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Kleine Fische

■ Milde Strafen für Wallraffs Arbeitsverleiher

Zwei haben sie verurteilt. Nicht gerade die Falschen; aber die „Richtigen“? Sicher, Wallraffs Ex–Chef ist mit rüden Methoden seinem Geschäft nachgegangen. Nur, für das Geschäft selbst sind andere verantwortlich: der Gesetzgeber und die Vorstandsbosse. Auf Druck der Industrie wurde die Ausweitung der Leiharbeit auf jetzt sechs Monate zugelassen. Und wenn das immer noch nicht reicht, wird mittels „Scheinwerkverträgen“ zusätzlich für billige Arbeitskraft gesorgt. „Japanisierung der Produktion“ lautet die Devise, kleine Stammbelegschaften, viele billigere Fremdfirmen. Hinzu kommt, daß durch eine brutale Preispolitik der Großkonzerne - orientiert an den Angeboten der Illegalen -, viele ehemalige legale Verleiher in die Illegalität hineingedrängt wurden. Die feinen Herren in den Nadelstreifen sind es, die die Drecksmaloche für die ärmsten Schweine in der Arbeiterhierarchie möglich machen - ohne großen Widerstand der Gewerkschaften, die zu allererst die Stammbelegschaften vertreten. 900.000 DM Buße mußte Mannesmann zahlen. Während Thyssen sich im Prozeß gegen Wallraff als Unschuldslamm darstellt, bereitet das Landesarbeitsamt auch gegen diesen Stahlgiganten eine millionenschwere Buße vor. Das begleichen die aus der Portokasse. Jakob Sonnenschein

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