piwik no script img

Kleine Schule der Häßlichkeit (8)

So stellt man sich doch allemal die Pracht der alten Kaufmannsstadt vor. Aber seien wir ehrlich: So schön schwülstig, wie er seinen Luxuskörper ins Goldbad gießt, so üppig und vollfeist strahlend – das wäre in unserem protestantischen Städtchen ziemlich undenkbar gewesen. Wenn nicht diese Siegfriedsgestalt, diese heilandsmäßig leuchtende, die Kulturschänder des NS-Regimes befriedet und so die Bremer vor weitergehenden Einmischungen geschützt hätte. Daß der Goldjunge aber immer noch so penetrant strahlen muß – das verdankt er allein den rat- und ahnungslosen Besuchern dieser Stadt. tom

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen