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Kolumne Das SchlaglochDer Weltenretter ihr Fleisch

Kommentar von Hilal Sezgin und Hilal Sezgin

Sie wollen das Klima retten - aber der Verzicht auf Fleischprodukte kommt für sie nicht in Frage. Das ist grotesk. Denn das eine geht ohne das andere kaum.

E rst dieser Tage entbrannte in einer Runde von Facebook-Freunden wieder die Frage, was wohl die "radikalste" Weise sei, das Klima zu schonen. Es kamen sehr tiefsinnige Antworten. Recyclingtoilettenpapier. Einfach häufiger mal faul sein. Als ich vorschlug, man könne auf den Verzehr tierischer Produkte verzichten, kam die Kette fröhlichen Assoziierens vorübergehend zum Stillstand. Dann meldete sich der Fragesteller wieder zu Wort: Erstens, wohin dann mit all den Schweinen? Und zweitens: Die gesuchte Methode solle nicht nur radikal, sondern auch realisierbar sein!

Genauso gut hätte er schreiben können: denkbar. Für viele, auch viele Weltenretter von heute, ist der Verzicht auf Fleischkonsum oder dessen deutliche Einschränkung anscheinend nicht einmal denkbar. Man grübelt in großem Bogen darum herum und erwägt Lösungsmöglichkeiten auf längst ausgetrampelten Pfaden. Ungezählt die Klimakonferenzen, bei denen mit besorgter Miene und beim Verzehr von Schinkenhäppchen darüber philosophiert wurde, wie man der Welt etwas Gutes tun könne.

Nur noch zu Fuß einkaufen?

Bild: taz
HILAL SEZGIN

ist Journalistin und Schriftstellerin.

Nur noch zu Fuß einkaufen gehen? (Die Herstellung von einem Kilo Rindfleisch belastet das Klima so stark wie 250 km Autofahren.) Einen wassersparenden Duschkopf anschaffen? (Für die Produktion von einem Kilo Fleisch werden 15.500 Liter Wasser verbraucht.) Traurig, wie die Polkappen schmelzen? (Bei der Produktion von Fleisch und Lebensmitteln tierischen Ursprungs entstehen 40 Prozent der Treibhausgase.) Und dann der arme Süden, der hungert! (Um 1 kg Fleisch zu erzeugen, werden 7-16 kg Getreide oder Sojabohnen für Futtermittel statt als direkte menschliche Nahrung aufgewendet.)

Es ist nach wie vor grotesk, einfach über Welthunger und Ernährung zu reden, ohne die Fleischproduktion anzusprechen. Und genauso einfach und grotesk ist es, über Klimaschutz zu sprechen, ohne Nicht-Fleischessen auch nur zu erwähnen. Die deutschsprachige PDF-Version der Agenda 21, die 172 Staaten 1992 in Rio de Janeiro unterzeichneten, um darin Leitlinien für nachhaltige Entwicklung festzulegen, umfasst 361 Seiten. Auf keiner davon wird die Frage des Fleischkonsums berührt, nicht einmal in den Kapiteln "Veränderung der Konsumgewohnheiten" oder "Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft".

Man mag einwenden, das sei halt zwanzig Jahre her. Doch wird man in neueren Publikationen oft demselben blinden Fleck begegnen. So zeigt das Themenheft der Heinrich-Böll-Stiftung zu "Landwirtschaft und Klimawandel" von 2010 auf seinem Cover zwar eine Kuh in einem Treibhaus, beschäftigt sich im Inneren aber lieber mit Brot, Getreide, Tomaten, Kartoffeln und Äpfeln, während nur eine von 18 Doppelseiten die Folgen der Fleischproduktion für die Umwelt darstellt.

Von wegen Fleischproduktion

In der schriftlichen Zusammenfassung des Weltagrarberichts aus demselben Jahr ist sogar nur eine von 41 Seiten dem Fleischkonsum gewidmet. Stattdessen wird viel wird über Kunstdünger informiert, über Monopolisierung des Saatguts und die genetische Veränderung von Saatgut - völlig ungeachtet der Tatsache, dass der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft längst auch die Tierindustrie erfasst hat, entsprechende Forschungen hier und in Schwellenländern wie China boomen und die modernen Hochleistungszüchtungen (unter anderem bei Hühnern, Schweinen und Fisch) oft zu ähnlichen Monopolen und Abhängigkeitsstrukturen zulasten der Kleinbauern führen wie im Bereich des Saatguts.

Kurz und gut, solche Publikationen und auch die meisten Weltverbesserungsdiskussionen klammern sich in ihrer Kritik der Entwicklungs- und Agrarpolitik gleichsam am Stand der 80er Jahre fest. Sie weigern sich geradezu, neuere Phänomene wie die weltweite Verbreitung der Intensivtierhaltung zur Kenntnis zu nehmen - und vor allem weigern sie sich, eine Erweiterung ihrer moralisch-politischen Agenda zu erwägen.

Bloß nicht vom Tier sprechen

Nämlich um das Thema Tier. Tierschutz, Tierethik. Und seien wir ehrlich: Selbst wenn wir über "Fleischproduktion" reden, ist ja noch längst nicht von Tieren die Rede. Bereits der Begriff "Fleischproduktion" enthält einen gewissen Euphemismus: Als Produzent (eines Konsumguts) erscheint der Mensch - wobei eigentlich ein Tier (ein Lebewesen) ein anderes gebiert. Dieser Nachwuchs frisst, wächst und wird später getötet.

Ebenso schief ist der Begriff des Nahrungs"lieferanten", weil das Tier weder seinen Körper noch dessen Sekrete abliefert, schon gar nicht freiwillig. Wenn also in Öko-Kontexten schon der Fleischkonsum selten erwähnt wird, ist noch weit seltener vom Tierschutz, überhaupt: von den "dazugehörigen" Tieren, deren Tod oder Empfinden die Rede.

Die meisten Statistiken geben den Fleischverbrauch ohnehin in Kilogramm an, nicht in Tieren. Wie viele Tiere verzehren wir weltweit überhaupt? Die FAO spricht von jährlich immerhin 56 Milliarden. Der Pro-Kopf-Verzehr in den Industriestaaten ist mehr als doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt, circa 98 Prozent der hiesigen Tiere stammen aus Massentierhaltung. Dabei kenne ich keinen informierten Verbraucher, den die bekannten TV-Reportagen über Wiesenhof-Skandale oder Schweineschlachthöfe kaltlassen; und auch viele Landwirte sind mit den heutigen Systemen nicht glücklich.

Was folgt daraus? In der erwähnten Zusammenfassung des Weltagrarberichts heißt es: "Auch wenn der Weltagrarbericht selbst zum Konsumverhalten keine Empfehlungen gibt, lassen seine Ergebnisse nur einen Schluss zu: die Reduzierung des Fleisch- und Milchverbrauchs in den Industriestaaten und ihre Begrenzung in den Schwellenländern?" Und das Böll-Themenheft formuliert etwas verdruckst, dass "bislang - bis auf eine Reduktion des Fleischkonsums - keine generellen Empfehlungen ausgesprochen werden können".

Na los, liebe Klimaschützer, dann sprecht diese Empfehlungen doch endlich aus! Warum so zaghaft? Und zieht bei euren Positionspapieren und Tagungen und "Gipfeln" die Konsequenzen.

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Hilal Sezgin studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie Schriftstellerin und Journalistin in der Lüneburger Heide. Zuletzt von ihr in Buchform: „Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs.“ DuMont Buchverlag 2017.
Hilal Sezgin studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie Schriftstellerin und Journalistin in der Lüneburger Heide. Zuletzt von ihr in Buchform: „Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs.“ DuMont Buchverlag 2017.
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66 Kommentare

 / 
  • F
    faby

    würde auch insekten essen.... wenns sie denn nur in ausreichender menge in unseren breiten gäbe ...aber gänzlich auf tierische proteine verzichten is völliger blödsinn......gensoja und getreide..viell. noch mais.....gemüse und obst ok.....aber getreide macht viele menschen krank und is einer der hauptauslöser vieler zivilisationserkrankungen.....

  • B
    bonesai

    Das Problem ist nur. Was machen wir wenn der Menschheit "die es besser weiß" plötzlich auch die Pflanzen leid tun.. Also mir als Allesesser kommen beim Verzehr von Lebewesen immer die selben Gedanken ganz egal ob sie nun auf Vier Beinen oder auf Wurzeln stehn. Ja sogar wenn sie in Ihrer Schale dahin baumeln... ;)

    Verhungern fürs Klima, ob das eine Lösung sein kann.

    Das Problem ist auch nicht der Konsum sondern die Gier und das in allen Bereichen.

  • N
    nojokes

    Hallo Tomate,

     

    die Frage ist, warum Sie sich hier denn so dermaßen angegriffen fühlen?

    Also mein Problem mit Ihnen oder vielmehr mit Ihren Kommentaren ist eigentlich einfach erklärt: Ich finde sie selbstgerecht und arrogant, also genau das, was Sie umgekehrt von ganz vielen anderen behaupten. Sie versuchen meiner Meinung nach, irgendwie Alle und Alles was Ihnen als "selbstherrlicher Vegetarier" oder sonstiges Feindbild erscheint, mit Totschlagargumenten runterzumachen. Aber Sie selbst sagen irgendwie nichts Konkretes, sondern reden so irgendwie um die meisten Sachen nur recht schlau herum. Sie wollen nicht zufällig Karriere als Politiker machen? Egal. Worauf ich also hinaus will? Ihnen gegenüber, dass Sie mal Klartext reden, was Ihnen denn eigentlich wichtig ist und was Sie dafür tun oder gern tun würden.

     

    Und ansonsten fände ich es schon klasse, wenn möglichst viele Menschen ihren Fleischkonsum zumindest überdenken, noch besser natürlich einschränken, dafür gibt es genügend gute Gründe. Und das wollte der Artikel von Fr.Sezgin sicher auch sagen. Ich kann an diesem Anliegen nichts Schlechtes finden. Wenn man von Änderungen am Konsumverhalten spricht, geht es aber natürlich zunächst mal um die Menschen, die an ihrem Leben und ihrem Konsum etwas ändern können, die Wahlmöglichkeiten haben.

     

    Ja, ich bin Vegetarier, wenn auch leider nicht mal 100% konsequent (esse gelegentlich Fisch). Ich bemühe mich einfach nur, manche Dinge richtig zu machen. Aber ich kann tatsächlich nicht verstehen, warum so vielen Menschen den Tieren gegenüber jegliches Mitgefühl und Verantwortungsgefühl zu fehlen scheint, ich finde es anmaßend, sich als Mensch so weit über die Tiere zu stellen, aber das sind natürlich philosophische Fragen.

     

    Danke noch für Ihren frommen Wunsch für mich, ich habe keinen für Sie, aber viel Spaß beim Kugelschreiber suchen.

     

     

     

    @Jaffi: Kann nur zustimmen.

  • T
    Tomate

    Hallo, nojokes!

     

    Ja, offenbar fühle ich mich von von all der anmaßenden vegetarischen Selbstgerechtigkeit, wie sie sich bei Sezgin und besonders den Kommentaren hier konzentriert, so angegriffen, dass ich mir erlaubt habe, hier ein wenig Zeit ins Kommentieren zu stecken.

     

    Was Ihren Beitrag angeht: den habe ich jetzt zweimal gelesen, aber mir ist noch immer nicht klar, worauf Sie rauswollen. Soviel verstehe ich: (1.) Sie finden mich und/oder meine Meinung irgendwie doof; (2.) Sie sind Vegetarier & stolz darauf; und (3.) darf doch jeder machen, was er will, gerne auch von der Klippe springen.

     

    Ja, meinetwegen. Und noch was: mir ist gerade mein grüner Kugelschreiber unter den Schrank gerollt! Das wollte ich jetzt auch mal sagen. Ich wünsche Ihnen Armut "auf hohem Niveau", und grüße recht herzlich - Tomate

  • S
    Shivani

    Fleisch hin oder her - das mit der Nahrung ist schon so eine Sache... und Liebe geht durch den Magen wie ich hier geschrieben habe

    http://shivani-allgaier.blogspot.com/2011/10/liebe-geht-durch-den-magen.html

  • CM
    Claudia Münker

    Hallo Zusammen,

     

    ich finde es erschreckend, wie scheinbar "normal" es ist, Lebewesen zu töten und deren toten Körper zu verzehren. Vollgestopfte Fleischthecken in Supermärkten, Mac Donald`s Ketten , KFC....- wenn Leute, die dieses Fleisch tagtäglich -ohne einen Gedanken ans Leid der Tiere zu "verschwenden"- zu sich nehmen, diese Tiere selbst töten müssten, dann möchte ich sehen, dass ihre Fleischgier immer noch so gross ist...

     

    Das Argument,"man müsste Fleisch zu sich nehmen, um gesund zu bleiben" erweist sich als gutes Ergebnis der jahrzehntelangen Indoktrination der Fleischproduzenten!!!! Denken ist angesagt!

  • J
    Jaffi

    Mein Gott! Warum führen Diskussionen über vegetarisches/veganes Leben immer dazu, dass sich die Fronten verhärten und es nach einer gewissen Zeit nur noch zu zynischen und sarkastischen Kommentaren und Anfeindungen kommt?

    Ich glaube, ein bisschen mehr Toleranz würde beiden Seiten guttun.

    Wir leben nun mal in einer Welt, die so ist wie sie ist, und müssen uns darin zurechtfinden.

    Jeder Einzelne - bis auf ganz wenige Ausnahmen - versucht doch wohl, ein guter Mensch zu sein und ein moralisches Leben zu führen. Und jeder Einzelne versucht in diesem Dschungel irgendwo seine Nische zu finden, in der er es sich einrichten kann in dem Glauben, möglichst wenig Schaden anzurichten. Ob das nun veganes oder vegetarisches Leben ist, ob das Verzicht auf Auto und Flugreisen ist oder beides oder ehrenamtliches Engagement oder was auch immer, ist doch dann eine individuelle Lebensentscheidung. Und jeder Beitrag hilft. Warum muss man immer mit dem Finger auf den anderen zeigen und ihm vorwerfen, er mache genau das Verkehrte und man selber mache genau das Richtige?

    So wie wir alle versuchen, ein Leben zu leben, das möglichst wenig Schaden anrichtet, so leben wir doch auch alle nun mal in unserer Zeit in unserer Gesellschaft und können uns dem Konsum und der Lebensweise nicht völlig entziehen - egal was wir machen und wie wir leben, wir werden es nicht vermeiden können, an irgendeiner Stelle doch etwas zu tun, was ökologisch oder ethisch nicht gut ist.

    Statt mit dem Finger aufeinander zu zeigen, sollte man doch lieber auch respektieren, was diejenigen leisten, die vielleicht nicht der eigenen Ideologie oder Lebensauffassung entsprechen.

  • N
    nojokes

    @Waage: Endlich mal wieder ein eher toleranz-stiftender Kommentar... :)

     

    @Thomas Sch.: Ja, den Schuh mit dem PC müssen wir uns hier wohl alle anziehen, sonst würden auch Sie ja nicht kommentieren...müßig also ausgerechnet das hier als Argument anzubringen... Und zum Löwen und der Biobirne: ist alt und hinkt, denn im Gegensatz zum Löwen hat der Mensch die Wahl... und im Zweifel das bessere Wissen...

     

    @Tomate: Sorry, kann es mir nicht verkneifen... aber dafür, dass Sie zu beschäftigt sind - mit sich und den wirklich wichtigen Problemen in der Welt - um vegetarisch zu leben, hängen Sie verdammt oft hier rum und kommentieren ausgesprochen ausgiebig... Was ich gerne wüßte, wenn all die Themen hier für Sie nur nebensächlich sind, was genau tun Sie gegen die allgemeine Ungerechtigkeit? Mit Lamentieren, Provozieren und die - wie auch immer gearteten - Bemühungen der Anderen als lächerlich niedermachen ist es nämlich nicht getan... Ja, der Vergleich der Armut hier und in Afrika und anderen armen Ländern mag oft als Ausrede dienen, aber dass es den Menschen hier "auf hohem Niveau" (ein doofer Ausdruck - so what...) schlecht geht, läßt sich nun trotzdem nicht bestreiten, alles andere wäre zynisch... Schlimm ist, dass ausgerechnet die, denen es hier "schlecht" geht, quasi das konsumieren müssen, was in anderen Ländern unter miesesten Bedingungen hergestellt wird... Aber das alles führt zu weit weg vom Thema hier. Warum sollte nicht jeder mit Verbesserungen da anfangen, wo er kann (und mag)? Und das Ihnen das Leben und Leiden anderer Lebewesen - der Haus- und Nutztiere - offenbar völlig am A... vorbeigeht, damit sind Sie leider in bester Gesellschaft... Wobei das Klima ja eventuell auch die Menschen was angeht, vor allem die in den ärmsten Regionen der Welt...

    Aber ja: Mir geht es primär um die Tiere und ja, mir blutet deswegen das Herz! Deswegen müssen mir aber andere Probleme noch lange nicht egal sein, deswegen muß ich auch nicht überheblich sein...

  • IC
    Imperator Carnovorus

    Im Circus Maximus werden die Veganer zum Fleische der Tiere.

     

    Beim Jupiter!

  • W
    Waage

    @Antionetta

     

    ergo: Landwirtschaft komplett abschaffen?!?

     

    Das sich Tomate über Sätze wie "bin seit kurzem Veganer" aufregt finde ich nachvollziehbar.

    Ich war auch schon öfters "seit kurzem Vegetarier"...

    Meiner Meinung nach befindet Mann/Frau sich unter zwei Jahren am Stück eh noch in der Erprobungs- und Umstellungsphase und sollte den Ball im Diskurs zumindest vorerst noch etwas flacher halten.

     

    Ich hab Bekannte, die sind seit 15 Jahren und länger vegetarisch oder sogar vegan. Die könnten die Klappe aufreißen, tun sie aber nicht. Die sind einfach cool und ziehen ihren Streifen durch ohne andauernd Andere mit konventionelleren Essgewohnheiten zu nerven.

     

    Nicht täglich Fleisch essen, den Tag mit einem französischen Frühstück - also Brot&Marmelade - beginnen, die Milch dazu nicht literweise wie ein Kälbchen in sich reinschütten, nicht jedes Jahr wegfliegen und nicht zuletzt: öfters mal ein gutes Buch nehmen und nicht ohne Zeitlimit am PC rumhängen usw...

     

    Der gangbare Weg für die breite Masse der Menschen ist Mäßigung und bewußter Konsum und nicht dogmatischer Totalverzicht.

     

    Die "vegane BrüderInnenschaft der zölibateren Askese" wird in einer offenen Gesellschaft immer ein Minderheitenprogramm bleiben - wetten?

     

    Ach ja, wer sich den Artikel von Hilal Sezgin ganz genau durchgelesen hat, findet zwar eine Menge wichtiger Informationen und Denkanstöße aber keinen Dogmatismus. Die Überschrift führt da etwas auf die falsche Fährte und zu Reflexkommentaren - so oder so.

     

    In diesem Sinne: Grüße vom "Flexitarier"!

  • A
    Antonietta

    88 Kilo Fleisch pro Jahr - würden alle Menschen auf der Welt, demnächst sieben Milliarden, so leben wie wir, bräuchte es allein für die Ernährung mindestens zwei Planeten. Etwa ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen stammen aus der Landwirtschaft. Die Klimawirkung der Landwirtschaft schlägt neben Methanemissionen aus der Viehhaltung auch mit Lachgas-Emissionen durch den immensen Düngemitteleinsatz zu Buche.

  • M
    miri

    Stimmt schon, der Artikel. Ich gehör ja auch zu denen, die etwas schwer aufgeben können, das gut schmeckt, aber ich sehs ein. Seufz. Also, heute keine Hähnchenkeule, nur die Champignons. Fleisch Ade. AAAABER: NUR das Fleisch! NICHT die Milch!! Die Milch lasse ich mir nicht nehmen. Eine Kuh kann viele Jahre Milch geben, ohne umgebracht zu werden, und sogar, wenn die Kälbchen auch noch ihr rechtmäßiges Teil abkriegen! DENN: Was tun wir sonst in die MILCHSCHOKOLADE?! Jahaaa, ihr Vegander alle, daran habt ihr nicht gedacht! Siehstemal! Vielleicht schafft ihr es, den Männern ihr Steak wegzunehmen, aber wenn ihr den Frauen die Pralinen und die Milchschokolade nehmen wollt, gibt es einen AUFSTAND DER FRAUEN! WELTWEIT! Die feministische Revolution! Und ihr habt sie losgetreten! Fein, was? :-)

  • KS
    Katja Seipel-Büttenbender

    Dieser Artikel spricht mir als Veganerin aus dem Herzen.

    All die vielen Gutmenschen, die sich den Kopf darüber zerbrechen, was man doch noch für unsere Erde tun könnte, damit sie auch noch für die nächste Generation da ist....also eben doch wieder egoistische Gründe. Aber die offensichtlichste Möglichkeit, nämlich die, mit der wir Leid mindern und vermeiden, die wird im großen Bogen umgangen. Ich finde es auch immer wieder erschreckend, wie viele Philosophen sich diesbezüglich ihre Köpfe "zerbrechen", teils sachlich sehr überzeugend für den Veganismus argumentieren....aber dann eben noch schnell die "Kurve kriegen" um ja ihr Schnitzel zu retten.

    Wer ethische Gründe für den Veganismus benötigt und auch gerne etwas dazu lesen möchte, dem kann ich die Bücher von Helmut Kaplan empfehlen.

    Zu dem Argument: es schmeckt doch so gut!

    Es gibt ausreichend Alternativen, welche rein pflanzlich sind. Interessanter Weise bemerken die meisten Omnis nicht einmal, dass sie einen pflanzlichen Burger/Wurst etc. essen, wenn man es ihnen nicht vorher sagt.

    Aber, warum denn die eigene Lebensweise überdenken? Warum denn Produkte kaufen, die ohne Leid produziert werden? Und warum um alles in der Welt ausgerechnet auf das Produkt verzichten, was der Inbegriff des Speziesmus ist?

    Spenden wir doch einfach wieder zur Weihnachtszeit....dann ist unser Gewissen wieder beruhigt.

  • ER
    Elisabeth Richter

    Völlig richtig, aber die weltweite "Fleisch/Milch-Mafia" ist wohl zu übermächtig. Dazu die KonsumentInnen, die das Vorleben ihrer Fleisch/Milch/Fisch/Muscheln usw. - speise völlig ausblendet und die BilligBilligpreise - es ist zum Verzweifeln.

     

    Familienplanung weltweit, veganes Leben, sorgsamer Ressourcenverbrauch - das ist die Lösung. Aber, nur einige Prozent der Bevölkerung verstehen und leben danach - die Massen leider nicht, sie wollen es gar nicht wissen. Und dazu dann die "Schwellenländer", denen jede Moral oder Einsicht - noch - fehlt, ich sehe tiefschwarz für das Klima, die Natur, die Menschheit - und für die Tiere in dieser menschgemachten Hölle.

  • RM
    Ralf Makowski

    Es ist wie Quantenmechanik: Jeder Bissen in ein Stück Fleisch erhöht den Meeresspiegel. Was dazwischen so passiert, kann nicht genau erfasst werden, aber das Ergebnis stimmt immer. Es sollte also an der Wassermasse messbar sein.

  • TS
    Thomas Sch.

    Die meauf der sicheren Seite zu wähnen, wenn sie mit dem Fahrrad durch die Gegend gurken und ab und zu ´ne Bio-Karotte mümmeln. Dabei sitzen sie wie wir alle hier vor einem Rechner, der sicherlich nicht nur bei mir nicht durch Fußpedalkurbelbetrieb angetrieben wird. Jetzt gehe ich schnell mal zum (elektrisch betriebenen) Kühlschrank und hol mir einen linksdrehenden Joghurt und zum Kaffeeautomaten, wo mir mein Latte-Machiato (gibt man in Italien nur Kindern) auch nicht gerade mit Hamsterradenergie in die IKEA-Tasse plätschert. Da es in der Bude gerade schön warm wird, sitze ich hier gemütlich vor dem Bildschirm und erfreue mich am Stromverbrauch. Von hier aus ist es toll, anderen zu sagen, was gut und nicht gut ist. Solange ich noch nicht zu sehen bekommen habe, daß eine Löwin zum Frühstück eine Biobirne futtert, solange nehme ich mir das Recht, ebenfalls Tiere zu mir zu nehmen. Die Ernsthaftigkeit, mit der hier Petitessen vorgetragen werden, ist doch lachhaft. Ebensogut könnte ich sagen, daß ich ab morgen eine Abkürzung zur Arbeit nehme und durch den eingesparten Abrieb der Schuhsohle würde der Verbrauch an Energie zu deren Herastellung nachhaltig (ganz wichtiges Wort, es muß immer alles nachhaltig sein) verringert. O weia. Wenn wir jetzt alle dieses Pseudoargumentieren lassen würden, diesen Blog verlassen würden und den PC mal für ein paar Tage abstellen könnten, wäre uns vielleicht allen besser geholfen.isten Kommentatoren hier scheinen sich schon

  • J
    Jonathan

    Auch wenn der Artikel einen wahren Kern trifft (ja, Fleischkonsum trägt zum Klimawandel bei - Reduktion hilft aber auch schon, muss ja keiner gleich vegan werden) muss ich doch die Seriosität der Zahlen arg in Frage stellen.

    Das IPCC etwa hat folgende Zahlen ermittelt:(alles in CO2-Equivalente gerechnet)

     

    - Energieversorgung: 26%

    - Verkehr: 13%

    - Industrie: 19%

    - Landwirtschaft: 14%

    - Forstwirtschaft: 17%

    - Müll: 3%

    - Öffentliche Gebäude: 8%

     

    Selbst wenn man annimmt, dass Landwirtschaft v.a. Fleischkonsum energieintensiv ist (10%) und der meiste Wald für neue Viehweiden abgeholzt würde (10%) kommt man max auf 20% - und selbst das bezweifle ich.

    Mehr als 15% mach Fleischkonsum nicht aus. Das ist natürlich immer noch sehr viel und bedenkenswert.

    http://www.ipcc.ch/graphics/syr/fig2-1.jpg

  • T
    Tomate

    @Sonnenschein, zum zweiten. Jetzt muss ich doch noch was loswerden:

     

    "Die Hartzer.. nicht alle wollen Hilfe. Manche sind froh arbeitslos zu sein & stolz darauf."

     

    Faul und stolz darauf - wo hast Du denn die Weisheit her? Aus der BILD-Zeitung, oder aus dem privaten Nachmittags-TV-Programm?

     

    "Es gibt andere ja, ich weiß." - Hey, großzügig von Dir, dieses Zugeständnis!

     

    Und hier habt Ihr mal meine Transparenz-Erklärung zu den Stereotypen, die ich im geistigen Gepäck trage. Ich unterstelle es nicht allen Vegetariern - auch ich bin manchmal großzügig. Aber ich gehe davon aus, dass es bei den meisten Vegetarieren genauso aussieht wie bei Sezgin & Sonnenschein. Hier also ...

     

    Meine Definition von Vegetarismus:

     

    (1.) Die gleiche Selbstgerechtigkeit und Weltfremdheit wie beim Sonnenscheinchen; (2.) die gleiche hybride moralische Anmaßung wie bei Frau Sezgin; und (3.) man isst kein Fleisch.

  • T
    Tomate

    Ihr Vegetarier! Da hab ich ja in ein Wespennest gestochen. Also:

     

    @Sonnenschein: Hallo! So leid es mir tut, aber gerade Du mit Deiner (sorry, wenn das jetzt arrogant klingt) sehr typisch jugendlichen Selbstgerechtigkeit gehörst zu denen, die ich in erster Linie gemeint habe. "Sich wähnen in moralischer Lufthoheit" usw. - Du weißt schon. Lies Deinen Kommentar einfach nochmal durch und denk dabei an das Wort "Selbstgerechtigkeit".

     

    @Jasmin: Nein, mein Kommentar war kein Scherz. In Deinem Entsetzen ob meiner Ignoranz befindest Du Dich aber in bester (und passender) Gesellschaft mit den Zeugen Jehovas und den Hare-Krishna-Leuten, von denen ich in meinem Leben ebenfalls schon übel angezischt wurde. Nachdem ich es nämlich gewagt hatte, ihre Literatur-Aufdrängelungen freundlich abzulehnen. Von Dir kriege ich die gleiche Zumutung: statt auf meine Argumente einzugehen, wirfst Du mir eine Handvoll Literatur-Empfehlungen zu. OK, stell Dich in die Schlange. Bis dahin denke mal bitte über Deine eigene eventuelle Ignoranz nach.

     

    @JayJay: "Zeitlicher Mehraufwand =null, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Vegetarismus einem teurer zu stehen kommt als Omnivorismus. Ich leb jedenfalls als Hartz-ler völlig problemlos vegetarisch, wie vorher auch schon." Das ist die übliche hymnische Aretalogie aus der Herbivoren-Ecke. Die kommt in solchen Diskussionen immer, meist von jedem dritten Kommentatoren. Ist ja schön und gut, und man glaubt gerne daran, bis man es mal selbst versucht. Nur komisch, dass das im eigenen Leben dann doch nie so hinhaut - trotz all der vielen Selbstzeugnisse, die ja erst mal recht überzeugend klingen. Gibt's ja auch hier auf der Seite ein paar. Ich hab's schon mal versucht, und es hat nicht geklappt - wie bei den meisten in ähnlicher Lage, mit denen ich mich schon darüber unterhalten habe. Da habt Ihr mal mein Selbstzeugnis!

     

    @Herman Toothrot: "Jede kleine Änderung der Lebensgewohnheiten die etwas gutes bewirkt, ist besser, als nichts zu unternehmen." Das ist mal ein weises Wort. Nur ist die Umstellung auf den Vegetarismus für die meisten Leute mehr als nur eine Kleinigkeit - vor allem dann, wenn es im eigenen Leben wichtigere und drängendere Probleme gibt.

     

    Was mich aber erschreckt, sind Ihre Sätze "zur Armut". Die Ideen haben Sie nämlich von meiner Oma geklaut: "Was ihr jungen Leute euch immer beschwert! Ihr wisst ja gar nicht, wie gut Ihr es hier habt..." Dann kam der Krieg; bei Ihnen kommt Afrika. Sie gehören also auch zu den Leuten, die glauben, dass Armut und soziale Ungerechtigkeit ab einem bestimmten Niveau schon OK ist? Na klasse. Hier gibt's nur einen Haken:

     

    Wenn man den Menschen hier suggeriert, dass soziale Marginalisierung und Umverteilung von unten nach oben im Grunde OK ist, da es sich ja (angeblich!) nur um "Armut auf hohem Niveau" handelt; wenn wir in unserer Gesellschaft der Ungerechtigkeit so nonchalant und ohne weiters ihren Raum lassen - dann werden genau diese Menschen solchen Sozialdarwinismus für sich selbst übernehmen und bei der nächsten Gelegenheit auch ihre eigenen, noch schwächeren Nachbarn nach diesen Leitlinien behandeln. Das sah man letztens ganz deutlich bei den Unruhen in London. Außerdem wird es ihnen auch weiterhin sch...egal sein, ob irgendwelche Leute in Afrika, im Irak oder sonstwo prosperieren oder krepieren. Hauptsache, Sie kriegen auch weiterhin ihr Billigfleisch (und meinetwegen auch ihre Billigbananen) bei Aldi, sowie ihr Benzin für unter zwei Euro pro Liter. Und jeder ist sich ja schließlich selbst der Nächste - nicht wahr?

     

    Und man kann es ihnen dann nicht einmal verübeln, denn es wurde ihnen vorgelebt und vordoziert von (traurigerweise auch noch ziemlich eloquenten) Leuten wie Ihnen. Also: essen Sie Ihren Tofu ruhig weiter, oder steigen Sie auf Schnitzel um - völlig, völlig irrelevant! Wenn es ihr Hobby ist, gut und schön. Mich nervt es nur, wenn Leute wie Frau Sezgin und einige Kommentatoren hier auftreten, ihr Steckenpferd zum Weltrettungsauftrag erklären und anderen ihre kleinteilige moralische Selbstbefriedigung predigen. Überlegen Sie sich doch einfach mal, ob Sie ihre täglichen kleinen Anfänge nicht lieber dort investieren wollen, wo es /wirklich/ und effektiv über Ihren kleinen Kreis hinauswirkt. CO2-Sparen ist gut, Tieren das Messer ersparen ist auch gut, aber all das sind nur Endpunkte eines Weges. Zuerst muss die Ungerechtigkeit aus dem Weg. Also, erspart mir BITTE! Eure blutenden Herzen! und Euer billiges vegetarisches Moralisieren! Vielen, vielen Dank! Und jetzt her mit der Wurst ...

  • CH
    Christian Hofmann

    Eine gute Idee. Ein schlechter Artikel.

     

    Oh no! Der Welt*AGRAR*bericht geht nicht auf die Tierindustrie ein? Meine Güte, wo kämen wir nur hin, wenn jeder das Wort "Agrar" richtig benutzen würde, und damit ausschließlich den Anbau von Nutzpflanzen bezeichnen würde... "Agrar" und "Landwirtschaft" sind KEINE Synonyme!

     

    "Gentechnik" in der Tierindustrie, shocking news everyone, wurde schon vor Entdeckung von Genen genau wie heute eingesetzt - nennt sich "Züchten".

     

    Dass man so einen Mist in diesem Zusammenhang lesen muss, finde ich, ehrlich gesagt, erbärmlich. Es gibt genügend gute und haltbare Argumente dafür (allein die vorher genannten Zahlen reichen aus!), und dennoch wird noch aus dem letzten Mist irgendwie ein Grund gepresst, warum Fleischessen schlecht ist.

     

    Oh, und... der Mensch ist ein Allesfresser. Eine rein pflanzliche (vegane) Ernährung ist ohne Nahrungsergänzungsmittel höchst ungesund. Fairerweise sollte man allerdings auch bemerken: Eine rein tierische Ernährung (ohne ausreichend pflanzliche Nahrungsmittel) ist wesentlich ungesünder. Einmal die Woche (oder gar alle 14 Tage) ein Braten oder ein Schnitzel ist völlig ausreichend - einmal die Woche ein Blatt Salat ist der sichere Weg in den Cholesterintod...

  • N
    Natalia

    Ich bin Vegetarierin seit knapp 6 Monaten. Es ist nicht schwer, man muss nichts "aufgeben", sondern lernt, sich anzupassen, und lebt gleich viel gesünder. Menschen, die nicht verstehen, dass man ohne Massentierzüchtung und -haltung die Welt auch retten kann... nun, ich schätze mal, dass das die selben sind, die, sobald sie erfahren, dass man Vegetarier ist, einem anschauen, als hätte man entweder eine riesige Eiterbeule im Gesicht oder als hätte man soeben erklärt, dass man nur noch 24 Stunden zu leben habe... also die, die es halt "einfach nicht checken".

  • N
    nojokes

    Danke für den Artikel! Gut geschrieben und so wahr!

    Leider läßt sich das nicht über alle Kommentarre sagen, und dabei geht es nicht leider nicht um kontroverse Diskussionen...

     

    @Tomate: Seit wann ist es schlecht, ein guter Mensch sein zu wollen?! Aber mit der Sichtweise kann man sich natürlich auch drum drücken, wenigstens ein bißchen an sich zu arbeiten, um die Welt ein bißchen besser zu machen... Ach ja, und von wegen Luxusprobleme: Hartz IV muß der wirklich armen Bevölkerung in wirklich armen Ländern ja eigentlich auch wie Eines vorkommen, nicht? Aber sorry, Sie sind ja viiieell zu beschäftigt für solche Fragestellungen, vermutlich gerade dabei die Menschenwürde des "Prekariats" zu retten!?

     

    @Miaowara Tomokato: Themaverfehlung, um Wildbestände geht es ja nun zunächst mal nicht, sondern um Massen-/Nutztierhaltung! Und: Glauben Sie wirklich, dass es ein lebenswertes Leben ist, gezüchtet, in Enge und unter Schmerzen turbo-gemästet, meist noch qualvoll transportiert und schließlich getötet zu werden? Ihre "Ethik"? Ich glaube diese armen Kreaturen, unsere "Haustierrassen", würden das "Aussterben" bevorzugen!

  • LS
    Linda Stratmeier

    Ich, selbst Veganerin, bin begeistert davon, wie viele klassische Vermeidungsstrategien zur Wegargumentation der Notwendigkeit von Verhaltensänderung hier in den Leserkommentaren zu bewundern sind. Beeindruckend, dass man ein Thema, das so naheliegend und einleuchtend ist, wie die Autorin deutlich beschreibt, so vielfältig verleugnen kann. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.

  • I
    ilmtalkelly

    @ kirstin

    Zu guter Letzt sollte man aber den Menschen reduzieren...denn der ist der größte Klimaschaden auf Erden, egal in welcher Hinsicht!!!!!??????

     

    Bei wem woll´n wir denn da anfangen. Etwa bei denen, die ihrer Herkunft wegen ein Mehrfaches verbrauchen als in Armutregionen. Zur Auffrischung: ein Afrikaner verursacht ca. 1 t Co2, eine DeutscherIn etwa 10 t pro Jahr. In Deutschland ist trotzallem die Geburtenrate rückläufig. Dämmert´s? Um so weniger wir wurden, um so mehr brauchten wir,um so älter wurden wir und um so weniger dachten wir über den Rest der Welt nach.Dein Denken enthält faschistoide Grundzüge.

    Gehe immer von dir aus, dann liegtst du meist richtig!

  • A
    Abby_Thur

    Ich mag den Artikel, weil er mir aus der Seele spricht.

    Auf der einen Seite übertrumpfen sich Pseudo-Intellektuelle mit Sachen wie "Wer hat den fairsten Ökostrom" und " wer kauft im teuersten Bioladen", "wer zahlt die meiste Klimaabgabe freiwillig"- aber wenns ums substanzielle geht, dann ziehen die selben Leute sich zurück.

     

    Das einzigste moralisch vertretbare Fleisch was man aus meiner Sicht essen kann, ist Wild. Das im Wald frei lebt und ein würdiges, wirklich artgerechtes Leben führt.

    Da kommt kein Öko-Fleischlieferant mit Öko-Haltungs-Schweinen gegen an.

     

    Ich selber esse kein Fleisch mehr, habe kein Auto und trotzdem noch Spass am Leben (für viele ja kaum vorstellbar, kann aber nicht im Bioladen einkaufen oder mega-super-fairen-Ökostrom beziehen.

  • SA
    Sebastian Angermüller

    Wunderbarer, mutiger Artikel.

     

    Erst wenn der Mensch fähig ist, seine eigenen Gewohnheiten und Weltanschauungen zu überdenken und auch den Mut dazu hat, diese konsequent zu ändern, wird sich diese Welt verbessern. Jeder kann etwas ändern, er muss nur bei sich selbst anfangen.

  • GV
    Go Veggie

    Wer Tiere mag, sollte sie nicht essen!

    Und wer meint, es tun zu müssen, der soll die Tiere selbst töten oder zumindest mal ins Schlachthaus gehen und zusehen wie die Tiere (nur für den Genuss/ Geschmack!!) getötet werden.

  • J
    Jasmin

    Ich hoffe, der Kommentar von Tomate ist ein Scherz, ansonsten bin ich echt entsetzt ob so viel Ignoranz.

     

    Ich arbeite Vollzeit in einem stressigen, schlechtbezahlten Job, in dem ich auch noch viel unterwegs bin und LEBE VEGAN. Ist alles möglich. Und wäre noch viel einfacher, wenn das Angebot in Restaurants, Bäckereien, etc. größer wäre - also brauchen wir mehr Veganer, damit die Nachfrage steigt.

     

    Wem die Umweltgründe nicht Motivation genug sind, sollte sich den Film Earthlings anschauen, Eating Animals, Anständig essen, Why we love dogs, eat pigs and wear cows lesen und sich damit auseinandersetzen, was eigentlich in der Milch-, Ei- und Fleischindustrie hinter geschlossenen Türen abgeht. Wer dann noch guten Gewissens Fleisch ist, dem ist nicht mehr zu helfen.

     

    Und für Leute, denen sowohl Tiere als auch Umwelt egal sind, ist immer noch der Gesundheitsaspekt interessant, ich empfehle das Buch The China Study und den Film Knives and Forks.

  • T
    Tatiana

    der Artikel hat mir sehr gut gefallen; weil Frau Sezgin ein Thema anspricht über das viele nicht (mehr) nachdenken möchten.

    In der allgemeinen Berichterstattung fehlt auf jedem Fall mehr Aufklärung über die Zusammenhänge zwischen Fleischkonsum und Wasserverbrauch, Futtermitteleinsatz etc.

    Eine Frage dazu: aus welchen Studien stammen die Zahlen (wie z.B. > 15.000 Liter Wasserverbrauch pro erzeugtem kg Fleisch oder: Anteil der Massentierhaltung an der Fleischerzeugung = 98% )? Sind diese im Internet frei zugänglich?

  • J
    JayJay

    @Tomate:

    Zum einen: als wäre Mittelschichtzugehörigkeit und Hartz-4 so ein großer Gegensatz. Ich kenne unglaublich viele arbeitslose Mittelschichtskinder, und ich befürchte, das ist repräsentativ.

    "Zwischen all meinen Nebenjobs und Bewerbungsgesprächen kann ich mir Vegetarismus weder zeitlich noch finanziell leisten."

    - selten größeren Quatsch gehört. Zeitlicher Mehraufwand =null, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Vegetarismus einem teurer zu stehen kommt als Omnivorismus. Ich leb jedenfalls als Hartz-ler völlig problemlos vegetarisch, wie vorher auch schon.

  • K
    Kartoffel

    @Mathias

    Veganer wie du erkennen das Problem nicht. Ihr lebt in eurer eigenen Welt. Wenn es für die meisten Menschen nicht schwer wäre weniger Feisch zu essen und es kein Verzicht ist, warum verzichten dann nicht alle einfach darauf, warum gibt es dann das Problem überhaupt? Ich esse wahnsinnig gerne Fleisch und mir fällt es sehr schwer darauf zu Verzichten. Ich kämpfe jeden Tag im Supermarkt oder Restaurant mit mir selbst, muss mich zwingen zu verzichten und es gelingt mir nicht immer. Es ist unglaublich wichtig weniger Fleisch zu essen,aber es fällt vielen Menschen sehr schwer. Von Menschen sofort den Veganismus zu forder und ihnen zu sagen dass is alles ein klacks, voll easy führt zu nichts und verleugnet das Probelem. Damit wird niemand sein Verhalten ändern...

  • S
    Sonnenschein

    Hallo ihr Aufreger und Befürworter..

    ..ich gehöre zu den Befürwortern. Also wirklich, wie arm ist es, tiere zu ermorden um selbst glücklich zu sein?

    Besonders die Antwort von Tomate lässt mich daran zweifeln das sich manche Menschen echte Gedanken machen.

    Z.B. Die Hartzer.. nicht alle wollen Hilfe. Manche sind froh arbeitslos zu sein & stolz darauf. Es gibt andere ja, ich weiß.

    Wir wollen nicht für was besseres bezeichnet werden, darum geht es nicht. Kein Mensch ist besser als der andere, jeder macht Fehler.

    Aber Tiere zutöten um glücklich zu sein ist absurd, völlig unmoralisch.

    Würdet ihr einen Menschen töten, weil es euch dann besser geht? nein, denn es wird bestraft. Wieso werden Tierqäuler und Möder nicht bestraft?

    Es wird nicht einmal erwartet das ihr Veggies seit. es reicht doch schon aus den Fleichkonsum herrunter zufahren und darauf zu achten wo das Fleisch herstammt!

    Und man kann auch günstig vegan leben....

     

    Denkt drüber nach, ich bin 18 jahre alt und denke ich verstehe mehr von Tier- und Umweltschutz als mach anderer der hier seine Kommentare abgibt.

     

    Liebe Grüße!

  • AO
    Andrea Oppermann

    Herzlichen Dank,

    für diesen überaus guten Artikel!

    Viel mehr und umfangreicher müsste man der breiten Öffentlichkeit in diesen Bereichen den Schleier von den "Augen und Herzen" nehmen.

    Unter anderem dem, das die Gesellschaft sowie der Einzelne (z.b. Jäger) weder auf das tote Tier auf dem Teller verzichten will noch kann! Nehmt ihnen das Töten und das tote Tier und es bricht für alle eine innere geheime Welt zusammen die erstmal nicht aus zufüllen ist und das macht Angst und das ist das eigentliche Problem.

    Denn der Mensch der wahrhaftig liebt tötet nicht. Er sieht, er fühlt, er denkt und er ist Teil eines größeren Ganzem und nicht zu vergessen er dient und empfindet in diesem die Gnade des Seins.

    In diesem Sinne

    herzliche Grüße

    Andrea Oppermann

  • HT
    Herman Toothrot

    An die Tomate:

     

    Ich kann die Argumentation nicht ganz nachvollziehen. Selbst wenn Menschen "nur" ihre Ernährung ändern, ist das immer noch mehr, als nichts zu tun. Auf Fleisch, Milch etc. zu verzichten, kann langfristig auch zur Versorgungssicherheit in dritten Weltländern beitragen - abgesehen von den ganzen Umweltvorteilen. Zugegeben: ich glaube nicht daran, da die frei werdenden Agrarflächen einfach mit Pflanzen für Agrosprit zugeschüttet werden würden. Dennoch werden sich in Zukunft ohnehin Nahrung und Agrosprit beißen - leider. Die Nahrungspreise und damit vor allem die ärmeren Menschen werden darunter zu leiden haben. Daher könnte die Freigabe von Agrarflächen für andere Nutzungsarten zur Entspannung beitragen. Zu Bedenken ist nämlich, dass nur eine begrenzte Fläche für Anbauflächen zur Verfügung steht und die degradiert in immer schnellerem und größerem Ausmaß.

     

    Zur Armut:

    Der Unterschied zwischen Armut hier im Lande und der z.B. in Afrika ist, dass es hier eine Lebensgrundsicherung gibt. In Afrika verhungern die Leute, hier betrifft die Armut vor allem, dass an bestimmten gesellschaftlichen Ereignissen nicht teilgenommen werden kann. Das ist meiner Meinung nach auch völlig okay, denn Armut muss am gesellschaftlichen Niveau gemessen werden und der ist in Deutschland nachwievor hoch. Wenn ich aber entscheide, für was ich mein Geld spende, entscheide ich mich für die Befriedigung der Vitalbedürfnisse in Afrika. Gleichzeitig bin ich aber für eine Erhöhung der HARTZ 4 Sätze und engagiere mich ehrenamtlich in einer sozialen Einrichtung und das trotz Vollzeitstudium und Kind. Ich kenne die finanziellen Nöte, die einem das ganze Leben versauen können und versuche auch, daran etwas zu ändern und ich kenne auch die Gängelung in den Arbeits"gemeinschaften" die Menschen an die psychischen Belastungsgrenzen bringen. Es ist nämlich ein Fehlschluss anzunehmen, dass sich VegetarierInnen bzw. VeganerInnen nur mit der Ernährung befassen würden. Ganz im Gegenteil.

     

    Kurz und knapp noch einmal meine Aussage:

    jede kleine Änderung der Lebensgewohnheiten die etwas gutes bewirkt, ist besser, als nichts zu unternehmen. Also statt den VegetarierInnen bzw. VeganerInnen vorzuwerfen, dass sie nicht auch noch regelmäßig nach Afrika fliegen um dort Brot zu verteilen und kostenlose Nachhilfe für bedürftige Menschen geben (hier in Deutschland), sollte Mensch die eigene Position kritisch reflektieren. Es ist leicht über Menschen zu schimpfen die etwas tun.

     

    Ein chinesisches Sprichtwort passt da wie die Faust aufs Auge:

    "Es ist besser eine einzige Fackel zu entzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."

  • LK
    Lisa Keiter

    Danke, Hilal Sezgin, für diesen Kommentar!

     

    Ich selbst lebe seit mehreren Jahren vegan und kann bestätigen, dass es kein Mangel an Vielseitigkeit beim Essen bedeutet. Ich bin auch ein Tofu-Liebhaber. ;)

  • C
    Candy

    Jeder mensch sollte dazu gezwungen werden, diesen artikel zu lesen und sich über fleischkonsum und die folgen der massentierhaltung zu informieren.

     

    danach kann immernoch jeder für sich entscheiden ob er weiterhin fleisch, milch und eier konsumieren möchte.

     

    ich bin erst vor einiger zeit selbst vegetarier geworden, ich würde aber am liebsten ganz vegan leben. es wird einem aber sehr erschwert, sich so zu ernähren und ist mit viel arbeit, recherche und höheren ausgaben verbunden. mir haben einige bücher und filme gereicht mich davon zu überzeugen, dass fleischkonsum völlig unnötig und sogar krank ist. wenn man bedenkt dass viele tiere mit hormonen und antibiotika dermaßen vollgestopft werden, die man letzten endes mit dem fleisch selbst zu sich nimmt... nein danke!

  • L
    Lilith

    Der Artikel spricht mir aus der Seele. Gerade bei Klimakonferenzen, wie kann das sein, dass kaum vegetarisches Essen angeboten wird und man gleichzeitig über die Probleme des Klimawandels diskutiert? Seit 12 Jahren tut es mir nicht weh, kein Fleisch zu essen. Ich bin auch nicht dümmer geworden. Wir brauchen kein Fleisch, stellt euch vor, sogar in Spaghetti sind Proteine!!!

  • A
    Atan

    Tatsächlich ist der "Verzicht auf tierische Produkte" unrealistisch, einfach weil ihn praktisch niemand praktiziert, denn es gibt gerade mal ein Promille der Veganer in der deutschen Gesellschaft. Essen, Atmen, Sex sind nun einmal elementare menschliche Funktionen, und obwohl einem für das Zölibat praktisch früher das Himmelreich versprochen wurde, konnten sich zu allen Zeiten nur sehr wenige dazu verlocken lassen. Auch die Fastengebote, welche auch bei uns tierische Nahrung weitgehend ausschlossen, wurden sehr gerne gebrochen.

    Jetzt fehlt also sogar jedwedes Heilsversprechen für die Askese, außer es sei "umweltfreundlicher". Entschuldigung, aber selbst wenn in Deutschland überhaupt kein einziges Lebensmittel mehr angebaut würde, blieben uns 92% der Treibhausgase erhalten (siehe Aussagen UBA und Daten des "Nationalen Klimainventars").

    Ich finde, Tierrechtler sollten ehrlich bleiben: es ist schlicht so, dass sie kaum Menschen von ihren Ideen überzeugen können, das wird auch nicht besser, wenn sie die "Umweltbedeutung" des Veganismus ins völlig Unverhältnismäßige steigern (und ich bin hier schlicht für "Hard facts", die Treibhausemission sind im "Nationalen Inventar" wirklich in Promillebruchteilen dargestellt, da ist "Landwirtschaft" nun mal unter "ferner liefen")

  • S
    solynes

    Man kann jederzeit anfangen, über seine Essgewohnheiten nachzudenken und man kann sie auch ändern! Also, nicht nur reden! Probiert es doch einfach mal aus, einen Monat vegan zu leben. Ich lebe seit kurzem vegan, allerdings nicht nur für einen Monat. Der Gedanke daran ist schwerer als die Umsetzung, nur Mut.

  • I
    ilmtalkelly

    Ich vermisse in solchen Debatten die Frage nach dem wieviel und woher. Das Ob überhaupt ist in diesem Kontext unerheblich, da es um Zahlenwerk in Bezug auf Klimawandel und Artenschutz geht.

    Würde man Fleischverzehr verbieten, tun´s um so mehr.

    Wird man die Fleischesser moralisch verurteilen, verhärten sich die Fronten. Wieviele Veganer würden protestieren, wenn man den Luftverkehr verböte, auch wenn es dringenst nötig wäre. Da gibt es ökol. vertretbare Tierhaltung, möge man sie moralisch verwerflich halten, aber sie nicht zu erwähnen,ist ein undifferenzierender Ansatz. Genau dass lässt veganisch Argumentierende unnahbar und dogmatisch erscheinen.

    Ich verzehre selten Fleisch, etwa 14- tägig und das vom Biobauern. Das tu ich mit ruhigem Gewissen, auch wenn ich das Tier selbst sah.Ich glaube, dass ist es, worüber Veganer gerne debattieren würden. Die Klimakritik und die an Massentierhaltung

    teile ich mit den Veganern. Doch die Art zu relativieren, nicht. Das meiste CO2 wird in Deutschland bei der Wohnraumbeheizung erzeugt.Es muss für alle Lebensbereiche konzeptionel Schranken erarbeitet werden, sonst richten sich zu viele mit ihrer eigenen Öko-Beruhiggungspille ein.

    Grundsätzlich teile ich ihre Kritikpunkte, doch der aufklärende Effekt wird durch prohibitionsartige Forderungen zu nichte gemacht oder sogar negiert.

    Ein entscheidender Faktor gegen Massentierhaltung schien mir vergessen. Die Weltmeere sind durch Überfischung zur Herstellung von Tiermehl für die Massentierhaltung zum bedrohten Lebensraum Nr. 1 geworden. Der geringste Teil Fisch wird direkt verzehrt.

  • DK
    Dominik Krupke

    Guter Artikel, der relativ gut anspricht, was eigentlich Sache ist.

    Traurig dazu ist, dass sehr viele Menschen mit diesen Tatsachen konfrontiert werden, aber sie es vollstaendig verdraengen. Sie halten es nicht fuer realistisch und "wenn es wirklich so schlimm waere, dann wuerde es doch niemand mehr essen".

    Vor kurzem musste ich bei einem Spendenaufruf einer Tier/Umweltschutz Organisation, ein aufgebrachten Kommentar lesen, der alle, die der Organisation spendeten, obwohl die Hungernden in Somalia es doch viel noetiger haetten, als Unmenschen anprangerte.

    Heutzutage bedeutet Veganer/Vegetarier zu sein, Gutes zu tun und dafuer verachtet zu werden. Alleine schon die Erwaehnung, dass man Veganer sein, hagelt groben Spot und man wird sofort nichtmehr als voller Man angesehn.

  • K
    Kirstin

    also ich als Tierfreund, aber auch als Fleischesser sehe das fast genauso, allerdings sollte man nicht gleich mit Radikal anfangen, das stößt doch meißt auf Uneinsichtigkeiten!

    Nein man sollte doch bitte Abstand vom Discountfleisch/Wurst/Eier etc. nehmen und beim Metzger nebenan einkaufen. Ja es ist teurer aber auch wesentlich besser und man kann ja sparen und davon einfach mal weniger konsumieren!

    Diese Massentierhaltung und Schlachtung dessen Fleisch gar nicht vollständig gekauft werden bzw. irgendwann als "Sonderangebot" oder mariniert im Kühlregal liegt, in Tierfutter wieder verarbeitet oder schlichtweg einfach weggeschmissen wird, sollte dringend überdacht werden!!!

    Andererseits würde ich für die Klimarettung einfach mal an den einfachsten Dingen arbeiten, die die jeder zuhause, ohne irgendeine Industrie, schaffen kann.

    Zu guter Letzt sollte man aber den Menschen reduzieren...denn der ist der größte Klimaschaden auf Erden, egal in welcher Hinsicht!!!!!

    Der Mensch fing an alles zu zerstören... wie sollen also Menschen jetzt anderen Menschen vom Gegenteil überzeugen???? Das macht die Erde schon von ganz alleine ;-)

  • S
    Susanne

    Danke. Es kann nicht oft genug gesagt und geschrieben werden. Sehr schoen, wie hier kurz und buendig einige der wichtigsten Fakten zusammen gestellt sind.

  • A
    anamchara

    Ja, wir Menschen und unsere Kultur... es gehörte auch zum normalen Alltag, Sklaven zu halten und Kinder zu schlagen. Warum haben wir das denn abgeschafft? Haben wir es wirklich abgeschafft?

     

    Offiziell schon, aber heute noch geschieht es nicht nur in China sondern auch bei uns. Wir nennen es jetzt Missbrauch, Zwangsprostitution und Menschenhandel, aber im Großen und Ganzen lassen wir die Leute gewähren.

     

    So wie das Argument der Fleischesser lautet: Es schmeckt halt so gut, so sagen die anderen: Ihre Haut ist eben so zart, der Blick so unschuldig da können viele nicht widerstehen.

     

    Das ist alsoo die Kultur der Krone der Schöpfung. Na dann, gute Nacht.

  • M
    Matthias

    @Fleischschnecke: Ganz schlechte Idee. Wer viel Fleisch isst und mit dem Fahrrad fährt, verursacht mehr Treibhausgase als wenn er mit dem Auto fährt, da er durch das Fahrradfahren mehr Hunger kriegt. Ist wissenschaftlich erwiesen.

  • V
    Viola

    Auch der Supermarkt kann gegensteuern. Wenn kein Fleisch mehr vorhanden ist, muß halt gewartet werden, bis wieder Frisches da ist. Aber wo kämen wir da hin ? Das wäre undenkbar für 98 % aller Konsumenten, die verlangen das jeden Tag immer alles da ist, was man sich wünscht.

    Wo finden wir das Fundament an dem wir sägen können, um endlich das darauf stehende Kartenhaus zum Einsturz zu bringen.

    Wo fängt man am geschicktesten an, das die Menschheit Fleisch würdigt und Gott wieder dankt, wie schon erwähnt beim Sonntagsbraten, das das Tier sein Leben gelassen hat.

    Kein Mensch hat Erfurcht vor der Schöpfung, und damit meine ich nicht nur Tiere auch Pflanzen die uns als Nahrunh dienen und uns in Masse zur Verfügung stehen.

    Zurück zu den Anfängen als es noch Tante Emma Läden gab, ach wäre das herrlich... Ich habe es gerade noch erlebt und ich würde es sofort zurück wollen. Ich werde mich aber auch schwer tun, so lange es noch Supermärkte um die Ecke gibt.

    Aber Fleisch wird bei mir nicht auf dem Teller landen...

  • M
    Mika

    Das der Artikel schon nach wenigen Stunden nicht mehr online tzu finden ist geradezu typisch. sowas will selbst der linke TAZleser nicht lesen. Ich rege eine Kolumne " Am wenigsten gelesen " an. Dann hätten solch glänzenden Artikel sicher mehr Leser. Dem Prollkommentar von Fleischschnecke setze ich entgegen : Ich esse kein Fleische und fliege Buisinessklasse

  • W
    Waage

    Meinen Fleischkonsum eingeschränkt habe ich schon lange. Fleisch ist nicht mein Gemüse und zu den klassischen Schnitzelfressern habe ich nie gehört.

     

    Aber komplett verzichten? Vegan leben kann wer will- bitteschön! Aber ich bin nicht als Häschen oder als in zeitlupe Salatblatt - kauende Schildkröte auf die Welt gekommen!

     

    Der Mensch hat auch etisch das Recht in Maßen Fleisch zu essen. Gut und mit Liebe zubereiteses Fleisch ist ein Gottesbeweis!

    Jesus hat am See Fisch und nicht Tofu geteilt und auch Heinrich der 4. aus Frankreich gönnte seinen Bauern wenigsten einmal in der Woche ein Huhn im Topf (und zumindest auf diesen Status will die große Mehrheit der hungernden Menschen auf der Welt auch noch gelangen!)

     

    Wichtig ist, dass die Tiere vor dem Aufessen vernünftig gehalten (gut betreut mit viel Licht, Luft und Auslauf!), nicht übermäßig weit transportiert und dann möglichst stressfrei geschlachtet werden.

    Wenn man das Ganze dann mengenmäßig stärker als Heute im Rahmen hält behaupte ich mal:

    mehr ist auf DIESER Welt nicht zu erreichen!

  • S
    Sikasuu

    Es gibt keinen Grund für Fleischverzicht....

    ... wenn es klassisch produziert wird.

    .

    D.h. Viehhaltung auf Flächen die sich für den Ackerbau nicht eignen, verfüttern von Nahrungsresten die nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet sind, usw.....

    .

    Das gilt für alle Zweige der tierischen Urproduktion, vom Ei über die Milch, den Schinken .... bis zum Rinderbraten.

    .

    Sobald speziell im großen Stil Futtermittel angebaut werden, die in Konkurenz zu Nahrungeśmitteln der einheimischen Bevölkerung stehen wird Fleischverzehr sehr fragwürdig.

    .

    Wenn man/Frau dann noch die Haltungsbedingungen in den Mast- und Produktionsbetrieben sieht, wird diese Art "Industrieller Landwirtschaft" nur noch peinlich.

    .

    Der Trend und die Idee des Artikel ist zu begrüßen. Leider (auch in der TAZ) eine einsame Stimme.

     

    Gruss

    Sikasuu

  • T
    Tomate

    Oh diese Tierschützerei. Zugegeben, die Welt wäre ein netterer Ort ohne Nutztierhaltung und Schlachterei. Keine Frage. Aber jetzt hör mal bitte gut zu, grün-alternative Mittelschicht:

     

    Mein Verdacht ist, dass all das nichts (!) als eine bloße Marotte Eures grünen, pseudo-progressiven Bionade-Biedermeier darstellt. Ihr möchtet schon irgendwie "gute Menschen" sein, oder (wahrscheinlicher) Euch einfach nur in der moralischen Lufthoheit wähnen. Ist ja nur menschlich, dieses Bedürfnis, sich als etwas Besseres zu sehen und auf andere herabzublicken. Hauptsache, Ihr müsst dabei nicht zu politisch werden oder gar die eigenen sozioökonomischen Grundlagen mal allen Ernstes in Frage stellen. Hauptsache, Ihr könnt "gut" sein, ohne Euch dabei mit den verlausten Unterschichten und Fragen wie der nach der sozialen Gerechtigkeit auseinandersetzen zu müssen. Mit den Armen in der dritten Welt solidarisieren wir uns doch immer gerne (natürlich auch das nur unpolitisch und "light") - aber lasst mich bloß in Ruhe mit diesen Assis aus dem vierten Stock!

     

    Na kommt schon, Leute. Dieses ganze vegetarische und tierschützerische Geranze, das ist doch alles nur kleinbürgerlich und Gutmenschentum light. Euch will ich mal sehen, wenn man von Euch einfordern sollte, nicht nur ein paar Essgewohnheiten, sondern mal wirklich was in Eurem Leben zu ändern. Helft doch erst mal dabei mit, den einfachen, armen, ungebildeten Leuten, den Hartzlern und Prekariatlern ihre Existenzgrundlage und Menschenwürde zurückzugeben. Danach können wir uns dann gerne auch über Eure Luxusthemen unterhalten! In solch einer Welt ernähre ich mich dann gerne auch ausschließlich von Knäckebrot - versprochen.

     

    Bis dahin brauche ich aber meine Pflanzenöstrogen-freien Proteine. Zwischen all meinen Nebenjobs und Bewerbungsgesprächen kann ich mir Vegetarismus weder zeitlich noch finanziell leisten. Wie all die anderen arbeitenden oder arbeitslosen Armen, die Euch zweifellos an einem Körperteil vorbeigehen. Aber jetzt gehe ich erst mal und esse mein Wurstbrot. Grüßt mir die Karotten.

  • MB
    manfred bauer

    ...darüberhinaus wäre es viel gesünder - für uns und ganz besonders für die tiere!!

  • MT
    Miaowara Tomokato

    Bin Jäger. *Shazaam* Schon hat sich die ganze Diskussion von wegen Klima, Fleisch und Hungersnot für mich erledigt! Und solange der gemeine, urbane Tierrechtler die Wildbestände sich selbst regulieren lassen will (durch Erfrieren, Seuchen etc.) und das "Aussterben lassen" sämtlicher Haus- und Nutztierarten fordert, braucht er mir auch nicht mit "Ethik" zu kommen.

  • S
    Steinaart

    Vielen Dank für diesen Artikel!

    Es ist schon längst überfällig, dass der gesunde Menschenverstand über die Bequemlichkeiten und Gewohnheiten siegt - schluß mit der Heuchelei!

    Es gibt inzwischen ausreichend Nahrungsmittel, die den Verzehr von Fleisch ("aber Kind, das ist doch soooo ungesund, wenn Du kein Fleisch isst, da bekommst Du doch solche Mangelerscheinungen" etc.) absolut überflüssig machen. Jaaha, soweit sind wir inzwischen entwickelt, sowas darf man vielleicht sogar auch mal Fortschritt nennen: haaallo, wir brauchen kein Fleisch mehr - insbesondere nicht diese überall versteckten, die alles bespickenden Speckstückchen ind jedweden Speisen!

     

    P.S. @Fleischschnecke: Kein Fleisch essen UND Fahrrad fahren - was meinst Du wie das abgeht! Hui!

  • M
    mehrmehr

    Mehr dieser Artikel. Mehr Aufklärung. Mehr kein Fleisch essen! Grotesk ist einzig die Dummheit die sich hinter den vermeintlichen Genuss eines Stück Fleisches - Leichenteil - totes Tier - Kadaver versteckt.

     

    Die Welt braucht kein Fleisch. Sie braucht gesunde Menschen, mit klaren Verstand. Fleischkonsum kann nicht zur zivilisierten Welt beitragen. Fleischkonsum is(s)t Barbarei. Wer Tiere tötet um zu Leben, wird elendig dahinsiechen und sich wundern warum all die Pillchen und Zückerchen nicht helfen.

     

    Egal. Fleisch wird nicht mehr für jeden erhältlich sein. Selbst wenn ich alle ethischen Bedenken beiseit schiebe. Die Produktion (wie widerlich) von Fleisch kollabiert, bei den Massen der Junkies die damit versorgt werden wollen.

     

    Askese.

  • S
    Simon

    Die Aufforderung, weniger und bewusster Fleisch zu essen, ist "veganer Talibanismus"? Was für ein schwachsinniger Neologismus auch.

     

    Wenns nicht so traurig wär müsst ich mich über den Kommentar wirklich kaputtlachen. Realsatire, echt mal, liebe Fleischschnecke.

  • DH
    Die Hälfte für den Müll

    Dazu kommt auch noch, dass mindesten die Hälfte ALLER produzierten Lebensmittel (somit auch der Fleischprodukte) sinnlos vernichtet wird und im Müll landet.

     

    Nahrungsmittel sind nichts mehr wert:

    http://www.n-tv.de/leute/buecher/Die-Finger-in-die-Wunde-gelegt-article4439911.html

     

    www.essensvernichter.de

  • G
    godot

    das kann so nicht ganz stimmen mit der zahl der Tiere, siehe artikel in der Wetl "Weltweit etwa 450 Milliarden Nutztiere"

    http://www.welt.de/kultur/article8981900/Ein-US-Autor-verdirbt-uns-den-Appetit-auf-Fleisch.html

     

    fast 10 mal mehr Nutztieren als verspeiste im Jahr ?

    soviel Milch kann keiner trinken sorry.

  • HT
    Herman Toothrot

    Talibanismus ist doch auch schon wieder ein schönes Beispiel dafür, wie Diskussionen ohne jemals zustande gekommen zu sein abgewürgt werden. Es lebe das Vorurteil!

  • EG
    ein guter Tag hat 100 Punkte

    100 g Hühnchenfleisch - 11 Punkte

    100 g Rindfleisch - 16 Punkte

    100 g Bergkäse - 15 Punkte

     

    Alltagstaugliche Ansätze zum Klimaschutz aufzeigen und Größenordnungen sichtbar machen das ist das Ziel von "ein guter Tag hat 100 Punkte" - mehr dazu unter www.eingutertag.org oder auf http://www.facebook.com/eingutertag

    Letzte Woche war ein Artikel darüber im Biorama http://www.biorama.at/ein-guter-tag-hat-100-punkte-martin-strele-axel-steinberger-interview/

  • HT
    Herman Toothrot

    Der Artikel ist sehr gut gelungen und auch gut recherchiert. Es gibt zwar ein paar kleinere Verallgemeinerungen, aber ich glaube eine umfassendere Darstellung ist an dieser Stelle wohl auch fehl am Platze und würde sich rein von den Auswirkungen her auch gar nichts nehmen.

     

    Bedacht werden sollte aufjedenfall, dass die FAO-Statistik keine Meerestiere berücksichtigt. Die Weltmeere werden kontinuierlich leer gefischt und das oft in großem industriellem Stil (riesige Schleppnetze, die die Meeresumgebung zerstören). Zu den ca. 50 Milliarden (Land-)Tiere gesellen sich demnach noch Milliarden von Fischen, Krebsen etc. Das geht selbstverständlich nicht spurlos an der Umwelt vorbei.

     

    Ich beobachte auch schon seit längerer Zeit die Ignoranz vieler Umweltbewegungen (und auch generell der gesamten Bevölkerung) beim Thema "eigenes Konsumverhalten". Gerade die Ernährung wird hier viel zu oft ausgespart. Diskussionen darüber kommen einem Sakrileg gleich und enden darüber hinaus oft im Streit. Oft wird dann von Missionierung seitens der VeganerInnen/VegetarierInnen gesprochen und damit ist dann schon das Todschlagargument schlechthin im Raum und die Diskussion beendet. Fundamentalisten - "Öko-Fundis" - sind wir, die sich um unseren Planeten sorgen - verkehrte Welt.

    Der Duden sagt folgendes zum Fundamentalismus:

    "geistige Haltung, Anschauung, die durch kompromissloses Festhalten an [ideologischen, religiösen] Grundsätzen gekennzeichnet ist [und das politische Handeln bestimmt]"

     

    Sind nun also die Personen fundamentalistisch, die sich ständig in dieser Richtung weiterbilden? Bücher lesen, ihre Position ständig hinterfragen? Oder sind die Menschen Fundamentalisten, die ohne Bücher zu diesem Thema gelesen zu haben, ohne sich näher damit befasst zu haben und auch keine Diskussionen zulassen, eben solche?

    Die Frage kann jeder Mensch nun für sich selbst beantworten - bitte aber möglichst objektiv.

    Ich für meinen Teil stütze mich auf wissenschaftliche Studien und lasse mich auch gerne durch solche Überzeugen, dass eine eigene Position falsch ist.

     

    Umweltschutz ist nun einmal nicht möglich, ohne das eigene Konsumverhalten in Frage zu stellen und vor allem auch zu ändern. Lasst also das Auto stehen so oft es geht, nehmt weniger tierische Proteine zu euch, werdet aktiver, schaltet den Fernseher aus und bildet euch! Es ist nicht nur eure eigene Zukunft bzw. die Zukunft eurer Kinder die ihr mit eurem eigenen Konsumverhalten schadet - es ist die Zukunft vieler Milliarden Lebewesen die hier auf dem Spiel steht.

     

    BG

    Herman Toothrot

  • M
    Mathias

    Sehr guter Artikel. Es ist weder schwer noch muss man auf irgendetwas verzichten, wenn man Fleisch weglässt oder gleich ganz vegan lebt. Es macht sogar Spaß, es ist gesünder, man lernt dazu und kann endlich wieder mitreden in der Klimadebatte. Privates ist politisch!

  • P
    pete

    fuer Fleischschnecke:

    Laecherlicher Kommentar. Undgefaehr BILD-Zeitung. "Talibanismus" usw. Vielleicht kommt sowas von zu wenig Obst.

  • G
    GreenHU

    Der Grund warum Fleisch in diesen Verhandlungen keine Rolle spielt ist offensichtlich ein kultureller. Es wird von beiden Seiten, Gegnern und Befürwortern des Fleischkonsums, nie rein utilitaristisch argumentiert, sondern immer moralisierend. Kann man bei Getreide noch über Kalorienzahl etc relativ sachlich reden, ist dies bei Fleisch nicht mehr der Fall.

    Wie dieser Artikel zeigt, ist bei den Fleischgegnern der Klimawandel ein willkommenes Geschenk um gegen Massentierhaltung zu schimpfen. Dabei ist gerade das Gegenteil der Fall. Der Klimawandel ist ein Argument FÜR Massentierhaltung, da diese deutlich klimaeffizienter ist, als traditionelle Verfahren. Das ist die unbequeme Wahrheit.

    Trotzdem wird sich der Fleischkonsum sicher ändern. Ich empfehle das Buch Wohgeschmack und Widerwillen von M. Harris, der aufzeigt wie historisch Nahrungstabus aus Notwendigkeiten entstanden sind. Allerdings ist man dabei immer vom "Menschenschutz" her vorgegangen, nie vom "Tierschutz" her.

    Ich empfehle, die ganzen "arme Hühner"-Argumente nicht weiter zu erwähnen, offensichtlich interessiert das nur zur Abendunterhaltung nach dem Essen. Besser ist es zu zeigen, wie der Klimawandel das Abendessen gefährdet und das wir deswegen WENIGER Fleisch essen müssen (dieses allerdings aus Massentierhaltung).

  • F
    Fleischschnecke

    Grotesk ist einzig der ständige vegane Talibanismus.

     

    Leute eßt Fleisch und fahrt Fahrrad !

  • ST
    Stefan Thiesen

    In meiner Kinderzeit (später 60ger bis früher 80ger) gab es noch den Sonntagsbraten, und ein Grillhähnchen war ein außergewöhnliches Festessen. Es gab selten Fleisch, und wenn, dann in relativ geringen Mengen. Die zwei Mettenden im Grünkohl. Ein Würstchen zum Kartoffelsalat. Also ja: unter Klima- und Umweltschutzgesichtspunkten muß der Fleischkonsum wieder drastisch zurückgefahren werden. Wenn man daran denkt, daß wir 7 Milliarden Menschen sind, dann sogar auf eine unmerkliche Restmenge, die man gleich weglassen kann. Damit fallen natürlich auch andere Produkte aus - Milchprodukte etwa.

     

    Aus ethischer Sicht muß der Fleischkonsum ganz eingestellt werden, wenn wir unser eigenes modernes Wissen über uns und die Tiere ernst nehmen. Ihre frappierende Ähnlichkeit zu uns selbst. Unsere enge Verwandtschaft mit Ihnen. Unsere eigene Tier-Natur. Und ich selber kann gleich bei mir anfangen, denn ich bin auch kein Musterknabe in dieser Hinsicht. Es ist in der Tat absurd, wenn man sich als vermeintlicher Gutmensch auf einer Geburtstagsparty über Klimaschutz unterhält, während man sich ein gebratenes Körperteil eines Mitgeschöpfes auf den Teller legt. Wir Menschen sind ein verlogener Haufen.

  • CL
    Claus Loete

    Das Problem mit dem Verzehr tierischer Produkte ist, dass der Mensch dafür seine Lebensgewohnheiten ändern müsste. Gerade die deutsche Mentalität sieht das leider nicht vor. Es ist einfacher, sich über den Hunger auf der Welt aufzuregen und zu Weihnachten 50€ an UNICEF zu spenden, als darüber zu reflektieren, wie der eigene Konsum eben den Hunger jener bespendeten Kinder begünstigt.

     

    Aber hey, was sind schon das Leid von 56.000.000.000 Lebewesen, die Abholzung des Regenwaldes, der Hunger in der Dritten Welt (gut, der hat AUCH noch andere Ursachen), die Verpestung der Atmosphäre und des Trinkwassers gegen DAS Totschlagargument schlechthin?

     

    Es schmeckt doch so gut!