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Knastrevolte in Rheinbach beendet

■ SE-Kommando stürmte Anstaltsdach

Bonn (dpa) — Die Gefangenenmeuterei in der Haftanstalt Rheinbach bei Bonn ist von der Polizei zerschlagen worden. Als am späten Freitag abend ein Sondereinsatzkommando der Polizei — zeitgleich mit einem Hubschraubereinsatz — das Anstaltsdach erklomm, gaben die meisten Häftlinge ihre viertägige Protestaktion auf, einige wurden von den Beamten festgenommen.

Lediglich ein Häftling („Django“) harrte noch bis zum Samstag abend auf dem Dach der Anstalt aus. Er hatte während der Polizeiaktion am Vortage damit gedroht, sich vom Dach zu stürzen, wenn ihm die Beamten zu nahe kämen. Alleine in luftiger Höhe schwenkte er seine Fahne und verkündete: „Django bleibt noch etwas, Django hat eine Wochenkarte, und die Woche ist noch nicht vorbei!“ Schließlich kletterte er doch freiwillig vom Dach.

Mit ihrer Meuterei, an der sich zu Beginn am Dienstag nachmittag über 100 Männer beteiligt hatten, wollten die Inhaftierten eine Amnestie erzwingen, wie sie Strafgefangenen in der ehemaligen DDR zugestanden worden war. Sie müssen nach Angaben der Staatsanwaltschaft jetzt mit zusätzlichen Strafen wegen Gefangenenmeuterei, Sachbeschädigung und Landfriedensbruch rechnen. Während der vier Tage dauernden Besetzung hatten sie Sachschäden angerichtet, die nach ersten Schätzungen in die Hunderttausende gehen. Angebliche Rädelsführer werden vermutlich in andere Haftanstalten des Landes verlegt.

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