: Koksknete für Contras
■ Kolumbianische Rauschgiftbosse spendierten der Contra Millionen, um sich beim CIA einzuschmeicheln
Washington (afp/taz) - Mit einer milden Gabe an die antisandinistische Contra versuchte sich die kolumbianische Rauschgiftmafia beim amerikanischen Geheimdienst CIA einzuschmeicheln. Zehn Mio. Dollar spendierten die Rauschgiftbosse insgesamt. Dies enthüllte, so die Los Angeles Times, ein in den USA zu 35 Jahren Haft verurteilter Gangster vor dem Unterausschuß für Drogen und Terrorismus des Senats in Washington. Der Verurteilte, Ramon Milian Rodriguez, hatte sich für das „Kartell von Medellin“, das 75 Prozent des Kokainexports aus Kolumbien in die USA kontrolliert, als Geldwäscher betätigt. Er habe im Auftrag des Kartells die Contra–Spende an Agenten des US–Geheimdienstes CIA in Honduras und Costa Rica weitergeleitet. Aber auch andere Gelder bahnten sich krumme Wege. Wie die Washington Post berichtete, haben die Hintermänner der illegalen Contra– Finanzierung im Weißen Haus etwa 100.000 Dollar aus dem geheimen Waffengeschäft mit dem Iran in die Verteidigung von Ex– General Secord und North investiert. Beide waren im vergangenen Jahr angeklagt, den Bombenanschlag auf den ehemaligen Contra–Führer Pastora im Mai 1984 geplant zu haben. Mit dem Geld seien Verteidiger für Secord und North gezahlt worden, sowie Detektive, die die beiden Kläger, zwei bei dem Attentat verletzte US–Journalisten, ausforschen sollten, um sie zu desavouieren.
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