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■ ai/Birma„Klima der Angst“

London/Bonn (epd) – amnesty international (ai) hat dem Militärregime in Birma (Myanmar) Menschenrechtsverletzungen von erschreckendem Ausmaß vorgeworfen. Hinter den geschlossenen Grenzen der südostasiatischen Republik herrsche ein „Klima der Angst“, schreibt ai in einem heute veröffentlichten Bericht. Hunderte politischer Gegner würden gefangengehalten; Angehörige von Minderheiten willkürlich inhaftiert, gefoltert und hingerichtet. Viele Frauen müßten für die Armee Zwangsarbeit leisten und würden vergewaltigt. ai wies auch auf das Schicksal Aung San Suu Kyis hin: Die Friedensnobelpreisträgerin und Oppositionsführerin steht seit vier Jahren unter Hausarrest. Bei den Wahlen vom Mai 1990 hatte ihre Partei NLD rund 80 Prozent der Stimmen erreicht. Das Militärregime erkannte das Wahlergebnis jedoch nicht an.

Besonders Angehörige der Karen- Minderheit würden vom Militär regelmäßig aufgegriffen und bis fast zum Ersticken gequält. Viele Dorfbewohner werden amnesty zufolge zur untentgeltlichen Arbeit für die Armee gezwungen. Wer vor Erschöpfung zusammenbreche, werde hilflos zurückgelassen oder erschossen.

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