs/joachim-petrick/grundeinkommen-erfindung-der-deutschen-wehrmacht?

     

    02.05.2011 | 02:52

    Grundeinkommen, Erfindung der Deutschen Wehrmacht?

    grundeinkommen kombilohn bga bürgergeld negativsteuer götz werner oskar negt jakob augstein teilzeitarbeit göhler leiharbeit mindestlohn kampagnenmacht verhandlungsmacht sold wehrmacht kommandowirtschaft parteienfinanzierungsgesetz bürgeriniativen stuttgart21

     

    Ersann Deutsche Wehrmacht das Grundeinkommen, bekannt unter dem militärisch- administrativen Sammel- Begriff Sold?

     

    Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), die finanzindustrielle Krücken- Brücke, vom örtlichen Kapitalarbeiter/in mit gewerkschaftlich, lokal und global vernetzter, Verhandlungs- und Kampagnenmacht zum nomadenhaft unvernetzten Kapitalsöldner/in, in Kriegs- wie Friedenszeiten gleichmaßen auf Reisen, um in einer Welt der Währungs- Kommandowirtschaften, ohne lokale noch globale Verhandlungs- und Kampagnenmacht, sich in zwanghaft "freier" Wahl seinen Arbeitsplatz, ganz wie ein hochflatternder Zugvogel, den angesagt freien Arbeitsplätzen nachfliegend, , zu suchen?

  • PR
    Petra Raab

    Einfach das übertriebene Grundeinkommen durch

    Zinsen, Börsen und Gewinnmaximierung streichen

    und gerecht durch ein bedingungsloses Existenzminimum auf das Volk verteilen, dann ist

    niemand mehr gezwungen sich ausbeuten zu lassen.

  • H
    hto

    II.

     

    wo geistiger Stillstand ist, da wird die gepflegte Dummheit leicht zu systemrationaler Verkommenheit!?

  • H
    hto

    Wo der geistige Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" den "freiheitlichen" Wettbewerb um ... realisiert, und somit die Kompromissbereitschaft in stets leichtfertiger Kapitulation (Kreuzchen auf dem Blankoscheck, usw.) vor dem System multischizophren normalisiert, da ist es doch kein Wunder wenn Resignation als Fortschritt definiert wird!?

     

    "Stütze für alle" - weil das "Zusammenleben" in der Hierarchie von und zu materialistischer "Absicherung" die höchstmögliche Basis aller Illusionen mit materialistischen Krücken ist!?

  • M
    Maxe

    Frage aus ehrlichem, inhaltlichem Interesse:

    Hat der Autor verstanden, dass die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens beinhaltet, dass das ALLE bekommen?

    Auch die Arbeitenden, auch die Reichen? Eben einfach überhaupt jeder mit ner Nase und zwei Beinen?

  • G
    gwen

    Lieber Herr Greffrath,

     

    vielen Dank für ihren Artikel, der sich kritisch mit dem BGE auseinandersetzt. Zu unheimlich kann einem dabei werden wie kritiklos Menschen aus allen politischen Richtungen das Bedingungslose Grundeinkommen als die heilsbringende Lösung sehen.

     

    Gerade weil Menschen wie Dieter Althaus Befürworter des Prinips sind bin ich sehr skeptisch. Ich glaube nicht, dass Herr Althaus Interesse daran hat, dass alle ein schönes, freies Leben führen können. Und gerade weil es mit Sicherheit Politiker oder Wirtschaftsbosse gibt, die sich bestimmt schon ein tolles Modell zum Grundeinkommen überlegt haben sollte man bei dem Thema auf jeden Fall kritisch bleiben. Bitte bei sowas nicht aufhören sich selbst zu fragen was jemand davon haben könnte, vor allem wenn es sich einem nicht sofort erschließt. Gut hinsehen!

     

    Vollbeschäftigung ist nicht mehr möglich, darum wird es immer mehr Menschen ohne Arbeit geben. Das ist die große Angst. Ein BGE soll einem diese Ängste nehmen. Das finde ich prinzipiell nachvollziehbar. Aber warum läßt man sich das überhaupt gefallen? Warum läßt man sich gefallen, dass Siemens immer mehr Leute entlässt und die Gewinne dabei immer weiter steigen? Das ist doch nicht in Ordnung. Viele Menschen möchten doch arbeiten. Wieso sorgt man nicht dafür, z.B. die Arbeitszeiten zu verkürzen damit z.B. zwei Menschen diese Stelle besetzen können statt einem?

     

    Was ist wenn man das BGE einführt? Gibt es dann noch das Arbeitsamt, unser solidarisches Gesundheitssystem, unser solidarisches Rentensystem, sämtliche soziale Einrichtungen? Ist das dann überhaupt noch solidarisch?

     

    Ich war auf einer Veranstaltung von Götz Werner weil mich das Thema BGE sehr interessiert hatte. Und ich war erschrocken über Herrn Werner. Ich fand ihn eiskalt und knallhart in seiner Art Kritikern des BGE zu begegnen. Und ich dachte mir, klar ist doch total einfach jedem der sich kritisch mit dem Thema auseinander setzt ins Gesicht zu klatschen, dass er das noch nicht denken kann und noch nicht so weit ist. Aber nein, das finde ich zu einfach. Das ist eine Killerphrase und kein gutes Argument.

  • DM
    Diethard Meyer

    Ausreichend Lohn, ausreichend Einkommen ob nun mit oder ohne "Leistung"- gemeint ist das gleiche.

    Mit- und Selbstbestimmung unter Wahrung der Menschenwürde als Anlass für eine Idee - sind schwer zu widerlegen. Wenn in diesem Land nur ein Bruchteil der Arbeitsmarionetten plötzlich bewußt oder bewußter in das politische Geschehen eingreifen könnte, dann spricht man von einem Impuls. Wenn es die Mehrheit wird, von Revolution. Die ist dann im Kulturimpuls enthalten und so können dann auch Systemerwartungen die vordergründig nicht ohne weiteres zu erkennen sind eine praktische Grundlage bilden. Man sollte nichts unversucht lassen - schon garnicht, wenn es sich um ein Freiheitsidee handelt.

  • BM
    Bertram Meyer

    Was hat denn der Autor wirklich gegen die Idee des Grundeinkommens ? Wirklich stringent erscheinen die Betrachtungen und Schlüsse hier, wie ich finde, nicht. Und sogar verständlich : das Thema ist ja tatsächlich auch nur ansatzweise dargestellt, aufgegrriffen und verarbeitet (um nicht "verwurstet" zu schreiben).

     

    Weiter verfolgt hingegen, lässt sich feststellen, dass eben die zu recht wenigstens beschworenen Missstände sehr wohl beseitigt werden können. Zum Beispiel die unsäglichen, grundgesetzwidrigen Drangsalierungen durch Hartz IV sowie auch die wirklich mittlerweile zum Himmel schreienden Steuer- und Verteilungerechtigkeiten, welche auf diesem Weg auch gelindert werden sollen. Dies und weiteres zu übersehen oder auszulassen, verfälscht das Vorhaben natürlich, bis hin ins Absurde.

     

    Die Überlegungen zum Grundeinkommen gehen wesentlich weiter als es in diesem Artikel erkannt zu sein scheint, eingeschlossen Punkte wie Finanzierung, schrittweise Einführung, verschiedene Modelle u.a.m. - Es ist zu wünschen, dass man sich wesentlich weiter gehend mit der Thematik befasst.

  • US
    Udo Schlinske

    Es geht nicht um Kombilohn oder Alimentationen des Staates. Es geht um ein zur Auszahlung kommendes Existenzminimum, soziale Teilhabe und erste Schritte in eine Vermögensumverteilung und damit Eigentumsumverteilung.

  • KB
    Klaus Böhm

    Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens ist auch mit solch einer Kolumne nicht aus der Welt zu schaffen. Sie ist und bleibt eine inspirierende Variante wie wir die Probleme unserer Zeit lösen könnten. Vollbeschäftigung ist nicht mehr möglich. In Form von Arbeitslosengeld und Hartz IV existiert schon ein Grundeinkommen, das jedoch leider mit oft entwürdigenden Überprüfungen einhergeht. Ein bedingungsloses Grundeinkommen macht damit Schluss. Da der Mensch ein aktives Wesen ist, wird er sich auch mit einem BGE nicht auf die "faule Haut" legen.

  • MK
    Michael Kummer

    Herr Greffraths Kolumne ist stilistisch schlecht und inhaltlich DKP-Sprech von 1970 . Statt mögliche neue Kreativitäten bei den Menschen durch neue Wege zu erschließen , träumt er weiterhin von Vollbeschäftigung für eine starke stolze Arbeiterklasse-das gabs letztes mal vor der Ölkkrise !

    ich hoffe,die taz blewibt neuem aufgeschlossener als ihr Autor.

    mit freundlichen Grüßen

    Michael Kummer bRot

  • K
    Kinnal

    Was meinen Sie denn, was passieren wird, wenn immer mehr Menschen vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sind?

     

    Das Geld, das sie jetzt bekommen, ist an Bedingungen geknüpft: du sollst dir einen Einkommensplatz suchen und alles dafür tun, was du kannst. Bedingungen die der Staat selbst nicht erfüllen kann. Es gibt nicht genügend Einkommensplätze. Somit führt sich diese Bedingung selbst ad absurdum.

    Das absurdeste daran ist, dass es ja genug Arbeit gibt – nur eben nicht genug Einkommensplätze.

     

    Nun sind die Menschen in der Abhängigkeit. Abhängigkeit hat einen so genannten „Gewinn“: das Ablehnen bzw. Abgeben jeglicher Verantwortung. Woher soll da bitte die Eigenverantwortlichkeit kommen sein Leben in die Hand zu nehmen?

     

    Es gibt heute schon viele Jugendliche, die wissen, dass sie in dieser Gesellschaft weder einen Platz noch eine Zukunft für sich haben – sie sind aber unsere Zukunft!

     

    Durch die permanente Ohnmacht, in der sich viele befinden, wird unendlich viel Kreativität vergeudet.

     

    Die, welche Einkommensplätze haben, sind auch in Abhängigkeit – sie können nicht „Nein“ sagen, da ihr Einkommen nicht gesichert ist. Dies bietet den Arbeitgebern die Möglichkeit zu Niedriglöhnen und schlechten Arbeitsbedingungen. Die „Angst“, den Einkommensplatz zu verlieren, wird geschürt.

    Die Menschen definieren sich über ihren Einkommensplatz, nicht über ihren Beruf.

     

    Was ist mit den Müttern und Vätern? Sie leisten dauernd eine der wichtigsten Arbeiten überhaupt – und bekommen kein Einkommen dafür. Dabei investieren sie in unsere Gesellschaft.

     

    Ich denke, wir waren noch nie in der Geschichte der Menschheit so weit wie heute. Wir sind in der Lage, alle Menschen auf der Erde gut zu versorgen – angesichts dessen finde ich es unbeschreiblich, das Machtinteressen von wenigen – gemessen an der Gesamtbevölkerungszahl – dies verhindern.

     

    Dagegen ist das Bedingungslose Grundeinkommen echt ein kleiner Schritt …

  • HW
    Henrik Wittenberg

    Das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) wird keine Probleme lösen und eine Menge weiterer Fragen aufwerfen. Doch jeder hätte die Möglichkeit, sich diesen Fragen und Problemen auf einer anderen (höheren?) Ebene persönlich zu stellen – ohne Existenzangst und mit der Freiheit, Sinn statt Einkommen in den Fokus der eigenen, selbstbestimmten Arbeit/Tätigkeit zu stellen.

     

    Wer sich mit dem BGE beschäftigt, bekommt eben keine (einfachen) Antworten, sondern sieht sich mit vielen Fragen konfrontiert, welche zum selbstständigen Nachdenken anregen: „Wie wollen wir als Gesellschaft in Zukunft leben …?“ Oder auch „Was würdest Du arbeiten, wenn für Dein Einkommen gesorgt wäre …?“

     

    Henrik Wittenberg

    Kölner Initiative Grundeinkommen e.V.

  • H
    Hasso

    Wenn hier im Grundgesetz nicht verankert ist, dass jeder das Recht auf einen Arbeitsplatz hat, dann kann man auch die Menschen nicht dafür bestrafen, wenn sie keinen Arbeitsplatz bekommen. Im Sinne: Man bekommt nur einen Arbeitsplatz, wenn's ins System passt. Für den Kapitalismus ein "Bilder-Buch-System". Für die betroffenen Menschen: Eine Niedertracht-, ausgeheckt von einer Oberschicht , die Armut nur aus der Theorie kennt. Bedenkt man, was der verlängerte Arm der Politik in der Verwaltung für ein Geld kostet, so würde ein Schuh d'raus, wenn man ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen würde. Man spricht davon, dass dann"keiner" mehr arbeiten wolle. Das Gegenteil würde der Fall sein: Wer in Urlaub will, wer gute Zähne will,ein Auto fahren und, und... der arbeitet trotzdem. Arbeiten würden nur die nicht wollen, die nie arbeiten wollten. Aber das ist im Vergleich eine geringe Zahl.

  • R
    RainerRobinson

    Wieder so eine verkrampfte Rhetorik gegen einen gesellschaftlichen Fortschritt, der eben nicht um eine technische Innovation kreist.

    Herr Greffrath unterliegt der irrigen Annahme, dass Erwerbsarbeit bzw. Lohnabhängigkeit die freie Teilhabe von Menschen sicherstellt. Wer hinschaut, kann auch viele Beispiele finden, wo die einseitige Bindung durch Erwerbsarbeit Menschen gerade davon abhält, sich so in die Gesellschaft einzubringen, wie sie es am Besten könnten. Wir sind alle davon abhängig, dass viele Mitmenschen aus eigener Initiative unentgeltlich arbeiten, häufig auf den ersten Blick unsichtbar.

    Von wegen Schlaraffenland !

    Wer erst einmal vom unbedingten Muss der Erwerbsarbeit freigestellt ist, steht ganz ohne Ausreden vor dem immensen Bedarf an seinem engagierten Beitrag. Das Grundeinkommen ist keine Lösung an sich für die eigentlichen soziale Probleme, die nicht finanzieller Natur sind. Aber es überwindet viele Hindernisse, die jetzt durch Misstrauen und Bürokratie aufgebaut werden.

    Herr Greffrath argumentiert daher so, als ob man das Entfernen eines Keils unter einem Wagenrad damit attackiert, "dass sei ja nun eine gefährliche Heilsversprechung" für die Möglichkeit der Fortbewegung.

    Das bedingungslose Grundeinkommen mutet uns eine Freiheit zu, die Herr Greffrath uns eben nicht zutraut, so wie früher den Frauen kein Wahlrecht und den Leibeigenen keine Bürgerrechte zugetraut wurden.

    Herr Greffrath reiht sich damit ein in eine illustre, aber nun gar nicht sympathische Riege von Demokratie-Skeptikern, die ihre publizistische Energie aus pessimistischen Leitbildern ziehen (siehe Roger Köppel in der Schweiz und andere).

  • SL
    Sascha Liebermann

    Sehr geehrter Herr Greffrath,

     

    nach der Lektüre Ihres Kommentars "Stütze für alle" frage ich mich, ob darin ein Abwehrgefecht geführt oder schlicht ernsthafte Kritik nicht mehr angestrebt wird, eine Kritik, die die Diskussion weiterbringen könnte. Die Debatte um ein bedingungsloses Grundeinkommen, in der Götz W. Werner zwar ein herausragender, aber doch nur ein Vertreter ist, ist lange schon differenzierter als Ihr Kommentar. Ebenso klar ist, dass ein solches Grundeinkommen, würde es entsprechend ausgestaltet, auch zur Mogelpackung werden könnte - doch das gilt für alle Ideen und wird von den Befürwortern offen als Gefahr benannt. Wie ein Grundeinkommen einmal aussehen wird, sollte es soweit kommen, zeigt uns dann mit aller Deutlichkeit, wie wir zusammen leben wollen. Die demokratische Entscheidung wird das letzte Wort haben.

     

    Der Slogan "Freiheit statt Vollbeschäftigung" ist nicht Ulrich Becks 'semantischem Schatzkästchen' entsprungen, er hat ihn sich ohne Verweis, bei uns geliehen, der Initiative "Freiheit statt Vollbeschäftigung"(www.freiheitstattvollbeschaeftigung.de).

     

    Mit freundlichem Gruß

    Sascha Liebermann

  • SB
    Stephan Beyer

    Es mag billig sein, über eine Kolumne zu spotten, die zeigt, das der Horizont ihres Autors bei einem Mindestlohn aufhört. Ein Mindestlohn, der gar nicht notwendig wäre, wenn man nicht gezwungen wäre, unterbezahlte Arbeiten anzunehmen.

     

    Was ist schon eine Verwechslung von "Einkommen" und "Vermögen" hier und dort, wenn ein neuer Grundgedanke ins Bewusstsein tritt und man feststellt, dass genug Arbeit für alle da ist, nur nicht die Möglichkeit besteht diese Arbeit auch zu verrichten, da sie nicht bezahlt wird. Was macht schon der eine oder andere, der sich mit metaphorischen 1.000 Euro die Freiheit nimmt, sich aus der Gesellschaft "auszuschließen", während viele andere diese metaphorischen 1.000 Euro nutzen werden, sich in die Gesellschaft einzubringen. In unserer Gesellschaft voller Parallelgesellschaften, eine ausgeschlossener als die andere, wäre das nur ein Gewinn.

     

    Gruß,

    Stephan Beyer

  • X
    xonra

    So ganz einverstanden bin ich mit der Darstellungsweise des bedingungslosen Grundeinkommens durch G. Werner und seine neue Mitstreiterin auch nicht. Die Wohlstandsinsel Deutschland lebt fett auf Kosten der Länder die ihre Ressourcen für nen Appel und ein Ei abgeben. Deren korrupte Eliten fahren dann Mercedes und kaufen Waffen bei Diehl. Sinnvoll wäre, wenn die beiden elitären Denker sich heute dafür einsetzen würden, dass sämtliche Sanktionen der Jobcenter sofort eingestellt werden.

     

    So ganz verstehe ich die Abneigung des Schreibers nicht. Seine Nähe zu den Leuten vom anderen Ufer an der Spree, ist all zu deutlich. Arbeitet der Herr Greffrath jetzt für seine marode Gewerkschaft? Ihre Argumente sind die eines vollbeschäftigten Leistungsträgers. Sie dürfen eigentlich so nicht mitreden.

  • BN
    BGE Nachdenker

    Ein ärgerlicher Artikel, bei dem man sich schon nach den ersten Zeilen fragt: Sollte hier nur eine leere Fläche gefüllt werden oder steckt Absicht dahinter? Schon der Aufhänger "... sitzt ein Häufchen Prekärer ... " zeichnet sich durch den völlig fehlenden Bezug zum Thema aus.

    Und so geht es auch weiter: "... Das erste Wort im Veranstaltungsflyer aber lautet: "Angst" ".

    So wie der Autor hier den Gehalt von Sätzen anhand des ersten Wortes beurteilt, geht es auch weiter: schlecht recherchiert, billige Vorurteile werden aus der Mottenkiste geholt.

    Zitate werden werden willkürlich verbogen - ein Blick in Wikipedia hätte über Thomas Morus zumindest folgendes zutage gefördert: "Es wäre besser, jeden mit einer Art Lebensunterhalt zu versorgen, damit niemand zu der grausigen Not gezwungen wird, zuerst ein Dieb und dann eine Leiche zu werden."

    Exemplarisch für den Artikel auch dies: "Es mag billig sein, über ein Buch zu spotten, das mit dem "bedingungslosen Grundeinkommen" auch noch alle anderen Grundprobleme zu lösen verspricht: Geschlechterkampf, Bildungsnot, Klimaprobleme, Hunger im Süden, Ausbeutung." Es IST billig, zumindest wenn die Mühe gescheut wird, auch nur ansatzweise über diese Aussagen nachzudenken. Der Autor bewegt sich auf BILD Niveau, wenn er die vielfältigen Ansätze auf Götz Werner reduziert.

    Nur deshalb können ihm auch Missgriffe wie der folgende unterlaufen: "... müssen auch hier die Arbeitenden diejenigen alimentieren, denen der Ausschluss aus der Gesellschaft mit 1.000 Euro versüßt wird." Dieser Satz verkennt, dass schon heute die Mehrzahl der Bevölkerung "alimentiert" wird: z.B. Kinder, Rentner, Arbeitslose. Und außerdem geht es um das Gegenteil von Ausschluss, nämlich diesen Menschen die gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, die ihnen u.a. durch die Hartz-Gesetze vorenthalten wird.

    Und es geht um einen neuen Begriff von "Arbeit" - weg von Erwerbsarbeit und hin zu gesellschaftlich relevanter, heute unbezahlter Arbeit wie z.B. der Kindererziehung. Sich damit zu beschäftigen, war dem Autor offensichtlich zu mühevoll.

    Auch Wiederholungen ersetzen keine Beweise oder Belege, und wenn sie noch so verquast daherkommen: "... die Alimentierung der Überflüssigen ein für alle Mal auf preiswerte Dauer zu stellen." Abgesehen davon, dass hier der Autor wieder mal tief in die Trickkiste der Sozialdarwinisten greift - überflüssig ist, wer keinen messbaren Beitrag zum Bruttosozialprodukt leistet - fragt man sich: was will uns dieser Satz sagen?

    Selbst da, wo er den Autoren ein "geschrumpftes Fortschrittsprogramm" attestiert, kann er nicht umhin, dies ohne Beleg gleich wieder zurückzunehmen: "... Funktionsmechanismen unangetastet bleiben und deren Spaltungen dadurch nicht geheilt werden."

    Ohne Zusammenhang oder Beleg bekommen wir dann noch die Schlussfolgerung serviert: "Es gibt Erfindungen, die werfen uns zurück. Das gilt auch für Ideen." Ich möchte hinzufügen: Das gilt auch für Artikel wie diesen!

  • B
    Bernd

    Ja, Herr Greffrath, Umdenken fällt halt schwer.

  • P
    Petra

    "Vor einem Jahrzehnt haben SPD und Grüne den Unterschied zwischen Arbeitslosen und Sozialfällen grundsätzlich beseitigt und damit dem Ziel der Vollbeschäftigung den Abschied gegeben."

     

    Nanu? Bislang dachte ich, rot-grün glaubt(e) immernoch an Vollbeschäftigung - anders jedenfalls kann ich mir die auf die Einführung von Hartz IV folgenden bürokratischen Unterstellungen ebenso wie verbale Hatz auf Arbeitslose nicht erklären: Wer keine Arbeit hat, hat keine, weil er keine haben WILL - so habe ich damals Clement & Co verstanden, und was heißt das anderes, als dass es genügend Arbeit für alle gibt, Vollbeschäftigung also tatsächlich möglich wäre?

     

    Nun also doch nicht, aha. Ohne Vollbeschäftigung jedoch muss zwangsläufig auch die Basis dieses von Ihnen angesprochenen "Wir" der Arbeitsgesellschaft aufweichen; wenn nicht genügend (bezahlte) Arbeit für alle da ist und Bürokratie ebenso wie Teile des gesellschaftlichen Konsens die potenzielle Arbeiterschaft mit der Kürzung ihres Existenzminimums (!) dazu erpresst, um die Mangelware Arbeit gegeneinander zu kämpfen, ist das wahrlich auch kein Wunder.

     

    An der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens nun gefällt mir, dass es diesen Spieß umdrehen kann: Arbeit und der daraus folgenden Macht derjenigen, die diese Arbeit zu verteilen haben, stehen dann entsprechend weniger potenzielle Arbeitnehmer gegenüber. Arbeit muss also lukrativ gemacht werden, damit man sie haben will - ob nun mit Geld, Teilhabe an Entscheidungsprozessen, persönlicher Wertschätzung, Fortbildungen, flexiblen Arbeitsmodellen oder welchen Möglichkeiten der persönlichen Bindung an ein Unternehmen auch immer.

     

    Ich glaube Ihnen trotzdem, dass diese Jubel-Veranstaltung der BGE-Populisten gehörig auf die Hutschnur gehen musste. Das BGE kann dafür aber nichts; gehen Sie das nächste Mal einfach auf eine bessere Veranstaltung - und berichten Sie darüber ;-)

  • PS
    Philipp Schilling

    Da hat aber jemand so gar nicht zugehört und war offenbar nur bei der Veranstaltung, um die eigene vorgefasste Meinung zementieren zu können. Oder habe ich nur den „Ironie“-Aufkleber übersehen?

     

    Es geht nicht darum, dass keiner mehr arbeiten gehen soll oder will. Sie würden doch vermutlich auch weiterschreiben, auch wenn Ihre Grundversorgung staatlicherseits gesichert wäre?

     

    Es gibt einfach nicht mehr genug Arbeit, die auch mit einem Einkommen vergütet wird. Und die Selbstversorgung für alle ist schlicht nicht möglich. Und sinnentleerte und teure Arbeit um der Arbeit Willen (z. B. Jobcenter-Berater) wäre damit auch obsolet.

  • G
    grünberg

    hr. greffrath, ihre kolumne klingt für mich - wie es vielleicht für eine solche üblich ist - nach einem bloßen bericht ihrer schon längst vorgefertigten meinung. das bge hat m.e. die chance, wenn nicht eintritt zum paradies, so doch eine GRUNDLEGENDE alternative zu bisherigen lösungsversuchen zu sein, da es an der wurzel von problemen eine schraube dreht (z.b. am verhältnis von grundbedürfnissen und erwerbsarbeit, von leistung und voraussetzungen u.a.).

    insofern verlangt eine beurteilung des bge aber kräftiges nach-denken und um-denken. eine kolumne wie ihre würgt das ab - und damit vielleicht eine möglichkeit, endlich brutale verhältnisse zu ändern. ich wünschte mir beiträge, die zum kritischen nachdenken anregen.

  • R
    Robert

    Ich frage mich gerade, ob wir hier einen Fall des Stockholm-Syndroms haben. Angesichts zunächst mal nicht wahrnehmbarer Auswege und schier auswegloser Abhängigkeit für den einzelnen Arbeitnehmer verbünden Sie sich, Herr Greffrath, mit diesem System. Und versuchen, zu diskutierende Vorschläge ins Lächerliche zu ziehen. Die Aussage von G.Werner und A.Göhler, daß der längerfristige Diskussionsprozeß sehr wohl zum Grundeinkommen dazu gehört, unterschlagen Sie hier schlichtweg. Warum?

     

    Auch kein Wort von einem dringend nötigen anderen, angemessenerem Menschenbild. Kein Wort von der mit dem Grundeinkommen verbundenen Eigenverantwortung. Kein Wort von der Notwendigkeit solidarischen Handelns. uswusf. Stattdessen der ausgelutschte, uralte Neidreflex im Hintergrund. Die sollen gefälligst arbeiten. Gut, nur was bitteschön? Soll der Konsens, daß Menschen von einer 8-10 stündigen täglichen Arbeit ihren Lebensunterhalt und damit ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bestreiten können, endgültig aufgegeben werden? In diesem Fall gibt es zweifellos sofort mehr als genug „Arbeit“. U.a. unbezahlte Praktika in Zeitungsredaktionen und Verlagen. Es gibt zweifellos Kräfte in der Wirtschaft und der Politik, die genau das wollen. Und wie bei der Kernkraft wollen diese die langfristigen Folgekosten nicht sehen, obwohl sie überdeutlich sichtbar sind. Zur Zeit wird uns eingeredet, wir hätten 7,5 Millionen überwiegend glückliche Minijobber. Realitätsverweigerung war schon öfter der Anfang von Veränderungen. Siehe den Untergang der DDR.

     

    Nicht wenige Menschen leiden unter der heutigen Knechtschaft in ihren vielen Erscheinungsformen. Immer mehr erkranken. Süchte, burnout, psychische Erkrankungen,... Alles statistisch vielfach erfaßt. Und verteidigen sie doch vehement. DAS ist der eigentliche Irrsinn dieses Systems und der Menschen, die dieses System durch ihr tägliches Tun ermöglichen und tragen.

    Diese Gesellschaft braucht dringend eine Art neuen Vertrag. Soll die Schere zwischen arm und reich immer weiter, so wie es jetzt läuft, auseinandergehen? Gut, das hat dann die absehbaren Folgen. Oder ist es vielleicht doch denkbar, daß eine Grundsolidarität, die u.a. mit der Würde des Menschen endlich Ernst macht, nicht vielleicht doch das bessere Fundament für die zukünftigen, zweifellos kommenden gigantischen Probleme?

     

    Die Angst vor Neuem war zu allen Zeiten riesengroß. Es ist heute aber offensichtlich, daß „wir“ nicht mehr so weitermachen können wie bisher. Fukushima war nur ein erster, für uns hier noch recht leiser Wink. Hier braut sich noch ganz anderes zusammen.

     

    „Stütze für alle“ - mehr Demagogie geht nicht, Herr Greffrath. Sie müssen in einer anderen Veranstaltung gewesen sein.

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Wieso wird hier ein Widerspruch zwischen Grundeinkommen und Mindestlohn propagiert?

     

    Beide unterstützen sich gegenseitig.

     

    Und es gibt sehr wohl eine Gegenleistung: Die Bezieher des Grundeinkommens halten sich an das Grundgesetz, das heißt sie akzeptieren das Gewaltmonopol des Staates.

     

    Der Staat garantiert ihnen dafür die Grundrechte, und das Grundeinkommen ist ein Weg, diese Grundrechte zu sichern.

  • SK
    Sylvia Krause

    Mich würde brennend interessieren, woher der Autor seine Informationen über das BGE hat, denn offenbar schöpft er aus Quellen, die mir noch unbekannt sind!

    Soweit ich die Diskussion bisher verfolgt habe, hat er vieles wohl falsch verstanden:

     

    1. wollen die BefürworterInnen mit einem BGE für viele die Voraussetzungen zur Arbeit gerade erst schaffen: Mit einem Grundeinkommen, welches es ermöglicht, Arbeiten zu erledigen, die sonst nur gering oder gar nicht entlohnt werden. Was wäre das BGE für ein Segen für einen unabhängigen Journalismus, wie die taz ihn gewährleisten will!

     

    2. gehen die DenkerInnen eines BGE davon aus, dass die Menschen nicht tätig sind, weil man sie dazu zwingt, sondern aus sich heraus.

    Eine Entkopplung von Arbeit und Einkommen würde natürlich gegen die Entfremdung wirken, da gerade unattraktive Arbeitsplätze dann soweit (mit Sinn) aufgewertet werden müssten, dass sie überhaupt noch jemand ausfüllen möchte.

     

    Eine Welt ohne Arbeit wünschen sich die wenigsten, und die müssten so oder so durchgefüttert werden.

     

    Mindestlöhne stabilisieren tatsächlich das bisherige Schweinesystem, da immer noch fremde Arbeit unterjocht wird. Das BGE ist da schon weiter!

  • LK
    le karl

    Ja, das IST "Propagandistenrhetorik in der Verkaufszone", ich meine, dieser Text.

     

    Es mag billig sein, gegen eine Polemik zu polemisieren. Einen Text, der an jeder Ecke zeigt, dass er komplexe Gedanken auf Schreihalslänge verkürzt. Es ist vielleicht auch gemein, den Autor als Reflex-Konservativen zu karikieren, der sich persönlich von Hartz-IV-Empfängern um den eigenen Lohn gebracht sieht. Das ist ärgerlich und wird am Ende als Erkenntnis verkauft.

     

    Das alles ist lupenreine "das-Boot-ist-voll"-Rhetorik. Der Autor sollte zum Neoliberalismus konvertieren.

  • D
    David

    Hätt ich's nicht gelesen hätte ich mehr davon gehabt.

     

    Ich schätze Mathias hatte keine gute Laune?

  • G
    Guido

    Reaktionäres Geblubber, zudem auch noch schlecht geschrieben. Früher war alles besser als heute und als die Zukunft sowieso.

    Da hat jemand ähnlich wie Herr Friedman Angst, dass ihm keiner mehr für 3 € das Klo putzt...

  • J
    Jengre

    Natürlich hat das bedingungslose Grundeinkommen viele ökonomisch ungebildete Befürworter, und Götz Werner vertritt auch eine eher unternehmerfreundliche Variante. Dennoch wiederholt auch dieser Kommentar alte Einwände und Bauchgefühle: Man alimentiere weiter, statt zu "fördern und fordern"; nur (Erwerbs-)Arbeit sei sinnstiftend und menschenwürdig; wen nicht arbeite, solle auch nicht essen; man könne nicht ausgeben, was man nicht habe; Geld sei nur in Vatis Lohntüte und Muttis Sparstrumpf - das alles schwingt hier mit. Nein: wenn immer mehr Wohlstand (der ökologischer sin könnte, aber das ist ein anderes Thema) mit immer weniger Arbeit erwirtschaftet wird, dann braucht man ein Grundeinkommen als Instrument der Distribution von legitimer Teilhabe. Wer war noche einmal Paul Lafargue, und wann hat er gelebt? Alle sollten weniger arbeiten, und diejenigen, die jetzt nur auf dem Abstellgleis sind, im Sozialghetto, die kann man dann endlich integrieren, motivieren, qualifizieren. Perspektivlosigkeit stumpft ab, nicht bescheidene finanzielle Zuwendungen. Man bemühe sich nicht so verkrampft um Abgrenzung zur "bildungsfernen" "Unterschicht", dann kann man auch wieder gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge erkennen!

  • G
    georg

    Der Autor hat die Idee, die hinter dem BGE steht, leider nicht kapiert... egal, kommt noch!

  • F
    flecks

    Der Autor hätte sich ruhig etwas eingehender mit der Thematik beschäftigen können. Die Idee ist gut und die Finanzierung über eine erhöhte Mehrwertsteuer und eine neuerliche Börsenumsatzsteuer ist alles andere als utopisch.

  • SB
    Sabichan B.

    Als Befürworterin des bedinungslosen Grundeinkommens empfehle ich allen Kritikern das Buch von Viviane Forrester " Der Terror der Ökonimie" (ISBN 3-442-12799-8) zu lesen.