: Kohl sammelt für Gorbatschow
■ EG gibt 1,5 Milliarden Mark/ Finanzierung allerdings weiter unklar/ Weitere Finanzhilfe hängt von IWF ab
Rom (taz) — Bundeskanzler Kohl entwickelt sich immer mehr zum wichtigsten westlichen Spendenakquisiteur für den sowjetischen Präsidenten Gorbatschow. Auf dem gestern in Rom begonnenen EG-Gipfel setzte er sich dem Vernehmen nach massiv für eine sofortige Finanzhife für die UdSSR ein und erreichte die grundsätzliche Zusage über 1,5 Milliarden DM Lebensmittelhilfe. Nach den bilateralen Unterstützungsaktionen, zu denen sich vor zwei Tagen nach langem Zögern auch die USA durchgerungen hatten, ist mit der EG-Entscheidung nun auch die Voraussetzung geschaffen, daß die OECD-Staaten insgesamt in die Gorbatschow-Hilfe einsteigen.
Heute wird sich der EG-Gipfel mit einer Änderung der Römischen Verträge befassen, durch die der Einstieg in die politische Union vorbereitet werden soll. Die Niederlande haben dazu schriftlich angemerkt, die bisherigen Vorschläge ließen mehrere Aspekte, in denen es um die Durchsetzung von mehr Demokratie gehen müßte, vermissen. SEITE 2
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
