: Kleister statt Milzbrand
Das Amtsgericht Itzehoe hat gestern einen so genannten Trittbrettfahrer wegen falschen Milzbrandalarms zu acht Monaten Bewährungsstrafe verurteilt. Der 34-jährige Arbeitslose wurde in einem beschleunigten Verfahren des Vortäuschens einer Straftat und der Bedrohung für schuldig befunden. Der Vater von drei Kindern aus Hamburg hatte drei Briefe mit pulverigem Inhalt, der sich allerdings im Nachhinein als Tapetenkleister herausstellte, an eine nicht existierende Adresse und an eine Familie in Itzehoe verschickt. Das Motiv des Mannes dafür blieb unklar: Der Angeklagte hatte zu den Vorwürfen geschwiegen. Hintergrund der Milzbrandbriefe waren jedoch offenbar Streitereien mit der Itzehoer Familie. Ein erster Brief mit vermeintlichen Milzbranderregern hatte die Itzehoer Hauptpost lahm gelegt und einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Der Verteidiger hatte Freispruch für seinen Mandanten gefordert. dpa
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