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Koalition sucht weiter

■ Präsidentschaftsstreit schwelt weiter / FDP hält an Hamm-Brücher fest

Bonn (dpa) – Im internen Streit der Bonner Koalition um die Präsidentschaftskandidatur im nächsten Jahr ist auch weiterhin keine gemeinsame Linie von CDU/CSU und FDP in Sicht. Während Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) am Sonntag die Liberalen erneut aufforderte, ihre Kandidatin Hildegard Hamm- Brücher zurückzuziehen, unterstrich FDP-Generalsekretär Werner Hoyer, dafür gebe es aus Sicht seiner Partei keine Notwendigkeit. Stoiber betonte im Deutschlandfunk, für die Fortsetzung der Bonner Koalition mit der FDP sei die Frage eines einheitlichen Kandidaten „von strategisch herausragender Bedeutung“. Die Liberalen müßten Hamm-Brücher zurückziehen, die aus Sicht der CSU als Bewerberin der Koalition „sicherlich nicht“ in Frage komme. Den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Roman Herzog, nannte Stoiber „eine herausragende Persönlichkeit“. Er vermied jedoch eine Festlegung auf Herzog, der als Favorit der Union gilt. Es sei besser, „keine Kandidaten formell zu benennen, die nicht in der Koalition abgestimmt sind“. Hoyer betonte, nachdem sich die Union mit dem Vorschlag Steffen Heitmann einen „ziemlichen Flop“ geleistet habe, sei es der FDP wichtig, an der Position Frau Hamm-Brüchers keinen Zweifel aufkommen zu lassen. Die FDP sehe „keine Notwendigkeit, uns über unsere allseits anerkannte Kandidatin Gedanken zu machen, bloß weil der anderen Partei ihr Kandidat abhanden gekommen ist“.

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