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Klangschiff auf dem Berg

■ Neue Philharmonie: VW winkt mit 10 Millionen / Entwurf zu begucken

Der Theaterberg hinter der Kunsthalle ist ausgeguckt als ein möglicher Standort für die gewünschte, beworbene, jetzt auch schon einmal geplante Bremer Philharmonie: ein Lieblingsprojekt in den nicht für Einflußlosigkeit bekannten Köpfen von Eberhard Kulenkampff (Gewoba- Chef, früher Staatsrat Bau), Klaus Bernbacher (Landesmusikrat), Karl-Heinz Klostermeier (Radio-Bremen-Indentant), Friedrich Rebers (Sparkassen- Vorstand). Inzwischen hat sich auch die frühere Senatorin Vera Rüdiger für die Idee und einen Vorsitz-Posten im Förderkreis Neue Philharmonie begeistert.

Gestern zeigte nach erfolgreichem Diplom im Fachbereich Architektur Lüder Hentschel mit Plänen und Papiermodell im Foyer der Hochschule Bremen seine Arbeit: Wie er sich zum Beispiel eine Bremer Philharmonie vorstellt. Die Grundidee: Wie ein großes Klangschiff wird das Gebäude auf den Theaterberg aufgesetzt, von außen mit Dias und Filmen zu bespielen, ausgestattet mit Tiefgaragen und Kammermusiksaal. Rings um den Schiffsrumpf in der Mitte liegen die Foyers, die Sektbars, die Kassen — aber in Nebengebäuden, die durch gläserne Brücken ins Schiff, führen, raus aus der Welt, hin zur Musik. Alle Linien, alle Gebäudeachsen, alle Streben sind zu dieser Mitte ausgerichtet, zum Podium, zur Musik. Ökonomisches Minimum: 2.500 ZuhörerInnen sollen in der Philharmonie Platz und Musikgenuß finden.

Hentschels Arbeit ist nur ein Vorschlag, an der Hochschule Hannover gibt es einen weiteren für den Standort Deetjen-Anlage, beim Elefanten. Wenn es ernst wird, würde es natürlich eine große Ausschreibung geben. Was an Plänen vorliegt, soll in Bremen im November ausgestellt werden, kündigte Klaus Bernbacher gestern an, und der Termin für das erste Konzert steht auch schon fest: der 9.9.1999.

Ja, und das Geld? Soll der vielversprechende Plan, wo und wie auch immer er Wirklichkeit wird, nicht rund 100 Millionen kosten? „Wenn das mal reicht!“, setzte Bernbacher noch eins drauf, „aber 100 Mio. sind leichter zu kriegen als 10.“ Zum Herbst wollen die Finanzexperten des Förderkreises auspacken: ein gemischtes Finanzierungsmodell ist im Gespräch, ein attraktives System von „Bausteinen“ geplant, die über zehn Jahre von unterstützungswilligen BremerInnen abgestottert werden können. Die Stiftung Volkswagenwerk, so Insider, sei mit 10 Millionen dabei. S.P.

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