: Klangfarben zum Mitsummen
■ Am Freitag im KITO: Norbert Steins Pata Masters
Der Kölner Tenorsaxophonist Norbert Stein, ehemaliges Mitglied der Kölner Saxophon Mafia, kreiert seit einigen Jahren sein ganz eigenes musikalisches Universum: die Pata-Musik. Den Terminus Pata hat Stein aus der Fantasiewelt von Alfred Jarry übernommen. Eine Figur Jarrys ist der Pataphysiker Dr. Faustroll, der die „Wissenschaft von den imaginären Lösungen“ betreibt, die sich nicht an die Begrenzungen der Vernunft und tradierter Wissenschaftsregeln hält, ohne diese allerdings zu verachten. Ähnlich verhält es sich mit der Pata-Musik Steins, sie kennt keine stilistischen Begrenzungen, ist offen und experimentierfreudig, harmonisch und geräuschhaft, schön und irritierend. In unterschiedlichsten Formationen, vom Pata-Trio bis zum Pata-Orchester, formuliert Stein das unabgeschlossene Vokabular seiner immer in Entwicklung begriffenen Musik. „Es muß einen Fluß geben“, so sein Credo. Die Musik soll in Bewegung sein, aber nicht in Hektik, sie soll Ruhe ausstrahlen, aber nicht einlullen. Großen Wert legt der Saxophonist auf Melodie und Rhythmus. Bei aller Offenheit und Experimentierfreude soll Pata-Musik auch etwas zum Wiedererkennen, ja zum Mitsummen haben. Die neueste Formation im Pata-Universum sind die bassbetonten Pata Masters. „Tanzend, klangvoll und erdig tönen die großen hölzernen Baßschlitztrommeln“, die Baßlinien werden von der seltenen Subkontrabassflöte geblasen. Über den fließenden Rhythmen spannen sich weiträumige Melodiebögen der Bläser, durchsetzt mit Improvisationen. Zu den Pata Masters gehören neben Stein der Trompeter Horst Grabosch, Flötist Michael Heupel, Schlagzeuger Klaus Mages und Matthias von Welck, an den Baßschlitztrommeln.
Arnaud
Morgen um 20 Uhr im KITO, Vegesack
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