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Ko-Chefin I Sie ist kosmopolitisch, neugierig, engagiert und endlich wieder Zuhause in der tazBarbara Junge

Aus ihrer Zeit in der Berlin-Redaktion der taz wird überliefert, ihre Themenneugier sei ansteckend – nicht minder wie ihre Art, sich von Ideen „anstecken“ zu lassen. Nichts, was ihr prinzipiell fremd sein könnte – Barbara Junge war bekennende Hauptstädterin mit einer journalistischen Empfindsamkeit für das Metropole, nicht für das Kiezige und Miefige. Sie hat in diesem Ressort gelernt, worauf es im Journalismus wesentlich ankommt: Neuigkeiten berichten aus der Welt, wie sie ist – und nicht, wie sie zu sein hat. In der taz hat sie ihren allerersten Beitrag veröffentlicht, war Praktikantin, Redakteurin und schließlich Ressortleiterin. Sie hat sich jahrelang gegen Rechtsextremismus engagiert, zum Beispiel mit einer Jugend-Konzertreihe in Berlin und Brandenburg.

Zudem ist sie Ko-Autorin eines Buches, das die Netzwerkstrukturen von Publizisten der Neuen Rechten offen legt. 2001 verließ sie nach sechs Jahren die taz, um beim Berliner Tagesspiegel zu arbeiten, dort musste sie auf taz-Nähe nicht verzichten: Gerd Nowakowski, einst Chef der Berliner Lokalausgabe der taz, wusste sie dort freundlich in Empfang zu nehmen.

Das Lokalische blieb ihre Sache dort nicht. Ehe sie ins Washingtoner Büro des Tagesspiegel wechselte, arbeitete sie bei dieser Zeitung im Newsroom und zuvor über Themen der Inneren Sicherheit. Sie hat im Rahmen mehrerer journalistischer Stipendien in den USA, Israel, der Türkei und Syrien recherchiert und den Arthur F. Burns Preis des Auswärtigen Amtes bekommen. 2013 wechselte sie in die USA, von wo aus sie über Obamas Kämpfe um die Gesundheitsreform und seine Syrienpolitik, über den Rassismus in Ferguson und über die eifrigsten Exekuteure der Todesstrafe in Texas berichtete.

Ihr Themenspektrum ist weit: Sie schrieb auch über gesellschaftliche Themen wie das Outing eines schwulen Footballspielers oder die Wasserknappheit in Kalifornien. In den USA beobachtet sie aus nächster Nähe den digitalen Umbau der Medien. Wie der im Sommer berufene neue Chefredakteur Georg Löwisch wird auch Barbara Junge zur taz wie nach Hause kommen.

Ihre Themenneugier ist ansteckend – nicht minder wie ihre Art, sich von Ideen ­„anstecken“ zu lassen

Sie sagt: „Die taz ist Haltung und Humor. Sie ist Leidenschaft und Leichtigkeit. Vor allem gefällt mir an der taz ihr Journalismus mit aufrechtem Gang, denn der ist auch im digitalen Medienzeitalter unverzichtbar.“ Barbara Junge kommt nächstes Jahr als stellvertretende Chefredakteurin der taz in die Redaktion zurück: Es gibt niemanden, der sich über diese versierte Kollegin nicht schon jetzt freut. JAF

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