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Knasttheater

■ Betr.: „Anfeuern, Tuscheln, Einschluß“, taz vom 29.6.

L E S E B R I E F (E)

Theater im Knast; - ich fand's toll und einige andere Knackis sicher auch. Dies weiß ich aus Gesprächen, Diskussionen an den folgenden Tagen. Mich persönlich hat das Stück „Bloody English Garden“ angesprochen. In manchen Situationen habe ich Erlebtes wieder erlebt, außerdem wurde ich zum Nachdenken angeregt. Hiermit möchte ich den SchauspielerInnen für ihr Engagement danken. Gleichzeitig möchte ich andere Gruppen (auch Laien) auffordern, Theater, Tanz, Musik, Literaturlesungen, Filme usw. aufzuführen. Ich denke, wir (sprich: Knackis) sind vom kulturellen Leben ziemlich ausgegrenzt. Außer Glotze, wenn man die zum Kulturellen zählen kann, ist hier nix los. Es ist bestimmt für beide Seiten nicht einfach, doch mit etwas Mut, Aufgeschlossenheit und gegenseitigem Verständnis läßt sich so mancher Stein aus dem Weg räumen. Ich glaube auch, daß Ihr von unserer Seite mit einem Feed Back rechnen könnt.

Christine, das einzige, was mich an Deinem Artikel geärgert hat, ist der Spruch mit dem Drogenkonsum. Nach dem Motto: Viele sind hier nur aufnahmebereit, wenn sie Drogen konsumiert haben. Das ist in meinen Augen Bildzeitungslevel. Entschuldige, ich bin selbst drogenabhängig und fühle mich auf den Schlips getreten.

Ansprech- und Anschreibpartner für Leute, die Lust, Zeit und Interesse haben, im Knast aufzutreten: Diskus 70, Sonnemannstr. 2, 2800 Bremen, JVA.

B. Sturm

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