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Klischee von der Masseuse

■ Betr.“Eigenhändig Brot schneiden“, taz vom 4.11.

Unterstelle ich der taz — als mir gut recherchierende, radikal und aufklärerisch bekannte Tageszeitung — nur die besten Absichten, komme ich trotzdem nicht umhin, Folgendes richtigzustellen: Was haben zwei massierende männliche Hände an einem (genaugenommen dem zweiten heute, s.S.16) nackten Hintern mit medizinischen Fachberufen bzw. „Eigenhändig Brot schneiden“ gemeinsam? Medizinische Fachberufe sind nach wie vor sog. Frauenberufe, die in der Öffentlichkeit unterbewertet sind.

Schlimm, daß gerade die taz bremen unter der Unterüberschrift „Was medizinische Fachberufe tun für ihr Geld“ das längst überholte Bild der Massage stellvertretend für alle Berufsgruppen, die im Bereich der Medizin therapeutisch tätig sind, verwendet. Wir in den medizinischen Fachberufen sind weder ErfinderInnen von Brötchenaufschlitzbrettchen noch TherapeutInnen von Büro-Hintern (ebensowenig wie Mullbinden). Meine plakative Äußerung „Im Prinzip sind wir nur Mullbinden...“ und nicht wie gedruckt „...werden wir nur als Mullbinde gesehen“ war die Einleitung zu unserem Berufsbild. Wir arbeiten (...) eigenverantwortlich, erheben Befunde, führen Therapien durch, beraten die Angehörigen der Patienten und sind im Bereich der Prävention tätig.(...)

Gabriele Hild, Vorsitzende des Bremer Landesverbandes für Logopädie e.V.

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