piwik no script img

Knappes Wahlergebnis in AustralienKonservative gewinnen

Acht Tage wurde in Australien gezählt, so knapp war das Ergebnis der Parlamentswahl. Die Konservativen haben gewonnen, aber in Siegerlaune ist niemand so richtig.

Sehen so Sieger aus? Konservativenchef Malcolm Turnbull Foto: ap

Canberra dpa | Die konservative Regierungskoalition bleibt in Australien trotz massiver Stimmenverluste an der Macht. Acht Tage nach der Parlamentswahl räumte der Oppositionsführer der linken Labor-Partei, Bill Shorten (49), in einem Anruf bei Premierminister Malcolm Turnbull (61) am Sonntag seine Niederlage ein.

Turnbull trat angesichts der hauchdünnen Mehrheit bescheiden vor die Presse: „Die Wahl ist entschieden“, sagte er. „Wir haben es friedlich entschieden und das sollten wir feiern.“ Turnbull hatte im Wahlkampf auf die Themen Wachstum und Arbeitsplätze gesetzt, Labor auf Gesundheit und Bildung.

Die Auszählung der Stimmen dauerte noch immer an, weil das Ergebnis in mehreren Wahlkreisen denkbar knapp ausfiel. Nach den Prognosen der Wahlkommission konnte die Koalition mit 76 oder 77 Sitzen rechnen. 76 Mandate reichen für die Mehrheit im 150-Sitze-Parlament. Labor kommt wahrscheinlich auf 69 Sitze, der Rest geht an kleinere Parteien.

Selbst mit weniger als 76 Mandaten bliebe die konservative Regierung im Amt, weil fast alle kleineren Parteien die Konservativen stützen würden. Die Koalition hatte im alten Parlament 90 Sitze gehabt, Labor 55.

Turnbull kam parteiintern bereits massiv in die Kritik, weil er so ein knappes Ergebnis einfuhr. Er hatte seinen beim Wahlvolk unpopulären Vorgänger Tony Abbott nach nur zwei Amtsjahren gestürzt und seiner Partei einen klaren Sieg versprochen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!