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Kleintiertod bleibt ungeklärt

■ „Trotz kriminalistischer Kleinarbeit“ keinerlei Hinweise auf Schadstoffe im Oberrhein / Fischsterben könnte folgen / Zusammenbruch der Bemühungen um Flußfaunen

Stuttgart/Karlsruhe (dpa) - Die baden–württembergischen Behörden rechnen nicht mehr damit, die Ursachen für den jüngst verzeichneten Massentod von Kleinlebewesen im Oberrhein zu finden. Der Leiter der Karlsruher Landesanstalt für Umweltschutz (LfU), Adolf Kies, sagte am Montag auf Anfrage, es bleibe nur noch zu hoffen, daß Rheinanlieger flußabwärts auf Giftstoffe stoßen, falls überhaupt Gift die Ursache gewesen sei. Im Südwesten hätten Alt– und Frischwasserproben „trotz kriminalistischer Kleinarbeit“ keinerlei Hinweise auf Schadstoffe erbracht. Schon vor Entdeckung des Kleintiersterbens zu Beginn der vergangenen Woche seien regelmäßig Wasserproben des Rheines gezogen und aufbewahrt worden. Angesichts ihrer 24–Stunden–Intervalle sei aber nicht auszuschließen, daß eine Giftwelle unbemerkt vorbeigeflossen ist. Am vergangenen Montag hatten die Behörden festgestellt, daß auf einem Teilstück des Flusses zwischen der Schweizer Grenze und dem Kaiserstuhl bis zu 90 Prozent der Insekten, Insektenlarven, Kleinkrebse und Eintagsfliegen verendet waren. Der Ausfall könne zur Bedrohung für die Fische werden, die sich davon ernähren, sagte Kies. Der LfU–Leiter bezeichnete das Sterben der Kleinlebewesen als „vorläufigen Zusammenbruch“ der Bemühungen, die Flußfauna nach der Sandoz–Katastrophe wiederherzustellen.

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