Klaus Allofs über Bremens Chancen: "Diego braucht ein dickeres Fell"
Werders Sportdirektor hat Verständnis für Diegos Rote Karte - und will nach der Niederlage gegen Frankfurt noch nicht vom Ende der Meisterschaft reden.
taz: Herr Allofs, ist die Meisterschaft nach der 0:1-Niederlage Ihrer Mannschaft in Frankfurt bereits vorzeitig gegen Bremen entschieden?
Klaus Allofs: Nein, ich glaube nicht, dass die Entscheidung schon gefallen ist.
Sie haben aber neben drei wichtigen Punkten auch Diego wegen der Roten Karte für einige Zeit verloren ...
Dafür hat die Mannschaft zu zehnt sensationell gespielt. Schade ist nur, dass wir keine Tore geschossen haben und uns nicht belohnt haben.
Wie beurteilen Sie Diegos Hinausstellung?
Der Schiedsrichter hatte in der konkreten Situation natürlich keine andere Möglichkeit, als Diego die Rote Karte zu zeigen. Mich macht aber die Vorgeschichte traurig. Ich kann sein Verhalten deshalb weitgehend nachvollziehen.
Was meinen Sie damit genau?
Wenn ein Spieler sieben oder acht Mal gefoult wird, dann muss eben auch sieben oder acht Mal Freistoß gepfiffen werden. Anfangs hat Schiedsrichter Fleischer das ja sehr gut gemacht und konsequent für Diego gepfiffen und auch Gelbe Karten verteilt. Aber auch Kyrgiakos hat Diego meines Erachtens vor der Roten Karte gefoult, und da wurde eben nicht Freistoß gegeben.
Entschuldigt das schon den Ausraster Diegos?
Nein, er muss sich da sicher ein noch dickeres Fell aneignen, sonst ist die Gefahr groß, dass er wiederholt so reagiert. Heute herrschte aber eine sehr große Aggressivität seitens des Publikums gegen Diego, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Einiges davon wurde auch von der Frankfurter Bank aus angeheizt, wenn die bei jeder Situation aufspringen und Gelb fordern.
Geben Sie den Frankfurtern die Schuld am Platzverweis für Diego?
Nein, so weit würde ich nicht gehen. Es ist aber festzuhalten, dass es ein Markenzeichen der Frankfurter Bank ist, dass sie ständig aufspringt.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!