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Kolumne BioEtwas ohne wirtschaftliche Bedeutung!

Kolumne
von Julia Seeliger

Schafe am Ende der Welt, Schröder und die Schwänze und der Versuch, die Krise einfach wegzusaufen.

D ie Welt ist schlecht. Die Eurokrise geht nicht vorbei und die Klimakrise muss wohl ohne die USA gelöst werden. Deutschland führt Europa am Nasenring herum und macht den großen Max. Düstere Aussichten. Da privatisiert man sich doch lieber und interessiert sich für Nischenthemen.

Über die kann man gut im Internet, dem lebenden Beispiel für das Prinzip Nische, lesen. Zum Beispiel über das Ouessant-Schaf. Kleinstes Schaf Europas. Lebt im äußersten Westen, am Ende der Welt, auf der Insel Ouessant vor der Bretagne. Es hat, so Wikipedia, "keine wirtschaftliche Bedeutung". So was will man in der Krise lesen!

Immerhin hat die SPD jetzt verstanden und wirbt auf ihrer Webseite für das Prinzip "Monogamie ist keine Lösung". Im Leitantrag zum Bundesparteitag schrieb man "Familie heute ist bunt" und fordert mehr Kitas und eine Reform des Ehegattensplittings. Auch will man neue Wege in der Pflege gehen. Immerhin schöne Lyrik.

Bild: privat
JULIA SEELIGER

ist Autorin der taz.

Ob das je umgesetzt wird? Irgendwann muss ich ja auch mal Kinder kriegen. Bislang bin ich persönlich da mit dem Elterngeld ganz gut ausgestattet - aber die Richtung, die Familienministerin Schröder einschlägt, gefällt mir nicht. Und wenn die Zeiten so düster sind, so werden sie auch in der Frauenpolitik düster bleiben, wenn Frauen wie Schröder die Politik machen. Immerhin teile ich mit Schröder eine Haltung: die grundsätzliche Wertschätzung von Schwänzen. Ob das aber ein Argument sein sollte, warum diese Quotenfrau im Amt bleiben kann?

Aber da ändert sich ja wohl bis 2013 auch nichts mehr. Die Koalition geht in zäher Langeweile ihrem Ende entgegen. Die SPD läuft sich in Dunkelrot schon mal warm für Schwarz-Rot. Ihre schöne familienpolitische Lyrik wird sie dann, in der Koalition der nationalen Einheit, gleich wegwerfen. Für so was hat man in der Krise keine Zeit.

Eigentlich könnten die Grünen 2013 ja mit dem Slogan "Alle reden über Deutschland, wir reden übers Wetter" antreten. Aber so was wollen die ja nicht mehr, sonst fliegen sie wieder aus dem Parlament wie damals, 1990, denken sie. Oder wie die FDP 2013.

Aber ob man sich das Ende der FDP wünschen sollte? Es wird immer geschrieben, die Piratenpartei wolle an die Stelle der FDP treten. Das passt doch politisch und lebensweltlich überhaupt nicht! Wie viele Landwirte, wie viele Zahnärzte wählen die Piratenpartei? Man kann sich freuen, dass bislang keine euroskeptische Partei in die Hufe gekommen ist. Aber das kann noch kommen. Dann werden wir uns wünschen, die FDP wäre nicht gestorben.

Nun heißt es erst einmal einen Monat lang: Krise wegsaufen. Die ersten Advents- und Weihnachtsfeiern wehen heran, und man weiß gar nicht, welche man besuchen soll. Die ersten hab ich schon verpasst - nun muss ich mich ranhalten.

In Hamburg schneit es schon. Ob es wohl auf Ouessant, dem Ende Europas, auch schneit? Wenn es Frühling wird, ist die Krise immer noch da. Aber bis dahin ist es ja noch etwas hin. Erst einmal den Dezember überstehen. Life is a beach and then you die.

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8 Kommentare

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  • AJ
    Andreas Janzen

    Etwas ohne inhaltliche Bedeutung!

     

    Das würde als Artikelüberschrift einfach besser passen.

     

    Uninteressante Phrasen ohne Inhalt in Form gepresst.

     

    Weiter so.

  • R
    REM

    Oberflächlich-boulevardeske Kolumne, alles wie gehabt. Wie aktuell ist eigentlich dieser Streit?

     

    Was Frau Seeliger nicht nur tatsächlich von Männern (=Schwänzen) hält, sondern auch von ihrer werten Leserschaft, demonstriert die lieblose Anwendung iher hoffentlich formidablen Englischgrundkenntnisse im Nikolaus-Kommentar.

     

    PS: Weniger bringt mehr: Schlagwörter "Schröder", "Schwarzer" und "Sexstreit" googlen- fertig ist die medienübergreifende BLÖD-Recherche.

  • W
    Wertschätzer

    "Immerhin teile ich mit Schröder eine Haltung: die grundsätzliche Wertschätzung von Schwänzen"

     

    Wie ist das eigentlich liebe TAZ-Redaktion? Wenn die Autorin so etwas schreiben darf, kann ich dann auch schreiben, dass ich Muschis bzw. Fotzen wertschätze? Oder wird das dann zensiert?

     

    Insgesamt fällt mir auf, dass es in den Medien immer geläufiger wird "Schwanz" zu sagen. Dass Wort "Muschi" oder "Fotze" findet man dagegen nicht, das gilt als obszön. Das lässt tief blicken, was die Entwertung von Männern in der Öffentlichkeit anbelangt. Und natürlich lässt es auch bei Frau Seeliger tief blicken.

     

    Also liebe TAZ-Redaktion, da Ihr Frau Seeligers Artikel veröffentlicht habt, solltet Ihr auch kein Problem damit haben, diesen Kommentar zu veröffentlichen. Denn ob Schwanz, Pimmel, Muschi oder Fotze, es ist dasselbe. Wer A sagt muss auch B sagen und wer Schwanz sagt, muss auch Fotze sagen.

     

    Ich betone es nochmal: Ich empfinde eine tiefe Wertschätzung für Fotzen.

  • H
    hto

    @Kyle

     

    Kompromissbereitschaft, zum System der Entmenschlichung im "gesunden" Konkurrenzdenken des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um ..., ist der erste sichere Schritt in die leichtfertig-kapitulative Verkommenheit des geistigen Stillstandes seit der "Vertreibung aus dem Paradies" (erster / einzige geistige Evolutionssprung) - Frau Seeliger hat offenbar schon zuviele Schritte in diese Richtung getan!?

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Dinosauerier: Googeln Sie doch einfach mal "bizarrer Sex Streit", gerne auch noch garniert mit den Suchworten "Alice Schwarzer" und "Kristina Schröder" - da werden Sie geholfen!

     

    PeterPan: Danke!

     

    Kyle: Wahts yur problem?

  • K
    Kyle

    Extremely negative. You offer no solutions to the problems presented by the crisis. It's easy to offer negative criticism, and call men "Schwaenze," which I find offensive. Ihren Kommentar hier eingeben

  • P
    PeterPan

    Sehr geehrte Frau Seeliger,

     

    Sie sind die Beste!!!

  • D
    Dinosaurier

    Wieder was dazu gelernt: Dass Frau Schröder eine Wertschätzung für Schwänze hat, ist mir noch nicht aufgefallen - dachte eigentlich immer sie hätte selber einen...wobei ich mir nicht klar bin, ob der reaktionäre Opa, der sich im Körper von Frau Schröder versteckt, für überhaupt irgendwas eine Wertschätzung empfinden kann?