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Klassischer Kompromiß

■ Das Ende der Hausbesetzung war kein Gnadenakt

Da ist zum einen der Langmut, mit dem die Besetzer des Hauses Grünenstraße 18 ihre Interessen durchgesetzt haben. Nach zweieinhalb Jahren Ungewißheit vor der Räumung kristalisiert sich jetzt die Sicherheit des Projektes heraus: Glückwunsch und viel Glück einstweilen, das ist die eine Seite.

Die zweite: Der wesentliche Faktor für die Gestaltung des jetzigen Vertrageswerkes war der Langmut der Besetzer nicht. Ein positives Verhandlungsergebnis ist in erster Linie deshalb zustande gekommen, weil eine Räumung die Ampel gefährdet hätte. Durch das Ultimatum hat sich der Senat selbst unter Druck gesetzt. Die SPD war in der Frage der Räumung gespalten, die FDP war klar dafür, die Grünen dagegen: Wenigstens dieser Brandherd der Ampel scheint jetzt gelöscht, weil der Vertrag den Status der Illegalität beendet und das liberale Gewissen (mit Murren) befriedet.

Keiner wurde betuppt, keiner ist der strahlende Held. Das Ende der Hausbesetzung Grünenstraße 18 ist somit ein geradezu klassiches Politikum, ein Resultat, mit dem alle leben können, ohne sich überschlagen zu müssen: Weder vor Dankbarkeit, noch vor Großzügigkeit. Markus Daschner

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