■ QUERBEET: Kölsch, erforscht in freier Wildbahn
Also, man soll ja nicht immer nur auf das Rheinland starren. Soll gar nicht erst damit anfangen, die eigentlich ganzjährigen Kanevalsfeste dieses Landstrichs als in irgendeiner Weise vorbildhaft zu betrachten. Denn das, was man den rheinischen Humor nennt, ist zum großen Teil Improvisation, Situationskomik und Ausflucht: Wenn dem „gemeinen Rheinländer“ mal keine Ausrede mehr einfällt, macht er halt kurz einen Witz. Trotzdem: Irgendwelche spezifischen Charakteristika scheint die dort lebende Population schon zu haben – hätten sich sonst leibhaftige Österreicher wie der Kabarettist Konrad Beikircher dieses Forschungsfeld zu eigen gemacht und das sprachliche Gebaren der Kölner, Düsseldorfer etc. zu erforschen versucht? “Rheinische Lebensmaximen“ will er, der jetzt in Alma Hoppes Lustspielhaus auftritt, ins Visier nehmen, auf den Punkt und unters Publikum bringen – ausgestattet mit einem so perfekt imitierten Dialekt und Tonfall, dass ihn jeder Westfale darum beneiden dürfte. Wer noch mehr zu diesen und ähnlich tief greifenden philosophischen Fragen in Erfahrung bringen möchte, möge sich ins bereits erwähnte Lustspielhaus begeben.
Sonntag, 27.5., 20 Uhr, Alma Hoppes Lustspielhaus
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