Klebe-Protest an Sixtinischer Madonna: Mildere Strafen für junge Klimaaktive
Im August 2022 kleben sich zwei Menschen an den Rahmen eines berühmten Dresdner Gemäldes. Das Landgericht Dresden halbiert die verhängte Strafe nun.

Die Mitglieder der damaligen Klima-Protestgruppe „Letzte Generation“ – heute „Neue Generation“ – klebten sich im August 2022 bei laufendem Besucherbetrieb am goldenen Rahmen des berühmten Altarbildes „Die Sixtinische Madonna“ von Raffael fest – im Namen des Klimaschutzes. Ein Restaurator löste sie wieder ab.
Das Amtsgericht Dresden verurteilte sie im Juni 2024 wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung zu je 600 Euro Geldstrafe. Zunächst hatten die junge Frau und ihr Begleiter Strafbefehle über 1.500 Euro erhalten und dagagen Einspruch eingelegt.
Schadenersatz kommt dazu
Im September 2024 stimmten die Beschuldigten in einem vom Freistaat initiierten Verfahren zum Schadenersatz bei einer Zivilkammer am Landgericht Dresden einem Vergleich zu. Das bedeutet, dass nicht das Gericht ein Urteil spricht, sondern sich die Beteiligten freiwillig darauf einigen, dass dem Geschädigten eine bestimmte Entschädigung gezahlt wird.
Im Zuge dessen müssen die beiden nun insgesamt 5.500 Euro zahlen. Gefordert worden waren knapp 10.400 Euro wegen Reparaturkosten und entgangener Einnahmen durch die zeitweise Schließung des berühmten Museums.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!